Straßen durch Sunagakure

Seinen Gedanken hinterher hängend, hatte Yoruko erst gar nicht mitbekommen, dass Susumu ihn erneut angesprochen hatte.
Seine Augen waren auf einen weit entfernten Punkt in der Wüste gerichtet, wo er beobachtet hatte, wie der Wind langsam eine Düne abgetragen hatte.
So schnell geht das Leben, dachte er sich ehe er die Stimme seines Cousins vernahm. Ähm, ich würde sagen wo wir gerade einmal hier oben sind, brauchen wir nicht erst wieder zur Residenz der Kazekage, oder nicht? Ein Grinsen lag in seinen Zügen, weil die Frage eigentlich wenig Sinn ergab. Wir gehen natürlich erst danach, nun wurde aus seinem Grinsen ein Schmunzeln und er erhob sich wieder. Ein Seufzen, ein kurzes Strecken und er knackte mit seinen Knöcheln. Ich bin nur zwei Jahre älter als du, kleiner Cousin, so alt bin ich also noch lange nicht, noch einmal streckte er sich und ließ dabei seine Wirbelsäule so knacken, dass es sich angenehm anfühlte. Dann blickte er seinen Cousin an. Also ich wäre jetzt soweit, Susumu.

Susumu nickte seinem Cousin zu und stellte sich ihm gegenüber auf. Es war schon etwas länger her, dass sie beide einen Trainingskampf zusammen gemacht haben und dass sie beide gegeneinander antraten das war noch länger her. Sie beide waren bestimmt erfahrener geworden und hatte seitdem vielleicht auch die eine oder andere Technik gelernt. Also fokusierte Susumu seinen Blick auf Yoruko.." Kein Kuchiyose okay? Wir wollen doch nicht die armen Tiere mit unserem Duell belästigen", er schmunzelte und sammelte langsam aber sicher sein Chakra.
Yoruko und er beherrschten natürlich beide das Yoton, was den Vorteil des Kekkei Genkei auslöschte. Susumu überlegte. Yoruko benutzt mehr das Katon als das Doton, ist somit offensiver im Kampf, ich benutze eher das Doton, was mir eine defensivere Position gibt. Ich sollte versuchen mit ein paar Tricks zu arbeiten um an ihn heran zu kommen. Vielleicht wäre für den Anfang etwas Verwirrung gut.
Doton: Kage Bunshin Nun standen drei weitere Susumus dort und sie formierten sich mit dem Original zu einer Formation. Vorne standen drei und hinten einer.
Ich überlasse ihm den ersten Zug...

Okay, rief Yoruko seinem Cousin zu und ließ die Fingerknöchel knacken.
Doppelgänger? Ein Schmunzeln legte sich auf die Lippen des Jonin,während er selber sein Chakra sammelte und ließ dann ein leises Kichern hören.
Verwirren will er mich also, na, dann wollen wir doch mal sehen, dachte er sich und aus dem Schmunzeln wurde ein Grinsen.
Da er den Großteil seiner Ausrüstung zu Hause hatte, blieb ihm nicht viel übrig als sich etwas zu beschwören. Eine leichte Rauchwolke umgab ihn, als er zwei Windmühlen-Shuriken beschwor sowie 10 Kunai und 10 normale Shuriken. Dass es zwei Windmühlen-Shuriken war, konnte nur er selber sehen. Mit einem leisen Aufschrei warf er die beiden Windmühlen-Shuriken. Das Kage Shuriken no Jutsu war mittlerweile eine seiner Spezialitäten. Als die beiden Windmühlen-Shuriken seine Hände verlassen hatten, sprang Yoruko in die Luft und nahm eines der Kunai zur Hand. Der Sprung brachte ihn zwischen die drei Susumus die vorne standen und den einzelnen der hinter diesen stand. Na, dann wollen wir mal schauen wer der echte von euch ist, murmelte er als die Windmühlen-Shuriken kurz vor der Dreier-Reihe Susumus waren.

Susumu sah das Windmühlen-Shuriken auf sich und seine beiden Klone zukommen. Er selber befand sich in der Mitte der drei vorderen, der hintere war lediglich eine Ablenkung gewesen, damit Yoruko diesen als ihn selber vermuten würde. Für ihn selber machte es aber keinen Sinn, sich nach hinten zu begeben. Schließlich war seine Stärke Taijutsu. Er wusste, ein normales Windmühlen-Shuriken hätte Yoruko niemals eingesetzt. Die Technik Kage Shuriken no Jutsu war schon für ihn selbst sehr bekannt, also vermutete er dies auch bei diesem Shuriken was auf ihn zukam. Somit formte er einhändig das Fingerzeichen Hitsuji und beschwor eine Wand aus Erde mit dem Doton: Doryū Heki, diese war ja nicht sehr groß aber sie reichte um das Shuriken locker abzufangen. Anschließend ließ er die Klone zerfallen zu Erde und griff Yoruko mit einem Taijutsuschlag gegen den Brustkorb an. Direkt im Anschluss daran nutzte er die Fähigkeit Shōshitsu (Aufsteigendes Knie) gegen den Bauch um Yoruko aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Natürlich war Yoruko deutlich älter, erfahrener und besaß mehr Techniken, aber wenn Susumu eins gelernt hatte in all der Zeit und der Missionen mit seinem Team, es kam auf die Taktik an und nicht allein auf die Fähigkeiten und Jutsus.

Noch während er in der Luft war musste Yoruko schmunzeln. Schon als er abgesprungen war hatte er leicht wahrnehmen können, dass er mit seiner Vermutung welcher der echte Susumu sein würde falsch lag. Als er landete stellte er fest, dass seine Befürchtung sich bewahrheitete und schon hatte er das Kawarimi no Jutsu angewandt und einen Stein mit Henge no Jutsu in sich verwandelt. Als sein Cousin mit dem Shōshitsu den falschen Yoruko traf, löste sich das Henge auf und der Stein war zu sehen.
Das das geklappt hat, hätte ich so jetzt nicht gedacht, musste Yoruko sich eingestehen, so war er ja eigentlich eher nicht der Defensive Typ.
Aufgrund der Erd-Natur, welche Yoruko beherrschte, war er dennoch auch keine absolute Niete, was die Verteidigung anbelangte. Mit einem Ruck brach er die Erde unter Susumu auf und griff nach seinem Fußgelenk um ihn unter die Erde zu ziehen. Das Doton: Shinjū Zanshu no Jutsu war eine der Technicken die Yoruko am liebsten schon am Anfang des Kampfes nutzte und so auch jetzt. Mit Kraft versuchte er so nun seinen Cousin unter die Erde zu ziehen und dort festzuhalten.

Susumu war etwas enttäuscht als sein Taijutsuangriff ins Leere ging, doch viel wichtiger war die Tatsache, dass der echte Yoruko fehlte. Schnell schaute er sich um, er war nirgends zu sehen. Er wollte gerade eine Technik anwenden da spürte er wie Hände nach seinen Knöcheln griffen. Schnell versuchte er zur Seite zu springen, dies gelang ihm jedoch nur teilweise. Yoruko schaffte es sein linken Knöcheln zu greifen und versuchte den in die Erde zu ziehen. Schnell führte Susumu ein Hōshō (Handflächenschlag) gegen die Hand von Yoruko und nachdem diese in dann zwangsweise losließ, sprang er in die Luft. In der Luft vollführte er einen Rückwärtssalto und sofort bei der Landung holte er ein paar Shuriken raus und beschwor erneut Doton: Kage Bunshin. Mit zwei neuen Susumus stellten sie sich Rücken an Rücken in einem Dreieck auf.. Er musste Yoruko in den Nahkampf zwingen, dass war jedoch nicht einfach solange er noch unter der Erde war. Sollte er erneut aus der Erde heraus unter ihnen angreifen hatte Susumu schon einen Plan.

Mit einem Schmunzeln bemerkte der Jonin, dass er nur einen Knöchel zu greifen bekam. Sein Cousin kannte ihn doch besser als er gehofft hatte. Naja, nein das war so nicht richtig. Er war sehr froh, dass sein Cousin ihn so gut kannte, wie er es tat. Dadurch waren die Trainingskämpfe wenigstens spannend. Mit einem Ruck zog Yoruko die Hand wieder unter die Erde und grübelte einen kurzen Moment, wie er nun vorgehen sollte. Er wusste, Susumu stärker im Taijutsu war, also musste er verhindern, dass er ihn in Nahkämpfe verwickelte. Unter der Erde bewegte er sich von der Stelle weg unter der er nun Susumu vermutete und kam wieder unter der Erde hervor.
Die Trainingskämpfe mit dir machen doch immer wieder Spaß, Yoruko grinste breit.
Er hatte einigen Abstand zwischen sich und die drei Susumus gebracht und formte Fingerzeichen. Katon: Gōkakyū no Jutsu. Er schoß eine mittelgroße Flammenkugel in Richtung Sususmus und sprang dann noch ein Stück weiter nach hinten. Erneut formte er Fingerzeichen und spürte wie es in seinem Mund bereits wärmer wurde. Er nutzte das Yōton Seki und spie mehrere kleine Lavakugeln in Richtung seines Cousins.

Susumu erblickte seinen Cousin wie er einige  Meter von ihm entfernt aus dem Boden auftauchte und als er die Fingerzeichen sah wusste er schon welche Technik kommen würde. "Es gibt nur ein Problem dabei, wir kennen uns zu gut ", er schmunzelte. Als schließlich die Flammenkugel von Yoruko auf ihn zu raste musste er schnell überlegen. Selbst wenn er die Technik blocken würde oder ihr ausweichen würde, musste er immernoch irgendwie an Yoruko heran kommen schließlich konnte er ihn nur im Taijutsu besiegen. Schnell formte er die Fingerzeichen und legte eine Hand auf die Erde Doton: Doryū Heki . Die Erdwand kam vor den drei Susumus aus der Erde und ließ den Feuerball einfach an dieser zerschellen. Doch die kleien Lavakügelchen waren deutlich schneller und nicht so einfach abzublocken und kamen an einigen Stellen durch die Erdenwand. Einer der Klone wurde getroffen und löste sich auf. Susumu schaltete schnell Doton: Dochū Eigyo no Jutsu. Schließlich stand dann nur noch ein Klon hinter der Erdwand. Dieser sprang auf die Mauer und formte ein paar Zeichen zum Katon: Gōryūka no Jutsu . Während dessen begab sich der original Susumu näher zu Yoruko.

Wie wahr, wie wahr, feixte Yoruko und wandte sich einen Moment zu langsam um. Drachenfeuer? Er bewunderte das Einfallsreichtum seines Cousins. Er konnte aber wahrnehmen, dass auf der Mauer nicht der richtige Susumu stand. Schnell ließ er sich auf den Boden fallen und legte die Hände auf den Boden. Doton: Kuruwa. Ein Erdwall der nur knapp so groß war wie Yoruko, wenn er stand, schob sich aus dem Boden und fing den Feuerball ab. Wo ist er hin?, fragte sich Yoruko in dem Moment, da ihm die Erkenntniss kam, dass er nur unter der Erde sein kann.

Der echte Susumu sprang hinter Yoruko aus der Erde empor. Mit Hilfe des Shunshin no Jutsu (Technik des Körperflimmerns) brachte er sich nur in kurzer Zeit direkt hinter Yoruko. Die Schnelligkeit war Susumus Stärke und in diesem Augenblick wurde das deutlich. Der Klon der noch immer auf der Erdwand stand sprang herunter und bröckelte dann auseinander. Schnell eröffnete Susumu den Nahkampf mit seiner Taijutsu Fähigkeit Kubi Gari (Kopfjagd). Dabei springt er über den  Gegner hinweg und tritt nach dem Kopf. Kaum landete er danach auf dem Boden setzte er mit einigen Chakraunterstützten Schlägen nach. Er musste diesen Kampf bald zu Ende bringen, seine schlechte Ausdauer machte sich bemerkbar und seine Schläge wurden insgesamt schwächer und langsamer, sodass er nun mehr Chakra nutzen musste damit dies nicht großartig auffiel.

Als der Jonin das Geräusch sich bewegender Erde hinter sich vernahm zischte er wütend. Blitzschnell hatte er sich in die Hocke erhoben und Susumu hatte in seiner Schnelligkeit nicht bemerkt, dass Yoruko nicht stand. So ging der erste Angriff ins Leere. Schnelligkeit zählte nicht gerade zu den Stärken des Shinobi genauso wenig die Defensive. So konnte er den Schlägen von Susumu nicht ausweichen, doch konnte er sie blocken.
Mit einem Schmunzeln nahm er wahr, dass eine von Susumus größten Schwächen dabei war sich zu zeigen: Die Ausdauer. So der Chuunin zwar schneller war als Yoruko, so hatte Yoruko eine deutlich bessere Ausdauer. Nicht alle Schläge konnte er blocken und so schossen ein paar Mal Schmerzen durch seinen Körper, doch nun ging er zum Gegenangriff über. Taijutsu war eine seiner Stärken, auch wenn er nicht so gut darin war wie sein Cousin. Erst führte er nur ein paar Faustschläge und Tritte gegen Susumu aus. Als er sich sicher war, dass der richtige Moment da war, blieb er eine Armlänge vor Susumu stehen und sammelte Chakra vor seinem Schienbein und wandelte dieses um. Katon: Kame no Zetsumei. Er führte einen Sichelförmigen Tritt in Richtung seines Cousins aus, und vor seinem Schienbein wurde das Katon-Chakra sichtbar.

Susumu wehrte die Angriffe Yorukos Angriffe ab. Yoruko und er hatten oft zusammen trainiert und daher kamen seine Angriffe nie ganz unerwartet. Als Yoruko jedoch mit einem Tritt, der durch Katon-Chakra unterstützt wurde, ihn angriff, versuchte er auszuweichen doch der Tritt traf Susumus Ellenbogen. "Autsch", kam es von Susumu und es brannte nun leicht. Er fluchte nochmal kurz, doch dann er riss er sich schnell zusammen, er musste sich konzentrieren. Schnell sprang er noch ein weiteres Stück zurück und schaute sich die Wunde an. An der Stelle, wo Yoruko ihn getroffen hatte, war sein Hemd durchgebrannt und er warf Yoruko einen tadelnden Blick zu. Seine Haut war leicht geschwärzt und es brannte etwas, doch das würde vergehen. "Vielleicht reicht das für heute." Mit einem Seufzer gab er zu "Du hast gewonnen und gut gekämpft." Nach einem kurzen Blick in den Himmel bemerkte er, dass dieser immernoch wolkenlos war und die Sonne noch immer hoch am Himmel stand. "Sollen wir noch was Essen gehen bevor wir gleich zur Kage gehen? Oder musst du wieder woanders hin? " Er wusste das Yoruko mehr verpflichtungen hatte als er, schließlich war er Jonin. Susumu selber hatte ja nur dann etwas zu tun wenn das Team im Einsatz war oder er einen Auftrag bekommen hatte.

Yoruko spürte wie er Susumu traf, wo genau konnte er in der Drehung nicht ausmachen. Auch das Autsch! konnte er vernehmen und machte sich daran in den nächsten Angriff überzugehen, doch sah er dass sein Cousin ein Stück weggesprungen war. So ging er in einer lauernde Haltung über und wartete ab. Dem tadelnden Blick begegnete er mit einem Schmunzeln und richtete sich wieder auf. Aus einer Tasche an seinem Gürtel kramte er ein Fläschchen mit Brandsalbe hervor, welches er Susumu zuwarf. Erst jetzt merkte er wie der Trainingskampf ihn doch erschöpft hatte. Und das Rennen zuvor hatte auch sehr an seinen Kräften gezehrt. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und nickte bei den Worten des Chuunin. Du hast auch sehr gut gekämpft, Susumu. Es fällt mir immer schwerer deinen Angriffen auszuweichen. Das ist sehr gut, lobte er den Jüngeren. Er blickte über die Wüste hinweg zum Horizont, wo die Sonne langsam dem Untergang entgegen wanderte. Wenn wir noch zur Kazekage wollen, dann müssen wir uns jetzt aber etwas beeilen, weil sonst werden wir sie in ihrem Büro nicht mehr finden, stellte er fest und blickte Susumu an.

Susumu nickte. Yoruko hatte durchaus Recht, wenn sie die Kazekage verpassten, müssten sie vielleicht bis zum nächsten Tag warten bevor sie wieder nachfragen konnten, ob es etwas für sie zu tun gab. Er nahm das Fläschchen mit der Brandsalbe entgegen und trug diese auf seine leichte Verletzung auf. Sie war zwar nicht schwer oder tat besonders weh, aber für die nächste Mission wollte er lieber in Topform sein. Er warf nach einen Blick gen Horizont und hoffte bald aus dieser Wüste zu kommen. Natürlich war dies seine Heimat und er kehrte nach Missionen auch gerne wieder zurück aber ein bisschen Abwechslung hatte schließlich noch niemandem geschadet. Er lächelte kurz Susumu zu und sagte dann: "Also von mir aus können wir losgehen. Ich habe alles zusammen."