Sunagakures Gefängnis

Shiori hob eine Augenbraue in die Höhe und musste sich ein Lachen ziemlich verkneifen, als sie hörte, was der Fischmensch von sich gab. Offensichtlich war er ganz vernebelt von der Hitze... oder eben durch die Woche Abstinenz zu... Nunja. Seufzend schob sie derartige Gedanken beiseite und musterte ihn nocheinmal. "Nein, aber ihr Männer steht darauf und genau deshalb tun wir soetwas.", entgegnete die Schwarzhaarige trocken. Tatsächlich befreite er sich, bevor sie ihm die Fesseln wegschmelzen konnte und war scheinbar sofort wieder hell wach, hatte er doch endlich sein geliebtes Schwert wieder. "Aber bitte, hebt euch das Turteln für später auf." Da Kisame beteuerte, es gehe ihm gut und er brauchte nur Wasser, kramte Shiori in ihrer Tasche nach ihrem Trinkwasser, folgte dem Nukenin aus der Zelle und sah dann, dass er sich sein eigenes Wasser beschafft hatte. Den Kopf legte sie schief, war sie doch etwas verwundert über seine Methoden, packte das Wasser aber wieder weg. "Nenn mich Shiori, Fischlein. Und die Einladung nehme ich liebendgern an, sollten wir hier heil herauskommen und Pain mich nicht dafür köpfen, dass alle Wärter noch leben." Ihr Blick schweifte durch den Gang, der von zwei am Boden liegenden Shinobi geziert war und dann wieder zurück zu Kisame. Ohne noch ein Wort zu verlieren, schnappte sie sich seinen Arm und zog ihn hinter sich her, die verschlungenen Pfade nach draußen, die alle mit bewusstlosen Shinobi geziert waren. Das Heulen der Sirenen verursachte ein Klingeln in ihren Ohren und das rote Licht ging der Schwarzhaarigen auf Dauer auf den Geist.

"Oha Junge frau, haben wir es so eilig mit mir essen zu gehen." Shiori lachte leise, als sie Kisames Worte hörte, es klang jedoch angestrengt, weil sie einfach zu konzentriert war, ihn heraus zu holen. Immer wieder sah sie sich um und reagierte auf jeden Schatten ein wenig schreckhafter, als es eigentlich sein müsste. Völlig vertieft, lauschte sie Kisame quasi nur mit einem Ohr. "Wenn du willst töte ich die wärter, immerhin sind sie nicht respektvoll mit mir umgegenagen, immerhin bin ich Kisame Hoshigaki" Ihre Augen weiteten sich kurz, immerhin hatte sie auch ein wenig Mitleid für den Haimenschen über, aber sie schüttelte bestimmt den Kopf. "Ich will solange es geht kein Blut an meinen Händen kleben haben, wenn du nichts dagegen hast...", murmelte sie und ging damit eindeutig das Risiko ein, dass dieser Satz Pain erreichen würde. Doch sie glaubte nicht, dass der Nukenin hinter ihr so niederträchtig war, sie sofort zu verraten. Immerhin schien er ja damit beschäftigt, sie zu betrachten. Und das sogar so exzessiv, dass sie seine Blicke förmlich spüren konnte. Unwillkürlich huschte ein Lächeln über das Gesicht der Iryonin. Auf der zweiten Etage angekommen, presste sie sich an die Wand und spähte um die Ecke, um lautlos zu fluchen. "Ich hab wohl nicht hart genug zugeschlagen... Der Wächter hat noch drei Freunde gefunden...", gab sie flüsternd zu verstehen und betrachtete die vier Männer die dort im Gang standen und sich unterhielten. Die Bemerkung des Haimenschen bezüglich Kleidung hatte sie nichteinmal mehr mitbekommen. Grübelnd biss sie sich auf die Unterlippe, wollte sie die Shinobi doch nicht töten, würde es aber schwer werden, alle vier nur zu betäuben, ohne selbst getroffen zu werden. Einem Impuls folgend schnappte sie sich wieder Kisame und trat in den Gang, um sie auf sich aufmerksam zu machen. Die vier Wärter wandten sich nur langsam um und liefen los, während Shiori mit ihrem Opfer gerade den Gang entlanglief, um um einige Ecken zu biegen und ihn dann in einen unverschlossenen Raum zu ziehen. Es war dunkel und kühl, immerhin keine schlechten Voraussetzungen. Aber es war eng... Die Schwarzhaarige zwang sich, ihren Atem zu beruhigen und lauschte auf die Schritte der Shinobi. Ihr Blick wanderte nach oben, war sie doch einiges kleiner als das Fischlein. "Ich nehme an, du willst nicht unbedingt kämpfen und ich bin ebensowenig scharf darauf, also lass uns die leise, unblutige Variante wählen, hm?" Ihre großen Augen bettelten den anderen Shinobi förmlich an und doch würde sie sich seinem Urteil unterwerfen, war er immerhin der, der richtig zu Akatsuki gehörte und nicht erst seit wenigen Tagen.

Shiori war froh, dass Kisame nicht dazu gekommen war, seinen Wunsch danach, die vier Wärter zu töten, auszusprechen. Immerhin wollte sie kein Blut vergießen und wenn er es tat, würde sie zwangsläufig mit hineingezogen werden. Doch seine Worte brachten sie abermals zum kichern, wenn auch nur eher ein Hauch eines Kicherns, waren die Schritte doch noch immer zu hören. "Tatsächlich? Tust du alles, was man sich von dir wünscht?", fragte sie, wobei ihre Augen neben dem Spaß auch ehrliche Dankbarkeit ausdrückten, hatte er doch eingewilligt, kein unnötiges Blut zu vergießen. Angespannt lauschte die junge Frau dann weiter den Schritten und hielt beinahe die Luft an, als die Laute vor der Tür verstummten. Gedämpfte Rufe wurden laut, während Shiori sich noch immer nicht regte und die Enge und die damit einhergehende Nähe zu Kisame strikt ignorierte. Viel zu sehr war sie darauf fixiert, die Tür anzustarren und zu hoffen, dass die Wärter weitergehen würde. Als ihr Wunsch erfüllt wurde und die Shinobi ziemlich plötzlich davonstoben, zuckte die Iryonin unwillkürlich zusammen und stieß den angehaltenen Atem aus, während die Schritte verklangen. "Ich denke, die Luft ist rein, mhm?", murmelte sie, würde der Haimensch doch als erster den Raum verlassen müssen, da er ja auch nach ihr hereingekommen war.

Nachdem die Anspannung aufgrund der unmittelbaren Gefahr von Shiori abgefallen war, wurde sie sich der Nähe zu Kisame erst wirklich bewusst und lächelte leicht, weil er meinte, dass er entschied, ob er Wünsche erfüllte oder nicht. Irgendwie beschlich sie das unbestimmte Gefühl, dass er einer hübschen Frau sicherlich lieber Wünsche erfüllte als jemand anderem. Als er jedoch verkündete, es gefiele ihm in ihrer Situation gerade, velor die Kunoichi für den Bruchteil einer Sekunde die Fassung und starrte den Haimenschen ungläubig an. Bitte was wollte er? Hierbleiben? Ja war er denn verrückt? Doch er öffnete die Tür und verbeugte sich übertrieben, worauf Shiori nur leise schnaubte. Sie würde sich noch daran gewöhnen müssen, seine Scherze schneller zu erkennen, doch da er ständig am Grinsen war, war es nicht ganz so einfach, zu erkennen, was er ernst meinte und was nicht. "In Ordnung... Pain wird von mir erwarten, dass ich auf dich höre, sobald wir hier raus sind... Also lass uns schnell hier raus kommen, ich bin es leid, zu hetzen.", grummelte sie leise und machte sich auf den Rückweg zu der Stelle, an der die Shinobi gewesen waren. Zu ihrer Erleichterung war alles frei und sie konnten ungehindert in die nächste und damit oberste Etage vordringen. Aufgrund der Aussicht auf ein baldiges Ende der Flucht, wurde die junge Frau unvorsichtig und lief schnurstracks um eine Ecke, hinter der abermals zwei wache und kampfbereite Shinobi lauerten. Erschrocken wich sie kurz einen Schritt zurück, stieß aber damit unweigerlich gegen Kisame und sah ein, dass eine Flucht hier wohl kaum möglich war, ohne die beiden zumindest zu verletzen. Das Gesicht verziehend deutete sie also mit einem Nicken auf die beiden. "Da hast du deinen Kampf...", murmelte sie und sah dann wieder zu den Shinobi, von denen einer bereits mit Senbon auf die beiden Akatsukimitglieder zielte, während der andere Fingerzeichen formte.

Shiori sah Kisame dabei zu, wie er den ersten der beiden Shinobi durch die Wucht des Aufpralls mit Samehada durch die Wand beförderte. Glücklicherweise wurden seine kläglichen Schreie durch die Sirenen übertönt und die junge Frau konnte ihn auch nichtmehr sehen. Was sie allerdings sehen konnte, war, wie die Nukenin den anderen Shinobi an der Kehle packte und mit scheinbar großer Zufriedenheit zudrückte. Durch seine immense Kraft zerquetschte er ihm die Kehle und warf ihn ebenfalls aus dem Loch in der Wand. Die Iryonin zwang ihren Puls, sich zu beruhigen und den Blick von der Leiche abzuwenden, während ihren Körper ein Zittern durchfuhr. Wie in Trance starrte sie die Hand an, die Kisame ihr anbot und legte die Stirn in Falten. Hatte sie überhaupt eine Wahl? Sie schluckte trocken und schüttelte den Kopf, wie um die Bilder los zu werden. Danach griff sie zögerlich nach der großen Hand, die wohl ebenfalls so viel Kraft hatte wie die andere. Das gleiche könnte er wohl mit dir machen, wenn er wollte... Also bring ihn lieber schnell zu Pain... Derart angetrieben, nahm sie den offenen Ausgang und versuchte dabei nicht auf das Blut zu starren. Den Haimenschen erneut hinter sich herziehend, nutzte sie draußen ihr Shunshin no Jutsu und nahm ihn mit, um einfach schnell von diesem Schauplatz wegzukommen.

OW: Tor von Sunagakure

ow Tor vo nSuna