Büro der Vertretung

Das Büro der Vertretung des Hokage liegt gegenüber des Kagebüro und wurde zu Tsunades Zeiten von Shizune verwendet.

Mit dem schweren Ordner über den Fall Uchiha in den Armen platzte Shikaku in das derzeit ungenutzte Büro der Hokage-Vertretung hinein. Es war mehr en hineinplatzen, da er die Hände und Arme nicht frei hatte und daher die Tür mit dem Körper und der Schulter regelrecht durchbrechen musste. Nun wurde ihm das Gewicht doch langsam zu viel, mit einigen schnellen Schritten bewegte er sich auf den etwas eingestaubten Tisch zu und knallte den schweren Ordner darauf, was die dünne Staubschicht aufwirbelte. Shikaku nieste einmal kurz, ob des Staubes der in seine Nase drang, schniefte einmal kurz und drehte den Ordner dann in Richtung Stuhl. Man hätte hier wirklich zwischendurch mal saubermachen können, doch war Shikaku nicht unbedingt in der Position sich zu beschweren, schließlich sah es bei ihm zu Hause teilweise nicht anders aus.
Nun, dann mal ran an den Speck. Mit etwas Schwung öffnete er den großen Ordner, was viel des Staubes, welcher inzwischen über dem Schreibtisch schwebte aufwirbelte und von diesem weg im Raum verteilte. Zunächst würde er sich mal die ganzen Anbuberichte durchlesen und schauen ob es überhaupt ausreichend Beweise gab, den Uchihaclan des potentiellen Verrates zu bezichtigen, anschließend wäre die Frage der möglichen Vorgehensweisen, wenn denn der mögliche Verrat real vorhanden war und zuletzt ginge es darum zu entscheiden, welche Strategie die Beste war, auch unter dem Blickpunkt der Positionen die der Sandaime und der jetzige Shichidaime damals bezogen hatten. Angesichts der Flut an Informationen würde es wohl tatsächlich einige Stunden Zeit beanspruchen, bis Shikaku schließlich ein eigenes Urteil fällen konnte, eine Zeit die er am Liebsten auch anderweitig, weniger sinnvoll verbracht hätte.
Derweil blieb ihm noch immer das Thema von Danzos Hokagewahl im Hinterkopf, welche nach seinen letzten Informationen allein mit den derzeitigen Ältesten abgestimmt wurde und ohne den Segen des amtierenden Lords des Feuerreiches. Denn wäre dem so gewesen, wäre auch nach Shikakus Anwesenheit verlangt worden, um seine Meinung dazu kund zu tun. Was wiederum hieße, dass es wohl noch zu diesem Treffen kommen würde, da ein Hokage ohne den Segen des obersten Feudalherren des Landes nur provisorisch im Amt. Ein Grund mehr, dass Shikaku sich ein festes Bild zu Danzo machen sollte, um vor dem Lord des Feuerreiches ein entsprechend objektives Statement zum neuen Hokage machen zu können.

Es dauerte in der Tat einige Zeit bis Shikaku alle gegebenen Informationen überblickt hatte, doch ging es tatsächlich auch etwas schneller als er zunächst gedacht hatte. Die Informationen waren reichhaltig vorhanden, aber teilweise nicht so detailliert wie es sich der Nara gewünscht hätte, so als wäre bei der Erstellung der Berichte teilweise doch ein wenig geschlampt worden. Nicht das Shikaku jemanden deswegen einen Vorwurf machen konnte, denn er neigte auch mal dazu es bei unwichtigeren Berichte nicht ganz so genau zu nehmen, um schneller fertig zu sein, doch waren die Berichte in dieser streng geheimen Akte alles andere als unwichtig. Konnte man vielleicht annehmen, dass da absichtlich an den Berichten rumgepfuscht wurde? Shikaku konnte da keine stichhaltigen Beweise für finden, doch nagte der Gedanke an ihm.
Shikaku öffnete ein paar Schubladen, bis er was zu schreiben fand, um nun eine eigene Einschätzung schriftlich zu verfassen.
Wenn man davon ausgeht, dass alle Berichte der Wahrheit entsprechen, und etwas anderes konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht mit Sicherheit sagen, so muss man in der Tat davon ausgehen, dass der Uchiha-Clan einen Anschlag auf die damalige Führung Konohas mit anschließendem Putsch und entsprechender Machtübernahme plante.
Unter den zahlreichen gegebenen, erdachten Strategien standen zwei primär als Vorschläge zur Debatte. Ich kann mich in der Wahl dieser Strategien nur anschließen und hätte im Großen und Ganzen diese Strategien als effektive Lösungen gewählt. Die beiden Strategien beinhalteten folgendes:

Die erste Strategie, welche von Hiruzen Sarutobi, dem Sandaime Hokage, vorgeschlagen wurde, sah eine diplomatische Lösung vor, welche die Uchiha vor die vollendeten Tatsachen stellte, ihnen die Beweise des Verrates offenbahren und sie so zum Einlenken einer einvernehmlichen Lösung bringen sollte.
Ein Vorschlag, was man den Uchiha anbieten könnte, um die Loyalität des Clans zu sichern und die potentiellen Kämpfe auszuräumen stand damals noch aus, hätte aber vermutlich darin geendet, dass man dem Clan einen Platz im Ältestenrat angeboten hätte, sowie einige Zugeständnisse in der Führung der Sicherheitskräfte.
Diese Strategie hatte natürlich das offensichtliche Risiko, dass der Uchiha-Clan nicht auf das diplomatische Vorgehen eingehen könnte und selbst wenn durch das für sie positive Verhandlungsergebnis in Zukunft Forderungen und Ansprüche bezüglich ihrer Machtposition stellen könnte, was mit jene Strategie zu einem fragwürdigen, aber wenigstens unblutigen Frieden geführt hätte, in welchem alle Parteien ihr Gesicht gewahrt hätten.

Die zweite Strategie, die von Danzo Shimura vorgeschlagen wurde, damaliges Mitglied im Ältestenrat, sowie Anführer der Anbu-Ne, einer spezialisierten Teileinheit der Anbu, und heutigem Shichidaime Hokage, sah vor das Problem an der Wurzel zu packen und den ganzen Clan zu vernichten, um so dem damaligen Konflikt, sowie zukünftigen möglichen Forderungen, Ansprüchen und verrätischen Planungen des Clans entgegenzuwirken.
Nachfolgend wurde der damalige Anbu Itachi Uchiha als aktiver Doppelagent zur Ausführung des Planes vorgeschlagen und anschließend auch zur tatsächlichen Durchführung herangezogen.
Da es zu der Ausführung dieser Strategie kam, lässt sich nicht mehr viel über die potentiellen Risiken dieses Planes sagen. Mit Itachi als ausführenden Attentäter wurde die vernünftigste Wahl getroffen, da er die örtlichen Gegebenheiten und Eigenheiten jeder der Zeilpersonen am Besten wiedergeben und gegen seine Opfer einsetzen konnte, er war nachweislich loyal dem Dorf und dem Ältestenrat gegenüber und selbst mit scheitern des Angriffes Itachis hätte der angeschlagene Clan Schwierigkeiten gehabt die Beteiligung der Konoha-Führung an dem Angriff zu beweisen. Dennoch wurde mit dem Deal, welcher mit Itachi getroffen wurde nachhaltig geschlampt. Sasuke Uchihas überleben hat einen leichten dunklen Schatten auf dem tatsächlichen Willen der Durchführung der gesamten Strategie hinterlassen und nachhaltig für nachweisliche Probleme gesorgt, was sich aber wohl kaum verhindern ließ, wollte man den Bruder Itachi Uchiha als ausführenden Mann behalten.

Zu meiner Einschätzung sei zuletzt gesagt, dass ich persönlich trotz der gegebenen Risiken die Taktik von Haruzen Sarutobi bevorzugt hätte, welche auch heute die Meinung vieler Einwohner des Dorfes in sich trägt, miteinander auszukommen und gelegentlich nachzugeben, anstatt gegeneinander zu kämpfen und Forderungen zu stellen.
Dennoch kann man Danzo Shimura und den anderen Ältesten für ihre deutlich aggressivere Strategie keinen Vorwurf machen, sie war effizient, sowohl zu dem damaligen Zeitpunkt, als auch nachhaltig und beendete den weitschweifenden Konflikt, welcher das Dorf bedrohte, bevor dieser tatsächlich ausbrechen konnte.

gez.
Shikaku Nara
Oberhaupt des Nara-Clans und Chef-Strategist von Konohagakure

Gut, das war jenes. Shikaku schob den Schreibkram zurück in die Schublade und legte das eben geschriebene Papier oben auf den Stapel von Berichten und anderem Kram, schloss anschließend die dicke Akte. Er schaute zur Tür und verzog die Augenbrauen, nun musste das Monster von Akte wieder zurück zum Hokagen... O.o
Shikaku seufzte lautstark, dehnte sich ausgiebig, hauptsächlich um den Moment noch etwas hinauszuzögern, und hob die schwere Akte mit Schwung wieder auf die Arme, um damit ins andere Büro zu marschieren.

ctb: Büro des Hokagen