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| Hotel 'Edelweiss' | |
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Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Mi 31 Aug 2011, 22:00 | |
| Dass es vollkommen in Ordnung war, dass sie ihn aus diesen schreckliche Kopfschmerzen auslösenden Gedanken gefischt hatte, sagte er mal nicht. Machte ihm nichts aus, weswegen er nur lächelnd abwinkte. Viel wichtiger war ja sie gerade. Sie anzusehen. Entzückend, was für Rehaugen sie eigentlich hatte, so mit den langen Wimpern und der braunen Farbe… Aber Nebensache. Immerhin hatte sie eine Frage. Len musste fast schon lachen. „Wenn du Makoto Fanta meinst – dann ja. Die war hier“, bestätigte er. Als ob er sie jemals für verrückt halten könnte… Wenn man schlief und dann aufwachte, war es eben schwierig, zu unterscheiden, was im Traum und was in der Wirklichkeit passiert war. Sie würde sich schon von selbst wieder irgendwann erinnern können und wenn nicht, dann war das ja auch nicht schlimm. Er zählte Makoto noch zur Vergangenheit und die sollte er ja schließlich vergessen, nicht? Damit es seinem Kopf besser ging. Er folgte ihrem Blick zu seiner Kette und fühlte sich merkwürdig ertappt, schließlich hatte er ihr sozusagen ein recht wichtiges Detail vorenthalten, das ihn bereits sein ganzes Leben begleitete. Da er ihr aber eine Antwort schuldig bleiben würde, überwand er sich schließlich und klickte das Medaillon mit dem feierlichen Ausruf: „Darf ich vorstellen? Die Familie Sanada!“ auf. Der Sekundenzeiger der Uhr tickte leise, jetzt, wo die Hülle den Ton nicht mehr gefangen hielt. War schon eigenartig das Ding nach so langer Zeit wieder aufzumachen und dieses alte, eher peinliche Familienfoto anzusehen. Immerhin war er ja da noch eines dieser hässlichen, schreienden Winzlinge gewesen. Einen Moment ließ er sie es ansehen, wenn sie denn wollte, aber schließlich klappte er es wieder zu und ließ es wieder baumeln. War ja schließlich auch nicht so wichtig, wenn er bedacht, dass Yoko gerade sozusagen auf Spurensuche ging. „Guter Versuch, aber leider daneben… Okay, ein bisschen kitzelt es, aber es gibt Schlimmeres.“ Er war sowieso der Meinung, dass jede Körperpartie kitzeln konnte, wenn die Berührung nur hauchzart genug war. Mit einer Feder beispielsweise, oder einem Haar. Da kitzelte doch jede erdenkliche Stelle! Kaum knurrte ihr Magen, lachte Len. Sonst knurrte sein Magen immer die Nachbarschaft zusammen und sie zog ihn damit auf. Jetzt war es wenigstens mal umgekehrt. Da er aber kein Sadist war, fragte er: „Möchtest du etwas frühstücken? Ich kann dir etwas machen. Was hältst du von Rührei mit Speck?“ Eier gab es auf jeden Fall und er meinte auch Schinken gesehen zu haben. Perfekte Voraussetzung für ein nettes Frühstück, wie er fand! Solange das Ei auch genügend Salz abbekam. Zwar liebte er ja süße Dinge, aber solche, die Würze brauchten, verdienten sich immer eine extra Prise Salz. Er war sozusagen Salzfanatiker. Er sprach sich mal nicht darauf an, dass sie sich wiegen wollte. Allerdings dachte er an die Waschmaschine, in die er gestern noch seine brauchbaren Klamotten gesteckt hatte. Vollkommen vergessen, den Kram… Da Len aber sowieso noch Zähne putzen und Wasser abschlagen musste, würde er das schon noch hinkriegen.
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| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 01 Sep 2011, 09:17 | |
| „…So lustig ist die Frage doch gar nicht…“, brummte sie und zog gespielt beleidigt einen Schmollmund. Ja, es war ihr mal nicht entgangen, dass er es so lustig gefunden hatte, aber er gab ihr ja dann eine Antwort auf die Frage. „Okay – was ist Fanta eigentlich für ein Name?“, fragte sie kopfschüttelnd und grinste wieder leicht. Allein schon der Name hätte sie eher vermuten lassen, dass es ein Traum war – war es aber nicht. Sie konnte einem glatt leidtun. Bestimmt hatte man ihr dann immer Cola nachgerufen. Oder, wann sie ihren Cola fand, um Spezi zu bekommen. Gut… sie würde garantiert nie im Leben ein Kind mal so nennen. Höchstens mal ein Tier… da konnte der Name sogar ganz niedlich sein! Doch war das nun irrelevant. Viel interessanter war da dieses Medaillon. Es überraschte sie, dass er es so bereitwillig aufmachte und zeigte, was darin war. Ein kleines Schwarz-Weiß-Foto. „Da sahst du noch richtig niedlich aus“, meinte sie nach einer Weile grinsend, in der sie es betrachtet hatte – mal ganz davon abgesehen, dass sie ihn ja heute auch noch als süß und ähnliches bezeichnete. Wenigsten war deutlich an der Kleidung zu erkennen, wer da wer war. Und… sie sahen so glücklich aus. Ähnlich wie sie, als sie noch klein und brav war bei ihren Eltern. Allerdings wollte sie nicht in trübselige Gedanken fallen, wo es doch so ein schöner Tag war, weshalb sie mal begann ihn zu kitzeln. Recht erfolglos, wie sie feststellen durfte. Also gab sie fürs erste seufzend auf. „Ich krieg’s schon noch raus, keine Sorge!“, rief sie grinsend aus. Zur Not würde sie noch seinen ganzen Körper abkitzeln und es spätestens da erfahren, wenn sie bei den einzelnen Stellen noch nicht gepunktet hatte. Und tija! Wie du mir, so ich dir – wie es so schön hieß. Denn dieses Mal lachte er sie aus, weil ihr Magen knurrte. Was auch recht uncool kam. Den Moment zerstörte, wo sie doch gerade zusammen lagen! Aber gut. Gegen Essen sagte sie nicht nein, wo doch alle auch meinten, dass sie mehr essen solle. Also willigte sie lächelnd ein. „Okay, und ich gehe derweil duschen. …Fühl mich so dreckig“, erwiderte sie. Immerhin wurde sie ja recht häufig angetatscht von diesen Iryonin. Diesen… Fremden! Ob sie es schaffte, würde sich noch herausstellen. Aber es würde schon irgendwie gehen. Da war sie zuversichtlich. Sofern sie hier erst mal wieder rauskam. Erstes Hindernis! Sie seufzte und setzte sich auf.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 01 Sep 2011, 09:40 | |
| „Nun, für dich vielleicht nicht – du hast ja auch nicht mitgekriegt, was für einen Blödsinn die gefaselt hat, da kann man sie gar nicht vergessen“, erwiderte er und gab dann ein „Awww“, von sich, als sie so beleidigt tat, während er ihr entschuldigend über einen Arm strich. Er setzte seinen effektivsten ‚Bitte-nicht-böse-sein-Blick‘ auf, bevor er sich schließlich ihre nächste Frage anhörte. So gut man eben auf der Seite liegend mit den Schultern zucken konnte, tat er dies auch. Fanta war schon ein eigenartiger Name. Woher der wohl kam? Oder hatten sich die Gründer des damaligen Clans einfach einen Spaß erlaubt? ODER! Irgendwer aus der Familie hatte die Fanta gefunden und nicht sie waren nach dem Getränk benannt, sondern umgekehrt! Verwirrt von seinen eigenen Gedanken fixierte er erst einmal einen unbestimmten Punkt hinter ihr, um sich dann kopfschüttelnd wieder an sie zu wenden. Immerhin ging es gerade um seine Familie, gebannt auf ein kleines Foto innerhalb eines Medaillons, das er jetzt seit Jahren mit sich herumschleppte. So hatte er sie ja immer nah bei sich, bei seinem Herzen. Er brauchte unbedingt eine zweite, solche Kette, damit er das Bild von Yoko und ihm, das irgendwann schon noch geschossen werden würde, hineintun konnte. Bei ihrem Kommentar verzog Len unwillkürlich das Gesicht. „Was soll das heißen? Und jetzt? Jetzt bin ich hässlich und abstoßend und… und… und bärtig, oder was?“ Bei ihren Gedanken allerdings, da verfiel er schon in eine Phase der Melancholie, oder Nostalgie, oder wie auch immer man es nennen wollte. Wenn man sie sich beide so ansah, dann waren sie schon zwei arme Schlucker. Der Familie beraubt, durch Trennung oder Tod – und sonst niemandem auf der Welt. Außer sich. Aber das war okay, wie er fand. Denn sie konnte ihn glücklich machen, sehr sogar. „Na, dann bin ich mal darauf gespannt“, meinte er grinsend. Es gab so einige Stellen, an den man ihn zu Tode kitzeln konnte und wenn man sich reinhängte, waren seine Seiten auch schon so ein Problemzone – beziehungsweise die eine. Die Andere war ja nun schon zweimal zerfetzt worden – ein Hoch auf Yoko, die nur einmal dran schuld war! – und die Haut durch Narbengewebe eben nicht mehr so empfindlich. Aber an den Handgelenken, da war er wirklich so empfindlich, dass es ihn jedes Mal immer wieder fast umlegte, wenn man dort entlang fuhr. Da schüttelte es ihn wirklich am ganzen Körper. Auf so eine Stelle musste man aber auch erst mal kommen. Er war gespannt, wie lang sie dafür brauchen würde. Ja, so ein Magen wollte eben Zuwendung, und wenn er sie nicht bekam, wurde er sauer und randalierte. Da konnte man nichts machen, hatte er ja jetzt auch schon öfter feststellen dürfen. Da Makoto ihm aber nahe gelegt hatte, auf Yoko aufzupassen, nahm er dies natürlich ernst. Also schön Kalorien ins Frühstück einbauen. Nicht, dass sie noch verhungerte. „A-ach so?“, fragte Len etwas perplex nach, fragte sich, ob er vielleicht daran schuld war, nickte dann aber recht zögerlich. Er konnte ihr ja schließlich schlecht verbieten, duschen zu gehen. Er stützte sich mit einem Ellbogen ab und stützte das Kinn in die Hand, sah so zu ihr auf, schließlich hatte sie sich gerade aufgesetzt. Einfach so! Ein wenig beleidigt konnte er da ja schon sein. Er pustete sich eine Haarsträhne seines Ponys aus dem Gesicht und fragte: „Und du willst jetzt einfach so aufstehen? Ohne mir auch nur einen Blick zu widmen? Böses Mädchen.“ Sich streckend kam Len dann aber auch in eine sitzende Position. „Dafür wirst du leiden, sag ich dir. Aber so richtig. Englisches Frühstück, so weit es geht und du musst alles aufessen.“
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 01 Sep 2011, 10:59 | |
| „Achso? Was hat sie denn noch geredet? Und… tut mir leid, dass ich plötzlich eingeschlafen bin. Ich weiß auch nicht, was da los war…“, meinte sie recht entschuldigend. Entschuldigten sie sich eben gegenseitig für irgendetwas! Also winkte sie auf seine nur ab und nahm die Hand in die ihre, mit der er sie gerade streichelte. Verschränkte ihre Finger ineinander. Dass sie das selbst liegend unter einer Decke machen konnten. „Richtig“, meinte sie trocken. Ja, sie war auch mal wieder etwas gemein. Aber das durfte man doch ab und an sein. Zwischendurch ein wenig gegenseitiges mobben, da sprach doch nichts dagegen, wo sie das früher ausschließlich getan hatten. Doch wollte sie nun auch wieder nicht, dass er es womöglich falsch verstand und beleidigt war. Also bekam seine Hand einen Kuss geschenkt. Die Herausforderung seine kitzlige Stelle zu finden stand also nun offiziell zwischen ihnen. Demnächst würde sie sich garantiert noch feini, feini die Zeit dazu nehmen. Und dann konnte sie ihn ärgern! ♥ Als sie sich aufgesetzt hatte, sah sie wieder zu ihm runter. „Ja… bin ja auch auf dem Boden gelegen und die ganzen Leute… und so“, versuchte sie ihm möglichst so zu erklären, dass es so aussah, als ob es sie nicht wirklich störte. Was es aber tat. Dass mal eine Person sie antatschte, okay. Auch mehrere, wenn sie früher in einem Club, oder ähnlichem war. Aber wegen so etwas… und dann auch noch, wo sie ja mit ihm zusammen war, da wollte sie so etwas eben nicht mehr. Sozusagen wollte sie sich nun einfach für immer nur für ihn aufsparen. Von dem, was von ihr übrig geblieben war... Da fiel ihr glatt etwas auf… Rein theoretisch könnte er sie noch wo entjungfern. Das wollte sie aber früher nicht… nun, an sich hatte er sie ja entjungfert, was die wirkliche Liebe anging. Abwesend legte sie ihre Stirn in Falten. „Hatte ich vor, ja“, gestand sie und sah zu ihm, wie er sich ebenfalls aufsetzte. „Wie kann ich dem denn nur noch entgehen?“, fragte sie scheinheilig grinsend – selbst wenn sie keine Ahnung hatte, wie ein englisches Frühstück aussah. Etwa nur Rührei und Schinken, wie er vorhin sagte? Das kannte sie auf jeden Fall. Schmeckte ihr auch! Einen Herzschlag lang sah sie ihn sich noch an, ehe sie sich so weit drehte, bis sie sich mit der einen Hand am Bett abstützen konnte, während sie die andere gegen seine Brust legte und zurück ins Bett drückte. Sich selbst auf ihn legte. „Von mir aus können wir auch noch etwas liegen bleiben…“, murmelte sie gespielt schläfrig und sah wieder zu ihm hoch. „Sag mal… was hältst du davon, wenn wir deinen Eltern nicht doch noch mal einen Besuch abstatten?“ Eine Frage, die sie schon einmal gestellt hatte, weil sie es nicht besser wusste, dass es gar keine Eltern mehr gab… so wie bei ihr und wie würde sie es bereuen diese Frage gestellt zu haben, würde sie es wissen. Nur war es ihr eben wieder eingefallen, als sie das Bild sah. Es sah einfach so friedlich aus, dass sie sich eben wünschte sie kennenlernen zu dürfen.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 01 Sep 2011, 11:42 | |
| „Nicht so wichtig, aber es wäre ganz vorteilhaft, wenn wir uns demnächst aus dem Staub machen, falls sie ihr Versprechen nicht hält“, antwortete Len ihr in einem sorglosen Tonfall und mit einem vergnügten Lächeln. Er machte sich da keine Sorgen, allerdings war es für Nukenin selbst unerkannt immer riskant, mehrere Tage an einem Ort zu verbringen und sie waren eigentlich schon viel zu lange hier in Kumogakure. Ihre Entschuldigung nahm er mal einfach so hin und erzählte ihr nicht davon, dass das alles eigentlich ein Plan der Psychologin gewesen war, um allein mit ihm sprechen zu können, jedenfalls so halbwegs. War schon erstaunlich, wie oft sie Händchen hielten, sogar hier. Aber ihn sollte es nicht stören. Er mochte das. Die gute Laune verflog schlagartig und er entzog ihr seine Hand wieder, damit er sich mit dem Gesicht voran in sein Kopfkissen werfen konnte. Weinerlich jammerte er: „Das Leben ist so unfair! Was muss ich tun, damit du mich wieder hübsch findest?!“ Hob den Kopf und zeigte ihr einen vollkommen leidenden Gesichtsausdruck. Da sie das alles aber mit einem Handkuss wieder negierte, konnte er nach einem letzten gekränkten Blick auch wieder lächeln. Die Miene, die Yoko aufsetzte, ließ sein Lächeln allerdings wie weggewischt wieder ersterben. Das… das sah richtig gruselig aus, so entschlossen und dieses teils sadistisch anmutende Grinsen. Ihm lief es eiskalt den Rücken runter. Er wollte nicht wissen, was sie vorhatte, wenn sie erst einmal herausgefunden hatte, wo es ihn hart erwischte, sollte man ihn dort kitzeln. Len nickte und sah weiter fragend zu ihr hoch. Gut, hätte er auf dem Boden gelegen, hätte er sich wahrscheinlich auch bereitwillig unter eine Dusche geschmissen. Er bat sie derweil, ob sie auch noch ein bisschen warmes Wasser für ihn übrig lassen würde. Kaltduschen waren gut für die Abwehrkräfte, aber warm duschen entspannte. Also lieber die Entspannung wählen, als sich selbst wieder unter Strom zu setzen. Schließlich, als Yoko keine Anstalten machte, sich wieder zu ihm zu legen, richtete er sich ebenfalls auf und antwortete dann recht ernst: „Gar nicht. Du hast die Limonade doch gehört, du bist zu dünn.“ Und was für ein Frühstück konnte schon mit einem richtigen, englischen Frühstück mithalten, mit allem Drum und Dran? Vielleicht noch ein Burger, aber das frühstückte man für gewöhnlich nicht morgens. Len legte erst fragend den Kopf schräg, ließ sich dann aber zurücksinken und schnurrte glücklich wie eine Katze, kaum dass sie wieder lag. Störte ja bei ihrem Fliegengewicht nicht, dass sie auf ihm lag. „Liegen bleiben ist gut ~ ♥“, flötete er und lächelte fröhlich, bevor er die Arme hinter dem Kopf verschränkte und sie weiter nur ansah. Sie war halt ein schöner Anblick, an welchem man sich nur schlecht sattsehen konnte. Wenn er jetzt schon mal die Ruhe dazu hatte, konnte er das ja auch getrost tun! Bevor er allerdings zu sehr ins Schwärmen geraten konnte, wiederholte sie eine Frage von früher. Beziehungsweise jetzt mit dem Zusatz, dass sie nicht nur seine Mutter kennenlernen wollte. „Ah – hm…“, machte er nur. Bisher hatte er ja ziemlich gegeizt, was die Anekdoten über seine Vergangenheit anging. Selbst das kleinste Detail war für ihn immer wieder eine Überwindung gewesen. Jetzt mit solch etwas Gravierendes herauszurücken wäre wohl ein großer Fortschritt, was das Vertrauen anging… Aber er wollte nicht, dass sie sich irgendwie Vorwürfe machte! „G-gern… Aber danach gehen wir wirklich nach Suna, okay?“ Vielleicht war das gerade wenig geschickt, einfach zuzustimmen. Sie schien sich ja wirklich in seine Eltern zu interessieren, wahrscheinlich auch, weil er ihren Ojito-san ja schon kennengelernt hatte. Naja, das Rätsel auflösen konnte er ja immer noch, wenn sie an den Grabsteinen standen. Also warum jetzt Sorgen darüber machen?
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 01 Sep 2011, 13:24 | |
| „Ach, ein Versprechen, huh?“, hakte sie zögerlich nach. „Um was ging’s denn?“, fragte sie beiläufig nach und blickte mehr oder weniger durch den Raum. Wollte ja nur nicht zu viel Interesse zeigen, was die sich so versprochen haben… konnte alles Mögliche sein! Und ja, und? Sie war eben schnell eifersüchtig. Selbst, wenn es nicht mal wirklich richtig begründet war. Sie war eben eine typisch, verliebte Frau, was das anging. Oder wie eine Löwenmutter, die einfach vor allem und jedem ihr Junges beschützen wollte und ja niemand Fremden ranließ. Und sie machte sich glatt wirklich Vorwürfe, dass sie einfach so eingeschlafen war und nicht mehr für ihn da sein konnte. Vor allem bestätigte sich dies, weil er ja nicht mal abwinkte, wie sie es sonst zu tun pflegten. Nachdenklich legte sie noch einen Finger an ihre Lippen. „Was du tun kannst, fragst du…. Nun, wie wär’s mich zu küssen?“, schlug sie grinsend vor. Ein Kuss war ja immer gut, also warum nicht auch in dieser Lage? Viel zu lange musste es schon wieder her sein, als sie sich das letzte Mal auf die Lippen geküsst hatten. Das war noch, bevor diese Fanta aufgetaucht war. Also so richtig lang schon!... Das mussten sie ja glatt wieder nachholen. „Höh? Du bist doch der Kerl hier. Du musst mit kaltem Wasser leben können – oder du stellst dich mit mir unter die Dusche.“ Da hatte sie schon wieder so ein obszönes Lächeln auf den Lippen. Denn was solche Sachen anging, war sie eben wieder nicht, wie die gewöhnliche Frau. Wobei natürlich dazu kam, dass es recht ungewöhnlich wäre, wenn das Wasser nicht ausreichen würde, wo sie ja in einer teuren Suite eines Hotels waren, das noch dazu in Mitten der Hauptstadt war. Sie seufzte. „Stimmt, stimmt. Und, wenn du es für mich machst, werde ich es schon essen“, erwiderte sie lächelnd. Langsam kam sie sich so vor, wie er mal sagte: Regenbogenkotzend! Aber das war nun mal die Liebe, sagte sie sich. Da fand sie auch ungelogen seine Pfannkuchen phantastisch! Der leckere Pfannkuchen, den diese Putzfrau unverfroren einfach in den Müll geworfen hatte – oder hatte sie ihn selbst gegessen? Sie hatte nie nachgeguckt, wenn sie so darüber nachdachte. Jetzt lag sie doch wieder auf ihm. Tat sie ja recht häufig. Es sich einfach mal so auf ihm bequem machen und solang er ja richtig lag, beschwerte er sich auch nicht, dass ihm die Füße abstarben. Sie stützte ihren Kopf auf einer Hand ab, die auf ihm lag, um doch etwas höher sein zu können. Immerhin wollte sie ihn ja auch ansehen können, während sie kleine Kreise mit dem Zeigefinger ihrer freien Hand auf seinem Oberkörper zeichnete. „Ja?“, fragte sie überglücklich strahlend nach, als er so halb einwilligte. Noch konnte er es ja zurücknehmen, doch… er willigte ganz ein! Ach, sie freute sich den Ort besuchen zu dürfen, an dem er geboren und aufgewachsen war. Und, dass sie seine Eltern kennen lernen durfte. „Natürlich gehen wir danach weiter nach Suna! Wir sind ja in Kumo… wir hätten also so oder so wieder durch das Reich des Feuers gemusst.“ Zwar hatte sie keine Ahnung, wo er genau wohnte, aber das würde schon gehen. Also stützte sie sich an den Seiten neben ihm auf dem Bett ab, zog sich noch ein Stück hoch und küsste ihn nun wieder auf die Lippen. Hoffte, dass es wieder ein langer ungestörter Kuss werden würde.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 01 Sep 2011, 14:59 | |
| „Sie verrät mich nicht, wenn ich sie nicht verrate, einfach, oder?“, gab Len zurück. Er wollte ja keine Geheimnisse vor ihr haben. Das wäre ja glatt ein Vertrauensbruch und so etwas konnte er sich eben bei Gott nicht leisten! Nicht, dass sie auf sonst irgendwelche Ideen kam und schlussendlich wieder so etwas passierte, wie am gestrigen Tag. Allein bei dem Gedanken fröstelte er und erfreute sich des warmen, kuschligen Bettes und seiner Decken. Konnte er ja schließlich nicht immer genießen, solchen Luxus. Er erinnerte sich, wie sündhaft teuer ihr Aufenthalt hier war und ihn überkam das schlechte Gewissen. Bald müsste er wohl wirklich betteln gehen. Hatte vor dem Hutladen ja gut geklappt, sogar ohne es zu wollen. Er hätte das Geld mal mitnehmen sollen, egal, wie wenig es war. Ein bisschen irritiert war er ja darüber, dass sie einen Vergleich zwischen Löwenmutter und sich zog. Dabei hatte sie sich doch so sehr dagegen gewehrt, als ‚Mutti‘ bezeichnet zu werden. Als er es im Spaß gesagt hatte, hatte sie ihm sogar gegen die Schläfe geschnipst! Aber er sprach sie nicht darauf an. So wichtig war das ja nun auch wieder nicht. Viel wichtiger war es sein Aussehen in ihren Augen wieder zu rehabilitieren. „Das ist einfach“, sagte Len glücklich, drehte sich wieder auf die Seite – immerhin hatte er auf dem Bauch liegend in das Kissen gejammert – und lehnte sich auf den Ellbogen gestützt ein wenig zu ihr vor, um an ihre Lippen heranreichen zu können. Doch er küsste sie nicht allzu lang…, immerhin knurrte ihr Magen ja und Zeit vergeuden war ja auch irgendwo blöd, wenn es doch um die Wurst ging. „Ist ja gut, ist ja gut. Kaltes Wasser ist okay“, winselte er wie ein geprügelter Hund und spielte wieder die beleidigte Leberwurst. Mit ihr unter die Dusche zu steigen… war viel zu peinlich… zu demütigend… Das letzte Mal war er noch viel zu berauscht gewesen, aber bei vollem Verstand kam das immer noch eigenartig. Nein, nein, kaltes Wasser war schon ein gutes Dingelchen. Zufrieden zerstörte er ein weiteres Mal ihre Frisur, indem er destruktiv durch ihr Haar hindurchwuschelte und meinte: „Braves Yokomietzchen. Immer schön aufessen ist gut für’s Überleben und für’s Wetter.“ Hieß es nicht, dass wenn man den Teller nicht aufaß, dann schlechtes Wetter folgen würde? Zwar war das nicht unbedingt eine wirkliche Faustregel, aber zumindest bekam man damit Kinder zum Aufessen. Meistens jedenfalls, denn manche schrien einfach und warfen die Teller und Schüsseln gegen die nächste Wand, weil sie schlichtweg keine Lust hatten oder einfach nur bockig waren. Ein Grund mehr diese grantigen Biester zu ignorieren. Tatsächlich schien Yoko es wirklich zu mögen, einfach mal so auf ihm zu liegen. Kam wohl gar nicht auf die Idee, dass das möglicherweise gar nicht so bequem war, wie so eine schöne, weiche Matratze, aber ihm machte es nichts aus. War doch nett! Und sie hatte noch viel mehr von einem Kätzchen. Er mochte die Vorstellung. Len verzog die Lippen zu einem schiefen Lächeln. „Aber mach dir nicht so viele Hoffnungen… vielleicht sind sie ja gar nicht da… oder du stellst die sie dir anders vor, als sie sind… und redselig sind sie auch nicht.“ Möglicherweise konnte man es ihr ja noch austreiben. Vielleicht sollte er auch einfach sagen: ‚Wir können auch genauso gut deine Eltern besuchen! Die Vier spielen sicherlich im Jenseits Poker und lachen sich einen ab, wenn wir vor den Grabsteinen stehen.‘ Aber er ließ es. Sie schien sich so zu freuen… „Das Dorf ist sowieso eher im Grenzgebiet zwischen den Wüstenregionen und den Hi no Kunis“, stimmte er zu. Das lag also sowieso fast auf der Reiseroute, man musste nur ein bisschen nach Süden abknicken und es würde gehen. Ein Umweg von nicht einmal zwei Tagen, wenn man bedachte, dass sie sicherlich keine fünf Minuten in dem Dorf verbringen würden. Len wollte gerade fragen, was sie denn vor hatte, so wie sie herumzappelte – er bekam einmal einen ziemlich spitzen Ellbogen ab und ächzte, der Luft beraubt, auf -, wurde dann aber erneut sehr, sehr friedlich. So gut wie möglich zog er die Arme unter dem Kopf hervor, um sie um den zierlichen Körper seine Geliebten zu legen. Viel sehen tat er nicht, schließlich musste er ja die Augen schließen, um ihren zärtlichen Kuss gefühlvoll erwidern zu können.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 01 Sep 2011, 16:02 | |
| „Ach… so? Was denn verraten?“ Nun wollte sie es doch genau wissen. Was hatten sie denn da genau besprochen, als sie geschlafen hatte? Warum musste sie auch unbedingt einschlafen?! Das würde wohl noch eine Weile an ihr nagen. Denn… irgendwo hätte es sie auch einfach interessiert, um was es ging… ob es ihm besser ging – halt, das konnte sie ja fragen! „Hat es… Nun, hat es geholfen? Also geht es dir nun besser?“ Das war doch auch das Wichtigste. Dass es etwas gebracht hatte und er sich wieder wohl fühlte. Wusste, dass ihm nicht noch einmal so etwas passierte. Sie lächelte in den Kuss hinein. War wohl auch ein Grund, wieso er nicht so lang anhielt. Wenn jemand so die Mundwinkel verzog, war es immer etwas schwieriger. Doch schob sie im nächsten Moment wieder einen Schmollmund. „Wieso willst du nie mit mir duschen? Wir haben es doch eh schon mal und… und so…“ Sie mochte es eben mit jemand gemeinsam zu duschen. Das war immer ein Erlebnis für sich. Zeigte doch auch davon, dass man nichts voreinander zu verbergen hatte. Vielleicht konnte sie ihn ja noch mal richtig dazu bringen, wenn er entweder wieder (nett gesagt) k.o. war, oder, wenn sie eine große Badewanne hatten! Einen Whirlpool… Hach! Ja, sie würde mal gerne mit ihm irgendwo schwimmen gehen. Pool, See, Meer. Irgendwo eben. Selbst, wenn sie nur eine durchschnittliche bis schlechte Schwimmerin war, was das letzte anging. Sie war eben noch so gut wie nie am Meer, um dort nur mal zu schwimmen. Und das waren eben ganz andere Bedingungen, als so ein Freibad, oder ein See. Hatten kaum bis keine Strömung und Süßwasser! Auch war die Wahrscheinlichkeit gering, dass da gefährliche Tiere in den Tiefen lauerten. Ja, sie hatte großen Respekt davor. Was man nicht sehen konnte, war eben gefährlich – das traf auch auf sie zu. Dass er ihre (nicht vorhandene) Frisur wieder einmal zerstörte kommentierte sie mit einem schiefen Grinsen. Langsam war sie es doch schon gewohnt von ihm, wie ein kleines Kind behandelt zu werden. Fast so, wie sich so halb daran gewöhnt hatte, dass bestimmte sie Yoko-chin nannten. Sie konnte es zwar nicht ausstehen, aber bei ihrem Onkel und bei Yuma beschwerte sie sich nicht mehr allzu oft. „Ah… fürs Wetter?“, fragte die Utsukushi irritiert nach, der das – wie so vieles – nicht geläufig war. „Das wär schade, aber vielleicht haben wir ja Glück und ich werde eindeutig versuchen mich zu benehmen.“ Sie räusperte sich bei den letzten Worten. Es würde für sie noch eine herbe Enttäuschung werden, wenn sie vor den Grabsteinen stehen würde. Und… ja… das wird sich ja noch zeigen. Jetzt war sie ja einfach nur begeistert von der Idee und hatte das große Bedürfnis ihn zu küssen. Und war froh darüber es getan zu haben, so wie er ihn wieder erwiderte. Ebenso zärtlich und mit geschlossenen Augen. Wahrscheinlich liebte sie deshalb seine Küsse so sehr. Sie vertraute ihm einfach so sehr, dass sie selbst die Augen schloss, um ihn ganz genießen zu können. Sich fallen lassen zu können. Früher waren Küsse für sie nur der Mittel zum Zweck. Jetzt wusste sie sich einfach sicher und konnte ihn genießen, bis ihr Magen wieder einmal rebellierte. Sie löste wieder langsam ihre Lippen von seinen und blieb wenige Zentimeter über ihn gebeugt. Lächelte ihn an. „Ich schätze, ich habe wirklich Hunger – tut mir leid.“ Noch einmal beugte sie sich runter für einen kurzen Kuss, ehe sie so weit war wieder von ihm abzulassen – würde er sie loslassen. So ein Magenknurren war aber auch ärgerlich und zerstörte einfach so einen schönen Moment. Doch sie hatten ja noch folgend ein paar Stunden, bis eigentlich wieder ein Störenfried kommen sollte – weshalb auch immer. Es ging ihr doch schon wieder besser, wie sie fand.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 01 Sep 2011, 18:45 | |
| Len musste ja ein bisschen schmunzeln und meinte dann lachend: „Du bist viel zu neugierig! Das alles nachzuerzählen würde doch ewig dauern. Machen wir es kurz: Ich verrate nicht, dass sie mir damals vom Krankenhausvorrat mehr mitgebracht hat, als mir zustand und sie verrät nicht, dass ich ich bin. Einfache Rechnung.“ Und jetzt Bühne frei für das blanke Entsetzen… action!, dachte er sich und wartete gespannt eine Reaktion ab. Am liebsten hätte er jetzt auch noch Popcorn und einen weichen Kinosessel, aber das Bett tat es auch. Er hatte immerhin einen Platz in der ersten Reihe! „Mhh, mir geht es auf jeden Fall nicht unbedingt schlechter. Muss erst nochmal genauer darüber nachdenken, was sie mir alles erzählt hat. Aber dann geht es mir sicherlich sehr viel besser.“ Wozu unnötig beunruhigen? Eigentlich waren die Informationen, die er von Makoto bekommen hatte, ja relativ positiv, bis auf die Tatsache, dass er anscheinend sein momentanes Leben nicht verkraftete und sich dementsprechend ein Ventil zum Verarbeiten der Geschehnisse suchte. Komische Angelegenheit, er nahm sich vor, nie wieder als ein hochsensibler Mensch geboren zu werden. Wenn er sich recht erinnerte, war er als Kind immer unglücklich gewesen und konnte es niemandem erzählen. Nicht einmal Kyo oder… Yuusuki. Es war komisch, ihren Namen zu kennen. „Was lachst du so?“, fragte Len leise, nachdem der Kuss leider relativ schnell geendet hatte. Da ihr aber kurz darauf die Gemütsstimmung wieder ein wenig variierte, zuckte er nur mit den Schultern und nahm es hin. Verlegen kratzte er sich an einer Wange und stammelte etwas in Richtung: „Naja… das ist… so eine Sache… und so weiter…“ Was natürlich keine richtige Antwort auf ihre Frage war, aber immerhin hatte er etwas gesagt! War besser, als das Gespräch tot zu schweigen. Tat ihm ja auch leid, dass er irgendwie immer öfter irgendwelche Wünsche von ihr abschlagen musste…, aber naja! Das waren halt so Sachen, die er halt nicht so machte… und all das. Die Sache mit dem Schwimmen, das nahm er mal so hin. Er selbst war ja schließlich auf so einer Insel aufgewachsen und da gab es nun mal in der Nähe immer ein bisschen Wasser. Shinjiro wäre auch ein Idiot gewesen, hätte er sie nicht auch manchmal in die kalte See schwimmen geschickt. Trainierte ja fein die Arm- und Beinmuskulatur, wenn man in einem Sturm versuchte, nicht elendig zu ersaufen! „Ja. Wetter. Haben deine Eltern nie gesagt ‚Iss den Teller auf, sonst gibt es morgen schlechtes Wetter‘?“ Naja, vielleicht hatte Yoko das früher auch einfach nur immer wörtlich genommen und deswegen schnell wieder verdrängt, nachdem sie beim ersten oder zweiten Porzellanteller gescheitert war. Langsam aber sicher wurde es für Len schwierig, noch passende Umschreibungen zu finden und schließlich antwortete er nur noch relativ schlapp: „Ich glaube, das Benehmen der Menschen auf Erden ist denen mittlerweile egal.“ Da konnte Yoko sich noch so daneben benehmen – Folgen würde das auf jeden Fall nicht haben. Aha, aha, sie liebte seine Küsse also? Nur, weil sie Beide die Augen schlossen? Sicherheit, Geborgenheit, Zärtlichkeit? Er konnte ihr da nur zustimmen, war aber im Moment nicht so in der Lage, darüber nachzudenken, viel zu sehr war er in seiner Aktivität versunken. Als der Kontakt unterbrach, öffnete Len seine Augen langsam wieder, fühlte immer noch ihren Atem auf seinen Wangen. „Mh-hm…“, machte er nur und bedauerte, jetzt aufstehen zu müssen. Einen letzten Kuss bekam er und dann musste er sie auch noch loslassen! Frechheit… Menschliche Bedürfnisse… Wie peinlich…, dachte er sich verächtlich und ließ die Arme träge zu beiden Seiten fallen, damit sie sich aufsetzen konnte. „Also – englisches Frühstück?“
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 01 Sep 2011, 19:59 | |
| [wie lange ich es mir antun werde: Umschriebene Gedanken, sind ab jetzt mal fett markiert xD]
„…und ich werde noch neugieriger, wenn ich es nicht erfahren werde“, erwiderte sie, hörte sich dann aber seine Antwort an. Einen kurzen Moment geschah nichts, ehe sie unklug – wie sie auch war – ein „Hä?“ von sich gab. Das konnte ja gerade alles heißen, was er da so meinte. „Wie lange habe ich geschlafen, dass du ihr alles erzählen konntest? Halt warte… sie hat für dich Medikamente gestohlen? Hä?“ Ja, es dauerte eben ein bisschen, bis sie es möglichst zu etwas zusammenwürfelte, das Sinn ergab. „Warte… ihr kanntet euch schon?“ Grund mehr, wieso sie eifersüchtig sein konnte. Denn ein ‚kennen‘ ist doch recht weitläufig in ihren Augen. Man konnte sich auf die verschiedensten Arten und Weisen kennen! Einzig beruhigende für sie war, dass er meinte, dass es wieder besser werden würde. „Hm… was sie die gesagt hat, ne? Ich wette mit dir, dass du es wörtlich nehmen kannst“, meinte sie schulterzuckend. Sie kannte sich in der Branche nicht direkt aus, allerdings würde es nichts bringen mit jemand, der ohnehin schon verwirrt war, durch die Blume reden zu wollen. Das würde kaum richtig ankommen. Klare Worte auch nicht… irgendwie, wenn der andere denn die Eigenschaft hatte alles zu verdrehen, aber wenn man es so nahm, wie es war, würde es bestimmt alles passen! „Was wäre es denn, was du machen solltest?“, fragte sie wieder ganz ‚beiläufig‘ nach. Sie zuckte so gut es ging unschuldig mit den Schultern. Sie wusste ja selbst nicht, wieso sie so lächeln musste. Vielleicht beruhte es auf die Tatsache, um was es noch vorher ging, oder darauf, dass sie sich endlich wieder mal küssten, dass sie sich einfach freute. Oder etwas ganz anderes – wer wusste das schon? Doch verschwand es ohnehin, als er ihr den Wunsch wieder abschlug. Und das mit einer solch undeutlichen Antwort. Sie seufzte und war fest entschlossen, dass sie ihn noch zu irgendetwas, irgendwann brachte, was sie sich gerade vorgestellt hatte. Doch… Yoko sah ihn wieder an. Lächelte sogar! „Len… sag mir doch, wieso du das nicht willst. Ich möchte ja auch mal lernen dich zu verstehen… und so.“ Ein eindeutiges Indiz dafür, dass sie eben doch gern lange mit ihm zusammenbleiben würde. Wobei, manchmal hat man für etwas einfach keine Antwort, weshalb sie einlenkte. „Ist ja auch egal… Hauptsache du sagst es mir, wenn du etwas wirklich nicht willst.“ Sie lächelte ihn schief an. Im nächsten Moment ging es aber ums… Wetter. Tja, lustige Themenwechsel, die die beiden da ja immer so haben. „Ah… ah doch, haben sie früher. Hab mich aber geweigert… und so – warte, du verlangst jetzt nicht von mir nachher ein Teller zu essen?“, fragte sie ernst, vielleicht auch etwas schockiert, nach. Sie meinte zwar, dass sie alles essen würde, was er ihr so machte, aber ein Teller? Das hatte sie nicht vorgehabt zu essen. Würde auch nicht unbedingt den Hunger stillen. Von der Verdaulichkeit mal ganz zu schweigen, wie schlecht die sein würde. Und wieder Themawechsel. Oder halbes Themawechsel. Ging ja ungefähr immer noch um Eltern. Nur dieses Mal um seine, die sie unbedingt besuchen wollte. „Meinst du? Hm… ich möchte trotzdem keinen Ärger bekommen… oder genauer gesagt möchte ich nicht, dass sie dich darauf ansprechen würden, wenn ich mich schlecht benehme.“ Nicht, dass sie ihm doch noch ausreden konnten sich von ihr zu trennen. Ja, ja, sie liebte seine Küsse! Sie liebte auch ihn. Alles von und an ihm. Selbst seine Wortneuschöpfungen und einfache Pfannkuchen. War das denn verwerflich, wo sie nun doch endlich mal die wahre Liebe spüren durfte? Und da genoss sie auch diesen Kuss, wurde allerdings wieder in die Realität geholt von diesem himmlischen Zustand. Noch einmal lächelte sie ihn entschuldigend an, da es ihn ja auch nicht sonderlich zu gefallen schien die traute Zweisamkeit wieder zu lösen. Als er sie losließ, rollte sie sich zur Seite neben ihm. Tija, Schicksal. Durch die Aktionen, die sie gerade so ausgeführt hatte, hing sie hoffnungslos in den Decken fest, während er gar nicht mehr zugedeckt war und der Kälte ausgesetzt war. „Wie auch immer das ausfallen wird – gerne. Allerdings könnte ich ein bisschen Hilfe gebrauchen…“, fügte sie hilflos hinzu. Mit Mühe würde sie es auch selbst schaffen. Kräftig strampeln und ihm irgendwelche Körperteile in die Seite (oder sonst wo) zu hauen. Aber das wollte sie nicht, also lieber mal um Hilfe bitten.
Zuletzt von Yoko Utsukushi am Do 01 Sep 2011, 20:54 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Do 01 Sep 2011, 20:47 | |
| Mähähäh… Sie soll mich ausreden lassen…, dachte er sich gequält, schließlich musste er deswegen extra in seiner Erklärung stocken, um ihr nicht ins Wort zu fallen. War ja schließlich unhöflich. Aber er hätte irgendwo wissen sollen, dass er es immer noch zu vage ausgedrückt hatte… Deswegen auch die Nachfrage. Er holte gerade Luft für eine ausführlichere Antwort, da ging ihre Frage aber noch weiter. Also stieß er die Luft aus und setzte erneut an – nur um ein weiteres Mal nicht zu einer Antwort zu kommen. Langsam hing er wirklich in den Seilen, vom ganzen Ein- und ausatmen und starrte erst einmal unkonzentriert an die Decke. Dann klatschte er einmal in die Hände und deutete begeistert auf Yoko. „Das ist richtig! Makoto war in meinem Jahrgang. Nachdem ich Kirigakure für zwei Jahre verließ und dann eher tot als lebendig wieder heimgebracht wurde, war sie die Krankenschwester, die sich um mich kümmerte.“ Und auch eine der Erstversorgerinnen, wenn er sich recht erinnerte. Sie gehörte zu dem Team, das den ‚Tatort‘ erkundet und ihn dann zwischen den Leichen gefunden hatte. Klug, wie sie war, hat sie niemals ein Wort über Yuusuki verloren, selbst nachdem er gefragt hatte, was mit ihr wäre. Er legte den Kopf schräg und seufzte leise. „Kein Grund zur Eifersucht. Mein Herz, meine Seele und mein Körper gehören nur dir, dir allein, mein Engel~“, sagte er aufmunternd und hatte das dringende Bedürfnis, ihr erneut die Haarpracht durcheinander zu bringen. Die Finger seiner rechten Hand zuckten schon, aber er ließ es bleiben. Nicht, dass sie irgendwann noch böse wurde. „Oh Gott, bitte nicht. Sie sagte, ich wäre viel zu sensibel, um solch ein Leben zu führen, wie ich es jetzt tue und dass du der Tropfen gewesen bist, der alles zum Überlaufen gebracht hat. Dass ich einfach alles hinter mir lassen soll, ohne einen Gedanken an die Vergangenheit zu verschwenden. Ach ja, und dass die Leute daheim in Kirigakure voll und ganz verstehen, was ich getan habe und sich sogar Sorgen machen, ob ich das Leben dort draußen und gejagt überstehe. Also wie gesagt: bitte. Nicht.“ Jetzt konnte Yoko wenigstens nicht mehr meckern, dass sie nicht alles erfahren und/oder verstanden hätte! Jetzt kannte sie zumindest alles, was er selbst schon einmal aus dem Gespräch mitgenommen hatte. Außerdem hatte er so gleich mit auf ihre zweite Frage antworten können und das in einem Rutsch! Praktisch, wenn man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Der Gedanke, ein äußerst schlechter Nukenin und eine Schande für seine ‚Zunft‘ zu sein, kam ihm auf. Aber was sollte es ihn stören? Er hatte ja nie vorgehabt, gejagter Krimineller zu werden. Sie war die geborene Nuke. Doch diese beiden Gedanken würde er ihr niemals unter die Nase reiben. War ja irgendwo schwer zu ertragen, oder? Allerdings… die Chance, die nächsten Jahre zu überleben, war deutlich höher, wenn sie zusammenblieben! Doppelte Stärke und so etwas. Ihm fiel auf, dass er nicht nur abhängig von ihrer Liebe war, sondern auch einfach von ihr. Allein, so sagte er sich, würde er eh nicht mehr lange machen. Bei so einer direkten Aufforderung konnte er eben nicht ausweichen. Egal, ob sie nachschob, dass es egal wäre. „Hmpf“, machte Len, unzufrieden mit sich selbst. „Ich bin scheu und verklemmt.“ Ding, ding! Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung! Ein wenig musste er dann aber doch wieder lächeln. Genau seine Vermutung hatte also zugetroffen. Manchmal war sie eben furchtbar berechenbar. „Keine Sorge. Ich verlange nichts von dir, dazu habe ich sowieso kein Recht, egal in welchem Bereich. Außerdem sind Teller dem menschlichen Magen eher weniger bekömmlich. Es geht in dieser Redensart eher darum, den Teller leer zu essen, als alles andere. Im Übrigen würde ich dir nur Sachen zumuten, die A) ich vorgekostet habe und B) auch exquisit sind. Deine Sicherheit und so weiter.“ Jetzt durfte sie sich ja glatt noch mehr wie eine Königin fühlen. Früher hatten die ja immer so ihre Vorkoster, damit das Essen auch ja nicht vergiftet war. Wenn der Diener umfiel, wurde das Essen weggeschmissen und die Köche geköpft. Ähnliches würde in diesem Fall wohl auch eintreten. „Meine ich“, erwiderte Len nickend und presste die Lippen aufeinander. Hoffentlich hatten sie das Thema bald hinter sich. Sicherlich hätte er jetzt gerne verzweifelt aufgelacht. Diese Sorge musste sie sich auf keinen Fall machen. Böse Schwiegereltern hatte sie ja keine mehr. Nur für ein paar wenige Herzschläge lang konnten sie ihre Zweisamkeit in einem herrlichen Kuss vereint genießen – dann holte Yokos Magen sie beide in die Realität zurück. Aber er konnte damit umgehen, musste es sogar. Denn was sollte er schon groß tun? Abstellen konnte man Hunger eben nicht. Ein wenig resigniert sah er zu, wie sie sich schließlich von ihm abwandte, bis er sich aufsetzte und schließlich nur nebenbei erwiderte, während er daran arbeitete, sich aus den Decken zu befreien: „Groß. Wenig nahrhaft. Kalorienreich. Sättigend. Das ist eine Kurzzusammenfassung von einem englischen Frühstück.“ Nachdem er schweigend weiter daran gearbeitet hatte, das arme, schutzlose Prinzeschen aus den Fängen der bösen Decke zu befreien, seufzte er schließlich auf und sah Yoko entschuldigend an. „Tut mir leid, wenn ich dich desillusioniere… Aber eines im Voraus: Ich habe nicht gelogen! Kein einziges Wort! Das wirst du schon merken. Aber hey, ich kann das einfach nicht mehr verheimlichen, nicht, dass du dich noch zu sehr freust und dir mit sinnlosen Sorgen den Kopf zerbrichst… Meine Eltern sind seit vierzehn Jahren tot, okay?“ Len atmete fast schon erschöpft aus, aber zumindest hatte er sein Herz erleichtert. Länger hätte er das nicht ertragen. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 02 Sep 2011, 10:32 | |
| Yoko war nun mal, wie sie war. Und so dachte sie auch gerne unklug laut nach, bis sie sich mal etwas zusammengereimt hat auf das, was man ihr so verzählte. Und da wartete sie auch nicht darauf, dass man es ihr besser erklärte. Merkte nicht mal, dass Len daran verzweifelte nie zu Wort kommen zu können. „Heißt sie nicht Fanta?“, fiel ihr da zwischendrin auch wieder etwas auf und sie sah ihn nachdenklich an. Fragte sich, was ihm passiert war und vor allem, wieso. Wieso war er fort von Kirigakure und wieso ist mit ihm was auch immer geschehen? Und… wieso weiß sie eigentlich gar nichts von seinem früherem Leben. Das war recht bitter. Jetzt waren sie zusammen, auch schon länger gemeinsam unterwegs, aber sie hatte so gesehen von seiner Vergangenheit keinen blassen Schimmer. Wo sie letztendlich wie ein offenes Buch sein musste, was ihre Vergangenheit anging. Schief lächelte sie ihn wieder an und nickte. Natürlich wollte sie ihm glauben, was er da so von sich gab, allerdings war da einfach die entscheidende Tatsache, dass sie eben doch viel älter war. Dass es so viele gab, mit denen er doch sicher auch glücklich sein konnte und die noch in seinem Alter waren. Doch wenigsten erzählte er ihr nun, was in etwa los war bei ihnen vorhin! Und es kam ihr recht bekannt vor. Was sie aber damit abtat, dass sie ihm einfach weiter brav zuhörte. Ja, auch sie konnte es ab und an mal! Selbst wenn ihr nicht unbedingt alles gefiel, was sie da zu hören bekam. Hieß es nichts anderes, dass sie ihn noch ganz kaputt machte, was noch zum kaputt machen ging. Ein schlechtes Gewissen überkam die junge Frau und wieder nickte sie am Ende seiner Erzählung. „Ist gut… beziehungsweise nicht gut!... oder… aber…“ Sie unterbrach sich selbst, da sie es ja mal wieder selbst nicht genau wusste, was sie sagen wollte. Fanta… nein Makoto meinte auch nichts anderes, als dass er das Nukenindasein an den Nagel hängen solle. Doch war so etwas ja nicht unbedingt leicht. Zumindest sie würde es nie mehr schaffen ein richtig normales Leben in einem der Großdörfer führen zu können. Man würde sie einfach in den Kerker werfen. Vielleicht auch die Todesstrafe – aber bei ihm? Sie wusste ja gar nicht so genau, was er bisher angestellt hatte. Doch so viel würde es wohl nicht sein, oder? Er meinte ja selbst er tötet nicht unnötig und gegen Drogen und allem war er ja auch. Da war das nächste Thema wenigsten von ihrer Seite aus wieder aufheiternder! Vor allem, da sie eine annehmliche Antwort bekommen hatte und sie sich ein Grinsen nun doch nicht ganz verkneifen konnte. „Wenn das so ist…“ Würde sie ihm das schon noch näher bringen können. Man konnte ja eigentlich an allem arbeiten! Wobei es sie wirklich überraschte. Sonst ging er ja auch Stolz durchs Leben. Sie legte den Kopf schräg. „Ist gut, dann esse ich eben das, was auf dem Teller ist – damit kann ich leben. Hatte ich ohnehin vor. Doch brauch ich nichts… ah… exquisites. Hauptsache du hast es gemacht, oder du isst einfach nur mit mir gemeinsam.“ Das war auch alles, was sie sich wünschte, wenn es um so etwas ging. Hauptsache er schickte sie nicht alleine irgendwo hin, wo sie zu essen hatte. Da fiel es ihr natürlich nicht auf, dass er sie gerade extra wieder wie eine Königin behandeln wollte. Das Thema mit seinen Eltern war von ihr aus gesehen nun abgeschlossen. Weiteres Gerede hätte nur noch den schönen Kuss ruiniert. ….Und so war es ihr eigener Magen, der ihn ruinierte! Das Leben hatte schon so seine Schicksalshammerschläge. Also rollte sie sich von ihm wieder ab und war erst recht blöd in der Decke verheddert – oder waren es sogar zwei? Nun, Nebensache. Er half ihr ja jetzt da raus und erzählte ihr, wie so ein englisches Frühstück aussah – oder auch nicht. Sie hätte ja eigentlich lieber gewusst, was man denn aß. Nicht die Zusammensetzung. Aber gut. Sie nahm die Antwort so hin. Würde es eben eine Überraschung bleiben und sie mochte ja Überraschungen! „Danke“, meinte sie, als sie endlich befreit war und war im Begriff aufzustehen, als er sie mit so einem bestimmten Blick ansah, den sie nicht ganz deuten konnte, doch ließ er sie noch warten und siehe da, er sagte etwas. Ein nettes Fremdwort, mit dem sie so gar nichts anfangen konnte. Umso verwunderter sah sie ihn an, als er sich so zu rechtfertigen versuchte. Und dann war es so, als hätte man sie gerade in kaltes Wasser geworfen. Verständnislos sah sie ihn an, als sie es sich langsam wieder zusammenreimte. Er… hatte keine Eltern mehr? Also so wie sie… irgendwie. Ihre Eltern waren ja seit zehn Jahren tot und… sie war älter als er und… und… „E-Es tut mir leid…“, stammelte sie. Wie konnte sie sich gerade nur so getäuscht haben? Und verletzt hatte sie ihn garantiert auch, da sie so viel darüber gesprochen hatte. So vernarrt in diese Idee gewesen ist. Da konnte sie einfach nicht anders, als sich auf die Unterlippe zu beißen und ihn in ihre Arme zu ziehen, noch einmal eine Entschuldigung zu stammeln. Sie hatte das ja nicht direkt beabsichtigt. Also hatte keiner von ihnen mehr Eltern.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 02 Sep 2011, 12:58 | |
| „Ja, mit Nachnamen. Makoto Fanta also“, antwortete er Yoko. Sie war ja wirklich manchmal wie ein Kind, Fragen über Fragen, neugierig, wie keine Zweite. Aber das machte sie auch ein wenig außergewöhnlich und das reizte Menschen schließlich. Das Ungewisse zog einen magisch an! Ein wenig dachte Len darüber nach, was sie sich gerade so zusammengesponnen hatte – und ärgerlich stellte er fest, dass sie Recht hatte. Er wusste davon, dass sie ganz friedlich bei ihren Eltern aufgewachsen war, im Kreise einer netten, recht großen Familie, zu der dann auch seine Schwester gehört hatte. Nachdem ihre Eltern ermordet worden waren, kümmerte sich ihr Onkel um sie, bis sie schließlich das Dorf verriet, um Rache nehmen zu können. Zwischendurch war sie wohl in den Drogensumpf abgerutscht und hatte sich so über Wasser gehalten, wie sie konnte und erfuhr schließlich, nachdem sie bereits auf ihn getroffen war, dass ihr großes Lebensziel, die Mörder ihrer Eltern zu bestrafen, bereits vertan war – weil sie es unbewusst bereits erreicht hatte. Und was wusste sie von ihm? Nicht mal annähernd so viel. Dass er von seiner Schwester getrennt wurde und dass er von einem Lehrmeister namens Shinjiro mit strenger Hand erzogen worden war, bis er schließlich ebenfalls ‚entschied‘ abtrünnig zu werden und ein paar Monate später begann, als eine Ratte für Akatsuki zu fungieren. Er fühlte sich glatt schuldig, doch wenn die Zeit erst einmal gekommen war, würde er ihr garantiert auch mehr erzählen können. Jetzt zählte erst einmal, dass sie schnell gesund wurde und zu Kräften kam. So eine Vergiftung war eben nicht gerade angenehm. Yoko wurde mit einem tadelnden Blick bedacht. „Aha? Und wo ist jetzt der große Unterschied zwischen uns? Ich könnte auch so eifersüchtig sein, weil es noch so viele, reifere Männer gibt, die dich sicherlich genauso lieben würden, wie ich.“ Der entscheidende Unterschied war wohl, dass er ihr da einfach so weit vertraute, nach allem, was sie jetzt gemeinsam durchgestanden hatten. Er war sich sicher, dass ihre Beziehung dann ganz sicher nicht an Eifersuchtsdramen scheitern würde. Und ja. Er antwortete erneut auf ihre Gedanken, auch, wenn es für sie wahrscheinlich unangenehm war… Man musste seinen Standpunkt ja auch mal klar machen! Nicht, dass sie sich ganz umsonst irgendwelche Sorgen machte, schließlich hatte man ja schon so genug um die Ohren. Irgendwann begann Len zu lächeln und warf ihr mal wieder einen so ziemlich blindverliebten Blick zu, als würde er sie einfach nur anhimmeln, wie eine Gottheit, die ihm erschienen war. „Alles ist gut. Gut, Yoko – gut! Sie sagte, ich soll auf dich aufpassen, wie auf einen ganz besonderen Schatz. Das bedeutet doch, dass du mir gut tust, oder nicht? Dass ich dich behalten soll, hehe.“ Was ihm natürlich gerade recht kam. Immerhin liebte er sie ja über alles. Dann lachte er nur und dachte sich seinen Teil einfach. Tja, da hatte sie ihn schon einmal im Bingo Book gefunden und dann hatte sie nicht einmal die ganze Seite gelesen. Lesen bildet, dachte er sich nur und war übrigens nicht ganz so erfreut wie Yoko über den Themawechsel. „Lass mich doch…“, maulte Len vorwurfsvoll, „ … mit geliebten Menschen ist das halt immer so eine Sache. Da kann man sonst noch so stolz sein.“ War doch so! E-er konnte halt nicht wirklich damit umgehen. Aber genau wie sie gedacht hatte – man konnte ja an allem arbeiten. „Das ist lieb von dir“, sagte Len nur ernstgemeint und lächelte fröhlich. Für ihn zählte nur, dass sie glücklich war. Wenn sie mit dem leben konnte, was er so fabrizierte – solch ein Meisterkoch war er dann eben doch nicht -, reichte ihm das vollkommen und auf die Idee, sie allein zu lassen, kam er doch seit gestern sowieso nicht mehr. Es war gar nicht so einfach, solch verdrehte und verhedderte Decken wieder auseinander zu bekommen! Aber schlussendlich schaffte er es ja mit den ein oder anderen Schwierigkeiten und erwiderte, dass es doch keine Ursache dafür war, sich zu bedanken. Außerdem hatte er da noch etwas viel Schwereres auf dem Herzen lasten, was ihn für den Moment reichlich ablenkte. Immerhin ging es ihm besser, nachdem er gebeichtet hatte und er lächelte nur zaghaft, da ihr Gesicht so unheilvoll verständnislos aussah. „Ah, ma – “, setzte Len an, um abzuwinken, so wie sie es voneinander schon gewohnt waren, aber er kam nicht sonderlich weit, wurde damit unterbrochen, dass sie ihn in die Arme schloss und eine weitere Entschuldigung loswurde. Ein wenig hilflos hing er da nun und wusste wirklich kurzzeitig nicht, was er sagen sollte. Schließlich klopfte er Yoko nur recht freundschaftlich auf den Rücken und meinte fast schon verzweifelt lachend: „Ich bin wie Ödipus! Je mehr ich versuche, etwas zu verhindern, desto mehr treibe ich mich im Endeffekt dazu hin.“ Er ging schon davon aus, dass sie nichts mit Ödipus anfangen konnte, weswegen er sich schließlich sanft von ihr losmachte, um sie ansehen zu können, nahm vorsichtig ihre Hände in seine. „Entschuldige, dass ich es dir nicht gesagt habe. Du hattest dich nur so gefreut und ich dachte, du würdest dir nur Vorwürfe machen… Im Endeffekt fühlst du dich nur noch schlechter, oder? Verzeih. Aber hey – dir muss wirklich nichts leidtun. Du wusstest das ja nicht, ich hab’s dir ja schließlich nie gesagt.“ Len schenkte ihr noch ein Lächeln und stand dann schließlich auf, denn er musste ja das Frühstück vorbereiten – und sie wollte duschen. Er hatte sie da jetzt schon viel zu lange von abgehalten.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 02 Sep 2011, 14:27 | |
| „Ah, okay. Trotzdem ein recht komischer Name… selbst als Nachname! – Ob sie die Fanta erfunden haben?“, schoss es ihr da so durch den Kopf. Da es ein Nachname war, konnte das doch recht gut möglich sein. Viele benannten ihre Erfindungen nach dem eigenen Namen. Doch war nun die Frage wichtiger, was sie eigentlich alles von ihm wusste. Sie wusste nun, dass er aus einem kleinen Dorf zur Grenze des Wüstenreichs herkam. Seine Eltern ihn und seine Zwillingsschwester fortschickten, weil Leute hinter ihnen her waren, weil sie besondere Fähigkeiten hatten. Er stellte sich ihnen um Rin zu retten und kam nach Kirigakure. Und dann… reißt schon recht der Faden. Er wurde mit anderen Kindern zusammen trainiert. Sie wusste, dass es noch ein Mädchen und einen Jungen gegeben haben musste, an die er sehr hang… die beide tot sein müssten. Ach, und dass er durch die Chuuninprüfung gerasselt war, die selbst sie bestanden hatte!... Da musste er wirklich ein paar schlechte Tage gehabt haben. Ansonsten… er war mal nicht in Kiri, irgendwann, kam wieder halbtot zurück und das mit der Fremden nun noch. Nicht zu vergessen sein Ziel, dass er unbedingt seine Schwester wiedersehen wollte und deshalb sogar für Akatsuki arbeitete. Wenn sie so darüber nachdachte, war es doch eine ganze Menge, die sie wusste. Aber sie kannte nicht die Gründe, doch kannte er alle Beweggründe von ihr auch nicht, wieso sie dieses Leben gewählt hatte. Es war ja nicht nur die Rache an den Mördern ihrer Eltern gewesen. Da spielten auch andere Dinge eine entscheidende Rolle. Sie war eben eine geborene Nuke! „Ah…hm…“ Sie wusste nicht wirklich, was sie jetzt schlagkräftig darauf erwidern konnte, also schloss sie den Mund wieder. Dachte (oha) mal nach. „Aber die könnte ich nicht so lieben“, erwiderte sie dann. Ha! War doch ein Grund. Was brachte es ihr, wenn jemand sie liebte und glücklich machen wollte, sie aber selbst nicht auch so empfand? Irgendwie war das schon wieder egoistisch… aber ändern konnte sie es nun mal nicht. Und wahrscheinlich musste sie jetzt einfach noch anfangen damit klar zu kommen, dass es so viele junge Menschen gab – ein Glück, dass sie da ‚nur‘ die weibliche Menschheit als Konkurrenz anzusehen hatte! Ja, immer positiv denken. Wieder nickte sie. „Hat sie das wirklich gesagt?“, fragte sie doch wieder nach. Konnte ja gut sein, dass er sie da nur beruhigen wollte… und so. Würde sie wohl auch tun, wenn es ihr möglich wäre ihre Gedanken vor ihm zu verschließen! Nun konnte sie auch wieder grinsen. Sie war eben leicht wieder glücklich zu stimmen. Mindesten genauso leicht, wie man sie auch wieder traurig stimmen konnte. „Sonst fangen wir einfach mal damit an gemeinsam schwimmen zu gehen. Da hat man im Normalfall sogar noch was an“, meinte die Utsukushi und zwinkerte ihm vielsagend zu, ehe sie ihm ein Küsschen gab. Zwar wusste sie nicht, was daran nun lieb war, doch stimmte sie ihm mal einfach mit einem ‚Hmhm‘ zu. Besser, als wenn sie gar nichts mehr gesagt hätte. Und wie es wieder so kommen musste, wurde sie im nächsten Moment schlagartig einen Tick trauriger. Einen großen Tick! Kurz fragte sie sich, wer denn Ödipus sein konnte, doch schien das nicht so wichtig zu sein. Immerhin fuhr er ja recht verständlich fort. Auf seine Vermutung nickte sie zaghaft. Sie war eben eine schlechte Lügnerin, vor allem vor jemand, den sie mochte und nicht mehr anlügen wollte. Also lieber gleich bei der Wahrheit bleiben. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ist doch recht sinnlos, dass jetzt ausgerechnet du dich entschuldigst, oder?“, lautete ihre Gegenfrage. Immerhin war es ja ihr Fehler gewesen. Sie hätte es sich doch auch denken können. Sie verfluchte sich und ihr Taktgefühl. Sah zu, wie er aufstand und machte es ihm gleich. „Ich… bin dann eben unter der Dusche…“, kommentierte sie ihr Vorhaben, als sie sich auf zum Bad machte und darin verschwand.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 02 Sep 2011, 18:07 | |
| „Schon… Heißt auf jeden Fall nicht jeder so. Und das habe ich mich auch gefragt! Aber das weiß ich leider nicht“, erwiderte Len daraufhin nur. Er wusste es wirklich nicht und hatte auch versäumt, danach zu fragen. Doch eigentlich interessierte ihn das auch kein Stück. Manche Leute verschwendeten ihre Zeit eben nur ungern damit, irgendwelche Sachen herauszufinden, die ihnen im Endeffekt gar nichts bringen, also wie zum Beispiel die Sache mit der Erfindung der Fanta und Makotos Familie. Mit wachsendem Unmut musste er sich anhören, was sie denn alles von ihm wusste und es deprimierte ihn immer wieder. Am besten hörte er wirklich auf seine Psychologin: einfach alles vergessen. Aber Yoko machte es ihm im Moment gar nicht so einfach, womit er allerdings leben musste. Was das mit der Chuninprüfung anging… Nun, es kämpfte sich nicht allzu gut, wenn man Monate im Krankenhaus lag und nur wenige Wochen hatte, um all die Versäumnisse nachzuholen…! „Aww, gut gesprochen, das ist nett von dir“, meinte Len dann vergnügt und lächelte breiter, als ein Honigkuchenpferd dazu in der Lage war. Was für ein großer Zuspruch! Das bedeutete ja im Endeffekt, dass sie nur ihn so sehr liebte, oder hatte er da etwa irgendetwas Entscheidendes versäumt? Nun ja, eigentlich sollte man davon ja ausgehen, so, wenn man zusammen war. Er jedenfalls glaubte fest daran, wäre ja auch fatal, wenn nicht. Deswegen lehnte er sich auch ein wenig vor, um ihr einen Kuss von den Lippen zu stehlen – ihm war einfach danach. Vielleicht auch als kleine Belohnung dafür, dass sie so etwas Nettes gesagt hatte. Mit einem hinterhältigen Grinsen kommentierte Len ihre Gedanken: „Mal angenommen, ich würde wirklich unberechenbar bleiben wollen – würdest du dann sogar gutaussehende Kerle totstarren wollen?“ Immerhin war er in ihren ja nur unberechenbar, wenn er sich denn auch mal an einem Typen austobte, was in seinen Augen aber viel zu abwegig war. Er konnte sich so etwas gar nicht vorstellen… Aber um Yoko ein wenig zu ärgern ging das allemal. Zumal er sich dann auch wirklich sicher sein konnte, dass sie nur an ihm hing! Manchmal fand er sich wirklich selbst eigenartig gemein, aber er konnte das nicht wirklich ändern. Len nickte bekräftigend. „Ja, hat sie! Jedenfalls so in der Art.“ Er hatte es ein wenig blumiger ausgedrückt und nicht so knallhart mit einem Hauch schwarzen Humor – aber die Nachricht war ja im Endeffekt gleich geblieben. Er sollte auf Yoko aufpassen und das nahm er jetzt ernst, zumal sie jetzt schon so oft fast vor seinen Augen gestorben wäre. „Schwimmen ist okay“, lenkte er ein. Man sollte ja immer vom Kleinen zum Großen gehen – auch wenn die Art der Aufbewahrung des Wassers bei ihnen wohl tendenziell eher sinken würde. Allerdings fühlte er sich schon ein wenig gemobbt – vielleicht war das die Strafe für eben. Gott bestrafte kleine Sünden eben sofort. Sie tat ihm ja wirklich leid. Sie hatte sich so gefreut. Sie hatte ihm wohl auch eine Freude machen wollen, mit diesem Vorschlag. Und er? Er hatte ein großes Schlamassel heraufbeschworen, indem er sie vor der Wahrheit hatte bewahren wollen. Was für ein phänomenaler Fehler! Es hatte Yoko wirklich schwer getroffen und er war schuld! War schon eine paradoxe Situation. Sie fühlte sich schuldig. Er fühlte sich schuldig. „Finde ich nicht“, antwortete Len relativ stur und begann, ihre Hände ein wenig zu streicheln. „Immerhin bist du die, die hier tieftraurig ist. Ich leide nur mit dir. Weißt du – ich kenne diese Leute doch eh kaum. Man fängt erst wirklich mit drei Jahren an, Erinnerungen abzuspeichern, die man später abrufen kann und ich wurde genau in diesem Alter von ihnen getrennt. Sie sind nur verblasste Schatten. Mach dir also keine Sorge, okay?“ Er log nicht, wenn er solche Sachen sagte. Das einzige, was vielleicht ein wenig an ihm nagte, war, dass sie wegen ihm gestorben waren. Das war mindestens genauso schlimm wie die Tatsache, dass er Menschen bewusst umgebracht hatte. Aber das war gar nicht die Zeit, um über so etwas nachzudenken, weswegen er nur den Kopf schüttelte, ihr einen Kuss aufs Haar drückte und schließlich das Bett verließ. Endlich? Konnte man eigentlich nicht so sagen, aber er wollte ihr ja ein gutes Frühstück machen! „Ist okay“, meinte Len lächelnd, bevor er mit einem devilface hinzufügte: „Und schau dich nackt im Spiegel an. Zähl die Rippen. Fühl deine Ellbogenknochen. Was meinst du, wie du piekst! Ist sicher schlimmer als mein Bart.“ Eigentlich übertrieb er ein bisschen. Vielleicht half es ja im Endeffekt, dass sie sogar alles aufaß und verdammt nochmal nie wieder das Wort Kalorien in Verbindung mit „zu viel“ in Verbindung brachte. Nachdem Len das Knallen der Badezimmertür gehört hatte, die ins Schloss fiel, streckte er sich erst einmal und versuchte, seine Zehen zu berühren – Erfolg! Sein Rücken knackte ein bisschen, aber insgesamt fühlte er sich jetzt sehr viel besser und erholter, als vorher. Dann zog er sich erst einmal um. Frische Wäsche tat ja schließlich immer gut. Aber anstatt eine Jeans zog er sich einfach eine schlichte, dunkelblaue Jogginghose an, denn heute musste er ja nicht rausgehen. Eine Weile dachte er darüber nach, was als Oberteil angesagt war. Schwierig. Schließlich hatte er ihr ja versprochen, dass er oben frei blieb… Er wühlte in der Tüte rum, in welcher sie die neuen Sachen für ihn mitgebracht hatte - verliebte sich in den identischen, aber neuen Gürtel – und kramte das kurzärmlige Hemd heraus, schnitt vorsorglich die Schilder ab und zog es glücklich an. Passte mit der Farbe sogar zu der Hose! ♥ Da er aber nicht sonderlich begabt war, ohne Spiegel die Haare zu machen, band er sie sich nur relativ lose hoch, einige Strähnen fielen heraus, aber er musste ja ohnehin später noch ins Bad. Das war hier nur vorrübergehend, zum Kochen. Ein wenig stolz konnte er auf das Hotel sein. Als wären sie so voraussichtig gewesen, dass es möglicherweise Leute mit Vorliebe für ein englisches Frühstück gab. Es gab rote Bohnen, Toast, Würstchen, Eier und Bacon – was wollte man mehr? Musste er es jetzt nur noch ordentlich kochen. Na dann auf in die Schlacht! Hätte er lange Ärmel, würde er sie hochkrempeln, aber das fiel flach, sodass er einfach alle Herdplatten anwarf. Ein Topf mit Bohnen. Eine Pfanne mit Würstchen und Speck. Eine Pfanne mit Eiern – rühren, rühren, schnell, sonst wird’s ein Spiegelei! – und eine Pfanne für das Toast. Ja. Klingt ziemlich abartig (ist es auch), aber das Toast wird manchmal eben in der Pfanne gebraten, anstatt in den Toaster zu geben. Gab durch das Fett nett Kalorien, ihm wurde allerdings schon beim Geruch schlecht. Sich vierteilen wäre nett, dann würde er sicherlich keine Probleme dabei haben, diesen ganzen Scheiß parallel fertig zu machen… Als ihm dann auch noch Fett auf die Finger spritzte und sie stellenweise verbrannte, wünschte Len sich unwillkürlich, er wäre doch mit Yoko unter eine warme Dusche gestiegen.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 02 Sep 2011, 19:23 | |
| „Vielleicht frag ich sie ja, wenn sie mal wieder da ist…“, meinte sie und strich sich nachdenklich über ihren nichtvorhandenen Bart. Sie wusste ja nicht, dass genau diese Frau sie nicht mehr besuchen würde. Wahrscheinlich wäre es auch von Vorteil, würde er sie nett noch einmal darauf hinweisen, dass er alles hinter sich lassen solle. So dachte sie aber feucht fröhlich einfach über seine Vergangenheit nach, die ihm so bekannt war. Oder aber es würde ihr bald noch selbst wieder einfallen. Wer weiß, wer weiß. Die Utsukushi erwiderte sein Lächeln. Freute sich darüber, dass es ihn freute, was sie da so gesagt hatte und erwiderte nur zu gern den Kuss. Da fiel es ihr auch wieder leichter daran zu glauben, dass er sie eben doch auch liebte, wenn er so reagierte. Oh… oh! Das Grinsen hatte nie etwas Gutes an sich. Das wusste sie von ihrem eigenen Spiegelbild. Und siehe da… sie verstand im ersten Moment noch nicht gleich, was er meinte. Auch, weil sie eben aus jenen Gedanken gerissen wurde. „Aaaha…. Gegebenenfalls… ja, würde ich wohl. Aber werde ich ja nicht müssen du bist ja homophob“, konterte sie mit einem ebenso breiten Grinsen. Wenn man es wirklich so nicht leiden konnte, dass man Homophobie hatte, dann ließ es sich eben nicht so ablegen, dass man doch mal was Neues ausprobierte. „So?... Was hat sie denn dann genau gesagt?“ Wenn er es so ausdrückte, dann wollte sie es schon wieder genau wissen. Denn ‚so in der Art‘ konnte ja auch wieder alles bedeuten in ihren Augen! Beschönigungen waren nicht nett, nein nein. „Steh zu deinem Wort. Ich werde mich schon noch mal wieder daran erinnern und darauf zurückgreifen“, warnte sie ihn mit einem breiten Lächeln vor. Zur Not würde sie ihn samt Klamotten mit wo auch immer hinein ziehen. War zwar nicht die feine englische Art, aber Yoko kam schon zu dem, was sie so wollte. Sie zog einen Schmollmund. Er solle ihr bei so was nicht einfach widersprechen. Und… er war nicht traurig? Sie war doch nur traurig, weil sie ihn durch das Gerede verletzt hatte! Aber das schien ja nicht wirklich so zu sein. Also nickte sie langsam. Und selbst bei so etwas konnte er es nicht lassen schlau zu reden. Aber das war sie ja gewohnt und liebte es auch an ihm. Doch wenn es ihm wirklich nichts mehr ausmachte, dann würde sie eben auch wieder versuchen glücklich zu sein. War sie ihm ja schuldig. Wobei es eigenartig war, dass er es ihr da nicht schon früher erzählt hatte, wenn es ihn nicht mehr betraf. Sie seufzte wieder. Wahrscheinlich war es besser sich nicht noch weitere Gedanken darüber zu machen. Das machte sie beiden nur noch krank und zerstörte die neuaufgekommene Harmonie, die wieder zwischen ihnen war. Bei seinen abschließenden Worten, als sie an der Tür zum Bad war, schnaubte sie kurz. Er wollte ja nicht wirklich, dass sie richtig fett werden würde. Das war ja noch unschöner als ein paar Knochen! Die Tür fiel hinter ihr zu und sie zog sich aus. Viel anhaben tat sie ja nicht mehr. Das Shirt von ihm – ob sie sich das auch behalten durfte? – und normale Unterwäsche eben. Ach und Socken noch… Alles landete im trockenen Waschbecken, weil sie es nicht so auf den Boden werfen wollte. Schon gar nicht das seine und ging mal als erstes aufs Klo, ehe sie unter der Dusche verschwand. Warmes klares Wasser prasselte auf sie ein und sie genoss es erst mal einen Moment, ehe sie begann sich einzuseifen, die Haare zu waschen. So unter Wasser hängten sich Haare auch immer aus, dass ihr auffiel, dass sie wirklich wieder länger waren. Das Problem wäre schon behoben, wären sie noch gleich zum Friseur gegangen. Aber das mussten sie ja nun verschieben. Schon ärgerlich, dass ihr da so etwas passieren musste. Oder auch nicht… was wäre wohl noch passiert, hätte sie richtig gedacht? Was war eigentlich ganz zum Schluss genau gewesen? Sie wollte da noch was sagen… was war das nur… sie… konnte sich nicht mehr daran erinnern. Und ihr Kopf tat so weh. Was war jetzt nur schon wieder los? Sie sank auf die Knie und hielt sich den Kopf, während das Wasser nun mehr erbarmungslos auf sie einprasselte. Wahrscheinlich ging es ihr einfach doch noch nicht so gut. Zu viele Informationen, zu viel Geschehen, zu wenig Essen. An der Stange zog sie sich wieder auf und drehte den Hahn zu. Strich sich fahrig Haare aus dem Gesicht, ehe sie eher aus der Kabine stolperte, als das sie normal ging. Aber die Stufe nach innen war ihr gerade einfach zu hoch. Mit zittrigen Händen griff sie nach einem der Handtücher und wickelte sich ein, ehe sie sich am Waschbecken abstützte und einige Male tief durchatmete. Unwillkürlich musste sie doch zur Seite blicken, wo der große Spiegel hang. Sie lächelte schief – aus Verzweiflung. Sie sah einfach nur schrecklich aus… wie konnte da ausgerechnet er sich in sie verlieben, wo er doch so gut aussah? Er hatte eben doch recht, dass sie extrem knochig war. Richtiges Klappergestell. Seufzend trocknete sie sich ab und besah sich ihre Arme. Spannte Muskeln an. S-Sie musste unbedingt trainieren! So hatte sie doch gar keine Chance mehr gegen irgendjemand. Und wahrscheinlich tat sie ihm wirklich weh bei den Knochen… Sie biss sich auf die Unterlippe, ja, musste ab und an einfach sein. Sie wirkte einfach armselig! Und konnte nur so ihre Tränen unterdrücken. Wieder runterschlucken. Sie föhnte sich die Haare mit dem hoteleigenen Föhn trocken. Kämmte sie – riss dabei einige Haare aus und zog sich an. Es würden ja leider noch ein paar Leute kommen, weshalb sie sich nur frische Unterwäsche anzog (hatte ihren Rucksack ja unter dem Waschbecken), eine weite schwarze Jogginghose und ein weißes T-Shirt. Noch einmal blickte sie in den Spiegel und nahm sich vor nun wirklich mehr zu essen. Oder wenigsten mal daran zu denken essen zu sich zu nehmen. Das war ja ihr Hauptproblem. Sie würde ja essen, hätte sie immer die Zeit dazu. Und wenn sie die Zeit hatte, dann vergaß sie es einfach so. Noch einmal fuhr sie sich durch die Haare und öffnete wieder die Tür nach draußen.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 02 Sep 2011, 19:48 | |
| „Betonung liegt auf wenn“, meinte Len daraufhin gutgelaunt. „Man sieht sich immer zweimal im Leben, nicht? Du hast also vielleicht noch eine Chance, Makoto noch einmal zu sehn. Aber sie sagte, sie würde nicht noch einmal herkommen. Vielleicht findet sie dich scharf und will dich mir bloß nicht ausspannen, so aus alter Kameradschaft.“ Konnte ja gut möglich sein! Und großartig, wie seine Yoko nun einmal war, wurde es doch nur wahrscheinlicher. Er konnte es sich jedenfalls gut vorstellen. Außerdem zeigte es ja, dass er nicht unnötig eifersüchtig war. Vielleicht sollte er es manchmal sein? Tat ihrem Ego vielleicht gut, zeigte ihr, dass er notfalls um sie kämpfen würde… Ach, viel zu kompliziert für den Moment. Schließlich ging es in ihrem Gespräch ja schon einen Schritt weiter. Bloß nicht in der Vergangenheit verweilen, nicht? „Du bist eine Spielverderberin“, maulte Len und funkelte sie beleidigt an. „vielleicht verändere ich ja nur für dich meine Vorlieben, hm? – Moment, das macht keinen Sinn…“ Im Endeffekt machte das ganze Gespräch keinen Sinn, denn er wollte ja bei Yoko bleiben und nicht irgendwann völlig verstört in den Armen eines fremden Mannes liegen. Allein bei der Vorstellung schüttelte es ihn und er klapperte für den Moment mit den Zähnen, weil es für ihn gefühlte zwanzig Grad kälter geworden war. „Gott… ein Glück, dass ich dich habe…“, murmelte er deswegen eher zu sich, als dass er wirklich mit ihr sprach. Kurz musste er bei Yokos Frage überlegen, aber dann antwortete er brav: „Ich weiß den Wortlaut nicht mehr genau, aber sie sagte etwas von wegen, dass ich auf dich aufpassen soll, nicht dass du vor meinen Augen noch verreckst. Ich weiß nicht, warum sie das gesagt hat, vermutlich aber, weil ich wohl an dem Anblick zerbrechen würde.“ Für dieses ernste Thema sprach er relativ sorglos – aber wer verübelte es ihm? Immerhin würde er ab jetzt ja aufpassen und sie würden noch viele grandiose Jahre miteinander verbringen, ganz sicher. „Tue ich“, nickte Len feierlich ab. Schwimmen war wirklich okay! War ab und an ein nettes Freizeitvergnügen, das man sich ja auch mal gönnen konnte, nicht? Nur nicht zu lang im Wasser bleiben, dann bekam er immer Schnupfen, was recht nervig war. Nachdem das eher deprimierende Thema ‚seine Eltern‘ aufgekommen war, lauschte er einige Herzschläge lang nur ihren Gedanken und seufzte schließlich leise. „Ich bitte dich, zerbrich dir darüber nicht dein hübsches Köpfchen. Vertrau mir da einfach, Yoko. Und jetzt viel Spaß beim Duschen.“ Ein letztes, aufmunterndes Lächeln, dann hatten sich ihre Wege für den Moment getrennt. Er am Kochen, sie in der Dusche. Hätte er gewusst, was sie für Probleme hatte, würde er sich jetzt wirklich voll die Vorwürfe machen, ihren Wunsch abgeschlagen zu haben und nicht für sie da gewesen zu sein. Aber da er davon nichts wusste, kochte er einfach weiter und erfreute sich den kurzen Ruhepausen zwischen Rühren, Umdrehen und hektisches Hin- und herspringen. Da konnte er sich nicht einmal nehmen lassen, fröhlich ein Liedchen anzustimmen und vor sich her zu singen. Zwar nicht das ach so geliebte Kokoro Kiseki, aber immerhin trotzdem ein Lied. Armes Yokolein, dass sie unter der Dusche war und davon nichts mitbekam. Schließlich deckte er den Tisch und tat ihr eine doppelte Portion auf. Um zu verhindern, dass sie sich auf den falschen Platz setzte, sammelte er einfach alle anderen Stühle ein und stapelte sie in einer Ecke des Raumes, sodass eben nur noch ein einziger dort stand. Als ihm einfiel, dass die Herdplatten noch an waren, stürzte er zum Herd zurück und drehte die Dinger aus. Ein letztes Strecken, dann ging auch schon die Badezimmertür auf. Fröhlich winkte Len ihr zu und rief: „Das Essen ist fertig! Ich hoffe, du hast Hunger mitgebracht.“
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 02 Sep 2011, 20:44 | |
| „Wir haben uns sogar schon öfters wiedergefunden!“, erwiderte sie ebenso fröhlich und zuckte mit den Schultern. Würde sie sie nicht mehr wiedersehen, dann war es auch nicht so schlimm. Hauptsache sie würde ihn immer wiedersehen dürfen! ♥ Weshalb auch immer er darauf kam, dass sie auf sie stehen könnte. „Wärst du eifersüchtig, würde ich mich noch mal mit ihr unterhalten?“, fragte sie dann aber doch und ihre Mundwinkel zuckten merklich zu einem Grinsen nach oben. Yoko runzelte die Stirn. „Ah-ha? Du würdest mir nicht ernsthaft noch mit einem Kerl fremd gehen, oder?“ Lieber fragte man doch vorsichtig nach. „D-Das will ich nämlich nicht!“ Musste ja auch gesagt werden wieder. Nicht, dass er sich da noch in etwas hineinsteigern würde, was sie so gar nicht beabsichtigt hatte. Er fröstelte… dabei war es hier im Bett doch nicht so kalt. Eigentlich sogar recht warm und war glücklich darüber sie zu haben? Gut, damit konnte sie leben. Sie war auch glücklich ihn zu haben! Sie nickte langsam. Wie oft war sie nun schon halb vor seinen Augen verreckt? Zweimal gekämpft… einmal eine Schlucht runtergefallen und dann noch das mit dem Gift. Viermal also. Ihre Sterbequote stieg in der letzten Zeit ja wirklich weit an. Doch bisher hatte er ja alles so gut wie wegstecken können. Sie war aber auch nur verhältnismäßig kurz weggewesen, ehe sie wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben hatte. Und wenn sie so darüber nachdachte, sie würde wohl auch an dem seinen zerbrechen. Den Freitod in den darauffolgenden fünf Minuten wählen. Da er ihr mal wieder brav zustimmte, bekam er als Belohnung einen Kuss auf die Wange, wie Hunde wohl ein Leckerli hingeworfen bekamen. Noch einmal nickte sie. Sie wollte seinem Wunsch nachkommen nicht weiter darüber nachzudenken und hoffte auch, dass es in der kommenden schönen Dusche besser wurde, doch da ging es ihr ja elendig, wie schon lange nicht mehr. Als sie die Tür wieder öffnete holte sie tief Luft, um möglichst ein Lächeln aufzusetzen. Nicht, dass er es noch allzu merkte, was da gerade in ihr vorgegangen war, und sich Sorgen, oder gar Vorwürfe machte. Doch war das alles gar nicht so einfach, wo sie nun noch bleicher war, als vorher. Bei seinem Anblick musste sie wirklich wieder sanft lächeln. Er hatte sich umgezogen und sie hatten sogar einen halben Partnerlook, was die Hose anging! Und er hatte das Hemd brav aufgelassen. Dass er sich wirklich so viele Mühe machte ihren Wünschen Folge zu leisten… „Sicher“, log sie. Ihr war immer noch nicht so gut, doch hatte sie vorher essen wollen und er hatte sich Mühe gemacht. Also würde sie eben essen und wenn es das Letzte war, was sie tat! Und vielleicht würde ja der Hunger wieder kommen, wenn sie das alles erst mal wieder sah. Auf der Schwelle zur Küche blieb sie verwundert stehen. Immerhin waren die Stühle ganz anders. Und nur noch einer stand da… vor einer riesigen Portion. Viel größer, als die andere da! „Es käme blöd, wenn ich mir jetzt den Stuhl auf die andere Seite ziehe, richtig?“, fragte sie ihn frei heraus und setzte sich – ohne auf die Antwort zu warten – auf den Platz. Rote Bohnen zum Frühstück. Na, wenn das mal nicht was war! Also wartete sie nun brav darauf, dass auch er sich zum Essen setzte und sie beginnen konnten.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 02 Sep 2011, 21:06 | |
| „Wenn nötig würde ich dich auch noch viel öfter wiederfinden!“, setzte er enthusiastisch dazu – und das war sein purer Ernst! Er konnte ja nicht ohne sie, wie er ja nun zur Genüge festgestellt hatte, ohne sie schmerzlich zu vermissen. Allein der Gedanke, dass sie auch nur einen Moment an einem anderen Ort sein könnte, als er selbst, war unerträglich. Ein Glück, dass sie nichts trennen konnte! Davon war er überzeugt. „Wenn du es extra herausforderst… vielleicht…“, sagte Len daraufhin nur und verfiel glatt in eine kurz andauernde Grübelei. Im Ernst – wie konnte sie nur daran denken, sich mit Makoto unterhalten zu wollen? Reichte er ihr etwa gar nicht aus? Außerdem hatte sie sie doch gar nicht leiden können, also musste er ja zwangsläufig missmutig über die ganze Angelegenheit denken. Noch mit dem Zusatz, dass er sich mittlerweile fast schon eingeredet hatte, dass Makoto auf Yoko abfuhr, wie er auf Eiscreme. (Netter Vergleich.) „Wenn du es herausforderst!“, warf er ihr mutig entgegen, obwohl er wohl eher kopfüber aus einem Fenster springen würde, als sie A) zu betrügen und B) auch noch mit einem Mann. „Ach so? Das willst du nicht? Dann eher mit einem Weib? Ayame! Die war doch niedlich“, fragte er, nicht ohne die Absicht, Yoko ein wenig aufzuziehen. Es stand ja sowieso außer Frage, dass er fremdging… Es gehörte sich nicht, außerdem konnte sie ihm garantiert mehr bieten, als so einiges an jungem Mädchen in seinem Alter. Nein, Yoko brauchte sich dahingehend keine Sorgen machen. Ein Nicken – mehr bekam er gar nicht als Antwort. Nun ja, war ja auch relativ hart ausgedrückt und bestimmt etwas, worüber man hart nachdenken musste… Er müsste eigentlich mal die Hand ausstrecken, um sie zu berühren und ihre Gedanken lesen zu können, aber das käme ja schon irgendwo komisch, weswegen er es ließ und einfach weiter da saß, wo er schon seit Längerem saß. Aber er bekam ja einen Kuss auf die Wange, was ihm dann doch wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Auch wenn er dafür schwimmen gehen musste. Die aufkommende Freude, als die Badezimmertür endlich aufging – Yoko war aber auch viel zu lange weggewesen – ging kurz darauf auch schon wieder unter. Wenn er so verglich… die Farbe, die sie sonst so im Gesicht hatte, oder auch eben noch vor ein paar Minuten, war wesentlich gesünder gewesen. Sein Lächeln erstarb, auch wenn sie sich Mühe gab, darüber hinwegzutäuschen. „Was ist denn los…?“, fragte Len relativ leise dafür, dass sie noch einiges an Entfernung zwischen sich hatten. Aber egal, was los war, erst brauchte sie etwas zu essen. Das würde ihr jedenfalls helfen, hoffte er. Essen brauchte jeder Mensch, auch sie – vor allem sie! Also nickte er und zwang sich zu einem schiefen Grinsen. „So ziemlich und ich wäre böse auf dich.“ Da sie sich aber brav auf den richtigen Stuhl setzte, hievte der Nukenin sich ebenfalls einen Stuhl vom Stapel, damit er sich setzen konnte. Ihr gegenübersitzend hatte er sie wenigstens im Blick. „Es sieht vielleicht ein bisschen komisch aus…, aber es schmeckt relativ gut“, sagte er, bevor er sich eine Ladung Rührei in den Mund schaufelte. Freilich hatte er auf den Toast verzichtet…, nicht, dass er noch das Zimmer vollkotzte. Damit wäre wohl keinem geholfen.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 02 Sep 2011, 21:50 | |
| „Ich dich doch auch, Dummkopf“, erwiderte sie lächelnd und legte ihre Hände an seinen Kopf, um ihn auf der Stirn zu küssen. Garantiert würde sie ihn immer und immer wiederfinden, wenn es denn sein musste. Doch war es gut so, wie es war und es eben nicht nötig war. „Ach, ernsthaft?“, fragte sie doch etwas verdutzt nach. So gesehen hätte sie sie wirklich nur nach dem Namen im Zusammenhang des Getränks gefragt. Nicht mehr und nicht weniger. Und die Wahrscheinlichkeit, dass er auch wieder dabei war, war höher, als wenn sie alleine wäre, wo sie doch nicht mehr von seiner Seite weichen wollte, außer es war wirklich notwendig, wie wenn sie zum Beispiel aufs Klo musste. Nun sah sie ihn aber erst mal mit offenstehendem Mund an. Natürlich erinnerte sie sich noch an Ayame – selbst wenn sie es absolut nicht wollte – und es versetzte ihr doch einen Stich im Herzen. Wenn sie daran dachte, wie er eine andere lieben konnte. Eine andere, die sie sogar ‚kannte‘. Das war… grausam, weshalb sie nur kurz ein „Hm“ von sich gab, wollte sie nicht noch mehr darüber nachdenken. Auch das folgende Thema war nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Ihre eigenen Fälle, in denen sie halbverreckt war. Nun ja, bis auf das mit dem Spinnengift, waren es wenigsten stilvollere Tode gewesen, als wo sie beinahe an einer Überdosis von Drogen gestorben wäre. Auf seine Frage, was denn los war, winkte sie nur mit einem kurzen Kopfschütteln ab. „Nicht so wichtig“, hängte sie noch dran, damit er es hoffentlich wirklich als unwichtig abstufte. „Ach, bestimmt. Immerhin hast du es ja gemacht“, erwiderte sie schnulzig, wie sie zurzeit ebenso war. „Itadakimasu.“ Dann machte sie sich auch über das Essen her. Wenn sie es auch anders aß, als er, oder ein normaler Mensch. Sie packte sich nämlich auf eine Scheibe Toast ein paar Scheiben des Specks und erst darauf noch eine Ladung Rührei. Komischer Weg etwas zu essen, aber dann bekam man es auch schneller runter! Das Problem würde für sie wohl nur noch die Würstchen und Bohnen darstellen. Wie man die möglichst effektiv zusammenstellen konnte, um es schnell weg zu haben. Dass man es gar nicht merkte, dass es so unheimlich viel war. Er hatte eindeutig übertrieben mit dem Vorsatz ihr mehr Essen zu machen. Der letzte Bissen wurde runtergeschluckt und wow… sie hatte jetzt schon keinen Hunger mehr, obwohl sie da noch so viel auf dem Teller liegen hatte. Erst mal ein Schluck trinken - wäre nur etwas da. Also stand sie auf und holte sich den Orangensaft aus dem Kühlschrank und zwei Gläser aus dem Schrank, da sie ja nicht wusste, ob er auch etwas mochte. Stellte ihm das für ihn vorhergesehene hin , schenkte sich selbst ein und die Packung landete in der Mitte, dass jeder von ihnen hinkam. „Sag mal Len…“, begann sie nach ein paar Schlucken ohne aufzusehen. „Ich bin wirklich… dünn, richtig?“ Vielleicht hatte er ja seine Meinung geändert, konnte ja immer mal passieren.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Fr 02 Sep 2011, 22:30 | |
| „Wenigstens sind wir uns dann einig“, kommentierte Len und rieb sich schon ein wenig verlegen die Stirn. War schon einzigartig, so die erste, wahre Liebe. Man freute sich eben über alles Mögliche – sogar so etwas! Und nichts wurde alt. Nicht einmal solch winzige, kleine Gesten. Ein weiteres Mal nickte er und sagte: „Ernsthaft! Ich könnte auf die ganze Welt eifersüchtig sein und ich würde sehr, sehr traurig werden, solltest du nur in Erwägung ziehen, jemanden anderen als mich auch nur richtig anzusehen!“ Standpunkt klarmachen – musste man ja eben doch manchmal machen, damit alles klar im Raum stand. Missverständnisse waren so tödlich für Beziehungen, wie er erst kürzlich festgestellt hatte, auch wenn es so gesehen nicht wirklich ein wirkliches Missverständnis gewesen war, sondern nur unheimlich… kompliziert. Kaum, dass die gewünschte Reaktion eingetroffen war – die pure Sprachlosigkeit –, lachte Len und legte den Zeigefinger der rechten Hand unter ihr Kinn, um ihr sanft den Mund wieder zuzudrücken. „Mund zu, sonst kommen die Fliegen rein. Außerdem kann ich dich dann so schlecht küssen“, erklärte er sich und ließ es sich nicht nehmen, sie noch einmal zu küssen, sogar darauf bedacht, extra sanft und zärtlich zu sein, um die vorherigen, gemeinen Worte zu entkräften. Er strich ihr, kaum, dass er die Augen wieder geöffnet hatte, einmal lächelnd über die Wange und meinte in einem tröstlichen Tonfall: „Ach komm schon, Yoko, das war nur ein Spaß. Dich betrügen wäre wie… wie… als würde man eine ganze Millionen einfach verbrennen und dann bettelarm weiterleben. Man hatte alles – und geht zum Nichts. Es haben sich bestimmt schon Einige umgebracht, weil sie einfach immer an dich und dein… nennen wir es Können denken mussten und somit einfach keine Erfüllung mehr gefunden haben.“ SO! Das musste reichen. Ihrem Gesichtsausdruck nach war sie zwar immer noch nicht wirklich zufrieden, aber naja, was sollte man schon noch großartig hinzufügen? Er setzte sich in den Schneidersitz und stützte die Ellbogen auf die Knie, nur um das Kinn in beide Hände zu stützen und dann äußerst vergnügt zu ihr herüber zu sehen. „Weißt du noch, nachdem wir miteinander geschlafen haben? Danach war ich doch völlig unzurechnungsfähig. Das ist, wie das Leben sein soll. Nicht einfach aufstehen und gehen, als wäre nichts gewesen.“ Wenn sie jetzt immer noch eine Flappe zog… Dann wusste er auch nicht weiter und sie durfte weiter beleidigt sein. Jetzt hatte er wirklich alle Register gezogen. Aber schließlich verabschiedeten sie sich ja noch in einem rechten Einvernehmen. „Ja, genau… Gesundheit… wie unwichtig…“, murmelte Len nur, aber er wollte ihr ja auch nicht den Appetit verderben. Wäre das Schlimmste, was jetzt noch passieren könnte. Vor allem, wo er selbst so schwere Verwundungen auf sich genommen hatte, um ihr dieses Festmahl von fettigem Frühstück zu machen! Ein wenig fröhlicher erwiderte er: „Hoffen wir’s. Lass es dir schmecken.“ Während er selbst dabei war, mit der Gabel Rührei zu töten (aufzuspießen!) und sich in den Mund zu schieben, beobachtete er sie ein wenig. Er wollte einwerfen, dass sie nicht so schlingen sollte, sondern genießen – außerdem wurde einem dann doch irgendwann schlecht. Aber er ließ es, denn wenn man schneller aß, konnte man auch mehr essen, ohne satt zu werden, denn das Sättigungsgefühl setzte schließlich immer zwanzig Minuten später ein, wenn er es richtig in Erinnerung hatte. Also sagte er nichts und aß ruhig weiter. Immer getrennt die einzelnen Sachen auf. Er aß auch Gemüse, Beilage und Hauptspeise, meist Fleisch, weil er Fisch nicht so ganz leiden konnte, in einer bestimmten Reihenfolge. Aber jedem das seine, richtig? Also wurde erst das Rührei vernichtet, bevor es an die Würstchen ging. Die Bohnen wollte er zum Schluss essen, weil er die und ihre nette, an Raviolisoße erinnernde… ja, Soße, richtig gern mochte, wie er sich eingestand. Als sie aufstand, wollte er protestieren, merkte dann aber, worum es ging und schüttelte, über sich selbst verzweifelt, den Kopf. „Tut mir leid, habe nicht daran gedacht. Macht der Gewohnheit.“ Meist hatte er eben nie für zwei gekocht, geschweige denn, dass er mal gemeinsam mit jemandem gegessen hatte, außerhalb von einem Restaurant. Dann hatte er immer dann getrunken, wann er es für richtig hielt und nicht während des Essens. Das füllte ja nur den Magen. Aber schließlich bedankte er sich nur, bevor er begann, ausdauernd auf einem harten, krossen Stück Bacon herum zu kauen. Nachdenklich sah er zu ihr und kaute erst einmal auf, auch um genügend Zeit zum Nachdenken zu haben. „Mh… Wenn so viele Leute es sagen, wird es wohl stimmen, hm?“
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Sa 03 Sep 2011, 10:34 | |
| „Muss ja ab und an auch wieder sein“, stimmte sie ihm zu und auch das nächste Thema rang ihr ein Lächeln ab. Immerhin bedeutete das ja, dass sie wirklich nur Augen füreinander hatten. Halt so, wie es sich gehörte in einer richtigen Beziehung, nicht? „Werde ich nie machen. Versprochen“, erwiderte sie noch leise. Nein, das würde sie garantiert nicht machen. Was würde es ihr auch schon bringen so jemand tollen gegen irgendjemand einzutauschen? Folgend war sie über das Thema nicht sonderlich erfreut. Trotzdem ließ sie sich gehorsam wieder den Mund schließen. Wäre auch noch viel zu geschockt gewesen etwas groß auf seine Phrase zu erwidern. Doch erwiderte sie den Kuss. Ein Kuss war immer gut. Außer jetzt, wo sie nur noch weniger verstand, als vorher. Da schaffte sie es nicht mal die Augen gleich am Anfang zu schließen, so perplex war sie! Sie hörte ihm brav zu, wusste auch nicht, was sie sonst hätte einwerfen können, also eben zuhören. War zwischendurch auch nicht schlecht. Doch… hieß das nun, dass er sie nur mochte, weil sie eben bestimmte Dinge draufhatte? Bei seiner darauffolgenden Frage, ratterte es erst sinnlos in ihrem Kopf. Was sie danach getan hatten. Danach… danach… sie hatten miteinander geduscht – meinte er das? Da sie sich nicht ganz einen reim darauf machen konnte, fragte sie stattdessen das, was sie eigentlich nur noch mal wissen wollte. Das würde wohl von ihrer Seite aus so gut wie alle Missverständnisse wieder klären. „Du liebst mich, richtig?“ Dann trennten sich aber doch mal für ein paar Minuten ihre Wege, bis sie sich endlich wieder zu einem Frühstück gegenüber saßen. Wieder einmal musste sie sich sagen, was sie sich mal vorgenommen hatte. Nicht alles runter zu spielen. Die Wahrheit zu sagen, selbst wenn sie keinem von ihnen gefallen würde. Also holte sie nach Luft, ließ es aber doch wieder bleiben. Immerhin hatte er ihr gerade fröhlich einen guten Appetit gewünscht. Also doch lieber schweigen, bevor man die Stimmung wieder versaute. Schweigen und essen so viel man eben konnte. Na wenigsten hatte sie jetzt schon einiges runtergebracht! Und es schmeckte auch eigentlich, nur was es so viel… Und sie brauchte was zum trinken, das sie sich auch gleich holte. Orangensaft, denn bei dem wusste sie, dass er ihn auch ganz gern mochte! Also winkte sie nur lächelnd ab, als er sich entschuldigte. War ja wirklich nichts, wo man sich groß zu entschuldigen brauchte. Jeder hatte eben so seine Vorlieben und Abneigungen, was ein Mahl anging. Nun trank sie aber erst ein paar Schlucken besah sich das Glas und das verbliebene Essen vor ihr, wartete auf eine Antwort von seiner Seite. Als sie doch immer noch nur das Kauen hörte, sah sie zu ihm rüber. Gerade richtig, als er seine Stimme hob. Und die Antwort war nicht unbedingt das, was sie sich erhofft hatte. Demnach seufzte sie und nickte. „Wahrscheinlich.“ Was hätte sie auch groß darauf sagen können? Sie hatte sich ja selbst im Spiegel gesehen. Also hieß es wieder auf in den Kampf! Oder in ihrem Fall einfach weiter zu essen. Den Rest der Rühreier und anschließend einfach die Bohnen und die Würste zusammenmischen. Das ging schon alles in Ordnung so. Alles würde wieder in Ordnung kommen. Musste es auch einfach – wie sollte sie ihn sonst beschützen können?
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Sa 03 Sep 2011, 10:53 | |
| „Ab und an ist gut“ , schnaubte Len amüsiert. Sie waren sich so gut wie immer einig, gaben sich dauernd gegenseitig Recht. Das war schon fast wie eine Krankheit. Jeder, der ihnen einen Tag zusehen müsste, würde irgendwann anfangen zu kotzen, weil sie sich so verdammt einer Meinung waren und sich ja so was von anturtelten – was eben auf Dauer für Außenstehende extrem langweilig werden würde, für die Akteure allerdings nie, wie er fand. „Auf den kleinen Finger?“, fragte er ziemlich ernst nach und grinste schief. Eigentlich war es ja gemein, sich darüber halbwegs lustig zu machen, wo sie doch in ihrem Vergiftungsdelirium so viel Kraft aus dieser Geste hatte ziehen können. Aber naja, er hatte eben keine Lust mehr auf diese ganzen, ernsten Themen, weswegen er das alles nicht mehr ganz so ernst nahm. Was den Kuss anging – besser spät als nie, wie er fand. Aber manchmal war man eben überrascht von einer spontanen Spontanität und musste sich erst einmal in der neuen Situation zurechtfinden. Relativ belustigt verfolgte er ihre Mimik und las vollkommene Verständnislosigkeit und Zweifel in ihren Augen ab. Ihre Frage beantwortete er mit einem süffisanten Lächeln und dem einfachen Wort: „Richtig ♥ !“ Wie konnte er auch nicht? Sie war so lieb zu ihm und eine so wunderbare Person, wie könnte er nicht in sie verliebt sein? Zumal er ja in seinem Herzen mehr als oft zu spüren bekam, wie schmerzvoll es war, wenn ihr auch nur ein klitzekleines bisschen etwas fehlte, weswegen sein halbwegs aussetzender Verstand auch wie ein treudoofes Hündchen meinte, jeden kleinen Wunsch zu erfüllen, soweit es ihm möglich war. Also ihm schmeckte das Frühstück. War eben mal etwas Anderes, als ein schnell heruntergewürgtes Brötchen mit halb herabfallender Wurst, weil man sich beeilte, gleichzeitig neben dem Essen noch Vorbereitungen für eine geschwinde Weiterreise zu tätigen. Ein wenig Ruhe brachte selbst die unruhigste Seele wieder in einen ruhigen Frieden, was auch ein Grund war, warum er sich auch eine kleine Auszeit davon nahm , sich wie ein Irrer Sorgen um das Befinden seiner Geliebten zu machen, sondern lediglich mit Genuss das reichliche Essen zu sich nahm. Er war schon wirklich glücklich, als er sich endlich den Bohnen widmen konnte, obwohl der Speck auch wirklich delikat gewesen war. Allerdings drängte sich dann aber wieder der Beschützer, der wohl immer noch in einem relativ primitiven Teil seines Gehirns vergraben hatte, wieder an die Oberfläche und schlagartig hatte es ihm den Appetit verdorben – was ihn allerdings nicht daran hinderte, ungestört weiter zu essen. „Nicht ‚wahrscheinlich‘ – sicher. Also iss auf“, kommentierte Len in einem relativ unberührten Tonfall. Manchmal musste man eben etwas härter sein, wollte man sein Ziel erreichen. Trotz allem war er immer noch in einer richtig blumigen, verliebten Stimmung, weswegen er nur den anschließend leeren Teller beiseiteschob, die Unterarme auf die Tischplatte legte und das Kinn auf ihnen abstützte, während er ausdauernd zu ihr herübersah. „Ich wette, jetzt kriege selbst ich dich im Armdrücken“, behauptete er vergnügt und lächelte weiter, als hätte er gerade Drogen, anstatt ein wunderbares Frühstück zu sich genommen. Aber eigentlich war er nur satt und glücklich.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Sa 03 Sep 2011, 11:31 | |
| Sie sagte nicht mehr weiter etwas darauf. Es gab bestimmte Situationen, in denen sie sich nicht einig waren, aber die meiste Zeit über stimmten sie sich ununterbrochen zu. „Natürlich“, erwiderte sie und hielt ihm den kleinen Finger der anderen Hand hin – ging ja nicht, zwei Versprechen auf ein und demselben Finger zu haben. Auf dem Rücken dieser zeichnete sich noch immer eine rote Stelle ab. Doch merken tat sie es nicht mehr wirklich. Auf seine Zustimmung lächelte sie wieder. „Dann ist’s gut. Ich dich nämlich auch“, erwiderte sie ehrlich und verschwand im Bad. [Langsam wird diese Unterbrechung lästig! D=] Letztendlich hatte sie das Essen bisher doch recht schnell runter bekommen, sodass sie nun nur noch die Bohnen und Würstchen aß. Und siehe da, diese Bohnen schmeckten ja wirklich nicht so schlecht, wie sie am Anfang gedacht hatte, als sie die gesehen hatte. Sie hatte solche noch nie gehabt. Schon gar nicht als Frühstück. Wenn dann nur mal als kleine Beilage. Seine Worte waren recht barsch, aber sie nickte und aß gehorsam weiter. Vor allem wollte sie ihn auch nicht kränken, dass er noch dachte sie mochte sein Essen nicht. Denn wie gesagt, gut war es ja. Er war schon mit seinem Essen fertig, während sie noch einen riesen Haufen Bohnen hatte. Bei seinen Worten musste sie doch grinsen. „So? Wenn du verlierst, dann kaufst du mir eine Packung Zigaretten“, erwiderte sie und winkte ihn mit der linken Hand zu sich. Die andere hielt ja noch die Gabel mit Bohnen. Sie war sich ehrlich nicht sicher, ob sie das gewinnen würde, aber einen Versuch war es doch allemal wert! Für ihre geliebten Zigaretten ging sie so was schon mal ein und dann würde sie wirklich sehen, wie weit es mit ihr fehlte, würde sie verlieren. Da fiel ihr ein, dass sie morgen vielleicht noch mal ein Fitnessstudio besuchen sollte. Die verschiedenen Geräte bauten immer kräftig die Muskeln auf, wenn man sich denen einen Tag widmete. Dann würde sie ihn auch mal einfach mitschleppen und man würde auch noch sehen, wer mehr konnte bei dem Zeug!
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Hotel 'Edelweiss' Sa 03 Sep 2011, 11:46 | |
| „Gutes Mädchen“, lobte Len und verhakte dieses Mal den kleinen Finger der linken Hand in ihrem. So. Dann hatte er ihr jetzt also versprochen, sie nie mehr allein zu lassen und sie ihm, niemals in Erwägung zu ziehen, jemand anderen anzusehen. Na, waren doch prima Voraussetzungen für eine lange anhaltende Beziehung! „Ehrlich? Wie schön“, sagte er ziemlich fröhlich und versuchte nicht einmal, seine vollkommene Begeisterung dafür zu verstecken, sodass er ihr auch wirklich noch eine Weile nachstarrte, bis sie im Badezimmer verschwunden war. [Ja. Lass das einfach das nächste Mal weg… x’D Jetzt ist es ja so ungefähr abgeschlossen… und braucht keine Antwort mehr.] Len wollte sie loben dafür, dass sie so brav aufaß, zumal es sogar fast danach aussah, als würde sie diese Mahlzeit genießen. Ein ganz klein bisschen kam sie ihm ja schon vor, wie so eine Essgestörte, die jedes Mal auch nur beim Gedanken an Essen kotzen könnte – oder aber ein englisches Frühstück war einfach nicht ihr Geschmack. Zugegeben, als er es das erste Mal gegessen hatte, war es auch nicht so der Burner gewesen, aber man gewöhnte sich an den eigenartigen Geschmack und die Uhrzeit. Er könnte es immer wieder essen, würde sich aber ihr nur zu gern anpassen. Wenn sie lieber andere Dinge aß, aß er eben auch lieber andere Dinge! Sein Lächeln verschwand augenblicklich und er hob den Kopf wieder an, nur um sie entgeistert anzusehen. „Ich hab ja schon gemerkt, dass du kräftig bist…, aber so schwach bin ich wirklich nicht, ich trainiere immerhin im Schwertkampf… Das gibt auch Muskeln in den Armen, okay? Guck mich nicht so an, als wäre ich ein kleines Kind“, schmollte er. Vielleicht sah Len nicht danach aus, aber er hatte sich sogar an das eigentlich ungewohnt schwere Katana gewohnt und das war nun einmal mit gewissem Kraftaufwand verbunden. In ihrem ersten Kampf hatte Yoko es ja auch schwingen wollen, aber irgendwann aufgegeben. Und, wie es nun einmal so sein sollte, war er in seinem Stolz verletzt und wollte weinen. Okay, so schlimm war es nicht, aber er winselte, während er das Gesicht auf seine Arme presste, etwas davon, dass seine Freundin ihm nicht einmal zutraute, sie ihm Armdrücken zu besiegen, wenn sie schwach und kränklich war. Wie sollte das nur weitergehen! Irgendwann begann sie wohlmöglich noch, ihn zu verhätscheln, wie ein kleines Baby, weil sie ihn für so schwach hielt und dann würde er aus Verzweiflung von einem Hochhaus springen. Warum nicht einfach ertränken, wie sie ihm immer zugetraut hatte? Weil es dann wenigstens eine riesige Schmadderei gab, die sie dann wegwischen musste! Aber schließlich stand Len nur auf und zog seinen Stuhl geräuschvoll hinter sich her, stellte ihn falsch herum ab und stützte sich mit dem linken Arm auf der Lehne ab. „Ich kann sie dir auch holen, ohne dass du mich öffentlich demütigst“, nuschelte er, während er die weißen Gardinen vor den großen Panoramafenstern fixierte.
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