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| Hotel 'Edelweiss' | |
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Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mo 22 Aug 2011, 20:57 | |
| Sie nickte kaum merklich und ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen. „Sicher… aber dann vergesse ich auch nicht, was für ein Glück ich doch im Moment haben muss.“ Wieder ein nicken. Es würde ja nie so weit kommen, dass sie ihn in einen Keller einsperren würde. Sie hatten ja auch besseres zu tun, als in einem modernden Loch zu hocken! Außerdem wollte er sie nicht mehr traurig sehen, dann musste sie sich einfach auch mal wieder zusammenreißen. Er wünschte sich ja sonst nie was. „Sicher.“ Ein Tag im Monat konnte man doch locker für so etwas verwenden. Von ihr aus auch ein paar Tage. Oder gleich wöchentlich! „Hm… weiß ich nicht – vielleicht? Vielleicht brauchst du ja auch nicht lange. Bist ja schlau“, murmelte sie. Woher sollte sie es auch schon wissen, wofür er sein Leben vergeuden wollte? „JellyBellys?“, fragte sie stirnrunzelnd nach, woraus man schließen konnte, dass sie diese bunten Dinger eben nicht kannte. Beziehungsweise wusste sie einfach nicht, dass man die so nannte. Da er so abrupt stehen blieb, musste sie es ihm gleich tun, damit sie ihn nicht einfach die Treppen runter warf. Wäre ja auch ziemlich blöd gewesen dann. Sie sah ihn an und musste schließlich lachen. „Ach was! So schlimm wirst du nun wirklich nicht sein. Außerdem, wie wahrscheinlich ist es, dass so ein Kuchen explodiert im Ofen? Wenn dann wird er schwarz verkohlt, sodass man ihn nicht mehr essen kann“, winkte sie noch immer lachend ab. „Na komm. Wir sind schon viel zu lange hier in diesem Gang.“ Also ging sie schon einmal wieder eine Stufe weiter und wartete, ob er nun mitkam, oder nicht.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mo 22 Aug 2011, 21:11 | |
| „Ach herrje, Yoko. Zerbrich dir doch den Kopf nicht über so etwas. Denk lieber darüber nach, wie ich dich heute glücklich machen kann“, erwiderte Len in einem versöhnlichen Tonfall. Ein letztes Kopftatschen, dann hatten sie auch schon das Zimmerchen hinter sich gelassen. Eine Abwechslung zum ganzen Herumgehocke und der Nichtstuerei der letzten Tage. Eine recht angenehme sogar – obwohl die letzten Tage ja auch irgendwo ihre Charme gehabt hatten. Das mit dem Kuss-Tag nahm er mal mit einem Grinsen hin. Großartige Idee eigentlich… Wie viele Leute hatten wohl schon so eine herrlich dämliche Idee? Viele sicher nicht. Aber viele Leute hatten auch ein Berufsleben und einen Alltag. Sie mussten nur darauf aufpassen, dass ihnen niemand auf die Schliche kam und schon hatten sie ihre Ruhe und die Zeit dazu, auch mal einen solchen Tag einzulegen. „Hmpf… Habe anderes zu tun…“, meinte er noch zum Thema unsichtbar machen. Er wollte lieber vernichtendes Ninjutsu erlernen. Und endlich sein zweites Element beherrschen!! „Kleine, hauptsächlich aus Zucker bestehende Süßigkeiten. Bunt und in Form von Bohnen…“, beantwortete Len die unausgesprochene Frage. Jedenfalls meinte er, dass sie nichts mit dem Begriff anzufangen wusste, ihrem Tonfall nach. Ein wenig beleidigt starrte er aus der Wäsche und sah sie vorwurfsvoll an. „Lach mich nicht aus! Ich mein es ernst. Du weißt gar nicht, wie explosiv so ein Scheiß sein kann. Und du hast sicher auch bisher keine Wasserpumpe für den Garten zum Brennen gebracht!“ In manchen Dingen war er eben völlig unbegabt. Immer noch ein bisschen eingeschnappt trottete er ihr dann nach, denn riskieren, ihren Patscher zu verlieren, wollte er dann doch nicht.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mo 22 Aug 2011, 21:27 | |
| „Hmhm… sei einfach bei mir heute und hab Spaß, ja?“ Wenn er Spaß hätte, dann würde sie auf jeden Fall wieder glücklich werden können. Sie dachte auf seine Beschreibung der JellyBellys nach, schüttelte dann aber den Kopf. „Tut mir leid. Komm einfach nicht drauf“, antwortete sie ihm und winkte ab. „Ich lach dich doch nicht aus. Würde ich mich nie im Leben trauen“, meinte sie grinsend und zuckte mit den Schultern. Hatte sie noch nicht geschafft, aber sie konnte es ja mal versuchen! Der Versuch war doch immer der erste… ja… was war er noch gleich wieder? Immer diese doofen Sprichwörter! Etwas mit Schritt… und in die Zukunft. Ach, egal. Sie hatte sich Jahre nicht darum geschert, dass sie diese Sachen nicht drauf hatte, dann würde sie sich nun nicht davon verrückt machen lassen. „Aber dann suchen wir eben solange ein Café, oder eine Bäckerei, die deinen Kuchen haben.“ Dann gingen sie auch endlich doch wieder weiter. Nur noch ein Stockwerk! Das dauerte ja wirklich ewig heute. „Ne, Darling? Du hast mir vorhin nicht geantwortet, bzw. einfach nichts darauf gesagt“, erinnerte sie sich in dieser Schweigeminute. Natürlich meinte sie das mit dem Lied. Sie selbst hatte es auch schon wieder vergessen. Nun, eben doch der Meister im Themawechsel. Hatte er ihr ja immer und immer wieder gesagt!
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Di 23 Aug 2011, 09:00 | |
| Einen Herzschlag lang schwieg Len, dann musste er unwillkürlich lächeln, auch wenn er weiter einfach nur die Treppenstufen fixierte, damit er nicht fiel und sich die Knochen brach. „Einverstanden.“ Sie war so uneigennützig…, das war so nett von ihr! Er wusste gar nicht, was er eigentlich noch sagen sollte. Es stellte ihn so herrlich zufrieden, dass ihr sein Wohl so am Herzen lag und es ausreichte, wenn er etwas Spaß hätte, dass sie wieder glücklich werden würde. Zwar war das wieder einmal egozentriert, dass er fast schon ein schlechtes Gewissen bekam, aber nun ja – er konnte ja kaum sagen: Nein, denk dir was anderes aus! „Geleebohnen… Sagen dir wirklich nichts? Man findet die meistens in den Regalen bei den Kassen… Musst du heute mal drauf achten“, meinte er, vielleicht ein bisschen verwundert. Aber vielleicht kannte sie sie ja einfach nicht. „Oh“, machte er, als ihm etwas einfiel. Ein wenig Chakra konzentriert und dann schickte er ihr einfach ein gedankliches Bild von einer Handvoll JellyBellys. „DAS sind JellyBellys!“, rief er enthusiastisch und zum ersten Mal fand er, dass sein Kekkei-Genkai auch etwas ziemlich Nützliches sein konnte. Yoko erntete einen schiefen Seitenblick. „Aha? Riechst du das auch? Es stinkt nach Sarkasmus!“ Allerdings verfiel Len dann auch in ein breites Grinsen und musste kurz darauf sogar lachen. Wie unbeschwert man sein konnte! Er merkte sogar gar nichts von den angekündigten Stimmungsschwankungen – prima. Der Tag hatte zwar relativ eigenartig begonnen, aber er entwickelte sich prächtig. Nicht mal er (oder ich…) konnte das Sprichwort in ihren Gedanken zusammenfügen, sodass er einfach nichts mehr darauf erwiderte. Wenn er den Drang verspürte, unbedingt zu lernen, wie man unsichtbar werden konnte, würde er sich schon eine Möglichkeit suchen. „Hm, dann müssen wir aber eines davon finden, wo beide Kuchen beziehungsweise Torten zu finden sind“, gab Len zu Bedenken. Daran musste ja auch gedacht werden! Sie hatte ja ausdrücklich nach Schwarzwälder Kirschtorte verlangt. Aber vielleicht sollten sie diese erst gegen Ende besorgen oder Yoko sie essen… Eben wegen dem Kirschlikör. Die nächste Treppe in Angriff nehmen. Verwirrt den Kopf heben und erst beim gedanklichen Zusatz kapieren. „Oh! Das Lied. Als du gestern Abend ins Badezimmer entschwunden bist, war mir furchtbar langweilig. Ich hab dir die Noten und den Text aufgeschrieben – liegt auf dem Esstisch.“
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Di 23 Aug 2011, 16:29 | |
| Auf seine Reaktion hin musste Yoko auch wieder lächeln. Sie war einfach auch froh, wenn er nicht weiter sauer auf sie war. Wieder lächelte. Das war so, als würde ihr Herz gleich wieder einen freudvollen Hüpfer machen würde. Wieder schüttelte sie ihren Kopf. Sie hatte einfach keine Ahnung, was er da meinte. An den Kassen… da waren gern Zigaretten! Das wusste sie. Sie wusste auch, wo meist die Äpfel waren. Ziemlich gleich am Anfang, wenn man den Laden betrat. Im nächsten Moment blieb sie abrupt stehen, musste seine Hand, aber doch loslassen und presste sie gegen ihren Kopf. „…Flash!“, rief sie so laut aus, dass es im Gang ein Echo gab. „Das ist ja glatt so wie bei bestimmten Drogen“, stellte sie fest und schüttelte einmal den Kopf, um wieder klar denken zu können. Sie war einfach überhaupt nicht auf so etwas vorbereitet gewesen. „Aber ich kenne die… vom Aussehen her. Habe aber noch nie welche gegessen“, erzählte sie ihm und kam wieder zu ihm, um ein weiteres Mal seine Hand zu ergreifen. „Als ob ich so etwas beherrschen würde“, erwiderte sie wieder breit grinsend. Manchmal sagte man eben einfach solche Dinge. Selbst sie! – Auch wenn sie in dem Moment keine Ahnung hatte ein rhetorisches Stilmittel zu gebrauchen. Sie zuckte mit den Schultern. „Müssen nicht. Zur Not kaufen wir die Beiden einfach an verschiedenen Orten zum Mitnehmen und essen sie in der Suite. ODER! Wir gehen picknicken – gehen wir picknicken? Dann müssen wir uns noch aus irgendeinem Geschäft was zum Trinken kaufen!“ Also sie war hellauf begeistert von dieser Idee. So ohne Zwang mal draußen zu essen wäre doch sicher auch mal nett: Sonst mussten sie ja immer irgendwo essen, wo sie gerade mal Halt machen konnten. Aber so richtig aus Spaß….! Nun musste sie aber doch einen Schmollmund ziehen. „Du hättest es mir geben sollen! Ich kann’s doch gar nicht mehr abwarten es endlich mal zu lernen“, brummte sie doch etwas beleidigt. Rauflaufen wollte sie nun aber auch nicht, da es A) so lange dauern würde und B) wäre sie ja dann von ihm getrennt! Außerdem… jetzt hätte sie doch sowieso keine Zeit es zu lernen. Sie hatten ja so viel vor. Aus diesem Grund wurde ihr Gesichtsausdruck wieder recht normal. „Nun ja… heute Abend, oder Morgen. Wir haben hier ja noch ein paar Tage.“
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Di 23 Aug 2011, 16:51 | |
| Wenn sie nur wüsste, dass er eigentlich nie wirklich sauer auf sie sein könnte, würde sie wahrscheinlich den ganzen Tag lächeln können. Er sollte es ihr beizeiten mal sagen, vielleicht ginge es ihr dann auch besser? Len würde sie jetzt gerne fest in die Arme schließen und nicht mehr loslassen – aber sie mussten ja auch endlich mal die Treppe hinter sich lassen. Heute kam sie ihm so lang vor… Fast schon nervig. Aber immerhin hatten sie genug Zeit, um sich zu unterhalten. Wenn er schon dabei war, in ihren Gedanken herumzustöbern, ließ er sich nicht aufhalten. Ihm fiel ein, dass er nur Supermärkte kannte, die ganz anders aufgebaut waren. Am Anfang die Schokolade und die Backwaren, sowie Kuchen, erst einen Gang später kamen Obst und Gemüse. Aber meistens ging er auch nicht in Supermärkte, sondern besorgte sich seinen Proviant in kleinen Einzelhändlern… Wusste er auch nicht, warum. Gehörte wohl einfach zu den Gewohnheiten, die er aus frühster Kindheit mitgenommen hatte. Damals, in seinem Heimatdorf, hatte es eben nur diese kleinen Läden gegeben… Fast schon erschrocken fuhr er herum, als sie fast schon aufschrie und seine Hand losließ. „V-verzeih! I-ich wollte nicht…“, stammelte er und starrte schuldbewusst auf seine Schuhspitzen. Er hätte sie ja zumindest vorwarnen können… Oder so etwas in der Art… Das mit dem Drogenkram überhörte er mal bewusst und sah schließlich auf. „Ich esse die bewusst nicht. Die sehen so künstlich aus. Fast schon zu süß.“ So etwas aus seinem Munde! Wo er Süßes doch sonst über alles liebte, angeführt von Speiseeiscreme. Ihm ging es übrigens wieder besser, kaum dass sie seine Hand wieder ergriffen hatte. Sie waren aber auf ihre eigene Art und Weise schon niedlich – wie schlecht sie sich fühlten, wenn sie dachten, dass sie etwas Grundlegendes (episch sinnlos und banales) falsch gemacht hatten und sich dann wieder ein Eis freuten, wenn die Enttäuschung oder die Wut des Anderen sich auf ein Minimum beschränkte. Auch zum Thema Sarkasmus sagte er einfach nichts mehr. Eben aus dem Grund, dass er keinen Streit heraufbeschwören wollte. Zu heikel. Zu gefährlich. Ruhig hörte Len sich an, was Yoko denn zu sagen hatte und nickte dann lächelnd. „Gern. Aber dann brauchen wir auch noch andere Sachen, ein Picknick nur mit Kuchen ist blöd… Ich fände Sandwiches ganz nett – die kriegt man ja auch fertig, oder belegte Brötchen vom Bäcker. Nur mit Süßem sollten wir sparen, wegen den Wespen.“ Fragte sich nur, wo sie picknicken sollten. Gab es hier Parks? Er war zwar mal hier gewesen, aber eben nur sehr kurz, gerade genug, um herauszufinden, wofür er bezahlt wurde. Er zuckte, mehr für sich selbst, mit den Schultern. Wenn alles schief ging, würde das hohe Dach des Hotels auch reichen. War doch auch cool. Len war richtig überrascht darüber, wie beleidigt sie darüber war, dass er ihr den Text noch nicht ausgehändigt hatte. Aber er hatte daran eben nicht gedacht, schließlich war es ihr gestern Abend so beschissen gegangen und heute Morgen hatten sie nicht viel Zeit gehabt. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich flüchtig zu entschuldigen und nickte dann einfach ab. Zeit hatten sie ja genug. Endlich hatten sie die dumme Treppe hinter sich gelassen und erreichten die Lobby. Zwar guckte der Typ an der Rezeption immer noch relativ angefressen aus der Wäsche und er, der als einziger in langen Klamotten rumlief, erntete ebenfalls schiefe Blicke, aber sonst erinnerte sich wohl keiner an die Zwischenfälle. „Na dann… auf in den Kampf“, meinte Len feierlich, bevor er das Hotel verließ.
OW: Straßen von Kumogakure
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Di 23 Aug 2011, 17:50 | |
| Yoko lachte kurz und winkte ab. „Macht nichts. Das nächste Mal sagst du mir aber, wenn du so was vorhast, ja?“, bat sie ihn. War aber auch recht ein Schock gerade gewesen. „Das… müsste das erste Bild gewesen sein, das du mir geschickt hast, oder liege ich falsch?“ Sie konnte sich nämlich im Moment nicht daran erinnern jemals schon ein Bild so gesehen zu haben. Das war… eigenartig. Es war ja schon eigenartig, wenn sie da so seine Stimme vernahm. Aber da beschränkte es sich auf das Hören. So musste es aber irgendetwas anderes ‚angegriffen‘ haben. War schon recht interessant. „Sie sehen einfach fast so aus wie Pillen. Aber sind es ja nicht… Aus dem Grund habe ich mir wohl auch noch nie welche gekauft“, erwiderte sie schulterzuckend. Jetzt fiel sie ja ganz schön oft wieder auf das Thema Drogen zurück. Dabei mochte er die ja nicht. Wahrscheinlich schaltete sich da ihr Unterbewusstsein ein, dass sie die Tage unbedingt noch ihren Geschäften nachzukommen hatte. Sonst würde sie ja noch irgendwann arm werden! Allerdings war ihr gerade etwas viel interessanteres eingefallen: „Ne, sag mal… was war der schönste Ort, den du bisher gesehen hast?“, fragte sie neugierig und blickte aus den Augenwinkeln zu ihm rüber. Sie musste sich ja auch auf die Treppe konzentrieren, nicht runter zu stürzen. Es interessierte sie aber wirklich brennend, was das wohl für ein Ort wäre, den er besonders schön fand. Vor allem, wenn er ihr dieses Bild ja dann auch noch schenken konnte! „Hm… bist du allergisch?“, fragte sie auf die Sache mit den Wespen hin. Konnte ja gut sein. Denn sie selbst hatte eigentlich keine Probleme mit den Viechern. Musste man nur richtig erwischen, wenn sie denn wirklich lästig wurden. Sonst möglichst ignorieren, oder einfach nur wegscheuchen. „Aber ja, dann kaufen wir uns noch ein paar andere Sachen und machen uns… ja, wann wollen wir denn genau essen? Wohl erst gegen Abend, oder? Vorher müssen wir ja noch ein paar andere Besorgungen erledigen.“ Shoppeeeeen~, trällerte sie gedanklich und war irgendwo auch recht heilfroh, als sie tatsächlich mal unten angekommen waren. Hat ja ewig gedauert! Also folgte sie ihm wieder fröhlich raus aus dem Hotel. „Ne, wird dir nicht doch etwas zu heiß in dem Zeug?“, fragte sie ihn mit schief gelegtem Kopf, als die Tür hinter ihnen zufiel.
GT: Straßen von Kumogakure.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 12:02 | |
| CF: Park
Die Utsukushi brummte noch etwas unverständliches, ehe sie das Thema einfach mal so fallen ließ. Sie hatte keine Lust da nun weiter zu diskutieren. So gut es eben ging verschränkte sie ihre Arme nach ihrer Attacke und schmollte. „War es“, kommentierte sie trocken und ging weiter. Langsam aber sicher wurde sie wirklich wütend. Wieso in aller Welt war er heute so mies gelaunt? Sollte das nicht eher sie sein? Apropos, sie musste mal wieder auf die Toilette. Grund mehr ein finsteres Gesicht zu machen! Also lief sie in einem schnellen Marschschritt schweigend zurück zum Hotel, an dem sie nun auch endlich angekommen waren. Vor dem Eingang blieb sie stehen und sah es sich mal etwas genauer an. Das Gebäude sah wirklich recht… speziell aus, was ihr so noch gar nicht aufgefallen war, wie sie zugeben musste. Allerdings hatte sie nun eine recht ‚nette‘ Idee, die ihr sogar wieder ein Grinsen in ihr Gesicht zauberte und sie verwandelte sich zurück, als gerade niemand da war. Demnach lief sie zur Tür und hielt sie auf, dass auch Len rein konnte. Mit dem Zeug, das er trug ging es nun mal nicht ganz so einfach, dass er die Tür selbst schnell aufgemacht hätte.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 12:13 | |
| CF: Überschaubarer Park
Es war gut, dass Yoko mal nicht das letzte Wort haben wollte, sonst wäre es wohl zu einem Streit gekommen, der möglicherweise wieder in Tränen geendet hätte. Ihren Tränen, denn er würde auf jeden Fall nicht wegen Kuchen heulen. Oder Torte. Torte! Es war Torte und die war matschig. Er wollte eine Donauwelle essen, kühl und mit knackiger Schokoladenglasur und nicht eine Mischung zwischen krümeliger Unterschicht gemischt mit Keksboden, Kirschlikör, Kirschpampa und Vanillepudding. Sie erntete einen genervten Blick, bevor er still weiter sein schweres Päckchen trug, oder eher: Den Picknickkorb voller Obst- Gemüse und Sandwichbuttermatsche und die Kühlbox. Sie hatte es halt gern, ihm wehzutun, egal auf welcher Weise. Nur dieses Mal war es schon wieder eine so herzlich behinderte Aktion gewesen, dass Len es ihr übel nahm. War ja nicht mal böse gemeint gewesen und schon musste sie ihm wieder wehtun! Er wünschte sich Rin herbei, die würde ihn verstehen und trösten. Oder eine Rin-Puppe, die er knuddeln konnte und der er seinen Liebeskummer anvertrauen konnte. Sie waren doch echt nicht normal – welches Paar stritt sich schon über Kuchen und das nach erst fünf Tagen des Zusammenseins? Er trottete ihr nach, beeilte sich aber nicht sonderlich, sodass er schon ein ganzes Stück zurückgefallen war und er dachte gar nicht daran, sie zu fragen, ob sie wohlmöglich ein bisschen langsamer gehen könnte. Stattdessen sah er sich lieber die Umgebung und die Menschen an, die es hier so gab. Menschen, die ihm möglicherweise nicht fast bewusstlos schlugen, wenn er die Überreste eines durchgerüttelten Kuchens nicht essen wollte. Aber zumindest hielt sie ihm die Tür auf – konnte allerdings ein ganzes Weilchen warten, bis er das Hotel überhaupt erreicht hatte. Kam davon, wenn man so herumhetzte… Len nickte ihr zu und trat dann in die Lobby ein. Hatte er eigentlich den Schlüssel eingesteckt? Ja, hatte er. Musste irgendwo in seiner Tasche sein… oder einer Hosentasche… Aber naja, noch musste er erst vier Stockwerke hochrennen. Mit diesem dämlichen Kram, der seine Arme länger und länger werden ließ. Er verwünschte Yoko und ihre Idee, picknicken zu wollen.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 14:35 | |
| „Du bist langsam“, warf sie unnötigerweise in den Raum, als der Blonde endlich da war. Auch etwas, das sie mal früher zu ihm gesagt hatte. Über diese Erkenntnis schüttelte sie ein wenig verwirrt den Kopf. Fielen die beiden nach ein paar schönen Tagen wieder in ihren damaligen Trott? Das wollte sie doch nicht! Sie liebte ihn immerhin und er liebte doch auch sie! Oder?... Vielleicht… Sie kam nicht mehr sonderlich weiter zu denken, da es jetzt erst einmal galt nach oben in die Lobby zu kommen. Der Lift schien wieder zu funktionieren. Zumindest konnte man davon ausgehen, da das Schild weg war. Na, da mussten sie ja recht schnell gearbeitet haben. „Fahr mit dem Lift. Das geht schneller“, wie sie ihn deshalb darauf an. „Ich laufe die Treppen hoch, also bis oben dann.“ Mit diesen Worten rannte sie auch schon in einem netten Tempo los, um anschließend immer zwei bis drei Stufen gleichzeitig zu nehmen. Würde doch auch ein ganz nettes Rennen sein. Yoko vs. Lift! Und nachher würde es Fortsetzung von Len vs. Yoko geben, vorausgesetzt er würde mitspielen. Aber sie würde ihn schon dazu überreden können.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 14:52 | |
| Len beschränkte sich darauf, nur den Kopf zu schütteln, anstatt sich darauf einzulassen, sich von ihr provozieren zu lassen. Das hatte er heute nicht nötig. Das hatte er überhaupt nicht nötig. Wieder wünschte er sich, er wäre damals einfach bei Rin geblieben, auch wenn sie verletzt und verwirrt gewesen war. Dann wäre er zwar nie wieder auf Yoko getroffen, aber dann hätten sie sich auch niemals so nah kommen können, sodass sie sich jetzt ständig gegenseitig wehtaten! Das war doch alles reine Buttermilch. Kurz dachte er daran, die Glasfront des Hotels mit der Kühlbox einzuwerfen und vielleicht den piekfeinen Anzug des Typen an der Rezeption anzuzünden. Es war immer beeindruckend, wie die Leute plötzlich aus Leibeskräften schreien konnten, wenn etwas nicht nach rechten Dingen ging – so wie er heute im Hutladen. Argh… dieser böse Hutladen. Der böse Mann, der den Hutladen besaß. Wie hieß er? Johnny Idiot. Woher er wohl den Namen hatte – er passte ja wie Faust aufs Auge. Ein Blick zum Lift, nachdem sie ihn darauf hingewiesen hatte und tatsächlich… Kein Schild. Na, dann hatten sie die Glasscheibe ja gut ersetzen können. Und natürlich das Problem beheben, das den ganzen Betrieb des Gerätes aussetzen lassen hatte. Na gut. Konnte er mit leben, zumal er sich sowieso nur den Tod geholt hätte, hätte er versucht, die Stufen hochzukraxeln. Len würde ihr ja zuwinken oder noch irgendetwas sagen, aber da war sie auch schon weg. Wie so eine Irre, die aus einem brennenden Gebäude fliehen wollte, nur dass sie eben nach oben lief, anstatt hinunter. Er war nicht der einzige, der ihr kopfschüttelnd nachsah. Also dann, auf mit dem Lift. Vor der Aufzugstür stellte er die Sachen ab, um in seiner Tasche nach dem Schlüssel zu suchen. Als er ihn fand und geschickt für den Fahrstuhl benutzte, ging die Tür sogar auf und kaum war er drin, konnte er bequem in den vierten Stock fahren. Er lehnte sich an die ersetzte Glasscheibe, auch auf die Gefahr hin, dass er hintenüber hinauskippte, falls sie nicht ordentlich gearbeitet hatten und kam dann mit einem Dong! oben im vierten Stock an. Gesittet ging er dann in Richtung 42, immerhin hatte er ja auch den Schlüssel…
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 15:41 | |
| Nun gut, er ging nicht darauf ein. Hatte sie noch einmal Glück gehabt. Selbst auf die unbeabsichtigte Anspielung mit dem Lift reagierte er nicht. Noch mehr Glück gehabt. Also konnte sie getrost nach oben rennen. Es war doch wieder anstrengender, als gedacht. Irgendwie waren ihre Beine heute auch noch so schwer. Aber sie musste ja aufs Klo, weshalb sie ihre Geschwindigkeit doch nicht nachließ. War aber auch immer ein guter Trick, wenn man früher ein Rennen lief. Vorher schön viel trinken, sodass man auf die Toilette müsste, es aber so weit verhalten, dass man dadurch schneller lief. So kam auch die Utsukushi ganz oben an und holte tief Luft. Stellte sich nun nur noch heraus, wer schneller war. Und… verdammt. Er war gerade schon an der Tür. Sie rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn, da dort doch etwas Schweiß abperlte, ehe sie leicht verschreckt war von dem, was sie da sah. Sie verzog ihr Gesicht. Sie würde es abwaschen und verbinden müssen. Seufzend ließ sie ihre Hand wieder sinken und lief das letzte Stück zu Zimmer Nummer 42 rüber. Zu Len. „Bin auch da“, rief sie ihm zu und lächelte wieder zögerlich.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 15:50 | |
| Len hätte sich wohl erschrocken umgedreht, hätte er nicht die schweren Gefäße in der Hand und würde damit den anderen Menschen erschlagen, wenn er sich umdrehte. Erst einen halben Herzschlag später erkannte er die Stimme und wandte sich dann wesentlich behutsamer um, damit sie nicht über den Schwung doch die Kühlbox oder den Korb irgendwo hin gerammt bekam. Erstaunlich war, dass Yoko ihn sogar anlächelte! Hätte er nicht erwartet, nach der letzten halben Stunde, in der sie sich nur gegenseitig wieder einmal angezickt hatten, wie die reinsten, pubertären Teenies. Wobei, halt – er war siebzehn, er durfte das! Aber er sollte mal nicht nachtragend sein und lächelte stattdessen scheu zurück, bevor er hilflos die beiden, schweren Dinger hochhob, die er so mit sich herumtrug. „Kommst du an den Schlüssel? Linke Hosentasche.“ Jedenfalls hatte er ihn dort hineingetan, als er in den Fahrstuhl gestiegen war. Ein Blick hinab bestätigte die Vermutung, da das Goldplättchen, also der Schlüsselanhänger, mit der Zimmernummer hinausschaute. Aber er war schon erstaunt. So schnell wäre er sicherlich nicht die vier Stockwerke hinaufgekommen.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 16:13 | |
| Die letzte Distanz ging sie dann wieder recht langsam, als er Anstalten machte sich zu ihr umzudrehen. Es tat aber auch weh, dass er vorhin sogar erschrocken war, als sie nach ihm rief. Bei seiner Aufforderung runzelte sie kurz die Stirn, ehe sie nickte. Die Tüten kamen in die verletzte Hand, da sie mit der nicht irgendwo nun extra rankommen wollte und sie griff in seine Hose, um den Schlüssel herauszuziehen. War ja nicht schwer, nachdem das Plättchen eh rausguckte. Yoko ging einmal um ihn herum und sperrte dann die Tür auf, um hineinzugehen. Hielt ihm auch hier die Tür für einen Moment auf. Als sie sich sicher war, dass er nachkam ging sie zum Bett hinüber und stellte an ihrer Seite die Tüten ab. Anschließend verschwand sie auch schon schnurstracks im Badezimmer. Nach dem Klogang war sie heilfroh, dass sie ihre Tasche gleich hier hatte, sodass sie sich um ihre Hand kümmern konnte. Dafür musste sie ihre Eichhörnchen nun wirklich nicht extra holen. Mit der Spitze eines ihrer Shuriken stach sie sachte in die beiden Löcher von dem Biss, sodass erst einmal unschön Blut floss. Aber es schien wohl doch eine giftige Spinne gewesen zu sein, dessen Gift sich über ihren ganzen Handrücken, als einen rotfarbenden Kreis verteilte. Erst jetzt fiel ihr auf, wie unvorsichtig sie doch heute gewesen sind. Keiner von ihnen hatte eine Waffe dabei, oder? Nun, sie glaubte nicht, dass er eine dabei hatte. Die Hand wurde unter kaltes Wasser gehalten und anschließend sog sie mal recht unschön an den beiden Stellen, spuckte aus, was sie rausbekommen hatte und hielt es wieder unter dem Wasser. Als das getan war patschte sie sich noch eine Salbe darauf und wickelte einen Verband darum. Mehr würde sie nicht tun können, wenn sie das Versprechen keine Tabletten mehr zu nehmen nicht brechen wollte. Und sie wollte, dass er doch wenigsten darauf auf sie stolz war. Sie zog sich noch eine Schriftrolle heraus vernichtete sonst sämtliche Spuren, die von irgendeinem Blut zeugten und kam wieder heraus. Jetzt gab es etwas wichtigeres, um das sie sich zu kümmern hatte, als um die eigene verletzte Hand.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 16:28 | |
| Len war heilfroh, dass sie die Tür für ihn aufhielt, weil es dann eben doch irgendwann recht schwierig wurde, schwere Sachen länger zu tragen, als die Arme es gewohnt waren. Also zwängte er sich hindurch und trat dann die Pforte zu ihrem vorübergehenden Heim mit dem Hacken zu, wie er es jetzt schon öfter getan hatte. Noch fröhlicher wurde er, als er endlich den ganzen Kram auf dem Tisch abstellen konnte. Er bemerkte kaum, dass Yoko sich ins Bad verzog, denn er war damit beschäftigt, seine Hände auszuschütteln und die Fingern zu verkrampfen und wieder zu entspannen, um wieder ein Gefühl ohne Schmerz in sie hinein zu bekommen. Aber der Druck ließ nach der Zeit nach, sodass er lieber damit begann, Korb und Box auszusortieren. Retten, was zu retten war und alles Andere wanderte in den Hausmüll. Vorsorglich wurde auch der Kuchen entsorgt, selbst eine noch halb zusammenhängende Donauwelle. Er wollte eben nicht riskieren, dass wegen dem Kuchen wieder Streit ausbrach. Ein paar Äpfel und Orangen konnte er in den Kühlschrank übersiedeln und allgemein war das Zeug, das eine Verpackung gehabt hatte, noch recht ansehnlich. Nur weniges Unverpacktes hatte diese Flucht vor den Schafen überlebt, sodass vor allem Sandwiches und Brötchen den Weg in den Hausmüll fanden. Schließlich stellte er die geleerten Lebensmitteltransportmittel in eine Ecke der Küche, um sich seufzend auf das Sofa zu werfen. Einen Blick über die Lehne in Richtung Flur – das Licht im Bad brannte, also war sie wieder relativ beschäftigt darin. Musste schon schwierig sein, als Frau geboren zu werden. Auf jeden Fall wollte er nicht tauschen! Stattdessen nahm er nach einigem Hin und Her Überlegen die Fernbedienung in die Hand und sah sich unnützes Zeug an. Auf einem Sender kamen Nachrichten – wow. Der Hokage hatte sein Amt abgelegt und hielt sogar ein kleines Statement. Die neue Hokage war Len weniger sympathisch, hatte etwas Arrogantes an sich, wie er fand. Kaum dass die Badezimmertür aufging, ruckte er wieder herum, um sie ansehen zu können. Das erste, was auffiel, war natürlich der Verband an der Hand. Er zog die Augenbrauen zusammen und warf ihr dann einen fragenden Blick zu. „Spinnenbiss?“
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 17:25 | |
| Als die junge Frau am Bett war hörte sie auch schon die Tür zuschlagen. An der Badetür angekommen, hatte sie sich noch einmal kurz umgedreht und sah, wie er die Sachen auf den Tisch abstellte. Es wunderte sie doch, dass er es als so scher empfunden hatte. Sie lächelte leicht und ging dann ihren Tätigkeiten im Bad nach. Klo, Wunde versorgen. Es musste schon eine ganze Weile in Anspruch genommen haben. Denn nach einer gefühlten Ewigkeit trat sie wieder heraus und hörte den Fernseher laufen. Erst aber blickte sie Len an, da er sie ja auch angesprochen hatte. Sie blinzelte ein paar Mal und hob ihre Hand. „Ah, ja. Habe ich gerade versorgt… musste wohl giftig gewesen sein“, antwortete sie ihm nach kurzen Überlegen schulterzuckend. Am liebsten hätte sie wieder gesagt, ‚Ja, aber das ist nichts‘ Allerdings wollte sie aufhören, was das anging. Auch etwas, was sie lernen musste. Wenn was war, dann musste sie es ihm sagen. Zumindest halbwegs… Sie setzte sich auf eine der Seitenlehne des Sofas und legte die Hände mit der Schriftrolle in den Schoß, ehe sie zu dem Kasten nach vorne sah. „Ach, der Kerl lebt noch… halb“, stellte sie fest, da ihm ja ein Arm fehlte und er nun nur noch im Hintergrund stand und eine ihr fremde Frau sprach. „Die Hokage wechseln sich recht häufig ab.“ Sie schüttelte leicht den Kopf. Sie selbst war mit Sarutobi Hiruzen groß geworden. Selbst an diesen Minato konnte sie sich noch vage erinnern. Den Kerl hier hatte sie noch gut drei Jahre am Hals gehabt. Komischer Vogel, wie sie fand. Immerhin wollte er dieses Amt nicht einmal annehmen. Diese Frau, die nun aber die Führung hatte. Nun, sie konnte sie nicht leiden. Überhaupt, dass nun endlich mal eine Frau an die Macht kam, dann aber so eine… eine… Schlampe! Die hatte ja tonnenweiße Make Up im Gesicht. Na wenigsten konnte da Yoko noch glücklich sein. Sie war drogenverseucht, schon zweiundzwanzig, kam aber nie dazu sich zu schminken, was auch recht unnütz war als Nuke, und konnte behaupten, dass sie da noch recht gut aussah. Eben doch die körperliche Fitness und die sonst recht gesunde Ernährung. Der Sender schaltete zum Wetter um.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 19:12 | |
| Lens Blick schwenkte von ihrem Gesicht herüber zum weißen Verband an ihrer Hand. Egal, wie sehr sie sich gestritten hatten, in diesem Moment schlich sich dann doch eine gewisse Sorge in seinen Blick. Giftig? Das musste nicht nur scheiße wehtun und brennen, nein, es konnte sogar auch noch mindestens genauso scheiße gefährlich sein. Hätte er nur genauer hingesehen, was es für eine Spinne war… Braucht sie kein Gegengift…? „Vielleicht solltest du einen Arzt aufsuchen…“ Das Problem daran, einen Arzt aufzusuchen, war allerdings immer gleich, er kannte das nur zu gut. Man musste seine Rolle perfekt spielen und bloß die richtigen Papiere dabei haben. Glücklicherweise gab’s ja so was wie Krankenversicherungen nicht so häufig, weil keiner einen Shinobi wirklich versichern wollte, wenn es das Dorf nicht übernahm. Menschen, die nicht in Shinobidörfern wohnten, waren dann eben gefickt, die bekamen gar nichts. Also immer schön den Dorftrottel mimen, dann bekam man dahingehend auch keine Probleme… Es war schon ein wenig deprimierend, dass Yoko sich nicht einmal zu ihm setzen wollte, sondern stattdessen lieber auf einer Lehne Platz nahm, aber damit musste er leben. Erst jetzt fiel ihm übrigens die Schriftrolle auf, aber da sie nichts dahingehend sagte, sprach er sie auch nicht an. Konnte ja irgendetwas Persönliches sein… Sein Blick richtete sich erneut auf den Fernsehapparat. Er hatte die Hokagen nie persönlich erlebt und war immer nur darüber in Kenntnis gesetzt gewesen, wer momentan das Amt innehielt. Also kannte er den abtretenden Einarmigen auch nur vom Namen her. Aber das Interview und somit auch der Beitrag, endete bald schon und nachdem die zwei Moderatoren im Studio noch einen kleinen Plausch darüber gehalten hatten und den Zuschauern zugelächelt hatten, schwenkte die Kamera seitlich aus und ins Bild kam eine riesige, wahrscheinlich per Computer erzeugte Wetterkarte. Der Wetterfrosch war eine kleine Frau mittleren Alters, die sich in einen viel zu engen Rock gepresst hatte. Kein netter Anblick, aber wenn man das Wetter wissen wollte, musste man ihn wohl ertragen.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 19:37 | |
| Yoko schüttelte langsam den Kopf. „Nein, das wird schon so gehen. Zur Not hätte ich auch noch meine Eichhörnchen. Wird schon wieder, hab es ja möglichst behandelt“, antwortete sie lächelnd. Bisher hatte sie sich ja fast immer selbst versorgt. Da würde sie wegen einem Spinnenbiss doch nicht zu einem fremden Arzt laufen. War immer viel zu kompliziert. Wobei sie ja, was das anging, viel Glück hatten in der Stadt der Verdammten. Bei dem folgenden Wetterbericht hörte sie nur noch halb zu. Es sollte weiter die Sonne scheinen, allerdings kühler werden die Tage. Nun, war auch nicht schlecht. Jetzt legte sie die Rolle aber neben sich auf die Couch und öffnete sie. Es war ja genug Platz zwischen ihr und Len. Ein Katana erschien, was man wohl ziemlich falsch verstehen könnte, da sie es ergriff und ruckartig nach oben hob, um damit auf den Blonden zu zeigen. „Und jetzt hol dein Spielzeug raus, damit du wieder bessere Laune bekommst“, forderte sie ihn barsch auf. Wenn sie schlechte, also so richtig schlechte noch unbegründete Laune hatte, dann half es ihr immer zu kämpfen. Gegebenenfalls auch zu töten. Aber sie waren ja zusammen und würden das schon nicht tun. Was sprach also gegen einen kleinen Übungskampf zwischendurch? Sie ließ es wieder sinken und stand grinsend auf. Streckte sich kurz und wartete darauf, dass Len in die Gänge kam.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 19:59 | |
| „Ich habe gewissen Respekt vor deinen Eichhörnchen, aber ich zweifele daran, dass sie die richtige Wahl bei so etwas sind…“, wandte Len zögerlich ein, wollte aber nicht riskieren, dass sie möglicherweise erneut etwas zu meckern hatte und sie ein weiteres Mal in Streit ausbrandeten. Darauf konnte er gut und gerne verzichten. Gut möglich, dass sie sich bisher immer auf ihre Eichhörnchen und sich selbst verlassen konnte…, aber… Er wollte nicht an ihr zweifeln. Wenn sie sagte, das würde schon gehen, dann ging es auch. Es war gut, dass das Wetter sich ein wenig änderte. Er mochte solch große Hitze nicht, aber Regen konnte er auch nicht leiden. Kühl, aber Sonne, das war vollkommen in Ordnung. Dann konnte er auch in seinem Pullover herumlaufen. Oder wahlweise seinen anderen Pullovern, die er besaß. Er mochte Pullover…, die waren gemütlich und er fand, dass er dadurch einen normalen und vor allem gut aussehenden Eindruck machte. Kombiniert mit seinen Haaren natürlich ein Geschenk Gottes. Ein wenig verwundert beobachtete Len Yokos Aktion mit der Schriftrolle und zuckte ein Stück zurück, als sie es in einer schnellen Bewegung aufhob und damit auf ihn zeigte. Er schluckte und konnte nur schwer den Blick vom funkelnden Stahl abwenden, um zu ihr aufzusehen. Vielleicht etwas in ihren Augen lesen zu können. Schließlich stand er, wie befohlen auf, sprang mit einem Hocksprung über die Lehne des Sofas, um zu seiner Tasche, die immer noch auf dem Esstisch lag, zu gehen und dort angekommen nach der richtigen Schriftrolle zu wühlen. Als er eine mit seinen Waffen gefunden hatte, erschien nach der Entsiegelung sein geliebtes Katana in seiner Hand. Er musste probeweise einen Streich gegen die Luft führen, weil das Gewicht schon fast ungewohnt geworden war, aber nach nur wenigen Atemzügen fühlte es sich genau so an, wie es sein musste: Wie eine Verlängerung des Armes. „Du willst nicht wirklich hier kämpfen, oder?“, fragte er vorsichtshalber nach. Er konnte nicht dafür garantieren, dass hier alles heil bleiben würde… er brauchte immer ziemlich Platz, wenn er wirklich kämpfen wollte. Aber eigentlich wollte er das gar nicht. Eigentlich war er nur aufgesprungen, damit sie ihn nicht einfach abstach, um ihn anzustacheln, doch ihrer Aufforderung nachzukommen.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 20:22 | |
| „Hm… sie können Gift entziehen, haben ja sowas wie ne Iryoninausbildung. Aber ich hab’s jetzt schon so gut wie selbst rausgeholt.“ Wieder einmal zuckte sie mit den Schultern, dass es wirklich nicht schlimm war. „Wenn du es dir allerdings wünscht, dass ich zu einem gehe, musst du mitkommen!“, fügte sie noch breit grinsend an. Na, das war ein Fortschritt für ihr Gemüt, dass sie wieder grinsen konnte. Ein wenig irritierend fand sie es, dass er wohl wirklich Angst vor ihrer Klinge hatte, die sie so nach ihm ausstreckte. Aber wenigsten sprang er auf und holte sein Stück Blech aus einer der Rollen. Während dieser Zeit ließ sie sich noch einmal auf der Lehne nieder. Es war ihr leicht schwindlig, wenn sie ehrlich zu sich selbst war. Aber das würde schon gehen. Wahrscheinlich lag es an der Hitze, der sie heute so ausgesetzt war. Erst als er sie wieder ansprach, sprang sie auf und setzte wieder ein leichtes Lächeln auf. „Nein, will ich nicht“, antwortete sie ihm und ging zu ihm rüber. „Auf dem Dach müsste mehr Platz sein“, erklärte sie und legte ihre freie verletzte Hand an sein Schwert, um sich anschließend hochzubeugen und ihm zögernd einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Sie hatte seine Lippen wirklich vermisst. Seine Nähe… konnte sie nur h offen, dass es seine Laune nicht noch weiter nach unten trieb. Also ließ sie ihn wieder los und ging zur Tür rüber. Der Schlüssel steckte sogar noch draußen, wie sie feststellen musste, als sie die Tür öffnete. „Na komm. Ein Kampf zum Spaß macht doch nichts!“
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 20:42 | |
| „Ich will nur, dass es dir gut geht“, erinnerte Len sie in einem ernsten Ton, „wenn du deinen Eichhörnchen da vertraust… Vielleicht geht es ja.“ Ein wenig erleichtert war er dann doch, da Yoko einlenkte und einen Kompromiss eingehen würde. Er lächelte zaghaft und erwiderte dann sanft: „Als ob ich dich allein gehen lassen würde.“ War ja auch so. Ohne sie war es nicht nur langweilig, nein, er vermisste sie ja auch so schrecklich… Außerdem! Was, wenn der Arzt attraktiv war? Nein, nein, er konnte sie nicht allein gehen lassen – niemals! Außerdem, vielleicht würde der Arzt ja sagen, dass sie ins Krankenhaus musste und er würde sich wundern, wo sie blieb und nichts wissen und – wah! In seinem Kopf malte er sich Tausende von Horrorgeschichten aus, die er erst mit einem Kopfschütteln vertreiben konnte. Als er dann sein eigenes Katana in den Händen fühlte, ging es ihm schon reichlich besser. Man fühlte sich unwillkürlich sicherer. Wovon fühlte er sich eigentlich bedroht? Vielleicht war das ja auch einfach nur sein Unterbewusstsein, das gespeichert hatte, dass Yoko + auf ihn gerichtete Waffe = Aua war. „Das Dach ist reichlich groß… Wird gehen“, erwiderte er relativ ausdruckslos, da er nicht ganz wusste, was er davon halten sollte, auf dem Dach eines Hotels zu kämpfen. Aber so viele Leuten würden das schon nicht sehen… Die starrten ja eh meistens auf den Boden, es sei denn jemand deutete wild in der Gegend herum. Er ließ das Katana sinken, kaum dass ihre Hand auf diesem lag und schloss schließlich die Augen, als er ihre Lippen auf seinen fühlte. Noch immer durchströmte ihn dieses Gefühl der Wärme und erinnerte ihn an die zärtlichen Gefühle, die er eigentlich für sie hegte. Es war schön, sie zu spüren. Den freien Arm legte er um sie, damit er sie an sich ziehen konnte, lehnte die Stirn einen Moment gegen ihre. „Ich liebe dich, Yoko…“, flüsterte Len, bevor er ihr noch einen kurzen Kuss schenkte und sie dann wieder freigab. Vielleicht hatte sie Recht. Vielleicht brauchten sie jetzt einen Kampf, um sich erneut näher zu kommen. Einen Moment blieb er noch stehen, bevor er ihr schließlich aus dem Zimmer folgte. Musste man nur hoffen, dass ihnen nicht irgendwelche Hotelgäste begegneten. Nicht, dass sie nicht schon vorher immer komisch angestarrt wurden, aber wenn sie jetzt mit gezückten Katanas durch die Flure marschierten, dann kam das doch ein wenig eigen…
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 21:24 | |
| Die Utsukushi lächelte schief. „Danke“, flüsterte sie darauf bezogen, dass er mit ihr gehen würde, aber auch darauf, dass er immer noch nur wollte, dass es ihr gut ging. Das allein stimmte sie schon fast wieder richtig glücklich. Wobei da immer noch nicht genau geklärt wurde, ob sie nun gingen würden, oder eben nicht. Nun ja, sie würde gehen, wenn er es wirklich so wollte. Aber momentan ging es ihr ja recht gut. „Sicher wird es gehen. Hatte auch einen gemauerten Zaun, wenn ich das von unten richtig erkannt habe“, pflichtete sie ihm noch bei. Als sie das gesehen hatte, war ihr die Idee mit dem Kampf ja erst gekommen und natürlich, weil sie nicht friedlich aufeinander gestimmt waren. Auch sie schloss ihre Augen bei dem Kuss. Wenn auch erst nach ihm, da sie eine Reaktion abwarten wollte. Nicht, dass er es wirklich gar nicht wollte gerade. Aber sie spürte dann doch seinen Arm um sich, was sie sichtlich entspannen ließ. Wie eine große Last, die da von ihr abfiel. Als er die Stirn an ihre lehnte, hatte sie immer noch die Augen geschlossen. Wollte sie den Moment doch wieder ganz auskosten können und musste unweigerlich breit lächeln bei seinen Worten, die ihr solch ein starkes Kribbeln verpassten, wie schon länger nicht mehr. Man musste sich diese Worte eben doch immer für den richtigen Moment aufsparen! Sie erwiderte den Kuss und hätte wohl gern noch nach mehr verlangt, aber sie sollten sich wohl wirklich einfach mal bei einem Kampf auspowern, bei dem es mal nicht um Leben und Tod ging. Aus diesem Grund löste sie sich auch wieder von ihm, um aus der Suite zu gehen. Und schon wieder war er langsam, was sie sich aber wieder verkniff und ihn stattdessen aufmunternd anlächelte. Als er draußen war zog sie die Tür zu und steckte sich den Schlüssel dieses Mal in ihre Hosentasche. Die rechte wohlgemerkt. Aber… Tija! Stellte sich die Frage, wie man eigentlich aufs Dach kam. Sie hatte da noch nie wirklich darauf geachtet, bzw. sich Gedanken darum gemacht. Allerdings fand sie auch eine Tür, die sich von den anderen Unterschied und nicht die Tür vom Aufzug war. Diese öffnete sie – war zum Glück nicht zugesperrt – und drückte auf den Lichtschalter innen, der leider Gottes Willen defekt war. „Das Licht ist defekt“, setzte sie auch ihn in Erkenntnis, ehe sie losging. Am Anfang hatten sie ja eh noch Licht vom Flur, weshalb sie auch die Treppen fand. Da hatten sie eindeutig gespart. Sie waren nur aus billigem Eisen und eindeutig nicht für den täglichen Gebrauch gedacht. Mehr so wie schmale alte Feuertreppen. Als sie so hochging, schoss ihr unwillkürlich die Frage in den Kopf, wie lange hier schon niemand mehr gewesen ist.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 26 Aug 2011, 21:44 | |
| Er winkte ab. Brachte ja keine Umstände, mit ihr zum Arzt zu gehen, wenn es ihr denn nur half. Denn ihr Wohl lag ihm wirklich am Herzen, sehr sogar. Es musste wohl immer erst irgendetwas passieren, bis man sich wieder daran erinnerte. Dieser ganze Tag hatte irgendwie nicht so gerockt, wie er gehofft hatte… Er hatte ihn ihr verdorben, stellte er bitter fest. Aber das musste er ihr ja nicht direkt unter die Nase reiben, nicht, dass diese zarte Bindung, die gerade wieder zwischen ihnen entstand, erneut zerrüttet wurde. „Runterfliegen wäre in der Tat fatal… Der Zaun ist ein guter Junge“, sagte Len nachdenklich. Wenn jemand von ihnen dort ausversehen herunterflog, konnte das gut und gerne das Ende bedeuten. Vierter Stock – viel zu hoch. Vielleicht hatte man Glück, wenn man kerzengerade herunterfiel und mit den Füßen aufkam – dass einem dann einfach nur alles möglich durchbrach und man Krüppel wurde… Lieber nicht drüber nachdenken. Lieber genießen, dass sie ihre Scheu überwand und ihn küsste. Die nun schon fast wieder ungewohnte Zweisamkeit auskosten. Es war so lange her, dass sie sich so nahe gewesen waren! Das letzte Mal um ein Uhr mittags - jetzt war es schon reichlich später, zumindest war es sicherlich mehr als fünf Stunden her. Das ging nicht. Das ging ganz und gar nicht, seiner Meinung nach, wenn man bei jeder Berührung nur noch mehr nach der nächsten hungerte. Aus ihren Gedanken konnte er schließen, dass Yoko sich daran erfreute, die drei magischen Worte aus seinem Mund zu hören. Dann stimmte es wohl. Aber das ging ja sowieso nach dem gleichen Prinzip wie Hunger. Wenn man richtig Hunger hatte, schmeckte alles großartig, egal, wie sehr man es sonst eigentlich nicht mochte. Und bei starken Durst – da schmeckte selbst das erdigste Wasser wie ein edler Tropfen Wein. Er musste es wissen. In der Wüste war er ja auch fast daran verreckt. Aber keinen Gedanken an so etwas verschwenden. Lieber die erneut aufkommende Wärme genießen, als sie seinen Kuss erwiderte. Es war ja schon fast schade, dass sie jetzt hinausgingen, aber je länger Len darüber nachdachte, desto wichtiger war dieser kleine Kampf zum Spaß. Nach jedem Kampf hatten sie sich ein Stück näher gestanden, wie er fand! Kaum fiel die Tür hinter ihm ins Schloss registrierte er, dass es kein Zurück mehr gab. Könnte er überhaupt mit Yoko kämpfen? Zweifel kamen auf, die er sich aber nicht wirklich anmerken ließ. Nur stur weiter hinter ihr her gehen. Sich wundern, warum die rostige, quietschende und unter jedem seiner Schritte erzitternde Leiter nicht wenigstens beleuchtet war. „Und du meinst, das ist der richtige Weg, ja?“ Es ging weiter hoch. Das Geländer war relativ stabil dafür, dass die Treppe so wackelig war, wie Len bemerkte, als eine Treppenstufe mit einem Krachen unter ihm nachgab und in die Tiefe stürzte. „Wouh…, das war knapp“, meinte er und stieß erleichtert die Luft aus, während er sich dazu zwang, die verkrampften Finger von dem Geländer zu nehmen, damit er weiter hoch gehen konnte.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Sa 27 Aug 2011, 12:21 | |
| „Ein… guter Junge?“, fragte Yoko skeptisch nach und hob ihre Brauen. Musste wohl schon wieder so was wie eine Redensart sein, mit der sie absolut nichts anfangen konnte. Aber das war sie ja gewohnt. Wobei er natürlich recht hatte, dass es nicht gerade gut wäre, wenn man von da oben runterfiel. Wenn man noch schnell genug reagieren konnte, hätte man sich wohl sonst noch am Rand einkrallen können, um das Wandlaufjutsu anzuwenden. Aber das Glück war ihnen ja heute recht verschmäht geblieben. Da sollte man es nicht noch sehr viel weiter herausfordern. Stattdessen küsste sie ihn nun doch wieder lieber, als noch mehr Gedanken darauf zu verschwenden. Sie… vermisste ihn. Seine Nähe. Seine Worte. Da war sie über glücklich, dass er diese Geste so stark erwiderte. Es war einfach so befreiend! Nun hielt sie aber erst ihre Aufforderung ein. Wäre ja doof, wenn sie nun sagen würde ‚Na, jetzt hab ich doch keine Lust mehr zu kämpfen‘. Sie war sich fast sicher, dass es ihnen danach wohl noch besser ging. „Es geht nach oben… also muss es der richtige Weg sein. Wenn es nicht nach oben zum Dach führt, wo soll es denn sonst hingehen?“, war da ihre Gegenfrage. Etwas anderes fiel ihr einfach nicht ein, wie sie sonst normal da rauf gekommen wären. Sie hätten an der Wand hochlaufen können, ja, aber da bestand doch immer die Wahrscheinlichkeit, dass man gesehen wurde. Und dann noch mit solchen Waffen… Na, das wäre wohl nicht unbedingt so optimal gewesen. Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich zu ihm um, als eine Treppe durchkrachte und laut auf den Boden unter ihnen fiel. „Alles… in Ordnung, ja?“, fragte sie stockend nach, als sie seine Stimme vernahm. Wahrscheinlich hatte sie gerade (unnötig) noch mehr Angst verspürt, als er gerade. Auch sie atmete tief durch und ging weiter, als sie hörte, wie er wieder einen Schritt tat. Auf dem Eisen hörte man das nun mal recht gut. Nun gut, die letzte Stufe wurde von ihr erklommen und sie fand sich wieder auf einem steinernen Plateau. Zwei Schritte und sie ging wieder an einer Tür an. Wobei sie keine Türklinke ertasten konnte. Nur eine.. Stahlkette mit einem Schloss? Sie runzelte die Stirn. „Len? Kannst du uns ein bisschen Licht machen?“, fragte sie nach hinten gewandt und streckte ihre Hand vorsichtig aus, ob sie ihn wiederfand. Nicht, dass er zu nah wäre und sie dann noch in Flammen steckte. Sie mochte zwar Feuer, aber lieber nur an einem kleinen Stängel, der sich Zigarette nannte.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Sa 27 Aug 2011, 17:11 | |
| Eigentlich hatte Len ja nur vor sich her gebrabbelt, weswegen er akribisch schwieg, kaum dass Yoko wissen wollte, was er eigentlich mit dem Zaun als guten Jungen meinte. Er hatte keine Höhenangst. Er hatte auch nicht wirklich Angst, dass er herunterfiel – sein Gleichgewichtssinn war ziemlich gut und Reflexe waren seit Kindheit antrainiert -, aber was wäre, wenn sie fiel? Er wollte nicht darüber nachdenken. Würde ja auch auffallen, wenn sich jemand, den man gerade küsste, Horrorszenarien in seinem Kopf ausmalte und sich irgendwann schüttelte, weil ihm Schauer über den Rücken jagten. Len musste feststellen, dass es ihm gefehlt hatte, ihr so nah zu sein. Aber ihr ging es da anscheinend ähnlich, weswegen ihr noch ein möglichst aufbauendes Lächeln schenkte, bevor sie sich auf den Weg machten, diesen ‚Kampf aus Spaß‘ zu bestreiten. Aber wie sagte man so schön? Aus Spaß konnte leicht Ernst werden. Die waren wie einander begleitende Brüder, die nur darauf lauerten, sich gegenseitig auszustechen. „….Dachboden?“, gab er reichlich wenig überzeugend zurück und grinste schief, auch wenn er wusste, dass sie das unmöglich sehen konnte, immerhin war es dunkel und sie ging vor ihm. Er merkte, wie schlecht er sich doch manchmal auf seine Augen verlassen konnte, denn in der Finsternis sah er nicht einmal die Hand vor Augen und hielt sich deswegen die ganze Zeit über durchgehend am Geländer fest. Ließ sich von ihm und den Geräuschen von Yokos Schritten immer weiter nach oben führen. Sein Herz pumpte stark und schmerzhaft bei dem Schock, den er gerade durchlitten hatte, aber Yokos Stimme zeugte von ähnlicher Erschrockenheit. War ja auch verdammt laut gewesen, als die Stufe durchgekracht war. „Ja. Mir ist nichts passiert. Aber die Treppe sollte gewartet werden. Warum war die Tür nicht abgeschlossen?“ Er konnte es sich denken – kein normal und rational denkender Mensch würde so dämlich sein, in einem stockdusteren Treppenaufgang solch ein quietschendes, gerostetes Ding herauf zu kraxeln. Len atmete leise auf, als er spürte, dass er die wackelige Treppe verlassen hatte. War ja auch langsam Zeit geworden! Wohlmöglich wäre sonst etwas Schlimmeres passiert. Außerdem konnte man nicht allzu gut mit einer Hand sein ganzes Gewicht halten, falls man beim Fallen noch eine Ecke des Geländers erfasste und dann in der Luft baumelte. Sein Katana war auch nicht leicht – das alles summierte sich zu einem gefährlichen Gebräu. „Äh, schwierig. War das eine Kette? Wegen dem Rasseln, meine ich… Darf ich kurz?“ Sich an der Wand entlangtastend ging er an ihr vorbei, nicht, ohne sie ausversehen und mit einer Entschuldigung auf den Lippen anzurempeln. Eine Weile strich er die Tür auf und ab, bis er die besagte Kette fand – und sie mit reichlich Konzentration und seinem ungelenken Einsatz von Katon-Chakra zum Glühen zu bringen. Ganz geschmolzen bekam er’s nicht, dafür war er einfach zu untrainiert – dafür holte er kurzerhand mit dem Katana aus und zerschlug die glühende, angegriffene Stelle. „Badabing, badabum“, sagte Len, als Schloss und Kette geräuschvoll zu Boden fielen.
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