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| Hotel 'Edelweiss' | |
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Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Di 09 Aug 2011, 21:50 | |
| Es dauerte schon viel zu lange, wie sie fand, weshalb sie sich an der Wand aufrappelte. Gerade, als sie zum Fenster wollte, erschien er auch dort. Sprang hinein und sah sie einfach nur an. Warum sagte er nichts? Richtig. Sie hatte ihn verletzt. Sie biss sich auf die Unterlippe, bis es eh tat. Bis sie Blut schmeckte, ehe sie die Distanz zwischen ihnen mit langen Schritten überwand und ihn fest in ihre Arme schloss. „Es tut mir leid.“, presste sie hervor und merkte, wie ihr ganzer Körper zu beben begann. Irgendwann musste ja die Starre Erlösung durch Zittern erhalten. Wenigsten war es ein befreiendes Zittern. „Es tut mir so leid… verzeihst du mir?“ Sie wollte sich die Antwort gar nicht ausmalen. Keine schlechte Antwort ausmalen. Warum musste sie heute nur so verdammt viel falsch machen? „Bitte… Bitte sag etwas. Wünsch dir etwas, wie ich es wieder gut machen kann. Irgendetwas.“ , fügte sie mit leicht brüchiger Stimme bei. Sie lockerte ihren Griff wieder und legte eine Hand an seine Wange. Fuhr fahrig seine Konturen hinab in Richtung seines Kinns, während sie ihm einen flehenden Blick zuwarf. Bei Gott, wenn sie nun alles kaputt gemacht haben musste, dann würde sie sich gleich aus dem Fenster stürzen. Sie liebte ihn doch! Warum musste nur immer so viel schlecht laufen? Warum durften sie nicht einfach mal glücklich sein? Warum musste sie immer alles kaputt machen? Da war ihr glatt gleich wieder zum Heulen zu mute. Aber sie wollte sich für ihn nun zusammenreißen. Vor allem bei dem was er durchgemacht haben musste – ja, sie erinnerte sich wieder an seine Geschichte – und trotzdem noch so stark war, da durfte sie einfach nicht in Tränen ausbrechen. Da war das, was ihr wiederfahren war doch gar nichts dagegen.
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| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Di 09 Aug 2011, 22:03 | |
| Mit wachsenden Schuldgefühlen beobachtete er, dass sie sich ihre Lippen blutig biss, aber bevor er irgendetwas sagen konnte, war Yoko auch schon heran und umarmte ihn. Sie zitterte am ganzen Körper – noch immer vor Angst? Oder hatte es einen anderen Grund? Es tat ihr Leid… Aber es war doch gar nicht ihre Schuld. Sie konnte ja nichts dafür, dass sie solch eine panische Angst hatte. Dass der Aufzug einfach stecken geblieben war. Dass er dumm genug war, zu meinen, wenn er sie dort raus holte, würde alles besser werden. Dabei hatte er die Situation nur verschlimmert. Ihm war so elend, dass er den Blick erneut senken und abwenden musste, um sich zu beherrschen. Und er brauchte um seine Sprache wieder zu finden. Brauchte lange. Musste eine quälend lange Zeit darüber nachdenken, wie er sich ausdrücken, wie er es formulieren sollte. Aber schließlich legte er nur die Arme um sie und zog sie an sich. Schloss die Augen und flüsterte: „Sei einfach nur da, okay?“ Yoko hatte gar nicht so Unrecht. Ihnen war so viel widerfahren, was sie erneut ins Unglück stürzte. Heute sogar schon zweimal. Als hätte es nicht gereicht, dass er vorhin einfach davongelaufen war, um einer Entscheidung aus dem Weg zu gehen. „Sei nicht mehr traurig“, bat er leise und löste sich ein wenig von ihr, um sie ansehen zu können. Und verdammt, er könnte auch losheulen, so schlimm war der Anblick für ihn gewesen. Und auch jetzt zog sich ihm alles schmerzhaft zusammen, schließlich hatte er sie so zum Verzweifeln gebracht. Er hatte sie erneut verletzt, weil er so egoistisch war, ihre Angst nicht nachvollziehen zu können. Es tat ihm Leid, aber etwas sagte ihm, dass es keinen Sinn hatte, wenn sie sich immer wieder gegenseitig entschuldigten. „Was hältst du davon, wenn wir jetzt reingehen, du dir einen flauschigen Schlafanzug anziehst und dich unter eine Decke kuschelst, um dich aufzuwärmen und ich uns etwas Leckeres koche?“, fragte Len schließlich und schaffte es sogar für sie, ein kleines Lächeln zu zaubern, bevor er seufzte und sie erneut an sich zog. „Tut mir Leid. Alles.“
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| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Di 09 Aug 2011, 22:23 | |
| Sie nickte zaghaft. Da sein würde sie können. Kein Problem. Sie wollte ja auch bei ihm sein. Am liebsten für immer und ewig. Nur das mit dem nicht mehr traurig sein war ein klein wenig schwer. Ein Gefühl ließ sich aber auch nicht so leicht abschalten. Weshalb sie es auch noch fürs Erste blieb. „Einverstanden. Aber du musst dich auch noch aufwärmen. Bist doch auch nass geworden.“ Sie fuhr ihm durch die Haare und beugte sich hoch zu ihm, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen, ehe sie sich noch einmal an ihn drückte.. „Dir muss gar nichts leidtun. Ich… habe nur überreagiert. Weißt du? Ich war als Jugendliche mal lange Zeit in einen Fahrstuhl eingeschlossen. Seitdem habe ich eine gewisse Angst, was diese Dinger angeht.“ Sie lächelte ein wenig schief und nahm ihn an der Hand, um loszugehen. Sie mussten ja noch zwei Türen weiter zu Nummer 42. Die andere, freie Hand verschwand in ihrer Jackentasche und sie zog sich den Schlüssel heraus. Legte ihn in seine freie Hand. Oder fast freie Hand. Da war ja noch der Schirm. Aber sie wollte, dass er mal aufsperrte. Nicht immer nur sie.
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| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Di 09 Aug 2011, 22:35 | |
| Er lachte leise und strich ihr einige Strähnen ihres nassen Haares aus dem Gesicht. Er würde auch nicht auf Knopfdruck wieder heiter werden können, wahrscheinlich nicht einmal für sie. Also war das okay. Es war alles wieder okay, zumindest halbwegs. Es würde sich schon wieder einrenken. Yoko brauchte nur noch ein wenig Zeit, um über diesen Schock hinweg zu kommen. „Du erwärmst mein Herz, da bleibt dem Körper gar nichts anderes mehr übrig“, antwortete er und schloss für den kurzen Augenblick des Kusses und der neuerlichen Umarmung die Augen. Würde jemand vorbeikommen…, würde der auch nur eine Ahnung haben, wie schlecht es ihnen im Moment eigentlich ging…? „Bring mich nicht zum Heulen“, ermahnte Len sie, schaffte es aber auch schon wieder, zu grinsen. „Ja, das habe ich mitgekriegt. Kekkei-Genkai und so etwas.“ Immerhin hatte er sie am Arm berührt gehabt, auch wenn sie es vielleicht nicht gemerkt hatte. Er wollte sie eigentlich noch gar nicht loslassen, denn noch immer ging es ihm den Umständen entsprechend miserabel, aber er konnte ja ihre Hand weiter halten. Das war auch schon mal viel wert… Kurze Zeit darauf standen sie vor der Tür und eigentlich wartete er nur darauf, dass Yoko die Tür öffnete, aber anscheinend hatte sie da andere Pläne. Er klemmte den Schirm unter den Arm, um dann ungelenk mit einer Hand die Tür aufzuschließen und aufzudrücken. Den Schirm steckte er dann erneut unter seinen Gürtel, der Schlüssel wanderte in die Hosentasche, damit er beide Hände frei hatte, um sie dann schwungvoll hochzuheben und tragen zu können. „Halt dich bloß fest, sonst gibt es gleich wieder Drama. Vorsicht, Kopf einziehen, da kommt der Türrahmen…“ Und ohne, dass sie sich groß wehren konnte, trug Len sie durch die Tür und trat sie mit dem Hacken zu. „Heute erfülle ich dir jeden Wunsch. Habe eine Menge wieder gut zu machen. Wie klingt das?“, fragte er mit einem Lächeln.
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| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Di 09 Aug 2011, 23:09 | |
| „Das hört sich recht kitschig an.“, erwiderte sie grinsend und lehnte sich noch einmal kurz an ihn. „Aber von dir mag ich Kitsch.“ Das musste sich gerade so… so absurd und komisch anhören! Aber es war ja auch so. Sie war nie groß ein Fan von Kitsch gewesen. Aber bei ihm freute sie sich über jedes kleine Kompliment. Jede noch so kleine Geste, die davon zeugte, dass er sie liebte. Jetzt war sie diejenige, die kurz auflachte. „Würde ich nie wollen, dass du das tust. Nicht wegen mir… Nicht schon wieder.“ Sie lächelte ihn mehr oder weniger an und nickte abermals. „Stimmt… hab ich wohl vergessen. Ich vergesse andauernd, dass du meine Gedanken hören kannst.“ Was ja auch wieder der Wahrheit entsprach… sie dachte einfach so gut wie nie daran, dass er ihre Gedanken bei einer Berührung hören konnte. Aber das würde schon noch werden, oder es war ihr einfach egal, wenn er es hörte. Bisher ging es ja auch recht gut so, dass sie damit leben konnte, wenn er auf sie antwortete. Zwar war sie meist ein bisschen verwirrt, es noch nicht gewohnt, aber das würde schon noch kommen. Ganz sicher. Natürlich wäre sie auch noch gern länger in dieser Umarmung geblieben… aber sie mussten ja mal von dem Gang weg. Wäre ja blöd, wenn sie gestört werden würden. Dann wurde sie aber auch schon einfach hochgehoben, weshalb ihr gar nichts anderes übrig blieb, als sich auch an ihm festzuhalten. „Jetzt fühl ich mich ja glatt wie eine Braut – dabei haben wir noch gar nicht geheiratet.“, meinte sie grinsend und hob Kopf nach oben, um ihn an seiner Brust abzulegen, dann war zumindest der sicher nicht gegen den Türrahmen zu klatschen! Die Füße wurden nur ein bisschen eingezogen. Das ging schon so und die Tür fiel hinter ihnen wieder in den Angeln. „Klingt fast nach einem Spiel – gefällt mir.“ Sie erwiderte sein Lächeln mit einem Lächeln (haha…) und beugte sich hoch, um ihm einen Kuss auf den Hals zu geben. „Dann wünsche ich mir, dass du mich küsst, mich rüber zum Bett bringst, ablegst und noch einmal richtig küsst.“ Erwartungsvoll, dass er es auch machte, sah sie ihm in die Augen.
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| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Di 09 Aug 2011, 23:21 | |
| „Ich bin der personifizierte Kitsch“, antwortete Len darauf, „ich bin der Meister allen Kitsches. Ich habe viele Gedichte gelesen, wenn mir langweilig war. Also nimm’s mir nicht übel.“ Ein schiefes Grinsen folgte. Er würde sich sogar in ein… was auch immer… pinkes Osterhasenkostüm werfen und ihr ein Lied vorsingen, wenn sie ihm dann nur nicht mehr böse war. Denn jede seiner Gesten sollte sie davon überzeugen, dass er sie aus reinem Herzen liebte… „Tut mir ja Leid, dass ich ein Emo bin“, murmelte Len gespielt schmollend, bevor er allerdings in ihr Lachen einfiel. Wenigstens konnte sie wieder lachen. Das war ein Anfang und machte es für ihn einfacher, sie wieder anzusehen. „Tatsächlich? Nun, tut mir Leid“, nuschelte er daraufhin. Er hatte ihr irgendwann mal versprochen, er würde sie nun immer vorwarnen… Aber… irgendwie ging da immer etwas gewaltig schief, denn er fasste sie einfach so immer an, ohne sie groß darauf hinzuweisen… War ja auch irgendwo sein Recht, solange er sanft war, oder? Bevor er sich allerdings zu sehr darüber Gedanken machen konnte, gingen sie auch schon los, in Richtung der Tür und er zog doch tatsächlich die erste Aktion durch, die ihm eingefallen war, um sie wieder etwas glücklicher zu machen. „So?“, hakte er lächelnd nach. „Dann erkläre ich dich eben jetzt zu meiner Braut. Der Ring kommt später. Geht es jetzt in Ordnung?“ Es war so ein schönes Gefühl, zu wissen, dass sie es ihm nicht übel nahm. Bis auf die Tatsache, dass sie sich wohlmöglich den Kopf gestoßen hätte – warum sonst sollte sie sich so an ihn schmiegen? „Ein Spiel, huh? Nun, alles, was du willst, meine Königin“, sagte er lachend und nickte einmal. „Ah… Mal sehen, ob ich das hinkriege…“ Er musste sie ein wenig anheben und brauchte wohl ein Entgegenkommen ihrerseits, wollte er ihre Lippen erreichen wollen, aber Len wäre ja nicht Len, würde er es nicht schaffen, ihr diesen ersten Wunsch zu erfüllen. Mit ein paar Verrenkungen gab er ihr also einen kurzen Kuss, bevor er sich brav in Bewegung setzte und zum Bett ging, um sie dort sanft nieder zu legen. Mit einem Knie stützte er sich am Bettrand ab, mit beiden Händen neben ihrem Kopf, während er sich zu ihr herunter beugte und sie zärtlich küsste. Nur ein wenig richtete er sich wieder auf, bevor er sagte: „Noch Wünsche, Mylady?“
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| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Di 09 Aug 2011, 23:56 | |
| „Personifizierter Kitsch? Du bist einfach mein persönlicher Kitsch.“, meinte sie ohne einen Hang von Gemeinheit, oder dass sie sich lustig über ihn machte. Sie mochte ihn ja so, wie er war. „Wie könnte ich dir jemals so etwas übel nehmen.“ Yoko lächelte ihn an. Dass sich eine Situation plötzlich wieder so schnell wandeln konnte…es war eigenartig, aber auch gut so – zumindest wenn sie sich zum Guten wandelte. Die andere Version war weniger schön. Sie lächelte wieder schief und hob tadelnd ihren Zeigefinger. „Entschuldige dich nicht die ganze Zeit. Wir haben uns doch darauf geeinigt, dass wir beide immer schuldig sind. Da komm ich doch gar nicht mehr mit die Entschuldigungen auszugleichen.“ War nicht so, dass sie es unbedingt todernst meinte, aber sie wollte wirklich nicht, dass er sich nun immer entschuldigte. Als er sie dann so in seinen Armen hielt, fühlte sie sich wirklich… gut. Es war so ein befreiendes Gefühl, das sie durchströmte von dem Mann getragen zu werden, den sie liebte. „Dann sind wir inoffiziell verheiratet – ist doch dann auch schon was. Bin ich nun eine Sanada?“ Musste ja auch geklärt sein, auch wenn sie nicht glaubte, dass er es wirklich ernst meinte. Sie war sich ja selbst nicht sicher, ob sie es gerade ernst gemeint hatte. „Königin – schon wieder. An den Titel könnte ich mich glatt noch gewöhnen.“ Er hatte sie ja schon einmal so genannt im Zusammenhang mit Rin, dass das Mädchen seine Prinzessin war, sie aber seine Königin. Und wenn sie ehrlich war fühlte sie sich gerade auch so. Zumindest in dem Sinne, dass es ihr so vorkam, dass sie alles hatte, was sie wollte, was sie brauchte. Immerhin hatte sie ja ihn und seine Liebe. Natürlich kam sie ihm das Stück noch entgegen, um sich den Kuss abzuholen. In dieser Lage konnte man sich aber auch keinen allzu großen Kuss wünschen. Aber so Kleine waren doch auch hübsch. Sie fand sich auf dem Bett wieder und sah zu ihm hoch. Bekam den zweiten Kuss, den sie sich gerade gewünscht hatte. Länger und zärtlicher. Da schlossen sich ihre Augenlider wieder von ganz von selbst und nur langsam gingen sie auf, als er sich wieder von ihr löste, um eine Frage zu stellen. „Nun.. ich wünsche mir, dass du dir etwas wünscht. Alles, was du willst.“ Sie strich ihm eine Strähne hinters Ohr, was wohl in seiner Position nicht viel brachte, aber einen Versuch war es ja immer mal wert.
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| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 10 Aug 2011, 09:55 | |
| „Meinetwegen auch das“, erwiderte Len grinsend, „dein Kitschminister… Oder Kitschmanagar… Kitschikitschkitsch.“ Kurz sah er nur irritiert gerade aus, weil die Bahn, in die das Gespräch verlaufen war, so eine abstrakte Form angenommen hatte, wandte sich ihr dann aber wieder lächelnd zu. „Gut, dann bin ich ja beruhigt.“ Zu dem Thema entschuldigen sagte Len gar nichts mehr, sondern grinste nur schief. Man konnte ja eigentlich nicht immer gleichzeitig schuldig sein, zumal er diese Situation verbockt hatte, durch sein mangelndes Einfühlungsvermögen. Aber eigentlich zählte das alles gar nicht mehr. Schließlich galt das Hier und Jetzt. Und alles davor gehörte nun einmal der Vergangenheit an und war es kaum wert, einen Gedanken daran zu verschwenden. Len fühlte sich derweil übrigens großartig. Er hatte schon öfter irgendwelche Mädchen so durch die Gegend getragen, aber Yoko war überraschend leicht und außerdem… fühlte es sich dieses Mal nicht so falsch an. Eher blendend richtig. Zumal sie sich anscheinend wirklich wohl fühlte… „Aaaaalso“, setzte Len an, „Logisch betrachtet: Nein. Praktisch betrachtet: Wäre deine Wahl. Theoretisch: Ja.“ Sie sollte damit klar kommen, dass er auf diese Weise geantwortet hatte, war es ja irgendwo gewohnt. „Wäre ich natürlich froh darüber, weil Rin kann den Namen unmöglich weitergeben.“ Und der Clan musste ja irgendwie fortbestehen, nicht wahr? Jedenfalls wäre es ganz nett… Auch wenn er niemandem dieses Kekkei-Genkai zumuten wollte. Aber… einfach diesen Namen von der Welt verschwinden lassen…? Das wäre irgendwie unfair gegenüber ihren Eltern… „Hah, musst du wohl, der Titel gehört jetzt dir“, antwortete Len ernst gemeint und lächelte wieder fröhlich. Alles war wieder in Butter… Sie war glücklich… Sein Herz schlug höher, wenn er sie nur lächeln sah… Ja. Ihm ging es gut. Ein Glück, dass Yoko ihm für den kurzen, ersten Kuss aus ihrer Wunschliste entgegen kam, wahrscheinlich wäre er sonst übel gescheitert und dann deprimiert in eine Ecke gesackt. Aber so lief alles gut – alles! Wenn er sich daran erinnerte, dass sie sich bei den ersten, nicht ernstgemeinten Küssen strikt dagegen gewehrt hatte, die Augen zu schließen, weil es „zu viel Gefühl“ in den Kuss hineinbrachte… Da musste Len glatt schmunzeln, als sie nur quälend langsam ihre Augen wieder öffnete. „Das ist zu schwer, das schaffe ich nicht“, gab er ernst zurück und lachte leise, als ihm die Haarsträhne wieder ins Gesicht fiel. „Weißt du denn nicht, dass ich wunschlos glücklich bin, allein durch deine Anwesenheit?“ Er beugte sich noch einmal zu ihr herunter, um ihr einen weiteren Kuss zu stehlen, bevor er sich aufrichtete und zum Kühlschrank herüber ging. „Zieh zumindest die Schuhe aus, wenn du im Bett liegst, okay?“ Und dann wühlte er in diesem Kasten herum, bis er wirklich alles gefunden hatte, was er für Pfannkuchen brauchen würde. Scheppernd konnte er sogar Mixer, Pfanne und ein Gefäß finden, in dem der Teig dann heranwachsen würde…
Zuletzt von Len Sanada am Mi 10 Aug 2011, 18:29 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
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| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 10 Aug 2011, 11:51 | |
| „Oder einfach nur mein Len.“, meinte sie noch wieder grinsend. War schon lustig, wie weit sie nun schon wieder von allem abkamen. Aber die Antwort passte ja immer. Er gehörte ihr, sie gehörte ihm. Genauso wie 42, war ja auch auf alle Fragen die Antwort, wie er sagte. Das mit dem Thema entschuldigen wurde nicht weiter ausgearbeitet und er entschuldigte sich nicht noch einmal, also war es ja gut so. Dass sie es vielleicht wirklich mal beide lernten. Hoffte die junge Frau auf jeden Fall. Sie legte den Kopf ein wenig schräg und sah ihn an. Er meinte es also doch auf einer gewissen Ebene ernst? Das musste sie sich dann doch kurz durch den Kopf gehen lassen, ehe sie einen sanften Ton anschlug und antwortete: „Ja… ja, warum nicht? Ich liebe dich immerhin. Und das mit Rin ist sowieso so ne Sache. Momentan trägt sie ja den gleichen Nachnamen wie ich.“ Yoko Sanada… Es hörte sich in Gedanken so… komisch befremdend an – zumal sie ja in gewisser Weise immer zu ihrem Namen stand – aber gleichzeitig so schön, so… gut. „Dann müsste ich dich aber auch glatt König nennen, dabei bevorzuge ich doch andere Titel, wie mein Meister – aber das dürftest du schon gemerkt haben.“ So oder so ähnlich hatte sie ihn ja erst vor kurzem genannt. War nicht erst alles seit ‚kurzem‘? In normale Zeit umgerechnet waren sie ja noch gar nicht so lange zusammen. Nicht einmal eine ganze Woche! Dass Liebe wirklich so stark bindend sein konnte. Und es war schon so viel geschehen. Gut, die Hälfte der Zeit mussten sie ja geschlafen haben. Wenigsten waren da auch einige Stunden dabei gewesen, wo sie aneinander gekuschelt waren. Vielleicht würden sie heute wieder so einschlafen? Sie fand es ja recht schön. Yoko lächelte schief. „Meintest du, aber ich möchte dich noch glücklicher machen. Auch mal etwas für dich tun.“ Sie bekam noch einen Kuss und nickte auf seine Worte. Wäre ja blöd, wenn das Bett nun ihretwegen völlig versaut wurde, wo wohl ein Zimmermädchen da war und es schon ganz gut geschafft hatte die Dreckspuren von seinen Schuhen wegzubekommen. Als er weg war, setzte sie sich auf und zog die ihren aus. Wurden einfach auf den Boden am Fußende abgestellt. Die Jacke wurde auch dort hingelegt und sie schälte sich noch aus dem Kleid, das so an ihr geklebt hatte. Sie rieb sich über die Arme, die ebenfalls eine gewisse Feuchtigkeit angenommen hatten und krabbelte dann weiter aufs Bett, ehe sie sich im Schneidersitz mit einer der Decken einwickelte. Nach den Geräuschen in der Küche musste es auf jeden Fall viel Zeug in den Schränken geben. Sie hatte da noch gar nicht so reingeschaut. Nur in den Kühlschrank und das, was so offen stand. Aber… was wollte er denn gleich noch wieder machen? Er hatte es ihr erzählt, aber sie kam nicht mehr darauf. Na, dann würde sie sich eben überraschen lassen. Überraschungen waren gut.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 10 Aug 2011, 14:26 | |
| „Oder einfach nur dein Len“, stimmte er ihr zu. Besitzansprüche erheben… Was für eine ausgezeichnete Idee. Dann konnte er auch jeden anknurren, der ihr zu nah kam. Lass meine Freundin in Ruhe! Halte Abstand von meiner Yoko! Er hatte schon öfter gesagt, dass sie ihm gehörte… Und umgekehrt. Anscheinend war Yoko ein wenig überrascht von seiner Antwort – dennoch. Kurz dachte er, er wäre vielleicht zu weit gegangen. Eine improvisierte, erklärte Hochzeit… Was für ein Schwachsinn eigentlich… Doch dann… Es war, als würde ihm ein riesig-dicker Stein vom Herzen fallen und er lächelte fröhlich, bevor er beschwingt meinte: „Du meinst, sie trug denselben Nachnamen wie du.“ Ein wenig stolz war er ja schon. Aber das war wahrscheinlich jeder, der nach vier Tagen seine Flamme bereits dazu brachte, darüber nachzudenken, den Namen zu wechseln. „Hm, und das nur mit einem Heiratsantrag unter Drogen…Tz… Stell dich darauf ein, dass ich das später ordentlich nachhole“, sagte Len beiläufig. Auch wenn das ja alles nur herumgesponnenes Zeug war. Nukenin konnten eben nicht heiraten. Trotz allem machte es irgendwie Spaß, auf diese Weise mit ihr herumzualbern… Dieses Mal legte er den Kopf schräg. „Ach so? Nun… Das eine schließt das andere ja nicht zwingend aus, oder?“ Vielleicht wurde sein Grinsen für einen Moment viel zu breit, aber er konnte sich im Zaum halten. Er fühlte sich nur so herrlich bestätigt. Er hatte es ihr prophezeit und damals hätte sie ihm wohl den Vogel gezeigt, wenn er ihr gesagt hätte, sie würde ihn irgendwann Meister nennen. „Noch glücklicher? Wie stellst du dir das vor? Dann fange ich ja irgendwann an, Regenbögen auszukotzen“, gab Len ehrlich verwundert zurück. „Aber wie gesagt… Sei einfach nur da. Für mich da. Das reicht mir vollkommen.“ Das entsprach der Wahrheit. Wer lange Jahre ohne Zuwendung lebte, der freute sich über jedes bisschen, was nicht von Hass oder Ablehnung zeugte. Dann hantierte er ein wenig in der Küche rum. Mehl rein. Eier rein. Milch rein. Butter rein. Sonstwas rein. Mit viel Krach und Gespritze – er wich immer haarscharf irgendwelchen Teigspritzern aus, einmal bekam er einen Spritzer ins Auge und fluchte auf – wurde gemixt und schließlich alles, was nicht mehr gebraucht wurde, in die Spüle getan. Hastig Öl in die Pfanne, Platte anstellen. Warten. Teig rein. Brutzeln lassen, es zischte. „Magst du Pfannkuchen eher hell oder doch viel eher richtig durchgebraten?“, fragte er über die Schulter hinweg.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 10 Aug 2011, 16:26 | |
| Wieder lächelte sie ihn an. Es war schön, wenn man sagen konnte ‚er gehört mir‘, vor allem, wenn es die betreffende Person nicht störte, oder wie bei ihm ganz das Gegenteil war! Es kam ihr fast so vor, als ob er sich darüber sogar etwas freuen würde. Die Utsukushi grinste breit. „Stimmt. Ungewohnte Sache und so.“, erwiderte sie, musste dann aber doch nachhaken. „Du hast gedacht ich würde jetzt Nein sagen, hm? Merk dir eins: Wenn es etwas mit dir zu tun hat, dann werde ich alles machen. Gut… fast… ich würde nicht für dich kochen. Glaub mir, sowas willst du nicht essen.“, scherzte sie, wobei es ihr todernst damit war, dass sie nicht kochen konnte. Ihr brannte einfach immer alles an, versalzte es, vergaß dann aber andere Gewürze und machte sonst noch alles falsch, was man falsch machen konnte. Sie gehörte wohl auch zu den Personen, wo ein Teil der Schale der Eier mit in der Schüssel landete. „Stimmt! Da siehst du mal, wie sehr ich auf dich stehen muss, dass ich selbst so einen Antrag annehme… zwar verspätet, aber immerhin. Aber gut, dann lass ich mich noch wieder überraschen.“ Sie zwinkerte ihm zu und musste innerlich zugeben, dass sie sich sogar darauf freute und sich fragte, was er sich denn einfallen lassen würde. Andererseits war es ihr aber auch wieder egal, wo es doch nur zählte, dass sie sich liebten und mehr nicht. Da war sie glatt in einem Zwiespalt mit sich selbst. „Ach, dem Herr gefällt der Name, hmmm?“, antwortete sie und unweigerlich zogen sich ihre Mundwinkel auch immer weiter nach oben. Musste ja sein, wenn er so breit grinste. Außerdem freute es sie einfach, wenn es ihm gefiel. Natürlich wusste sie nichts von seinen anfänglichen Prophezeiungen, die entstanden waren, weil sie ihn ausschließlich als Mädchen und ähnlichen Dingen betitelt hatte. Das waren noch Zeiten zwischen den Beiden… da haben sie sich noch über beide Ohren gehasst und versucht einander das Leben so schwer wie möglich zu machen. „Darfst du von mir aus – aber aufputzen musst du die selbst.“ Yoko lachte. Es war aber auch zu lustig, wenn man Regenbogen kotzen würde! „Du darfst nur nicht anfangen in der Sonne zu glitzern.“ Sie lachte immer noch, beruhigte sich nur langsam wieder, als er weitersprach. Nickte. Wenn das alles war, was er sich wünschte, würde sie sich anstrengen diesem Wunsch auch nachzukommen. Etwas anderes wünschte sie sich ja eigentlich selbst nicht, auch wenn diese zärtlichen, körperlichen Gesten immer zu schön waren, als dass sie wahr sein konnten. „Alles in Ordnung?“, rief sie ihm zu, als er laut aufluchte. Kurz danach fragte er sie aber schon etwas. Sie rutschte aus dem Bett raus und ging zu ihm rüber – die Decke immer noch um sich gewickelt. „Ich komm mir vor wie im Winter – aber hm… ich überlasse das dir, ja? Kann mich an meinen letzten Pfannkuchen schon gar nicht mehr erinnern.“, gestand sie und ging zu einem der Küchenstühle, um sich dort wieder zu setzen und ihm zuschauen zu können. Es zischte gefährlich in der Pfanne. Noch ein Grund, wieso sie nicht gerne kochte! Man verletzte sich da ständig.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 10 Aug 2011, 17:51 | |
| Len musste lachen. „Wird auch noch eine Zeit dauern, bis du dich daran gewöhnt hast“, sagte er ernst gemeint. Denn wenn man etwas sein Leben lang hörte – und es sich plötzlich änderte, brauchte man eine Weile. Aber man gewöhnte sich an alles. Nicht, dass irgendwer sie so ansprechen würde. „Wir sind jetzt… wie lange zusammen? Vier Tage? Natürlich habe ich gedacht, du sagst Nein. Aber das ist schön zu hören.“ Er lächelte ihr noch einmal zu und musste sich unwillkürlich genau das vorstellen, was sich gedanklich bei ihr ums Kochen drehte. Ja, es wäre eine gute Idee, sie von jedem Herd fernzuhalten. Ihm fiel auf, dass sie in total verdrehten Rollen steckten… „Aber wirklich alles~?“, musste Len dann doch noch einmal triezend fragen. So ganz kam man aus Gewohnheiten eben nicht heraus. Das liebevolle Sticheln gehörte eindeutig zu solchen Dingen. Ein wenig überrascht hörte er sich an, was sie eigentlich noch zum Thema Antrag zu sagen hatte und grinste dann. „Tja… Ich bin eben doch unwiderstehlich – in gewisser Weise.“ Die Frage war nur, was für ein spezielles Event ihm rasch in den Kopf sprang, damit er sie wirklich mit einem Heiratsantrag überraschen konnte. Innerlich musste er fast schon hysterisch auflachen. Er war siebzehn und wollte sich für sein Leben an eine Frau binden, die drogenabhängig war und noch dazu fünf Jahre älter. Er musste schon wirklich unsterblich verliebt, oder der vollkommene Hohlkopf sein. Er entschied sich für Beides. Kombinationen und Kompromisse taten es immer. „Oh, das ist dir aufgefallen?“, fragte Len nicht ganz ernstgemeint nach. Welcher Mann würde sich nicht freuen, wenn eine attraktive Frau ihn ‚Meister‘ nannte? Da war er genauso Kerl wie jeder andere. So wie Yoko wie jede Frau auf solchen kitschigen Kram stand. Dann grinste er doch ein wenig schief und winkte ab. „Lieber nicht. Ich kann darauf verzichten, Regenbögen auszuspucken und in der Sonne zu glitzern.“ Er fand ihre Idee mindestens genauso absurd, wie seine eigene. Allerdings konnte er sich sogar eine Art denken, wie man in der Sonne glitzern konnte. Richtiger Winkel und nass sein. Tropfen brachen das Licht und schon war man am Glitzern. Aber jetzt zählte erst einmal das Kochen und das war schwer genug, wenn man aus der Übung war. Gut, mit dem Camping-Kocher hantierte er öfters, aber doch nicht mit so einem Hightech-Zeug… Nun ja, kaum hatte er bemerkbar gemacht, dass ihm Teig ins Auge geflogen war, wurde auch gefragt, ob denn alles in Ordnung sei… Was er natürlich bejahte. Nicht, dass es brennen würde, oder so etwas… und heiß war der Teig ja auch noch nicht. „Winter?“ Er wandte sich um, mit der Pfanne in der Hand, da ihm gar nicht aufgefallen war, dass sie siechend und schleichend näher gekommen war. Dementsprechend erntete Yoko auch einen relativ schiefen Blick, bevor er den Pfannkuchen mit einem gezielten Wurf wendete. Ja! Das konnte er! War aber reine Übungssache. „Nicht? Dann wird es aber wieder Zeit. Hm… Zucker, Nutella oder Erdnussbutter drauf machen…“ Eigentlich sinnierte Len nur vor sich her und lud den ersten, fertigen Pfannkuchen auf einen Zwischenlagerteller um. „Kannst dich gerne schon bedienen, wenn du Hunger hast.“
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 10 Aug 2011, 18:50 | |
| „Hmmm, wahrscheinlich.“ Womit er wieder recht hatte. Andererseits… sie hatte Jahre ihren richtigen Namen nicht mehr gehört, oder fast nicht mehr… bestimmten Leuten, die sie getroffen hatte, hatte sie diesen erzählt, aber das waren nur vereinzelte gewesen. Zählbar an einer Hand. Jetzt hörte sie ihren Namen so oft aus seinem Munde, da würde sie sich garantiert auch schnell an Sanada gewöhnen, wenn sie wollte. Die Utsukushi blinzelte. „Ja, vier Tage würden hinkommen. Dann können wir in drei Tagen unser einwöchiges Jubiläum feiern!“ Eine Woche, das wäre bei ihr ja ein Rekord in Sachen Beziehungen mit nur einem einzigen Mann und bisher ohne Sex. Eindeutig rekordverdächtig. „Wenn ich sage, alles, dann mein ich auch alles“, meinte sie mit einem gespielten Schmollmund, der aber nicht lange anhielt und zu einem Grinsen digitierte (…hahha *konnt sichs nicht verkneifen*). Sie hatte es ja immer gesagt. Von Anfang an, als sie miteinander unterwegs waren: Er konnte ihre Worte genau nehmen. Inzwischen ist es aber zu einem ‚die meisten Worte‘ geworden, da sie ja auch einfach mal nur rumalberten in der letzten Zeit. „Ich hätte nie etwas anderes behauptet seit den letzten vier Tagen. Halt… wenn wir den Traum zählen würden, wären es schon fünf. Vorausgesetzt wir haben dasselbe geträumt. Wollten wir das nicht auch bei Gelegenheit herausfinden?“ , erinnerte sie sich an diese Worte und sah ihm wieder tief in die Augen – da waren sie ja noch im Bett. „Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass ich deine Augen liebe?“, fragte Yoko einen Tick leiser. Sie hatte es sich schon oft gedacht, aber gesagt? Da war sie sich nicht mehr sicher. „Also wirklich! Wer wäre ich denn, wenn es mir nicht auffallen würde?“, säuselte sie ein wenig und nickte das andere Thema ab. War ja alles eh nicht möglich – in ihren Augen – und vollkommen absurd. Was aber möglich war, war, dass er nun kochte! „Hm, ja, Winter, weil ich in einer Decke gehüllt durch die Wohnung laufe“, erklärte sie ihm den Gedankengang und zog einen Fuß mit hoch auf den Stuhl. So war es glatt bequem. Sie klatschte kurz mit den Händen, als er den Pfannkuchen so geschickt umwarf. „Bei mir würde er nun auf dem Boden liegen“, kommentierte sie die Aktion und zuckte anschließend mit den Schultern. „Nee, hab ich nicht, aber hm… Marmelade!“ Das kannte sie noch von früher. Da gab es immer Marmelade auf den Pfannkuchen, also war sie gleich Feuer und Flamme und schälte sich aus der Decke, um zum Kühlschrank zu laufen, ob da vielleicht eine offene stand. Konnte ja gut sein. Erst als er sie noch mal ansprach, hob sie den Kopf und sah zu ihm. „Danke, ich hab zwar schon Hunger, aber nein danke. Ich möchte mit dir gemeinsam essen.“ Sie steckte ihren Kopf wieder in den Kühlschrank und suchte weiter. Keine Marmelade. Also begann sie jeden Schrank aufzumachen, ob sich dort etwas fand.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 10 Aug 2011, 19:10 | |
| „Nun, nur wenn du willst, natürlich“, warf Len ein. War ja auch so eine Sache. Wenn sie sich schon für verheiratet erklärten, dann doch nur, wenn sie damit einverstanden war… Selbiges galt für den Namen. … Woah, es war immer noch so völlig absurd und surreal. Nicht nur, dass sie wirklich, wenn auch nur im Scherz, erwogen, zu heiraten… Er könnte wahrscheinlich wie verrückt und irre loslachen, so krank war das eigentlich… Aber Liebe war ja schon fast wie eine Krankheit… „Das streiche ich mir in meinem nichtvorhandenen Kalender an!“, rief er mindestens genauso enthusiastisch. Er hatte eigentlich noch nie auf so etwas geachtet…, schließlich war er auch noch nie wirklich vollkommen verliebt gewesen. Vielleicht hier und da ein wenig verschossen, oder aber beeindruckt von ihren … äh … Fähigkeiten – aber so wirklich verliebt… Hatte Len sich eben erst in Yoko. „Ah… Das merke ich mir.“ Ein Schmunzeln, vielleicht etwas zu breit, aber es gab ja schon ein neues Gesprächsthema. „Hm… Nach dem Essen. Versprochen.“ Irgendwie war er ja auch neugierig. Was hatte sie wohl für einen Genjutsutraum gehabt? Obwohl… wollte er das mit ihr abgleichen? Immerhin… nun ja, es war ja schon etwas… peinlich… So gesehen… Seine Gedanken überschlugen sich und er war höchst zufrieden damit, dass sie gleich ein neues Thema ansprach. Er lächelte schief. „Nein. Nur, wie sehr du sie doch hasst“, antwortete Len und fügte leiser hinzu: „Danke. Das bedeutet mir sehr viel.“ Ihm bedeutete eigentlich jedes bisschen viel, was von Yoko stammte. Aber man konnte es ja mal sagen… „Die alte Yoko Utsukushi, schätze ich“, gab er zurück. War ja auch logisch! Die hatte sich einen Dreck darum geschert, wie es ihm ging und was er dachte. Ein Glück, dass das alles nun in der Vergangenheit lag. Er wollte ihre Liebe nicht mehr missen… „Hm, gutes Argument“, kommentierte er, konzentrierte sich aber eher auf das Kochen. Geübt war er ja eben nicht. Deswegen musste er auf jedes bisschen achten, was ihm verriet, ob das Ding am Anbrennen war. Bei dem Applaus verbeugte er sich gekonnt, hielt aber die Pfanne gerade, damit der Pfannkuchen nicht fiel. Allerdings sagte er nichts darauf. Er wollte es ihr ja nicht vorhalten, oder so etwas. „Hab noch keine gesehen, aber vielleicht ist ja welche da…“ Es hätte den Satz gar nicht bedurft, denn sie machte sich schon auf die Suche, alles Mögliche abzuklappern, was es in der Küche gab. Der zweite, fertig Pfannkuchen landete auf dem Teller. Aber der Teig reichte locker für zwei Weitere, also blieb Len am Herd stehen. „Ach, wenn das so ist… Sag mal, Liebes, magst du den Tisch für mich decken?“
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 10 Aug 2011, 20:29 | |
| „Hab ich doch gesagt“, erinnerte sie ihn daran, da er diese Worte wohl schon wieder zu verwerfen schien. Langsam aber sicher glaubte sie wirklich, dass es irgendwo auch ernst gemeint war. Dass er sie wirklich so liebte, dass er ihr einen richtigen Heiratsantrag machen würde und sie ihn annehmen würde. Sogar den Namen für ihn wechseln würde! „Oh, du hast keinen Kalender? Jetzt bin ich doch überrascht“, gestand die Utsukushi überrascht. So gern wie er doch eigentlich immer alles zu planen schien, da hätte sie schon erwartet, dass er einen Kalender mit den wichtigsten Terminen führte. „Gut, nach dem Essen… aber nur, wenn du auch willst…“, fügte sie noch leise bei, da sie seinen Blick auffing. Schien nicht unbedingt begeistert davon zu sein, da musste sie sich glatt fragen, warum sie es eigentlich wissen wollte. Weil ich mich nicht ständig zu fragen brauch, ob das, was er gesagt hat echt oder unecht war, beantwortete sie sich ihre Frage selbst und fand sie sogar als recht plausibel. Denn dann konnte sie ja einfach immer etwas sagen, ohne, dass sie es sich erst selbst fragen musste. Natürlich würde das Problem weiterhin bestehen, wenn sie nicht dasselbe geträumt hatten und wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit, dass das eben nicht eintrat? Richtig! Minimal. „Ach…ach ja… ich erinnere mich, aber wenn ich ehrlich bin mochte ich sie früher auch schon. Ich mochte alles, was ich damals aufgezählt habe… nur wollte ich das wohl nicht wahrhaben, dass ich dich damals auch schon recht gut leiden konnte. Dabei war es ja so offensichtlich, wenn man schon so lange zusammen reist“, antwortete sie ihm ein wenig traurig. Gleichzeitig musste sie sich aber auch die Frage stellen, wie er früher wirklich zu ihr gestanden hat. Warum er sich die Reise eigentlich angetan hatte mit ihr… Aber wie sagten sie so schön? Es gehörte doch der Vergangenheit und nur das hier und jetzt zählte! Deshalb schenkte sie ihm sogar wieder ein aufrichtiges Lächeln. „Nun… der alten Yoko Utsukushi wäre es auch aufgefallen, nur hätte sie nichts darauf gegeben, es ignoriert im Gegensatz zu der neuen Yoko U-… der neuen Yoko Sanada, die sich freut, wenn ihr Liebster sich freut.“ Was auch wieder der Wahrheit entsprach und sie versuchte sich an dem neuen Namen. Nun waren sie aber am Kochen und sie suchte nach einer Marmelade. Marmelade war gut… war süß und fruchtig und – oh, wieder eine Frage und ihr klappte der Mund auf. „Sag das noch mal!“, rief sie aus, was ja eigentlich nur auf das Liebes bezogen war. So hatte er sie ja noch nie genannt. Sie verwendete schon einige Kosenamen. Unteranderem auch Liebster. Sie griffelte sich zwei Teller raus, da sie gerade diesen Schrank offen hatte und stellte sie auf den Tisch.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 10 Aug 2011, 20:47 | |
| „Ja… hast du“, wiederholte Len sinngemäß und lächelte scheu. Das alles… war so… so surreal… Er konnte es kaum glauben, so sehr er es auch wahr haben wollte. Aber vielleicht sollte er es einfach akzeptieren… und sein Glück genießen. „Natürlich habe ich keinen. Ich hab ja auch keine Termine“, antwortete Len und blinzelte. Eigentlich war es doch klar, nicht? Er war Nukenin und keinem verpflichtet. Wenn er Informationen hatte, suchte er jemanden auf, da musste er sich nicht vorher anmelden. Wenn er dann doch einen Termin hatte, wie zum Beispiel eine größere Veranstaltung, bei der er sich umhören wollte, dann merkte er sich dies – war ja auch nicht viel. Wenn er ehrlich war, könnte er jetzt nicht einmal sagen, was für ein Datum sie gerade hatten… Aber wer könnte das schon, bei ihrer rasanten Geschichte? „Wieso sollte ich nicht wollen?“ Seine Gegenfrage war wohl nicht so überzeugend, vor allem, weil sein Lächeln eher erzwungen war. Sie musste ja nicht wissen, dass sein Unterbewusstsein gemeint hatte, er würde schon damals mit ihr schlafen wollen… Aber ihr zuliebe würde er Gebrauch von seinem Kekkei-Genkai machen und alle Missverständnisse aus der Welt schaffen. War ja auch eine Erleichterung. Len rief sich die Szene in Erinnerung, als sie so verzweifelt aufgezählt hatte, was sie denn alles an ihm hasste – und dass sie gesagt hatte, sie würde sich selbst am meisten hassen, weil sie ihn nicht hassen konnte. Ich wusste schon immer, dass sie mich mag, dachte er sich und lächelte schief. „Na, dann bin ich aber froh.“ Sie hatte nämlich so gut wie alles an ihm aufgezählt. Nicht, dass es ihn damals großartig gestört hatte… Sie hatte ihm aber recht leidgetan. Das wusste er noch. Er hörte ihr ruhig zu, während er vor sich her kochte und hielt schließlich in der Tätigkeit inne. Er drehte sich nicht um, weil er es sich nicht traute – wenn er ehrlich war… - und fragte dann: „Du… würdest mich wirklich heiraten wollen…, richtig?“ Der nächste Pfannkuchen landete im Zwischenlager und die letzten Kellen Teig aus der Rührschüssel gekratzt, um noch einen letzten braten zu können. Len zuckte zusammen, als sie plötzlich so laut etwas rief und gab zögerlich von sich: „‚Ach, wenn das so ist… Sag mal, Liebes, magst du den Tisch für mich decken…', bitte?“
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 10 Aug 2011, 21:37 | |
| „Hast du keine Termine? Ich dachte nur so… weil du ja Informant bist und so…“, antwortete sie ihm und kratzte sich leicht am Hinterkopf. Also hatte sie ihn da ganz falsch eingeschätzt, wie es schien. Aber das Thema Akatsuki war sowieso so eigenartig. So wirr. Wahrscheinlich würde sie nie ganz hinter diese Organisation kommen. Vielleicht war es aber auch besser so. Ein einfacher Nukenin zu sein, der sich nur um seinen eigenen Kram kümmert. Nun einfach mal glücklich verliebt war. „Hm… weiß ich nicht, wieso du es nicht wollen würdest. Sag du es mir.“ Sie lächelte schief und nickte auf das andere Thema noch einmal eifrig mit dem Kopf. Ja… ja sie konnte ihn schon immer irgendwo leiden. Sonst wäre er nun nicht hier bei ihr. Würden sich nicht lieben. Nicht gemeinsam sein. Der nächste Schrank wurde geöffnet und Ha! Da war Marmelade! „Ge-…“, sie verstummte, als sie seine Frage hörte und stellte das Glas auf die Seite des Tisches, wo der Stuhl mit der Decke war. „Nun…“, begann sie langsam und kramte gedankenverloren das Besteck raus. Gabel und Messer auf der einen Seite. Und Messer und Gabel auf der anderen Seite. „Die letzten... Minuten so… habe ich wirklich mehr darüber nachgedacht und…hm…“ Sie ging zu ihm rüber und warnte ihn vor: „Achtung, ich umarm dich jetzt“, nuschelte sie mehr, da sie ja nicht wollte, dass er sich erschrak und noch beim letzten Pfannkuchen wehtat. Da war auch glatt das andere Thema wieder vergessen. Yoko legte ihre Arme um ihn und atmete noch einmal kurz durch. „So wie ich im Moment drauf bin, würde ich es wirklich wollen, ja. Ich weiß nicht, wie ernst dir das ist, aber… nun ja. Wir können auch gar nicht richtig heiraten. Selbst, wenn du es dann auch irgendwann wollen würdest.“ Sie vergrub ihr Gesicht für einen Moment in seinen Rücken, ehe sie ihn wieder ganz losließ. Der Pfannkuchen schien ja gleich fertig zu sein. Also ging sie zum Tisch zurück. Setzte sich wieder auf den Stuhl und legte sich die Decke über. So in Unterwäsche war es nun mal doch recht kalt.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 10 Aug 2011, 21:51 | |
| „Nö. Wäre ja auch sinnlos – schließlich wissen die ja nicht, wann ich etwas weiß… Wenn du verstehst, was ich meine“, erwiderte Len. War aber auch ein bisschen unglücklich ausgedrückt. Aber er hatte es bei bestem Willen gerade nicht besser formuliert bekommen. „Ist doch egal, oder? Hauptsache, wir haben diesen Blödsinn bald abgeschlossen“, sagte er nur darauf. Es wäre tatsächlich besser, wenn sie das endlich abhaken konnten und nicht immer daran zurückdenken mussten. War ja direkt eine Qual. Len war sehr glücklich darüber, dass Yoko ihn schon immer irgendwo leiden konnte – schließlich hätte sie ihn sonst systematisch in keine Teile zerhäckselt. Er konnte sich übrigens immer noch nicht erklären, warum genau sie eigentlich mit ihm auf eine Reise gegangen war… Wo sie doch nie wirklich eine Gegenleistung für ihre Dienste erhalten hatte. Nun, vielleicht hatte irgendein Schicksalsgott die Finger im Spiel und hatte einfach gewollt, dass sie zusammen kamen? Aber niemand würde die Frage beantworten können. Wahrscheinlich wusste dies Yoko nicht einmal selbst. Seelenruhig und stumm hörte Len ihr zu und lächelte schief, als er sogar eine Warnung bekam. So konnte er die Pfanne still halten und erschrak sich nicht zu Tode. Die freie Hand legte er auf einen ihrer Arme. „Ich würde es auch wollen…“, flüsterte er. „Aber ja… Es geht leider nicht.“ Wie wäre es wohl gewesen, hätten sie Beide nicht diese Fehler gemacht… Hätten sie sich vielleicht trotzdem getroffen? Sich trotzdem verliebt? Geheiratet, mit allem Drum und Dran? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Deswegen war er glücklich mit dieser Situation. Er sollte sich nicht in ‚Was-wäre-wenn-Vorstellungen‘ verlieren. Der letzte Pfannkuchen fand seinen Platz im Zwischenlager. Er legte die Pfanne in die Spüle und nahm den Teller mit den Pfannkuchen in die Hand, drehte sich mit Schwung um und lächelte sie fröhlich an. Er stellte das Futter ab und stellte dann Zucker, Nutella und Erdnussbutter, die er im Schrank gefunden hatte, auf den Tisch, bevor er sich setzte. „Dôzo, meshi agatte kudasai, Sanada-san“, meinte er grinsend. [Bitte, greifen Sie zu, Frau Sanada.]
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 11 Aug 2011, 08:00 | |
| „Ja... ja ich verstehe, was du meinst. Ich dachte nur... hm... ach egal, lassen wir das Thema, ja?“, bat sie ihn nun doch auch. Irgendwann musste man auch ein Thema abhaken, vor allem wenn es um so etwas ging. Hauptsache war, dass er auch wirklich nie Ärger bekam, weil es zu lang dauerte. Sie nickte. „Stimmt, je früher desto besser.“ Dann würden sie es also endlich abgleichen und abschließen können, denn langsam wurde es ja fast immer komplizierter. Je mehr geschah, desto schwammiger wurden die Erinnerungen daran, wann denn nun was passiert ist. Ob vor, oder nach dem Genjutsu. Es schien auf jeden Fall gut gewesen zu sein, dass sie ihn vorgewarnt hatte, als sie ihn umarmen wollte. Es war so ein befreiendes Gefühl, als er das dann doch so sagte. Dass er es eben doch auch wollen würde! Sie seufzte sichtlich erleichtert auf, ehe sie zu ihrem Stuhl ging. Wären sie doch nur keine Nukenin dann... ja, was wäre dann? Sie hätten sich wohl nie getroffen, wie sie glaubte und wenn doch, sie wären nicht die, die sie jetzt waren. Sie wären ganz andere Persönlichkeiten. Also war doch alles gut, sodass sie keinen Grund hatte jemals etwas zu bereuen. Immerhin hatte es sie ja so weit gebracht! Die Pfannkuchen waren fertig und er brachte sie auch noch zu dem Tisch. Setzte sich. Sie grinste zurück. „Danke.“ Was wohl darauf bezogen war, wie er sie nannte. Sie angelte sich mit der Gabel einen der Pfannkuchen runter und legte ihn auf ihren Teller und schmierte sich die Marmelade darauf. „Du, Len? Wie lange werden wir noch in Kumogakure bleiben? Zimmerverlängerung und so.“, begann sie das Thema etwas zu wechseln. Musste ja auch in etwa abgesprochen werden, sonst würde sie demnächst noch nach einen Schwarzmarkt suchen. Wenn die Gerüchte stimmten, würde sie ihn nur noch finden müssen. Immerhin musste sie ein wenig Ware los werden.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 11 Aug 2011, 09:37 | |
| Len zuckte nur mit den Schultern. Es war ihm egal, ob er jetzt weiter darüber diskutierte, oder eben nicht. Schließlich hatte sie ja mit diesem Thema angefangen und wenn sie es beenden wollte, würde er ihr da sicherlich nicht im Weg stehen. War es ihr etwa zu wirr, oder unangenehm...? Naja, im Prinzip egal. "Na, dann haben wir ja heute wenigstens etwas bei diesem Wetter zu tun...", sagte er mit einem Blick aus dem Fenster. Es schüttete immer noch und jetzt, wo er immer noch so in feuchten Sachen hing, hatte er nicht gerade das Bedürfnis, noch einmal hinauszugehen. Sollte sie aber einen Grund haben, würde er natürlich mitkommen. Geziemte sich ja schließlich so. Und eine Beschäftigung war auch recht prima, immerhin hatten sie es jetzt erst Viertel vor zwölf. Eine Weile hingen sie wohl Beide ihren Gedanken nach. Vermutlich malten sie sich sogar dieselben Dinge aus... Aber das störte nicht weiter. Denn dann hatte Len Zeit, die Pfannkuchen fertig zu machen. Jetzt saß er sogar schon am Tisch und quälte sich aus seiner Jacke, nur um sie auf der Stuhllehne aufzuhängen. Bevor sie gingen, müsste er erst einmal seine verstreuten Klamotten zusammensuchen. Er musste fast schon schmunzeln, als er daran dachte, wie er wie verrückt durch das Zimmer hetzte und sich jedes Mal bückte, um irgendein Kleidungsstück aufzuheben... Er lächelte fröhlich, erwiderte aber nichts mehr, denn nun hatte er Hunger und dieses Bedürfnis wollte befriedigt werden. Ein Pfannkuchen landete auf seinem Teller, Nutella auf dem Pfannkuchen und dann fuhr er mit dem Messer immer und immer wieder durch das Essen, bis es nur noch ein zerfetztes Schlachtfeld war. Aber immerhin waren die Stücke jetzt mundgerecht, sodass er essen konnte, ohne sich mit Nutella voll zu schmieren. "Solange du möchtest", antwortete Len und schob sich ein Stück Pfannkuchen in den Mund. Er war nur hier, um sich die Zeit ein wenig zu vertreiben. Er könnte auch genauso gut woanders sein. Im Prinzip war es ihm ja jetzt auch egal, immerhin hatte er Yoko und solange er mit ihr zusammen war, war er glücklich. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 11 Aug 2011, 15:03 | |
| Yoko war recht froh, dass er nun nichts mehr dazu sagte, das Thema fallen ließ. „Ach, meinst du, dass das so lange dauert?“, fragte sie ihn mit schiefgelegten Kopf und folgte seinem Blick aus dem Fenster. Solange es regnete, würde sie darauf verzichten dort rauszugehen. Angeblich sollte es nur noch Morgen regnen – na hoffentlich entsprach dies der Richtigkeit. Ein wenig belustigt sah sie zu, wie er seinen Pfannkuchen ermordete. „Wütend?“, scherzte sie und untermalte es mit einem kurzen Lachen, ehe sie über ihren eigenen herfiel. Im Gegensatz zu ihm, klappte sie ihn aber einmal um, ehe sie zu schneiden und anschließend zu essen begann. „Hmmmm, lecker“, nuschelte sie zwischen ein paar Bissen. Ein Essen, das jemand kochte, den man kannte schmeckte wohl immer besser. Selbst wenn es noch so gute Gerichte in den besten Restaurants gab. „Dann gehe ich nachher noch mal runter und verlängere noch ein paar Tage. Sonst hätten wir Morgen hier raus müssen“, erklärte sie ihm lächelnd, als sie richtig runter geschluckt hatte. Aber die Pfannkuchen waren immer noch recht heiß, weshalb sie kurzerhand aufgestanden war und zu einem Schrank lief. Sich ein Glas rausholte, aber dann noch einmal zu ihm umdrehte. „Möchtest du auch etwas zu trinken?“, fragte sie ihn.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 11 Aug 2011, 15:39 | |
| Kurz überlegte Len, schüttelte dann aber den Kopf. "Du musst ja eigentlich nur eine Kurzzusammenfassung machen... Gedanklich die wichtigsten Szenen rausschneiden und daran denken - dann weiß ich es ja." Er lächelte schief. "Was meine Version angeht - ich könnte dir die ganzen Tage Kinomaterial zeigen. So was wie ein Jutsu. Erinnerung teilen, was auch immer. Habe mich nicht damit auseinander gesetzt, es geht halt." Wenn er ehrlich war, hatte er wirklich nie sonderlich darüber nachgedacht, was er alles mit dem Kekkei-Genkai anstellen könnte... Sondern es einfach nur hingenommen. Len sah auf, zu ihr und dann zurück zu seinem zerstückelten Pfannkuchen. Er kratzte sich unschlüssig an der Wange. "Möglicherweise nur ungeduldig und ohne Tischmanieren. Aber eigentlich nur eine von meinen Eigenarten." Von denen es mittlerweile ja Tausende gab. Erst jetzt, wo er mit Yoko unterwegs war, fielen ihm diese ganzen Sachen erst auf. Sonst hatte er ja schließlich privat nie viel mit Menschen zu tun. Er konnte sich nicht entscheiden, ob Yoko das bisschen Pfannkuchen wirklich lecker fand, oder nicht. Vielleicht wollte sie ihm ja nur eine Freude machen... Er fand sie in Ordnung, aber es gab so viel raffiniertere Dinge, das war ja das Einfachste der Welt - neben Rührei. Also lächelte er nur kurz und konzentrierte sich eher darauf, sein Futter zu verschlingen. Viel Zucker - gut. Kalorien waren gut. Ließen die Hose wieder enger werden - was bedeutete, dass seine Klamotten wieder anfingen zu passen. "Sag keinen Ton darüber, dass ich den Fahrstuhl gesprengt habe", sagte Len und aß stumm weiter. Wäre ja auch... unpraktisch. "Tu so, als würdest du dich darüber wundern, dass er nicht fährt..." Aber was redete er da eigentlich? "Vergiss das... Ich möchte mitkommen." Es würde viel zu lange dauern, bis sie wieder da war. Und heute war er eindeutig schon lange genug von ihr getrennt gewesen. Dass sie am folgenden Tag rausgemusst hätten, daran erinnerte Len sich, immerhin hatte sie es ihm einmal erzählt. Aber höchstwahrscheinlich hätte er es verdrängt und erst bemerkt, wenn der nächste Gast an der Tür klopfte. Er hob den Kopf, da sie etwas fragte und nickte dann. "Gern." Und wieder musste er sich darüber wundern, wie normal sie miteinander umgehen konnten. Er zog beiläufig mit der linken Hand den Regenschirm unterm Gürtel hervor - der störte beim Sitzen - und lehnte ihn gegen ein Stuhlbein. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 11 Aug 2011, 19:46 | |
| Sie legte den Kopf schräg und sah ihn fragend an. „So? Irgendwie… ist dein Kekkei Genkai wirklich faszinierend. Meins ist so viel einfacher. Ich mache einfach alles unsichtbar – zumindest für die meisten Augen. Aber deins… du kannst damit so viel mehr anstellen.“ Wenn sie so darüber nachdachte, was sie schon alles gemacht hätte. Wie sehr sie es bereits missbraucht hätte für irgendetwas. Andererseits… das ihre hatte ihr schon einige Male aus der Patsche geholfen. Sie sollte wohl einfach mal zufrieden mit ihrem Erbe sein – auch wenn sie es gar nicht besitzen dürfte. „Du hast viele Eigenarten“, kommentierte sie es grinsend musste aber an die ihren denken. Sie hatte ja immer noch keine geraucht… „Hm… bist du mir böse, wenn ich nachher noch wieder eine rauche? Weil es ja auch Drogen sind und so…“ Ihre Stimme verlor sich wieder in einer leisen Tonlage und sie aß wieder etwas. Wohl um ihn nun nicht so direkt ansehen zu müssen. Sie würde wohl nie ganz von allem weg kommen. War sie einfach schon zu lange davon abhängig. Gespielt beleidigt wurde ein Schmollmund gezogen. „Glaubst du wirklich ich wäre so doof gewesen und hätte das gesagt? Es war ja was Falsches. Wäre so, wie wenn ich der falschen Person von meinen Geschäften erzählen würde.“ Gut, ein bisschen war sie doch enttäuscht, dass er es ihr wohl wirklich zugetraut hätte. Andererseits… vielleicht hätte sie sich wirklich noch versprochen, wenn man sie nach dem Fahrstuhl fragte, ob sie was wisse was passiert war. Also stempelte sie es einfach doch mit einem leichten Grinsen ab und hörte ihm zu. „Kann ich ma-…“, da schnitt er ihr einfach das Wort wieder ab. „Oder so.“ Sie lächelte ihn wieder breit an. War ja auch schön, wenn er mitkam. Dann war sie nicht so lang von ihm getrennt. Nicht mal zehn Minuten, Yoko. Sie schüttelte grinsend den Kopf und war dann aufgestanden, um sich etwas zu trinken holen. „Okay“, erwiderte sie wieder, stellte nun zwei Gläser auf dem Tisch ab und kratzte sich am Hinterkopf, ehe sie den Kühlschrank aufmachte. Ha! Da war ja das, was sie suchte. Der Apfelsaft und der Orangensaft. Bisher hat er letzteres ja immer bevorzugt getrunken. Die Kühlschranktür wurde mit einem leichten Hüftschwung wieder zugeworfen – da sie ja die beiden Getränkepackungen trug – und ging zurück zum Tisch. „Bitte sehr, mein Liebster~“, säuselte sie und schenkte ihm den Orangensaft ein. Ließ es sich nicht nehmen ihm einen kurzen Kuss auf die Wange zu drücken, ehe sie sich selbst das andere Getränk einschenkte und die Packungen anschließend auf Tresen der Küche stellte. „Hey, lass uns auf unsere gemeinsame Zukunft anstoßen, ja?“, schlug sie vor, als sie wieder saß und hob ihr Glas an. Grinste ihn an. Eigentlich machte man so etwas ja mit Sekt, oder einem anderen alkoholischem Getränk. Aber so ging es jetzt auch mal.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 11 Aug 2011, 19:59 | |
| Mit einem verzerrten Lächeln winkte Len ab. "Eher nicht", erwiderte er, "jedenfalls sind das nicht so viele Anwendungsmöglichkeiten... Und nützlich ist es auch nicht." Jedenfalls verschaffte es kaum einen Vorteil im Kampf. Für eine kurzzeitige Ablenkung konnte so eine Stimme im Kopf sorgen und es wäre auch praktisch, den Plan in den Gedanken lesen zu können... Aber wie gesagt: Versuche mal eine andauernde Berührung in einem Kampf hinzukriegen. "Ich muss mich ja irgendwie einzigartig machen", gab er entrüstet zu denken, grinste dann aber zurück. Wenn er darüber nachdachte..., er hatte tatsächlich einen Haufen von Eigenarten. Er war wirklich merkwürdig. Manche, spießige Leute könnten ihn sicher als verrückt und geistesgestört abstempeln. "Nur, wenn du mir eine abgibst", anwortete Len eiskalt. Er hatte nichts dagegen, dass sie rauchte. Gut, Lungenkrebs und so weiter - aber es taten so viele Leute. Auch ein Argument war, dass das Zeug nicht so reinhaute. Er stellte sich Zigaretten weit aus 'gesünder' vor, als das Zeug, was sie sich sonst reinpfiff. "Dann haben wir so etwas wie ein gemeinsames Hobby", fügte Len noch an. Außerdem konnten sie dann selbst bei so etwas Dummen zusammen sein. Beschwichtigend hob Len beide Hände - kam komisch mit Messer und Gabel und wenig beschwichtigend, eher wahnsinnig und psychopathisch - und sagte: "N-nein... Ich wollte es nur gesagt haben..." Und dann verstummte er für ein paar Minuten. Er musste schließlich seinen Pfannkuchen essen. Denn die wurden ja auch mit der Zeit kalt und kälter... Als der erste verdrückt war, lud er sich einen zweiten auf und dieser endete mindestens auf dieselbe kaltblütige Art und Weise zerstückelt auf seinem Teller. Er warf dem auf den Tisch geklatschten Glas nur einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder seinem Opfer widmete. Erst, als sie ihn ansprach, hob Len den Kopf wieder und lächelte sie an. "Danke, Liebste", gab er in einem ähnlichen Tonfall zurück und schmunzelte über den Kuss auf die Wange. Allerdings hätte er sich auch selbst einschenken können... Er kam sich so doof vor, wenn er sie das machen ließ. Als könnte er es nicht allein, oder als wolle er, dass sie diese ganze Arbeit machte... Er fühlte sich egoistisch. Und das mochte er nicht. Davon ließ er sich allerdings nichts anmerken, sondern legte nur das Besteck ab, um zu dem kreisrunden Glas zu greifen, das voll mit goldgelbem Orangensaft war. Er konnte Orangensaft wirklich gut leiden und musste grinsen. "Mit Schwangerensekt, hm?", machte er und hob das Glas. "Auf eine wunderbare, lange, gemeinsame Zukunft, Yoko."
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 11 Aug 2011, 20:38 | |
| „Ach… ich finde sie trotzdem toll. Ich finde alles an dir toll und dich am meisten.“ Musste zwischendurch ja auch mal wieder gesagt werden. Komplimente und Liebesbeweise waren doch wichtig in einer Beziehung, oder? Sicher konnte sie sich nicht sein. Aber sie glaubte mal daran. „Machst du das nicht schon mit deinen Haaren?“, witzelte sie ein wenig, wo er diese doch so sehr liebte. Da fiel ihr ein, dass er manchmal wirklich eitel war. Aber selbst das hatte sie zu lieben gelernt. War ja auch wieder etwas anziehendes, wie sie fand. Er war prinzipiell durch und durch anziehend für sie. Als wäre er ein Magnet und sie ein Eisennagel, der gern an ihm klebte. Mo-ment! Seit wann dachte sie eigentlich so sehr in …in… in… wie hieß es gleich noch mal? Metapher oder ähnliches. Aber dieses Schema passte ja mal gar nicht so zu ihr. Oder passte es nur nicht zu der alten Yoko? Die neue… ja die neue war von ihm beeinflusst und langsam aber sicher färbten Kleinigkeiten bei ihr ab. War ja glatt zum Haare raufen, wo sie solche Dinge doch immer verabscheut hatte. Es war viel zu unklar ausgedrückt! Man musste, wenn es nach ihr ging, einfach mit der Tür ins Haus fallen und klipp und klar sagen, was man wollte. „So? Du willst also wieder eine versuchen? Aber pass auf. Du hattest lange Pause, da wirst du bitter husten müssen am Anfang.“ So ging es der Utsukushi immer, wenn sie länger keine mehr hatte. Auch andere Drogen hatten immer eine viel stärkere Wirkung, wenn sie diese eine Zeitlang nicht mehr genommen hatte. „Stimmt! Ist das unser erstes gemeinsames Hobby? Wir sollten mehrere finden… wir könnten uns ja irgendein Spiel suchen. Hm… ich wollte schon immer mal Billard spielen – willst du da mal mit mir wo hin gehen?“ Einen fast schon bettelnden Hundeblick warf sie ihm zu, bis das Thema umschwenkte. Die Geste, die er da machte kam in gewisser Weise recht falsch rüber, aber sie tat es nur mit einem Grinsen ab. Nun, wo die Utsukushi wieder richtig saß, überschlug sie die Beine unter dem Tisch. Lauthals musste sie einige Herzschläge loslachen. „Immer doch. Hat doch wenigsten etwas Gesundes an sich“, warf sie noch ein, ehe sie ihm wieder ruhig zuhörte. „Und darauf, dass wir ein wir geworden sind.“ Sie legte den Kopf schief und schenkte ihm ein Lächeln, ehe sie sich weiter vorbeugte und an sein Glas anstieß. Yoko nahm es wieder zu sich und trank ein paar Schlucken daraus, ehe sie wieder über ihren fast aufgegessenen ersten Pfannkuchen herfiel.
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