Büro

Kenji tat wie ihm geheißen und setzte sich auf den freien Platz. Dann stellte die Mizukage ihn auch schon eine Frage auf die er nicht so recht wusste wie er antworten sollte. Er wurde jetzt kaum anfangen darüber zu reden was der letzte Wunsch seines Großvaters war und wie sehr er sich dagegen sträubte das zu tun. Oder wie sehr ihn sein tot getroffen hat. "An sich den Umständen entsprechend. So gut es mir eben gehen kann in so einer Situation", sagte er und musste dann daran denken, was ihn doch noch ein wenig belastete und was er bei Haruka schon angelenkt hatte. "Es gibt da aber eine Sache die ich klären muss bevor wir über meinen derzeitigen Rang reden. Mir ist nicht entgangen, dass Sensei Tori die Verantwortung für das scheitern der Mission, beim Kagetreffen auf sich nahm. Dies kann ich so aber nicht akzeptieren. Ich war genauso Teil der Mission und will nicht mit dem Gewissen leben müssen, dass sie den Kopf für mich hingehalten hat. Ich bin genauso verantwortlich für das geschehene wie sie, auch wenn dies bedeutet, dass ich bis auf weiteres nicht weiter kommen werde." Das Tori, dass gar nicht gerne hören wurde war den blonden dabei ziemlich egal. Er wollte aber nicht damit leben müssen, dass sie ihren Kopf hingehalten hat und er nur deshalb befördert wurde. Es war ihn einfach wichtiger, dass er in zwanzig Jahren noch in den Spiegel schauen kann ohne sagen zu müssen, dass er seine Grundsätze aufgegeben hat, als seinem Ziel schnell näher zu kommen. "Wenn sie mich wegen dieser Information einfach wieder wegschicken kann ich, dies verstehen."

Die neue Mizukage blickte ihr, um einiges jüngeres, Gegenüber interessiert an. Direkt in die Augen starrte sie ihm, so wäre es viel einfacher zu bemerken, ob er lügt oder nicht. Als er wieder auf die Sache mit Tori zu sprechen kam, lächelte sie ihm freundlich entgegen. ,,Tori hat mir dies bereits erzählt, ich weiss Bescheid. Als ich dies erfuhr war ich allerdings noch nicht einmal im Amt, falls dich das etwas beruhigt. Und ich werde weder dir noch Tori etwas vor werfen, gegen einen Shinobi wie den Raikage, erst Recht wenn dann auch noch Akatsuki vor Ort ist, kann jedem ein Fehler unterlaufen'', begann sie und hob nach dem letzten Satz sofort die Hand. Sie ahnte schon, was er nun sagen wollte. ,,Und Fehler sind menschlich. Natürlich war der Tod des Mizukage ein schwerer Schlag für uns alle, aber die Bevölkerung unseres Landes wird schnell einsehen müssen, dass es in Zeiten wie diesen dumm wäre, Strafen zu verteilen. Für mich haben weder du noch Tori einen Fehler gemacht oder gar versagt, ihr habt beide alles getan, wozu ihr in der Lage ward'', erklärte sie Kenji. Noch einmal blickte sie ihm direkt in seine blauen Augen, bevor sie ernster weiter fuhr. ,,Aber an diesem Punkt werde ich dir auch gleich sagen, dass ich nicht vorhabe, den Raikage zu jagen. Er ist nun ein Schwerverbrecher, dies ist mir klar. Dennoch werde ich kein Elite-Team zusammenstellen um ihn zu jagen oder um Rache zu nehmen'', beschloss sie. Natürlich würde Kirigakure den Raikage, oder den ehemaligen, wie man es sehen wollte, am liebsten töten. Doch Mei war nicht der Meinung, sich zuerst um diesen einen Ninja zu kümmern, während im Dunkeln noch immer Akatsuki lauerte. Ausserdem hatte der Raikage ihren Vorgänger niemals mit Absicht ermordet und zudem sein gesamtes Dorf an Akatsuki verloren, das dürfte für den Mann momentan schlimm genug sein. ,,Du musst dir also keine Gedanken machen Kenji, ich werde Tori nicht bestrafen, selbst wenn ich persönlich mit dem Rat der Ältesten über dieses Thema sprechen muss um sie zu überzeugen. Und auch dir steht nichts im Weg, dein Ziel zu verfolgen. Du hast aus deinen Fehlern gelernt, hoffe ich zumindest, und das ist bereits ein sehr wichtiger Teil'', beendete sie ihre Predigt.

Haruka verfolgte Kenji mit ihren blauen Augen, ehe sie verwirrt eine ihrer Brauen hochzog. Was der Gute da von sich gab, war zwar nobel, aber auch ein wenig...dumm. Ja, durchaus. Glaubte er denn wirklich, dass er nur befördert wurde, weil Tori ihn in Schutz genommen hatte? Das wäre äußerst dämlich. Immerhin hatte er doch noch andere Qualitäten. Letzteres bewies er soeben hier im Büro selbst und so seufzte die Terumii leise, ehe sie Kenji wenig schlagkräftig, mit ihrer flachen Hand gegen den Hinterkopf batschte. Es würde sie wundern, wenn er dadurch ernsthaft Schmerz empfinden würde, da es mehr oder weniger dazu diente, seine Aufmerksamkeit zu erhalten. „Du hast doch nicht nur eine S-Rang Mission in deinem ganzen Leben gemacht, oder? Und diese waren mit Sicherheit nicht alle ein Fehlschlag.“, ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, ehe ihre Schwester anfing zu reden und so wartete sie bis diese fertig war.
Schlussendlich nickte Haruka mehr oder weniger so, als wolle sie der anderen Terumii beipflichten, ohne dass diese so etwas gebraucht hätte. Obwohl sie zugeben musste, dass es seltsam klang, wie Mei bereits nach so kurzer Zeit durchaus...professionell klang. Wobei...vielleicht war sie wirklich einfach für diese Position gemacht andererseits; da war etwas was, Haruka indirekt störte. Warum wollte sie einen Nuke des S-Ranges nicht jagen und hatte ihre Vorgesetzte nicht erwähnt, dass eben dieser es aus vollkommener, anscheinbarer Absicht getan hatte? Eventuell wollte Mei Kenji diesen Aspekt jedoch auch einfach vorenthalten...wer wusste das schon. Haruka selbst würde zumindest später nochmal mit ihrer Schwester darüber reden. Zumal da auch noch etwas anderes war, was sie der Älteren vorschlagen wollte.

Kenji hörte der Mizukage ruhig zu und sagte auch als sie geendet hatte nichts. Erst als er den sanften Schlag gegen seinen Hinterkopf spürte, der eindeutig von Haruka stammte schien er regelrecht aufzuwachen. Aber auch Saitou hatte sich mittlerweile zu ihnen gesellt gehabt. Wobei er die ganze Zeit da war, aber bloß nichts tat, so das Kenji ihn nicht bemerkte. Alles in allen war er ziemlich ruhig geworden seit dem letzten Gespräch mit Kenjis Großvater. Aber das er Kenji gerade für einen ziemlichen Trottel hielt war offensichtlich. Doch der blonde hat das einfach tun müssen. Einfach um sagen zu können, dass er seine Prinzipien nicht aufgegeben hat. "Ich wollte nur sicher stellen, dass dies klar ist und ich nicht aufgrund dieser Sache etwas bekomme was ich sonst nicht verdiene", sagte er wahrheitsgemäß und beendete damit das Thema für sich. Das sie den Raikage nicht jagen wollte war ihn jedoch relativ gleich. Natürlich wurde er wenn er die Chance bekam es tun wollen, aber so wichtig war es ihn auch nicht. Er hatte genug andere dimge im Kopf. Nun aber wollte er doch wissen ob er die Chance hatte aufzusteigen oder nicht. Weswegen er das Thema auch wieder dahin lenkte. "Also sie wollten mit mir über meinen derzeitigen Rang sprechen?" Fragte er nun und hoffte das das andere Thema gegessen war. Einfach weil er nicht groß über diesen ganzen Politischen Kram mit dem Rat usw. nachdenken wollte.

Als Haruka dem Knaben auf den Hinterkopf schlug, musste Mei unweigerlich etwas grinsen. Aber ihre Schwester hatte Recht, es würde Kenji nichts bringen, sich solche Gedanken zu machen. Schliesslich hörte sie dem Jungen zu, für welchen das Thema allerdings gegessen schien. Sie lächelte auf seine Frage und nickte kurz. ,,Tori hat mich ebenfalls über dich in Kenntnis gesetzt Kenji. Deine Fähigkeiten sprechen für dich und du scheinst eines der grössten Talente aus ganz Kirigakure zu sein, dies muss ich dir lassen'', begann sie. Doch dann schloss sie kurz die Augen. Schweigend horchte die Mizukage in sich hinein, bevor sie ihre Lieder wieder öffnete und den Neuling mit ihrem grünen Pupillen fixierte. Fast schon so etwas wie ein Grinsen huschte auf ihre Lippen. ,,Ich würde sehr gerne sehen, wie du dich schlägst. Mit meinen eigenen Augen möchte ich Zeuge werden, ob du eines Oinin würdig bist. Und mir ist eben eingefallen, wie ich das sehen kann'', schmunzelte sie und blickte dann, fast schon fragend, zu ihrer Schwester. ,,Ich werde dich zu einem vollwertigen Oinin ernennen, falls du mir deine Künste in einem Kampf gegen Haruka zeigst!'', schwor sie Kenji und blickte noch einmal zu der anderen Terumii. ,,Falls beide einverstanden sind, versteht sich.''

Unauffällig wippte Haruka mit ihrem Fuß, während sie weiter damit beschäftigt war, den Beiden Gehör zu schenken. Allerdings sah sie sich derweil ein wenig in dem Raum um. Immerhin war sie nun nicht wirklich direkt in das Gespräch verwickelt, als das sie nun groß aufmerksam wirken musste. Wenn alles gut lief, wäre Kenji sowieso gleich vollwertig und dann könnte sie auch wieder gehen...oder auch nicht.
Als ihre Schwester geendet hatte, blieb ihr Blick kurzweilig an irgendeinem herumstehenden Regal hängen, welches sie bis eben inspiziert hatte, wobei ihre Mimik gleichermaßen ein wenig unglaubwürdig aussah. Genauso wirkte sie weitaus abwesender als noch eben zuvor, da die Ansage die Oinin gerade doch ein wenig aus der Bahn geworfen hatte. Sollte sie denn wirklich gegen den gut 10-jahre Jüngeren antreten? Zumal es unheimlich peinlich werden würde, sollte sie dem Kerl unterlegen. Andererseits sie war ja nicht schlecht dennoch; Kenji war auch kein schlechter Schwertkämpfer. Zumindest erzählte man sich sowas, nicht wahr? Wie auch immer. Wenn sie ablehnen sollte, kränkte das den Anderen vielleicht noch und so stahl sich Haruka kurz einen Blick auf Kenji, ehe sie leise seufzte. „Von mir aus.“, kurz zuckte sie mit den Schultern. Wenn es denn unbedingt sein musste. Eigentlich hielt die Braunhaarige den Kazama Knaben bereits für beförderungsbereit, aber wenn es unbedingt ein Beweis dafür geben sollte, sollte es an ihr nicht scheitern. Mittlerweile hatten ihre blauen Augen auch die gleichermaßen grünen von Mei fixiert um zu erkennen, ob sie das auch wirklich ernst meinte. Als sie sich jedoch davon überzeugen konnte, dass ihre Schwester genau das tat, sah sie zu Kenji um dessen Antwort abzuwarten, ehe sie selbst noch was an ihn gewandt sagte: „könnte ja durchaus interessant werden. Ich freu mich drauf. Solls dann gleich los gehen?“

Augenblicklich erhellte sich die Miene Kenjis mehr als man es hätte erwarten können. Ein Trainingskampf gegen eine vollwertige Oinin, Das war perfekt! So wurde er vor allen sich selbst beweisen können so weit zu sein. Sein Kampfeswillen jedenfalls wurde geweckt und diesen wurde er nicht all zu schnell wieder aufgeben. Wobei er es schade fand, dass sein eigenes Schwert noch in der Schmiede war. Einzig das von Saitou war dabei und da bestand immer die Chance, dass er die Kontrolle übernahm wenn er konnte. Den Kämpfen tat er noch lieber als die meisten anderen. Aber auch seine Trainingsgewichte hatte er immer noch befestigt. Welche die ihn doch etwas in der Schnelligkeit einschränkten. Auch wenn es den wenigsten auffiel. "Nichts lieber als das", sagte er zur Mizukage bevor er sich aufrichtete und zu Haruka sah. Selbstsicher aber eben doch auch herausfordernd. "Erwarte nicht das ich mich zurück halte". waren seine letzten Worte bevor er zur Tür ging, dort aber noch einmal stehen blieb. "Wir sehen uns beim Trainingsplatz."

Tbc Trainingsplatz

Mei lächelte zufrieden. Haruka hatte zwar etwas gezögert, dennoch dem Kampf zugestimmt und Kenji war sofort Feuer und Flamme gewesen. Allerdings hatte die Mizukage nicht vor, einem stundenlangen Kampf zu zu sehen. Sie wollte lediglich kurz mit eigenen Augen sehen, wie gut der Knabe wirklich war und wie er sich, auch in ernsten Situationen, wehren würde. Natürlich war der Braunhaarigen klar, dass er keine Chance gegen Haruka haben würde, nicht zuletzt wenn ihre kleine Schwester auf ihre Elemente zurückgreifen würde. Dann hätte so gut wie keiner mehr eine Chance, sogar Mei musste sich eine Niederlage gegen Haruka eingestehen, sollte dieser ihr Dampf-Element gegen die Mizukage anwenden, ohne dass Mei es bereits getan hatte. Natürlich würde die Anführerin Kirigakures sich zu helfen wissen, aber am eigenen Leibe würde sie nur ungerne erfahren, wie stark die Künste der Terumii-Schwestern waren. Sie sah zu Haruka, nachdem der Junge gegangen war und gemint hatte, sie würden sich beim Trainingsplatz sehen. ,,Danke dass du angenommen hast'', meinte sie lächelnd zu ihrer Schwester. ,,Ich bin sehr froh, dass ich Kenji in einem Kampf sehen kann, Toris Erzählungen haben mich doch einigermaßen neugierig gemacht. Aber setzt dein Element bitte nicht frei, ich weiss nicht ob er gegen unsere Spezialität bestehen könnte'', gab sie zu bedenken. Dann verliess auch sie den Raum, froh, wieder einmal frische Luft geniessen zu können.

TbC: Trainingsplatz

Im Gegensatz zu Kenji erhob sich Haruka nur langsam, da sie weitaus weniger enthusiastisch war, wie ihr zukünftiger Gegner. Warum sollte sie auch? Dieser Kampf war im Grunde absolut sinnlos zumal man sie auch noch aufforderte, ihr Futton nicht zu benutzen. Wunderbar. Dann eben nicht. Obwohl sie es wohl so oder so nicht getan hätte. Ein direktes Verbot jedoch war etwas anderes und so zuckte die Oinin nur entschuldigend mit den Schultern. „Ich werd mir Mühe geben.“, meinte sie leise und lächelte ein wenig gezwungen. Jetzt musste sie die Sache mit dem Raikage unweigerlich auf später verschieben und sich erst mal mit dem Kazama auseinandersetzen. Drum herum kam sie wohl nun eh nicht mehr und so könnte sie tatsächlich mal mit einem richtigen Schwertfreak kämpfen. Allerdings konnte sich Haruke einen letzten dummen Kommentar nicht verkneifen. „Sag mal? Wieso muss ich eigentlich die Drecksarbeit machen? Du könntest genauso gut gegen ihn antreten. Sagt man nicht, dass die besten Informationen die sind, die man aus erster Hand erlangt.“, während sie also liebevoll vor sich hin flötete, nahm die Frau mehr oder weniger die Beine in die Hand um nicht noch ebenfalls einen Schlag auf den Hinterkopf zu kassieren.

Ow: Trainingsplatz

cf: Gassen

Noch immer mit dem Katerchen im Arm erreichte Kaori zusammen mit Rina das Mizukagegebäude, welches nach ein paar Ecken relativ leicht als solches zu erkennen war. Trotzdem, für so ein wichtiges Gebäude fand Kaori dies ganz schön gut versteckt! Weitere Zwischenfälle gab es keine, Kaori blieb Rina dicht auf den Fersen und versuchte alles um anderen Personen möglichst aus dem Weg zu gehen.
Als sie schließlich die Kageresidenz betraten, fragten sie sich zum Büro der Mizukage durch, denn beschildert war hier gar nichts. Wie sollte man sich in so einem großen Dorf mit so vielen Menschen zurechtfinden, wenn hier rein gar nichts beschildert war? Ein paar Pfeile wären ja schon toll. Denn Kaori selbst hatte nicht wirklich etwas gefragt, ihr waren die ganzen fremden Leute hier schon wieder viel zu fremd. Hier liefen überall richtige Shinobi rum, bestimmt alles Chuunin und Jounin und Oinin, mit denen wollte sich Kaori nun wirklich nicht anlegen, weshalb die Fragerei hauptsächlich an Rina hängenblieb, aber sie war ja schließlich auch Team-Captain. Dennoch erntete Kaori einige merkwürdige Blickte, zum Einen da sie sich ständig hinter Rina versteckte und zum Anderen, da sie dies auch noch mit dem Katerchen im Arm tat, als wäre jenes ein einfaches Kuscheltier.
Als sie dann endlich das Büro erreichten, war es mit der Zurückhaltung bei Kaori auch schon wieder gegessen, ohne daran zu denken, dass da auf der anderen Seite jemand stehen könnte, der ihr wieder nicht geheuer wäre, öffnete sie ohne vorher zu klopfen unbefangen die Tür und stapfte breit schmunzelnd das große Büro der Mizukage.
"Ooohh, das ist aber ein großes Büro! Und hier wohnt die Mizukage?" fragte Kaori in den Raum und blickte sich neugierig um. Doch von der Mizukage war selbst nichts zu sehen oder von sonst jemanden. Wo die wohl steckte, hatte Kaori etwa zu lange gebraucht? Sie dachte ja sie wäre erwartet worden. Na ja, hier ließ es sich auf jeden Fall aushalten, irgendwann würde die Mizukage ja schon wieder hierher kommen, oder? Vor allem aber gab es hier keine fiesen Kinder!

tbc: Gassen von Kirigakure

Der Weg bis zum Mizukagegebäude war gar nicht mehr so lange gewesen, wie es sich Rina vorgestellt hatte. Etwa nach einer weiteren viertel Stunde kamen sie bei besagtem Gebäude. Es war recht gross und sah auch ganz hübsch aus, auch wenn sich die Kazama nun fragte, wieso man so ein Gebäude überhaupt übersehen konnte, bei der Grösse... Jedenfalls standen sie endlich vor diesem Gebäude. Rina war stolz auf sich, sie hatte ihr Team - bestehend aus ihr selbst und Kaori - an ihr Ziel geführt. Die Frage war nur, würde sie mit rein gehen? Eigentlich braucht sie ja nicht direkt etwas von der Mizukage, oder besser gesagt, noch nicht. Ihre Mutter meinte zwar, dass sie das Dorfoberhaupt noch aufsuchen sollten, aber das würden sie zusammen tun, soweit hatte Rina also keine Ahnung, warum ihre Mutter mit ihr die Mizukage aufsuchen wollte. Nun stand sie jedoch hier und eigentlich hatte sie keine grosse Lust, noch einmal hierher zu kommen, wenn sie doch schonmal hier war.
Sie legte den Kopf etwas schräg. Einfach mal reingehen und schauen, was die Mizukage zu sagen hatte? Das erschien ihr ganz akzeptabel. So ging sie zusammen mit Kaori - und der Katze - rein, bahnten ihren Weg durch die ganzen vielen Gänge und mussten immer mal wieder Leute nach dem richtigen Weg finden. Manchmal haben sie sich sogar verierrt und mussten einen anderen Weg gehen. Mit Sicherheit war das Ziel dieser vielen Gänge ungewollte Gäste zu verunsichern! Aber Rina würde das nur anspornen, sie würde das Büro finden, komme was wolle, immerhin hatte sie ja auch Kaori an ihrer Seite!
Gesagt, getan. Nach einer gefühlten Ewigkeit - es waren vielleicht zehn Minuten - waren sie dann endlich da. Sie standen vor der Tür zum Büro der Mizukage. Rina musterte die Türe. "Hmm...", machte sie und wollte gerade die Hand heben, um anzuklopfen, als Kaori ihr zuvor kam und die Türe einfach öffnete.
"Waaaa...!", sagte Rina, das Wort ging jedoch in einen erstickten Schrei unter. Was tat die Blauhaarige da?! Man durfte doch nicht einfach in das Büro eines Kages eintreten ohne Aufforderung! Die Kazama war auch nicht die höfflichste, aber zumindest das wusste sie und hielt sie eigentlich auch immer ein.
"Du... Kaori! Das darf man nicht, mach sie wieder z...", doch als Rina bemerkte, dass das Büro leer war, stoppte sie ihre Aufforderung und blinzelte verwirrt. Wo die Mizukage wohl sein mochte? Kaori war in den Raum getreten und kommentierte es.
Rina trat ebenfalls ein und sah sich um. Gross war es tatsächlich, ja. "Uhm...", machte sie und kratzte sich kurz am Kopf, "Also ob die hier wohnt weiss ich nicht. Is ja kein Bett hier oder so, aber die arbeitet hier aufjedenfall! Ich denke aber, wohnen tut sie woanders. Vielleicht auch hier im Gebäude irgendwo.", erklärte sie dann aber sie hatte eigentlich keine Ahung, ob es richtig war, was sie hier von sich gab.

"Der Raum hier ist nur für die Frau Mizukage zum Arbeiten? Wow!" staunte Kaori nicht schlecht und blickte sich weiter interessiert um. So ein großer Raum und nur ein Schreibtisch, ein paar Schränke und ein paar Stühle standen hier. Kaori konnte kaum fassen, dass so ein Raum nur für die Arbeit einer Person verwendet wurde, eigentlich war es ja voll die Verschwendung, aber die Frau Mizukage war ja auch eine wichtige Person, die vermutlich viel arbeiten musste. Vermutlich würde ihre Wohnung, in der sie im Moment noch wohnte, locker hier rein passen und die kleine Hütte im Wald in der sie vorher gewohnt hatte sowieso!
"Oooh!" rief sie aus und stürmte daraufhin durch den großen Raum als sie die großen Fenster des Büros erblickte. Ein weiteres "Wooow!" entfleuchte ihr, als sie aus einem der Fenster blickte. "Rina, schau!" rief sie das andere Mädchen herüber, da sie mit Keno in den Armen nicht wirklich zu sich herüberwinken konnte. Das Büro war ganz oben in einem der größten und höchsten Gebäude des Dorfes und entsprechend war der Ausblick grandios. Man konnte fast bis zum Dorfeingang schauen und auch der Park war von hier aus zu sehen.
Kaori genoss den Ausblick, so etwas hatte sie noch nicht gesehen. Natürlich war sie im Wald schon das eine oder andere Mal bis in die Baumkronen geklettert, wenn man dort sein ganzes bisheriges Leben verbrachte, kam man eben auf solche Ideen, ganz gleich ob sie alleine war oder nicht, selbst wenn sie äußerst riskant erschienen wäre. Doch dort war die Aussicht immer recht verhalten, man konnte halt die Kronen der anderen Bäume erkennen und weit dahinter den Rand von Kirigakure. Das Büro der Mizukage lag ja locker zwei Mal so hoch wie die Bäume auf deren Spitze sie sich getraut hatte und die Aussicht war auch viel vielfältiger, so viele Häuser das war eine ganz andere Welt als draußen im Wald. Kaori kam aus dem Schmunzeln gar nicht mehr heraus und vergaß fast, warum sie noch gleich hier war.

Nichtsdestotrotzt war es Rina nicht so ganz wohl bei der Sache, dass sie hier einfach alleine im Büro der Mizukage standen. Eigentlich war das ja nicht erlaubt. Die Schwarzhaarige sah sich kurz um um sicher zu gehen, dass hier auch niemand war, den sie ja vielleicht übersehen hätten.. Wäre aber sowieso komsich gewesen, denn dann hätte sich derjenige mit Sicherheit gemeldet und natürlich erspähte Rina auch Niemandem. Kaori rufte sie zu sich rüber, sie schien von etwas überwältigt zu sein, zumindest klang ihre Stimme ganz danach und auch ihre Körperbewegungen deutete daraufhin, dass sie ziemlich aufgeregt war. Also lief die Kazama zu der Blauhaarigen herüber und sah ebenfalls aus einem der Fenster.
Der Anblick war tatsächlich ganz schön gewesen, das musste Rina zugeben, aber eigentlich hatte sie doch etwas spezielleres erwartet, immerhin war sie sich daran gewohnt, oder... Zumindest hatte sie diesen oder einen ähnlichen Ausblick das ein oder andere Mal auch schon geniessen dürfen. Kumogakure war da sowieso eine ganz spezielle Sorte an Dorf gewesen.
"Mhm, hübsch.", kommentierte Rina und dann fiel es ihr wieder ein. Kaori hatte ja eine lange Zeit im Wald gelebt, hatte sie zumindest erzählt, wenn sich die Kazama gerade nicht völlig täuschte. Jedenfalls war das jetzt vielleicht sogar das erste Mal, wo sie solch einen Ausblick zu Gesicht bekam.
Rina wandte ihr Gesicht zu Kaori und fragte lächelnd: "Ist es das erste Mal wo du ein Dorf von so weit oben siehst?"
Vielleicht war es sogar das erste Mal, wo sie überhaupt richtig in einem Dorf war. Wer wusste das schon? So gut kannte sie Kaori ja dann doch noch nicht, aber sie mochte die Blauhaarige und in diesem Augenblick hatte die Kazama sogar die Tatsache vergessen, dass sie sich vor kurzer Zeit noch vor der Kleinen - mehr oder weniger - gefürchtet hatte.
"Aber uhm..", machte sie dann und drehte sich wieder weg vom Fenster und legte einen Zeigefinger auf ihre Lippen. Ihr Blick wirkte etwas skeptisch als sie weitersprach, "Eigentlich darf man nicht einfach so in das Büro der Mizukage... Zumindest war das so in Kumogakure. Der Raikage wäre da stinksauer geworden und hätte hier drin zuerst einmal alles in kleine Stücke gehauen. Ich hoffe, die Mizukage ist nicht ganz so... brutal. Aber sie ist ja sowieso irgendwie nicht hier. Vielleicht sollten wir draussen auf sie warten?"
Eigentlich war Rina ja keine von diesen Kindern gewesen, die sich nichts trauten, im Gegensatz, sie tat viele Dinge, von dennen sie lieber die Finger lassen sollte, doch wenn es um das Dorfoberhaupt ging, da hatte selbst sie Respekt... Nicht zuletzt weil sie den Raikage kannte und noch ein lebhaftes Bild vor Augen hatte, wie dieser war, wenn er aufgebracht war. Überaus unangenehm und das würde sie nicht gerne erneut erleben.

"Mhmm!" bestätigte sie Rinas erste Frage. "Hier oben ist das Dorf sogar noch beeindruckender." schmunzelte sie und träumte ein wenig vor sich hin, als sie fast bis zum Horizonz schauen konnte, so etwas wäre im Wald kaum denkbar, wo man vor lauter Bäume kaum ein paar hundert Meter weit gucken konnte.
Als Rina davon sprach, dass es vermutlich nicht erlaubt war, hier zu sein, wandte Kaori den Blick dann doch schließlich ab und blickte zu Rina. Das es verboten sein könnte, daran hatte sie nicht wirklich gedacht, um so etwas musste sie sich eigentlich nie sonderlich kümmern, sie musste eigentlich immer nur aufpassen, dass sie sich nicht so weit von ihrer Hütte entfernte, hatten zumindest immer die Oinin gesagt.
Arruuu, eigentlich wollte sie hier nicht weg, das Büro der Frau Mizukage war bisher einer der besten Orte gewesen die Kaori bisher im Dorf entdecken durfte, von dem Park einmal abgesehen. Sie schaute noch einmal hinaus und genoss noch ein paar Sekunden das schöne Bild bevor sie antwortete. "Na gut, wenn es verboten ist..." sprach sie etwas enttäuscht und drehte sich dann schmunzelnd zu Rina um, um mit ihr vor die Tür zu gehen. Es war trotzdem schön gewesen!
Allerdings klopfte es gerade an der Tür, bevor sie sie erreichen konnten...

Auf der anderen Seite der Tür:
"Na toll, jetzt haben wir das halbe Dorf abgesucht und sie trotzdem nicht gefunden." stänkerte einer beiden Oinin im Flüsterton herum und klopfte erneut. "Jetzt tu nicht so als wäre das meine Schuld gewesen, Du hast genauso Löcher in die Luft gestarrt." entgegnete der Andere nicht minder gut gelaunt. "Pff, ich hab konzentriert nachgedacht, das ist ein Unterschied. Du hast doch bestimmt wieder von dieser ollen Kellnerin geträumt." "Sie heißt Miya, ok? Und überhaupt, wann denkst Du schon mal nach..." murmelte er den letzten Teil unverständlich aber hörbar hinterher, während der andere sich genervt am Kopf kratzte. "Na wie auch immer, es hilft nichts, wir müssens der Mizukage-Sama beichten und einen Suchtrupp organisieren. Wer weiß was die Kleine schon wieder anstellt..." grummelnd nickte der andere, um seine widerwillige Zustimmung dazu zu geben.

Rina war froh, das Kaori nicht drauf bestand, in diesem Raum zu bleiben, denn auch wenn die Kazama durchaus dieses Büro total toll fand und am liebsten hier drin bleiben würde, so wusste sie es doch besser...
"Ja, danach können wir ja wieder hier rein, wenn die Mizukage da ist. Aber es ist immer gut, wenn man einen ersten guten Eindruck hinterlässt! Das hat mir mein Vater immer gesagt. Ich weiss zwar nicht so genau, warum er mir das gesagt hat, immerhin tu ich das ja schon fast automatisch aber... nya.", sie zuckte kurz mit den Schultern und gristen dann breit. Gemeinsam gingen die beiden dann zur Türe und hätten sie auch soeben geöffnet, wenn es eben an jender Tür nicht geklopft hätte. Rina erstarrte, ihre Gesichtszüge erstarrten zu einer überraschten Maske. Sie ist hier! Sie weiss, das wir einfach rein sind!, war ihr erster Gedanke. "Oh-Oh!", gab sie von sich, sie schluckte leer und hörte dann Stimmen. Dummerweise konnte sie diese jedoch nicht wirklich einordnen. Sie konnte auch nicht recht verstehen, was diese da besprachen. Rina sah zu Kaori und dann kam ihr in den Sinn, das die Mizukage ja wohl kaum an ihre eigene Bürotüre klopfen würde. Da wäre sie ja schon ziemlich dumm!
Zuerst war sie erleichtert, doch dann kam die Frage auf, wer es dann sein mochte? Sie ging ganz nahe an Kaori ran und flüsterte ihr ins Ohr: "Wir sagen einfach nichts und warten bis die weg sind. Sie wissen sicher auch, dass man nicht einfach eintreten darf und die Mizukage würde ja wohl kaum selbst an ihre eigene Türe klopfen... Also müssen wir nur abwarten! Und vor allem leise sein, also psssst!"
Rina ging wieder etwas auf Abstand und hoffe inständig, dass sie recht damit hatte. Hoffentlich würden die Leute, die vor der Türe standen, bald wieder verschwinden! Sie wollte hier drin nicht erwischt werden. Das würde mit Sicherheit die Mizukage erfahren und dann... Sie war doch neu hier! Sie musste, wie ihr Vater sagte, einen guten Eindruck hinterlassen! Wie tat man das eigentlich richtig? ... Auch egal! Jetzt war nicht die Zeit darüber nach zu denken. Oder vielleicht sollten sie sich verstecken falls sie doch reinkommen sollten? In Rinas Kopf herrschte heilloses Chaos! Sie sah sich um, entdeckte jedoch nichts, das sich gut als Versteck eignete. Langsam trat sie einen Schritt zurück als sie plötzlich im Augenwinkel etwas auf ihrer Schulter wahrnahm. Sie drehte ihren Kopf um es genauer betrachten konnte... Es bewegte sich und ... "AAAAAAAAAAAAAAAAHHHHH!", kreischte die Kazam so laut sie konnte. Wild fuchtelte sie mit ihren Händen in der Gegend rum und nuschelte zwischen durch immer wieder "Spinne! Spinne! Spinne! Spinne! Spinneeeeeee!"

Kaori wirkte im ersten Moment etwas irritiert als es klopfte, für sie war es ja sicherlich nicht und die Frau Mizukage war nicht hier. Obwohl sie sicherlich nicht die Einzige waren die zur Mizukage wollten und nicht wussten, dass sie nicht anwesend war. Nun ja, SIE wussten es schon, inzwischen. Rina schien das Ganze wiederum sehr ernst zu nehmen, sie wirkte fast ein wenig bleich. Der Raikage schien wirklich ein beängstigender Mann gewesen zu sein, wenn Rina sich so dafür fürchtete in des Kages Büro ohne jene erwischt zu werden. Kaori war währenddessen gelassen ruhig oder besser vielleicht desinteressiert gedankenlos. Sie hatte die letzte zwei Jahre nicht viele Regeln gehabt, oder zumindest hauptsächlich Verbote mit denen sie so weit ohne Protest klargekommen ist. Sie war zum Beispiel nie so scharf darauf gewesen weiter in den Wald hinaus zu gehen als die Oinin es erlaubten, hat man einen Baum gesehen, hat man alle gesehen. Und dafür konnte sie ja schließlich auch immer so lange aufbleiben wie sie wollte! Auch wenn sie meist ihren abwesenden Eltern zu Liebe dann doch rechtzeitig schlafen ging.
Als Rina vorschlug solange still zu sein, bis die Leute vor der Tür wieder verschwanden nickte Kaori und versuchte sich zu konzentrieren. Wenn Rina keinesfalls erwischt werden wollte, dann würde Kaori ihr auf jeden Fall nach bestem Geschick dabei helfen, das war sie ihr auf jeden Fall schuldig! Sie hielt sich dich an ihr, noch immer den schläfrigen Keno im Arm, und trat mit ihr langsam ein paar Schritte zurück, um den Abstand zur Tür zu vergrößern, welche das Mädchen nicht mehr aus den Augen ließ.
Plötzlich schrie Rina auf, wie von der Tarantel gestochen. Aus ihrer Konzentration gerissen sprang auch Kaori auf, verlor das Gleichgewicht und rutschte nach hinten aus auf ihren Po, während Keno von ihr dabei durch die Luft geworfen wurde und mit verdattertem Gesichtsausdruck auf Rinas Kopf landete. Kaori hörte nur irgendwas von 'Spinne' oder so, wirklich darauf konzentrieren konnte sie sich nicht mehr durch den Lärm, den stechenden Schmerz in den Pobacken, den armen durch die Luft gewirbelten Keno und die beiden Shinobi die durch die Tür gestürmt kamen.

Vor der Tür:
Ein weiteres Mal klopfte der Oinin an der Tür. "Vielleicht ist sie ja gar nicht da?" spekulierte der Andere, da sich bisher noch niemand auf das Klopfen gemeldet hatte, während der Eine darauf antwortend seufzte. "Ich weiß nicht ob wir damit Glück haben oder noch mehr Pech." stellte er in den Raum, denn einerseits hieß dies erst einmal keinen Ärger zu kriegen, andererseits konnten sie so erst einmal den Suchtrupp vergessen womit die Chancen stiegen, dass sich das kleine Mädchen in irgendwelche Schwierigkeiten katapultierte.
"Vielleicht sollten wir ein paar Freunde fragen und einen eigenen Suchtrupp bilden?" "Ich wusste gar nicht, dass Du Freunde hast." grinste der Andere antwortend auf den Vorschlag. "Aber die Idee ist nicht schlecht und wenn Terumii-Sama ohnehin nicht da ist, ist es immer noch besser wie gar nichts zu tun."

Gerade als sie sich umdrehten, um ein paar Freund um Gefallen zu bitten, war hinter der Tür ein Mark erschütternder Schrei zu hören, ohrenscheinlich von einem jungen Mädchen. Kurzerhand änderten die Beiden ihre Pläne und stürmten in den Raum, um nach dem Rechten zu sehen, so viel war schließlich erlaubt, auch im Büro der Mizukage. Dort fuchtelte ein Mädchen wild mit den Händen herum, während ein anderes Mädchen mit Schmerz verzerrten Gesicht am Boden saß.
"Was zum...!" gerade wollte er fragen was die Beiden hier alleine zu suchen hatten, als der Andere ihn auf Kaori aufmerksam machten, nach welchem sie schon seit einer gefühlten Ewigkeit gesucht hatten. "Aahh!" entfleuchte ihm fröhlich, wenngleich auch sehr überrascht.

Cf: Trainingsplatz

Die ältere der beiden Terumii hatte den Trainingsplatz und somit auch ihre ehemalige Vorgesetzte Tori, sowie Haruka und Din, ganz zu schweigen von den beiden kleinen Mädchen, nach wenigen Minuten hinter sich gelassen. Ohne weitere Zeit verschwenden zu wollen war die Braunhaarige in die Mizukage-Residenz geeilt, allerdings ohne dabei zu rennen. Schnelle Schritte waren in der Tat auf ihrer Seite, doch sie hasste es, wenn sie Stress hatte. Und Rennen würde es für Mei nur so erscheinen lassen, als hätte eben genau diesen. Wobei sie eigentlich mit ihrer Arbeit sehr gut vor an gekommen war, nun gut, die Papiere auf ihrem Schreibtisch brachten sicherlich fast ein Kilo auf die Waage, aber dennoch war die Grünäugige zeitlich mehr als gut mit ihrer Arbeit vor an gekommen und hatte zudem viele, darunter sehr wichtige, Informationen einsammeln können.
Sie bog, ihre Schritte hatten sich nun verlangsamt und waren wieder in einem normalen Tempo vorhanden, um die Ecke, direkt auf ihr Büro zu. Was sie allerdings dort erblickte, gefiel ihr nicht wirklich. Zwei Oinin waren gerade im Begriff, die Tür zu ihrem Büro zu öffnen und traten schliesslich ein, wobei sie irgend etwas vor sich hin brummten. Ob sie nach der Mizukage suchten? Naja, Mei hatte niemandem Bescheid gegeben, als sie das Büro verlassen hatte. Aber dennoch wäre es doch viel zu lächerlich, einen oder, wie in diesem Falle, gar mehrere Oinin auf die Suche nach ihr zu schicken. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und trat nun auch an die Tür. Sie sah sowohl die beiden, ziemlich überraschten, Oinin sowie zwei Mädchen. Ihr kamen alle 4 Personen bekannt vor, die Oinin kannte sie sogar. Immerhin hatte auch Mei einmal zu dieser Einheit gehört. Sie legte den Kopf auf die Seite und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie die Situation etwas hinaus gezögert hatte. ,,Sagt mir ruhig wenn ich im Büro der Mizukage stören sollte'', meinte sie mit einem charmanten und dennoch leicht frechen Grinsen.

Alles geschah ziemlich schnell. Kaum hatte Rina die eklig, fette, schwarze, bösaussehende, beharrte und achtäugige Spinne auf ihrer Schulter entdeckt, da war ihr auch schon - ungewollt natürlich! - ein Schrei entwichen. Ein sehr lauter obendrein, aber das war schlussendlich nur Nebensache, denn die Oinin hätten sie auch bei normaler Unterhaltungslautstärke gehört.
Am Ende sah die Szene dann so aus, dass Rina ein Fellknäuel auf dem Kopf hatte und die zwei Oinin widerwillen Notiz von den beiden Mädchen im Kagebüro nahmen. So war das eindeutig nicht geplant gewesen! Rina sah völlig verwirrt drein, als sie die zwei grossen Männer erblickte. Das Kaori mittlerweile auf ihren Hintern gefallen war, hatte die Kazama noch nicht einmal mitbekommen. Ihre Aufmerksamkeit galt gerade mehr den 'unerwünschten' Leuten hier drin.
Das war jetzt dumm! Was sollten sie nun tun? Immerhin durften sie hier eigentlich nicht sein und mit Sicherheit würden die Oinin diesen Vorfall der Mizukage mitteilen.
"Ehm.. Ehm..", brachte sie hervor, auf ihren Lippen ein äusserst gezwungenes Lächeln, "A-also es ist nicht so wie sie denken, wirklich!"
Was auch immer das für eine Aussage war, Rina fand sie derzeit angebracht. Doch schlussendlich hatte sich ihre Sorge - das die Oinin das ganze der Mizukage mitteilen würden - in Luft aufgelöst, denn kurz darauf erschien eben jene Person im Türrahmen. Rina hatte sie zwar noch nie persönlich zu gesicht bekommen, aber ihre Mutter hatte sie ihr beschrieben und ihr ein Foto gezeigt. Sie war unverkennbar, ihre Frisur musste man einfach erkennen!
Und nun? Nun waren sie geliefert. Rinas Blick huschte zu Kaori rüber und erst jetzt bemerkte sie, dass diese mit ihrem Hinter auf dem Boden 'sass'. Ohje, was hatte sie nur angerichtet? Das Ganze lief eindeutig nicht so, wie es laufen sollte! So ein Mist aber auch... Und was sie nun eigentlich von der Mizukage wollte, wusste Rina auch nicht. Was sollte sie als nun sagen?
Kurz sammelte sie sich, verbeugte sich ab der Hüfte aufwärts und meinte dann mit höfflicher Stimme: "Guten Tag, Frau Mizukage! Wir haben nur auf Ihr Büro aufgepasst, ehrlich! Wir haben nichts böses angestellt."

"Autschi..." stöhnte Kaori und rieb sich den Hintern, warum musste sie immer auf ihren Hintern fallen? Sie sollte wirklich Beizeiten mal ihre Hose auspolstern oder so. Doch dafür war gerade jetzt keine Zeit, zwei Personen stürmten in den Raum, sie waren ertappt! Etwas unglücklich blickte sie zu Rina, wo sie sich doch solche Mühe geben wollte, dass sie nicht erwischt werden würden, gerade wollte sie etwas sagen, als sie die beiden Männer erkannte, es waren die Oinin die sie herbegleiten sollten. Da waren sie also!
Als sie wieder etwas sagen wollte, wurde sie erneut unterbrochen, eine schöne Frau mit komisch gestylten Haaren stand in der Tür und fragte, ob ihre Anwesenheit wohl störte. Angesichts der etwas chaotischen Situation hier, nicht unangebracht.
Die beiden Oinin stellten sich formal stramm hin, links und rechts von der Tür wo sie halt gerade standen, in Richtung ihrer Vorgesetzten. "Mizukage-Sama! Wir.. Ähm.. also..." stammelte der eine, der von der plötzlichen Anwesenheit der kürzlich ernannten Mizukage etwas überfordert war, was etwas merkwürdig anmutete, war dies hier schließlich ihr Büro und ihre Anwesenheit an sich ja nichts Ungewöhnliches. "Wir haben die Jinchuuriki des Rokubi, Kaori Kotoko hierher eskortiert, wie sie es uns aufgetragen haben!" bog der andere die Wahrheit etwas weitläufig zurecht und versuchte so die Kurve zu kriegen. Natürlich erklärte dies noch nicht, weshalb sie sich jetzt alle in dem Büro befanden. Kaori wollte den Beiden eigentlich Rückendeckung geben, waren sie ja eigentlich nie böse zu ihr gewesen, aber als sie dann das Wort 'Rokubi' hörte, blieben ihr die helfenden Worte im Halse stecken. Oh nein, warum mussten sie es erwähnen?! Etwas perplex schaute sie kurz zu Rina herüber und schaute dann betrübt zu Boden, das sonst so fröhliche Schmunzeln war ihrem Gesicht entschwunden und durch ein paar etwas traurige Augen ersetzt worden. Nun würde Rina bestimmt nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen, wo sie wusste dass so ein Viech in ihr wohnte. "Die beiden Mädchen wollten sie unbedingt sehen und sind ohne zu fragen vorgelaufen, wir konnten sie nicht mehr aufhalten." saugte sich der Oinin aus den Fingern, nachdem er sich wieder gefasst hatte. Dabei hoffte er natürlich, dass die Beiden noch nicht auf die Mizukage gestoßen waren, denn hätte Terumii-Sama sie angewiesen hier auf sie zu warten, wäre seine letzte Aussage als Lüge entlarvt.

Kaum war die Mizukage erschienen, stellten sich alle Anwesenden an, als befände sich eine Göttin vor ihr. Nun gut, sie war in der Tat die Ranghöchste Kunoichi des gesamten Dorfes, aber dennoch war auch sie nur ein Mensch. Dies bildete auch den Grund, warum Mei es nicht so mochte, wenn sich plötzlich jemand vor ihr verbeugte. Sie nickte lediglich kurz den beiden Oinin zu. Selbst wenn ihre Geschichten nicht stimmen sollten war Kaori nun hier und somit war die Mission gut verlaufen. ,,Vielen Dank, das haben Sie gut gemacht'', lobte sie die beiden Männer. Doch nun hatte sie einige Fragen und Informationen für Kaori, weshalb sie die Oinin wieder ziehen liess. Wahrscheinlich würden die zwei sich bei Tori melden, aber sicher war sich die Terumii dabei nicht. Eigentlich war es ihr am Endeffekt sogar egal. Sie lächelte Rina kurz zu, als diese sich zu entschuldigen schien. ,,Es ist doch nichts passiert, im Gegenteil. Ich freue mich, euch beide zu sehen'', meinte sie lächelnd an die Kazama gewandt. Doch dann musste sie erblicken, wie sich Tränen in den getrauerten Augen der kleinen Jinchuriki ansammelten. Sofort stand Mei über ihr. Sie ging leicht in die Hocke und wischte mit dem linken Zeigefinger eine Träne aus dem Gesicht von Kaori, bevor sie leise fragte: ,,Was hast du denn? Ich werde dir nichts tun, du brauchst keine Angst zu haben'', versprach sie dem Mädel mit sanfter Stimme. Dass es sich hierbei darum handelte, dass Kaori wegen der Tatsache, ein Jinchuriki zu sein, trauerte, wusste Mei in diesem Moment natürlich noch nicht.

Jinchuuriki? Rokubi? Rina sah von den zwei Oinins zu Kaori und wieder zurück. Während dessen entliess die Mizukage die zwei aus ihrem Dienst und kurz darauf waren beide auch schon verschwunden. Die kleine Kazama verstand zuerst nicht, was es mit einem Jinchuuriki auf sich hatte, als ihr wieder in den Sinn kam, was man ihr darüber erzählt hatte. Ihr Bruder hatte ihr mal darüber berichtet, dass Jinchuurikis eine Art Monster in sich drin hatten, die manchmal sogar ausbrachen und dass das ganze ziemlich gefährlich werden konnte. Was ein 'Rokubi' jedoch ist, wusste die Kunoichi nicht. Sie hob fragend eine Augenbraue. War es das, was Rina zuvor in der Gasse bei Kaori beobachtet hatte? Ihr Bruder hatte zwar nichts davon erwähnt, dass sich derjenige dann an nichts mehr erinnern konnte, aber zumindest würde es das äusserst merkwürdige Gefühl erklären, dass sich wie ein eiskaltes prickeln auf der Haut angefühlt hatte.
Durch die ganzen Ereignisse hatte Rina schon wieder vergessen gehabt, dass irgendwo in der Nähe noch eine Spinne rumkrabbelte, solange diese nicht irgendwo auf ihr drauf war, war das Rina auch herzlich egal.
Die Kazama bemerkte nun auch, dass die Katze zu ihren Füssen auf dem Boden hockte, sie musste wohl runtergesprungen sein, als sich Rina verbeugt hatte, auch das war ihr irgendwie entfallen! Irgendwie waren das gerade zu viele Ereignisse auf's mal, so viel konnte Rina gar nicht verarbeiten!
Doch die Worte ihres Bruders gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Ein Monster. Die Schwarzhaarige sah wieder zu Kaori, zu welcher sich nun die Mizukage gesellt hatte. Trug Kaori tatsächlich eine Art Monster in sich? Das war... merkwürdig. Dabei schien sie doch so ein fröhliches und freundliches Mädchen zu sein. Ausserdem überraschte es Rina, wie freundlich die Mizukage war! Völlig anders als der Raikage... Vielleicht waren doch nicht alle Kage gleich. Aber wie hatte ihr Vater immer stetts gesagt? Vorsicht ist besser als Nachsicht! Das würde Rina beherzigen...! Oder zumindest versuchte sie das, denn in vielen Fällen gelang dies der Kunoichi nicht.

Rina war Kaoris erste richtige Freundin gewesen, also die erste richtige Freundin überhaupt! Sie wollte sie nicht gleich wieder verlieren! Doch innerlich fand Kaori sich bereits damit ab, dass Rina vermutlich nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte...
Jemand hatte sich inzwischen vor sie gehockt. Kaori blickte etwas auf und sah, dass es die Frau gewesen war, die Mizukage, wenn sie es richtig verstanden hatte. Sie wirkte... nett. Nach den Erzählungen von Rina über den Raikage hatte Kaori schon darüber gezweifelt, ob die Erzählungen der Oinin nicht übertrieben waren. Doch wusste Kaori noch nicht so recht, ob sie der Frau wirklich trauen konnte. Schließlich hatte ihr Vater ihr klar gemacht, dass sie für das Dorf und die Mizukage eine Kriegswaffe sein würde, auch wenn sie selbst sich das nie vorstellen konnte. Obwohl er damals von einem männlichen Mizukage sprach, wenn das hier eine Frau war, konnte er ja nicht von ihr gesprochen haben, vielleicht war sie ja nicht so fies.
Keno tapste noch etwas Verschlafen von dem ganzen Theater langsam zu Kaori herüber und ließ sich von ihr an sich drücken. Obwohl ihr gerade nicht wirklich danach zu Mute war, setzte sie ein leichtes Schmunzeln auf und schaute der Mizukage in die Augen, schließlich konnte sie ja vermutlich nichts dafür und wenn sie sich schon so nett verhielt, konnte Kaori ihr ja nicht einfach die kalte Schulter zeigen.
Langsam stand sie mit Keno im Arm auf, konnte aber immer noch nicht so recht etwas sagen. Vor der Terumii stehend schaute sie etwas verschüchtert zur Seite, dass es um ein mögliches neues Zuhause um sie ging, hatte sie inzwischen völlig verdrängt.

Die Mizukage wusste nicht genau, was in den Köpfen ihrer beiden Besucherinnen vorging, doch würde sie diese noch ans Tageslicht kitzeln, wenn auch ohne brutale Foltermethoden. Aber zuerst musste sie nun wohl oder über Kaori in deren neues Leben einweisen. Sie stand nun wieder auf und versuchte, die nötigen Worte zu finden. Dies erwies sich allerdings als weniger einfach, als es der Terumii sonst fiel. Nachdem sie sich erhoben hatte, drehte sie sich um, stieg über einige Papiere, welche irgendwie ihren Weg auf den Boden gefunden hatten, und setzte sich auf ihren Stuhl. Kurz entglitt ihr ein kleiner Seufzer, allerdings nicht etwa, weil die beiden Mädchen anstrengend gewesen wären, sie hatten bisher ja noch nicht einmal etwas gesagt, sondern vielmehr, weil sie langsam aber sicher etwas erschöpft war und ihr mit jedem Atemzug bewusster wurde, dass sie nach diesem Gespräch noch immer den Papierkram zu erledigen hatte. Sie blickte zu den Beiden Mädels und deutete dann auf die Stühle, welche sich vor dem Pult, direkt gegenüber der Mizukage, befanden.
,,Bitte nehmt doch Platz ihr Beiden'', sprach sie lächelnd und lehnte sich kurz nach diesen Worten in ihrem eigenen Stuhl zurück. Sie stiess kurz hörbar die Luft zwischen ihren Zähnen aus. Sie hatte keine Zeit mehr, um Trübsal zu blasen, dennoch war sie sich nicht sicher, ob sie all diese folgenden Themen aussprechen sollte, solange Rina noch anwesend war. Schliesslich entschied sie sich aber dafür, es doch zu tun. So wäre immerhin bereits jemand aus dem Dorf eingeweiht, später würde es so oder so ganz Kirigakure erfahren. Warum also nicht lieber früher als später. Sie lehnte sich wieder nach vorne und stützte sich mit ihren Ellbogen auf dem grossen Tisch aus Holz ab, verschränkte die Hände ineinander und fixierte die beiden Mädchen noch einmal kurz, fast wie ein böser Lehrer. ,,Nun Kaori, ich liess dich zu mir rufen, weil ich einige sehr wichtige Informationen habe, welche dich betreffen. Vielleicht wird es viel zu viel für dich sein oder es könnten unerwartete und schlimme Nachrichten dabei sein, deshalb verstehe ich es, wenn du mich danach hassen wirst'', betonte sie bereits, um ihre Rede zu beginnen. Ja, sie würde dem Mädchen viel erzählen, nicht zuletzt das wegen ihren Eltern. Mit genau diesem Thema wollte sie auch beginnen, allerdings nicht, um Kaori bereits von Anfang an fertig zu machen, sondern weil sie hoffte, dass somit auch Rina die kleine Kotoko besser verstehen würde. ,,Nun Kaori, du hast deine Eltern seit 2 Jahren nicht gesehen, wie ich erfuhr. Ich muss dir allerdings nun etwas sagen, wenn du es nicht wissen willst, höre jetzt bitte weg, aber es ist sehr wichtig, dass du es erfährst'', fuhr sie fort und schluckte kurz. Auch ihr war es nicht sehr angenehm, solche Infos Preis zu geben. ,,Kaori, es tut mir sehr leid, doch deine Eltern sind nicht auf Mission, oder besser gesagt, nicht mehr. Sie kamen bei ihrem Auftrag ums Leben. Es tut mir sehr, wirklich sehr leid, doch sie sind verstorben und werden nicht wieder zurück kommen'', erzählte sie der Blauhaarigen ganz genau.
Gut, möglicherweise waren ihre Worte etwas hart gewählt gewesen, doch Mei wollte ihrem Gegenüber ab der ersten Sekunde klar machen, dass es eine ernste Sache war. Dennoch wollte sie das Mädchen nicht irgendwie an den Rand einer Depression bringen, weshalb sie schnell fort fahren und das ganze beenden wollte. ,,Ich liess dich aber nicht nur zu mir bringen, um dir solche schlechten Nachrichten zu überbringen. Du weisst sicherlich am besten, was ein Jinchuriki und wer das Rokubi ist, weshalb ich nur näher auf diesen Punkt eingehen werde, falls du damit einverstanden bist, Rina dies auch wissen zu lassen'', sprach sie, lediglich an Kaori gewandt. Würde das Mädel ihr die Erlaubnis geben, würde auch die Kazama schon bald wissen, was genau diese Worte bedeuteten und wer wirklich hinter Kaori Kotoko steckte. Noch ein letztes Mal würde die Mizukage das Wort erheben und Kaori eine weitere Nachricht zu stecken. ,,Dank dem Rokubi besitzt du Fähigkeiten, von welchen viele andere Shinobi nur träumen können. Solange du diese Technik allerdings nicht kontrollieren kannst, bildest du für ganz Kirigakure eine Gefahr, ohne etwas dafür zu können. Auch werden andere Länder dich vielleicht als Waffe missbrauchen wollen, indem sie deine Kräfte auf andere Menschen übertragen. Deshalb ist es wichtig, dass du weisst, wie du das Rokubi und somit dich selber kontrollieren und nur in bestimmten Situation einsetzen kannst. Deine Fähigkeiten ähneln stark deren der Terumiis und somit meiner Familie, weshalb ich beschlossen habe, dich persönlich zu unterrichten. Natürlich nur, wenn du dies möchtest. Lehnst du ab, akzeptiere ich dies, aber sei versichert, ich werde, wenn du zustimmst, mein bestes geben um dir zu helfen und dich zu trainieren'', schloss sie. Nun war alles gesagt, was die Terumii zu sagen hatte und sie war gespannt auf die Antwort ihres Gegenübers.

Kaori war noch immer nicht unbedingt guter Dinge, aber die nette Frau hatte doch irgendwie etwas beruhigendes an sich. Vielleicht konnte Kaori ja noch mit Rina reden, ihr irgendwie irgendwas erklären, auch wenn sie selbst keine Ahnung hatte, wie sie dies anstellen sollte. Die Mizukage erhob sich, seufzte kurz, was wohl auf die Wortkargheit der beiden Mädchen zurückzuführen war und begab sich dann an ihren Schreibtisch. Vorsichtig drehte sich Kaori um und verfolgte ihre Schritte, wenn sie auch versuchte nicht dabei von dieser erwischt zu werden, wie sie die Mizukage beobachtete. Auf die Aufforderung hin trottete Kaori zu einem der Stühle und legte Keno neben diesen auf den Boden, da er ihr doch langsam etwas schwer wurde.
Die Mizukage wartete einige Augenblicke bevor sie erneut etwas sagte und wirkte recht ernst, wie sie die Beiden so anblickte, etwas das Kaori nicht wirklich gefiel, war sie ja ohnehin schon angespannt genug. Als die Terumii dann aber das Wort an Kaori richtete, horchte sie auf, schließlich war sie angesprochen und es hörte sich durchaus bedeutsam an. Schlimme Nachrichten? Was konnte so schlimm sein, dass Kaori die Frau danach hassen könnte? Sollte sie etwa zurück in den Wald oder in ein anderes Dorf? Wollte man sie nicht hier haben? Gerade wo sie angefangen hatte sich hier zurecht zu finden und eine Freundin gefunden hatte! Doch wäre selbst dies nichts weshalb sie nun die Mizukage hassen würde, zumindest nicht wirklich, auch wenn sie darüber sauer wäre. Schließlich kannte sie hier außer Rina kaum jemanden und auch wenn sie das schwarzhaarige Mädchen unglaublich vermissen würde, wäre sie zumindest weg von diesen ganzen fiesen anderen Kindern.
Sie fuhr fort und brachte Kaoris Eltern zur Sprache, nun horchte Kaori erst recht auf, was hatten ihre Eltern mit schlechten Nachrichten zu tun? Unterbewusst kam ihr die Antwort bereits in den Sinn, doch sie versuchte vehement diesen Gedanken zu verdrängen. Positiv denken! Sie setzte ein leichtes Schmunzeln auf, versuchte sich vorzustellen, dass ihre Eltern sich einfach nur etwas verspäten würden, ein paar Wochen könnte sie ja noch warten, oder? Sie wollte nicht weghören, wenn es um ihre Eltern ging, dafür konnte es zu wichtig sein, was immer mit ihren Eltern war, es interessierte sie, war es doch das erste Mal seit zwei Jahren, dass ihr jemand Nachricht von ihren Eltern bringen wollte. Doch dann traf sie die Realität wie ein übergroßer Vorschlaghammer... ihre Eltern... verstorben... tot. Das Schmunzeln blieb in ihrem Gesicht, aber ihre Augen zitterten vor Entsetzen. Das konnte nicht wahr sein, es durfte nicht wahr sein! Sie hatte zwei Jahre auf sie gewartet, sie konnten nicht einfach für immer weg sein! "Das.. das ist ein Scherz... oder? Ein Witz?" sprach sie leise, noch immer schmunzelnd mit einem leichten Zittern in der Stimme. Die Mizukage fuhr fort und beantwortete die Frage damit indirekt. Tränen liefen Kaori nun die Augenwinkel herunter, sie wollte weg hier, einfach weglaufen, raus aus dem Büro, raus aus dem Dorf, einfach wieder in ihre hübsche friedliche Hütte im Wald, wo sie für sich alleine sein konnte, wo niemand sie störte. Dort könnte sie dann wieder auf ihre Eltern warten, die sicher irgendwann kommen würden. Es wäre so schön, so einfach, einfach schön. Doch so konnte es nicht sein, oder? Ihre Beine fühlten sich weich wie Butter an, sie konnte nicht einmal von diesem elenden Stuhl aufstehen, geschweige denn aus diesem Raum und irgendwo hin.
Die Tränen ronnen ihre Wangen hinunter, sie verkniff es sich einfach loszuheulen, klammerte sich an die Hoffnung, dass es vielleicht doch nur ein böser Witz war, obwohl sie inzwischen genau wusste, dass dem nicht so war. Das erzwungene Schmunzeln wurde nur noch unter großer Anstrengung aufrecht erhalten und zitterte unter dem Druck los wimmern zu wollen.
Kaori nickte vorsichtig auf die Frage ob sie damit einverstanden war, dass Rina mithören konnte, was das Jinchuuriki Zeugs und den Rokubi anging. "Mhmm.." ertönte etwas gequält, da sie versuchte weitere wimmernde Geräusche zu unterdrücken. Sollte Rina es doch hören, sollten alle es hören, es war Kaori gerade jetzt so was von egal! Es spielte doch keine Rolle mehr. Wenn ihre Eltern tot waren, war sie nun endgültig alleine, wegen diesem Ding in ihr würden sie alle anderen ohnehin früher oder später hassen, ihre Eltern waren die Einzigen die sie damit akzeptiert und geliebt hatten.
Den Kopf gesenkt hörte sie nun den letzten Teil den die Mizukage zu sagen hatte. Eigentlich wollte sie nicht mehr wirklich zuhören, wollte sich irgendwo verkriechen. Mit dem Zunehmen ihrer Worte, horchte Kaori auch zunehmend auf. Sie sollte dieses Ding in ihr kontrollieren? Das würde sie vermutlich zu dieser Waffe machen von der die Mizukage sprach und von der ihr Vater ihr erzählt hatte. Vielleicht war es ja ihr Schicksal? Eine menschliche Waffe...
Der Rest fügte sich, die Mizukage selbst wollte auf Kaori aufpassen und sie trainieren, ihr Schmunzeln war inzwischen völlig verschwunden und nur ein ausdrucksloses Zittern blieb zurück noch immer darum kämpfend nicht loszuheulen. So etwas war es doch, was Kaori wollte, oder? Ein Sensei der sie trainierte, damit sie stärker werden könnte, auch wenn ihr Motiv dafür nicht mehr vorhanden war, mit ihren Eltern zusammen auf Missionen gehen zu können, dann würde sie halt stärker werden, um diesem Schicksal nachzukommen, diese menschliche Waffe werden, diese Waffe in Form eines kleinen einsamen Kindes.
Still nickte sie erneut. "Okay..." brachte sie noch zusätzlich heraus.

Auch Rina kam der Aufforderung nach, sich auf einem der Stühle zu setzten. Sie sass nun rechts von Kaori und blickte immer mal wieder mit verstohlenen Seitenblicken zu ihr. Warum man sie wohl herbringen liess? Und würde Rina hier nicht stören? Irgendwie wirkte sie fehl am Platz, ihre Mission war zuende, eigentlich sollte sie gehen aber... Konnte sie Kaori jetzt einfach alleine lassen? Natürlich war da dieses... Monster? Es hiess Rokubi, richtig? Es hatte tatsächlich unheimlich gewirkt, aber man musste doch auch das Positive sehen, sie hat damit dem Kätzchen und sich selbst das Leben gerettet, nicht wahr?
Und dann richtete die Mizukage das Wort direkt an Kaori. Rina schluckte leer, es ging um wichtige Nachrichten über deren Eltern. Zwar kannte die Kazama das Mädchen noch nicht lange, aber eines wusste sie, die Blauhaarige hatte keinen grösseren Wunsch, als ihre Eltern wieder zu sehen. Und das war auch verständlich. Auch Rina hätte gerne wieder ihren Vater gesehen. Die Kazama schlug die Augen nieder und ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie durfte jetzt deswegen nicht emotional werden. Die Bilder seines Todes drängten sich erneut in ihr Bewusstsein, dabei hatte sie sich so Mühe gegeben, sie zu verscheuchen!
Doch die nächsten Worte der Mizukage, liess sie aufhorchen. Tot? Kaoris Eltern waren... tot? Sofort huschten ihre Augen zu dem Mädchen rüber, das ein Schmunzeln auf den Lippen hatte, doch der Schein trügte, denn ihre Augen sprachen das genaue Gegenteil. Rina sah sie mitfühlend an und wollte etwas sagen, doch dann fuhr die Mizukage weiter. Sie sprach erneut von dem Jinchuzeug und dem Rokubi und so. Rina verstand das alles nicht recht, es hatte bisher auch nur ihr Bruder mit ihr darüber gesprochen. Aber Kaori war nett und Rina mochte das Mädchen...
Kurzerhand stand sie auf und ging die wenigen Schritte zu Kaori hinüber, sie griff nach der Katze, die sie zuvor gerettet haben und lächelte der Kotori aufmunternd zu. "Schau, du hast Jemanden, um den du dich kümmern musst!", erklärte sie dann. Rina konnte sehr wohl verstehen, was in Kaori vor sich ging, denn immerhin hatte sie selbst miterlebt, wie sich ihr Vater umgebracht hatte. Sie wusste, dass dieser Verlust unendlich schmerzte und sie wusste auch, dass er ewig lang halten würde, doch wenn es Leute gab, die einem wichtig waren und die man beschützen wollte, dann würde dieser Schmerz gedämpft werden und man kam sogar auf andere Gedanken.
Die Kazama legte die Katze wieder behutsam auf Kaoris Schoss. "Und ich werde dich beschützen, okay? Genau so wie heute in der Gasse! Du kannst mir vertrauen, ich kann mit Kunais und Shuriken echt meisterhaft umgehen! Wirklich!"
Rina hatte keine Ahnung, ob es richtig war, so optimistisch zu wirken, denn das ganze nahm sie auch ziemlich mit, obwohl es sie ja nur indirekt betraff, dennoch fühlte sie sich irgendwie dazu verpflichtet, die Blauhaarige aufzumuntern und ihr sofort zu verstehen zu geben, dass sie durch den Tod ihrer Eltern nun ein Band besassen, dass sie verband... Gut, Kaori wusste noch nicht, das ihr Vater tot war, aber dennoch...
Die Kazama nickte Kaori noch einmal aufmunternd zu und setzte sich dann wieder brav auf den Stuhl. Ihr Blick glitt zur Mizukage. "Entschuldiegung, Mizukage-sama, für die Unterbrechung, kommt nicht wieder vor!"