Yorashi - Der Abendsturm
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 Hotel 'Edelweiss'

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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSa 03 Sep 2011, 12:11

Sein Lächeln verschwand – wieso? Es war doch eigentlich seine indirekte Herausforderung gewesen, die sie nur in eine Richtige umgesetzt hatte. „Sicher, sicher. Würde ich nie tun“, entgegnete sie ihm schmunzelnd und aß weiter. Wenn man so ein Gesprächsthema hatte, schmeckte das Essen sogar richtig gut! Sie wusste natürlich, dass er eine gewisse Kraft hatte. Len hatte immerhin auch den kleinen, gemeinen Vorteil ein Kerl zu sein! Als Kerl packte man alles einfacher. Der Körper hielt mehr aus, als der einer Frau. Und wenn doch, dann musste man sehr, sehr viel härter dafür trainieren – so wie sie es in ihren Jährchen schon getan hatte.
Von dem, was er da so in seinen Arm jammerte, konnte sie nur ein paar Bruchstücke richtig verstehen. Lenbrei, also! Dann hatte sie auf jeden Fall viel zum auflöffeln. Und wenn es nur in einen Beutel kam, den man dann verbrannte. „Ich werde deine Urne immer in Ehren bei mir behalten ♥“, erlaubte sie sich säuselnd einen weiteren Scherz auf seine Kosten. Im Moment konnte sie dem Gespräch einfach keinen echten Ernst abverlangen.
„Also wenn du schon so an die Sache rangehst, wirst du wirklich noch verlieren. Also überleg dir mal erst noch, was du verlangst, würde ich verlieren“, f
orderte sie ihn auf. Sonst machte es doch gar keinen Spaß! Und wenn man um etwas zu kämpfen hatte, dann war die Wahrscheinlichkeit auch immer höher, dass man es wirklich schaffte zu siegen. Außerdem konnte sie die Zeit nutzen noch den Rest des Essens auf die Gabel zu schaufeln und halbungekaut runterzuschlucken. Noch ein paar Schlucke Orangensaft hinterher spülen und sie drehte sich so zu ihm hin, dass auch sie ihren linken Ellbogen auf seine Lehne abstützte. Man musste ja in der gleichen Höhe sein, wenn man fair spielen wollte. Und… linke Hand. Würde sie mit der Rechten spielen, wäre die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie gewinnen könnte, aber so… Nun, jetzt würde sie garantiert keinen Rückzieher mehr machen!
Noch einmal streckte sie ihre Finger allesamt durch, ehe sie seine Hand nahm. Witzig war es ja, dass sie so in diese Lage kamen, wo sie damals immer gegen ihn Armdrücken machen wollte. Da war sie sich aber auch hundertprozentig sicher, gewinnen zu können im Gegensatz zu heute, wo sie vorhin sogar schon wieder zusammengebrochen war.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSa 03 Sep 2011, 12:34

„Schamlose Lügnerin“, grollte Len mehr deprimiert, als wirklich wütend und seufzte schwerherzig auf. Das war doch alles nur ein böser, kleiner Scherz gewesen! Wie konnte man das als eine Herausforderung sehen? Wie konnte man den Anderen nur so quälen wollen? Sie war so ein sadistisches, kleines Biest!, jammerte er gedanklich, aber er hatte sie sich nun einmal ausgesucht, mit allen Ecken und Kanten. Damit musste er leben – oder eben depressiv sterben, weil er ohne sie auch nicht konnte.
„Lieber werde ich Wurmfutter, als dass du fahrlässig meine Urne mitschleppst! Was passiert, wenn du sie fallen lässt? Dann hast du meine Überreste entweiht, ich finde keinen Seelenfrieden und muss für immer im Fegefeuer verweilen“, sagte er vorwurfsvoll. Aber im Ernst! Lieber ein Grab mit einem Grabstein – da gab es wenigstens ein Zeugnis davon, dass es ihn wirklich gegeben hatte! Außerdem könnte der Zufall oder das Schicksal es ja so wollen, dass seine Schwester das Grab sieht und sich prompt an ihren geliebten, kleineren (ja es war ihm wieder eingefallen) Bruder erinnern!
„Dann verliere ich halt… Du willst doch Zigaretten, oder etwa nicht?“ Mal eben gut und gerne der kritischen Frage entgehen, was er denn als Wetteinsatz von ihr einfordern würde. Es gab einfach nichts, weil er auch einfach wunschlos glücklich war. Sie würde bei ihm bleiben und ihn nach Sunagakure begleiten, um erneut die Spuren seiner Schwester zu verfolgen. Was wollte er denn mehr? Es gab da einfach nichts.
Immer noch beobachtete er sie, wenn auch eher resigniert. Jetzt, wo sie sich schon fast aufs Armdrücken freute, konnte er ja auch schlecht ‚nein‘ sagen. Die üble Blamage war ja, dass er seine rechte Hand gestern beim Kampf verletzt hatte und deswegen noch schlimmer wimmern und winseln würde, würde sie nun seine Hand packen und den Arm auf den Tisch hämmern. Deswegen der linke Arm. Er wollte wenigstens ein bisschen Restwürde behalten, selbst wenn sein linker Arm ein wenig untrainierter – und unkoordinierter – war, als der rechte. Rechtshänder eben.
Kaum, dass sie seine Hand ergriffen hatte, hörte er natürlich ihre Gedanken wieder. „Sorry, ich bin unfair. Bei drei geht’s los – drei“, ohne Vorwarnung drückte er also ihren Arm runter und patschte ihr stattdessen tadelnd auf den Kopf, nachdem er aufgestanden war.
„Du bist ein ganz, ganz, ganz böses Mädchen!“, tadelte Len sie und grapschte nach ihrem Arm, um sie auf die Beine zu ziehen. „Du kommst jetzt mit.“ Also zog er sie am Arm hinter sich her, öffnete die Tür und schmiss sie zu, kaum dass er Yoko aus dem Zimmer gezogen hatte. Scheiß auf Schuhe, im Flur war Teppichboden. Da sie ja den Schlüssel nicht hatten, würden sie auch nicht wieder hereinkommen, ohne die Iryonin aufzusuchen. Und das war sein Plan.
„Wieso sagst du mir denn so etwas nicht? Du musst mir einfach sagen, wenn es dir schlecht geht!“ Was natürlich auf den Gedanken bezogen war, den sie wahrscheinlich ganz unbeabsichtigt gedacht hatte – vorhin sogar schon wieder zusammengebrochen. Es machte ihn auf eine eigene Art und Weise traurig und zugleich wütend. Jetzt hieß es aber erst einmal das Zimmer aufzusuchen. Er erinnerte sich nur vage, dass der eine in der Lobby etwas vom ‚am Ende des Ganges rechts‘ gesabbelt hatte. Und wenn er sich durch dieses ganze Hotel fragen musste, war ihm doch egal!
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSa 03 Sep 2011, 13:12

„Schon vergessen? Ich kann doch gar nicht lügen“, witzelte sie. Was ja nicht mal ein richtiger Scherz, oder Lüge war. Keins von dem Gesagten. Bei ihm war sie eben schlecht im Lügen und wie ein kleines Kind sah sie ihn auch nicht mehr an. Immerhin war er ja jetzt ihr Kerl. Da käme es unpassend, wenn sie in ihm noch ein Kleinkind sah. Das wär ja… pädophil! Es war ohnehin schon eine Sünde, dass sie mit ihm geschlafen hatte, wo er gerade mal siebzehn war. Siebzehn… bei ihr war es schon so lange her. Da war sie noch recht ‚friedlich‘ in Konoha angestellter Chuunin.
Die Utsukushi lachte auf. „Das würde es uns einfacher machen, uns wieder einmal zu treffen!“, erwiderte sie und winkte mit der Hand ab. War doch so! Sie war eben überzeugt davon ihre Ruhe unten zu finden, anstelle im Himmel als kleines, liebes Engelchen. Hatte sie ihm auch schon mal erzählt, wenn sie sich richtig erinnerte. Oder sie hatte es sich immer nur gedacht… Nun, Nebensache. Jetzt ging es ja ums Geschäftliche, was das Armdrücken anging.
„Richtig, will ich. Und was willst nun du?“, wiederholte sie ihre Frage. Er musste schon sagen, was er wollte. Sonst machte es keinen Sinn. Im Übrigem konnte auch sie es nicht ab, wenn man eine ihrer Frage so ignorierte, wie er es gerade tat. Doch dann ging es ja schon los. Sie nickte und prompt wurde ihr Arm einfach nach unten gedrückt. Durch die unvorbereitete Wucht würde es noch nett einen Striemen von der Lehne geben. Er meinte zwar, dass er unfair war, aber so was ging doch nicht. „Du bist böse…“, brummte sie nur mit gezogener Schnute und rieb sich über den Arm, ehe sie auch schon aufgezogen wurde. Verdattert sah sie ihn an und wollte schon fragen, was er vor hatte, ehe sie mehr darauf achtete jetzt nicht zu fallen und sich zu verletzen. Also lieber nachstolpern, weil er so durch die Bude hetzte und die Tür hinter ihnen zuwarf. Sie sah die geschlossene Tür an. Befreite sich von seinem Griff und rüttelte am Türknauf. Nichts. Oder fast nichts, immerhin wurde sie unschön von der Seite angeblafft und sie zuckte zusammen. Was habe ich dir nicht gesagt?“, fragte sie leise nach, als sie sich wieder zu ihm drehte. Allerdings mied Yoko seinen Blick und rieb sich wieder über den anderen Arm, wo nun sein Handabdruck zu sehen war. Sie konnte sich gerade einfach keinen Reim darauf spinnen. Vor allem, weil die Gedanken eben vor dem Gezerre waren. Da war schon wieder viel zu viel Geschehen dazwischen, als dass sie gleich schlau drauf käme!
Was in aller Welt hatte er aber vor? Jetzt mussten sie ja die ganzen Treppen – ja, es ging ihr ja schon wieder besser, dass nicht noch einmal freiwillig in dem Aufzug mitfuhr – runterlaufen und an der Rezeption um einen Zweitschlüssel betteln, damit sie wieder in das Zimmer konnten. Das Gute war nur, dass der Typi sie ja eigentlich kennen musste nachdem, was hier alles mit ihnen schon passiert war. Welche Unruhe sie schon gestiftet hatten.
Darauf, dass er die Ärzte aufsuchen wollte, kam sie nicht von allein.
Ununterbrochen rieb sie sich weiter über den Arm. Wahrscheinlich auch zur Selbstberuhigung, weil sie mit der Situation nicht umgehen konnte und blickte schließlich vom Boden wieder zu ihm auf. Ungewohnt war ja, dass der Teppich im Gang graublau war. Passte gar nicht so zu dem ansonsten weißgehaltenem Aussehen.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSa 03 Sep 2011, 13:30

„Ja – Nein – aber – ist doch jetzt egal…“, nuschelte er geknickt. Bisher hatte sie ihn ja auch nie angelogen, ganz im Gegenteil zu ihm. Er kam sich nämlich vor, als würde er sie den ganzen Tag belügen und betrügen und fühlte sich im Moment einfach nur ultralethargisch, sodass er eigentlich gar nicht diskutieren wollte. Aber was sein musste, musste sein. Durch so etwas musste man durch, wollte man seinen Standpunkt verteidigen.
„Wie? Du Lügnerin kommst in die Hölle!“, rechtfertigte er sich. Zwischen Fegefeuer und Hölle war ein gewaltiger Unterschied. Das Zwischenstadium war nämlich dazu da, die armen Seelen richtig wie auf heißen Kohlen – im wahrsten Sinne des Wortes – warten zu lassen, während sich die hohen Herren noch darüber absprachen, ob man das jämmerliche Menschlein jetzt in die Hölle schickte, oder aber zu sich nahm und ihm ein nettes Leben nach dem Tod bescherte. Das Beschämenste an der Sache war, dass Yoko diese Tatsache anscheinend sogar lustig fand. Er selbst freute sich eher weniger auf ein ewig andauerndes Schmerzen-ertragen.
„Nichts“, antwortete Len schulterzuckend und beobachtete, wie die Gardinen ein wenig hin und her wogen. Die Fenster waren zu, also gab es irgendwo einen Spalt oder eine Ritze, die undicht war, sodass der Wind hindurchfegen konnte, um sie minimal in Bewegung zu versetzen. Wenigstens log er nicht.
Was im Endeffekt sogar ganz in Ordnung war, schließlich hatte er sowieso geschummelt, um möglichst schnell aufstehen zu können. Da war er eben so, da konnte er auch nichts dran ändern. „Das geht, siehst du doch“, knurrte er als Antwort auf ihre Gedanken, nur um dann eben überstürzt mit ihr Richtung Tür zu gehen. Mit einem leicht grimmigen Lächeln erwiderte er nur ein leise: „Ich weiß.“ Natürlich wusste er, dass er hier der Bösewicht war, und zwar nicht nur in dieser Situation, wo er doch einen Wettbewerb verfälscht hatte. War das eigentlich unerlaubtes Glücksspiel, hier so mit den Wetten…? Aber nein, sonst würde die Polizei ja alle Hände voll zu tun haben, um die ganzen Kleinkriminellen einzusammeln, die nur Mutproben machten oder zum Spaß wetteten.
Erst, als Yoko sich von ihm losriss, bemerkte er wirklich, wie grob er mit ihr umgegangen war. Wie gemein er gewesen war. Aber das schlechte Gewissen konnte er sich für nachher aufheben, jetzt ging es erst einmal darum, sie zu den Ärzten zu bringen!
„Das fragst du ehrlich? Du bist zusammengebrochen und erzählst es mir nicht – so etwas musst du mir doch erzählen, Yoko, ich bitte dich!“, antwortete Len mit einer verzweifelten Stimme, bevor er in Richtung des Flures zeigte, der immer höher werdende Zahlen im 40er Bereich beinhaltete.
„Komm. Ich mache ja nichts zum Spaß. Die Iryonin wohnen auch im vierten Stock und wenn du dich brav untersuchen lässt, dann geben sie uns vielleicht auch den Schlüssel, um wieder in die 42 reinzukommen.“
Ein bisschen Reue zeigte Len dann doch. Er hielt ihr zögerlich seine Hand hin und murmelte eine Entschuldigung dafür, dass er ihr wehgetan hatte.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSa 03 Sep 2011, 14:28

„Feini, feini, Lennimausi.“ Das konnte sie sich nun doch nicht verkneifen, da er es ja glatt herausgefordert hatte wie ein Kind behandelt zu werden und, weil er mal wieder brav nachgegeben hatte, sodass sie sogar wieder das letzte Wort haben konnte. Er wusste schon, wie man eine Frau (rein theoretisch manchmal) glücklich machen konnte.
Yoko zuckte unbekümmert mit den Schultern. „Stimmt ja und dann befrei ich dich eben aus dem Fegefeuer und wir können glücklich da unten weiter leben♥.“ Würde sie eben mal ihr nicht mehr vorhandenes Leben dafür riskieren müssen. Außerdem, was hatte sie in der Hölle schon zu verlieren? Tiefer sinken konnte man ja nicht mehr. Wäre schwieriger gewesen, wäre sie im Himmel und hätte ihn dann retten wollen. Dann wär sie womöglich runter in die Hölle gekommen, die sie wohl gar nicht mochte, wenn sie eigentlich gern im Himmel war. Und man kam doch nur in den Himmel, wenn man es auch mochte, oder? Ja, da hatte sie recht kindliche Vorstellungen, aber so war unsere junge Utsukushi nun einmal.
Letztendlich war es ja eh schon zu spät, dass sie noch darauf etwas gesagt hätte, dass er sich doch irgendwas wünschen solle – selbst wenn es auch nur eine Packung Zigaretten wäre – da er sie ja einfach so reinlegte. „Hmhm“, brummte sie noch recht missmutig, da sie seine Beweggründe einfach nicht kannte, wieso er es tat. Dass er es nur tat, damit es ihr besser ginge – möglicherweise.
Nun standen sie aber ausgeschlossen auf dem Flur und sie zuckte bei seinen Worten merklich zusammen. Verdammt, warum konnte sie ihre Gedanken auch nicht einfach zügeln? „Tut mir leid“, entschuldigte sie sich leise und versuchte sich zu rechtfertigen – hatte der Mensch halt so an sich - : „Ich wollte es sagen, wirklich, aber da warst du so gut drauf. Ich wollte dir die Stimmung nicht versauen… ich hab’s nicht wirklich besser gemacht, oder?“ Sie lächelte zaghaft. Wohl aus Verzweiflung und weil sie insgeheim hoffte, dass die Situation an Gewicht verlor.
Sie keuchte auf. Das war also das, was er wollte. Er wollte, dass sie schon wieder zu den Iryonin ging. Jetzt, wo sie doch gerade sauber war!... „Wieso? Mir geht es doch schon wieder besser. Dein Essen hat mich doch schon wieder richtig aufgebaut… und so…“ Und bis eben ging es ihr wirklich wieder gut, bis er so wütend auf sie wurde. Vor allem war es ihr wieder besser gegangen, als es ums Armdrücken ging. Sie war eben jemand, die gern etwas tat, als dass sie nur ewig vor sich hinvegetierte, weil sie es musste. Gab sie sich freiwillig einen Tag – oder auch länger – Auszeit, dann ging es in Ordnung. Aber nach den Iryonin sollte sie ja noch länger am Bett gefesselt sein. Das lag einem freiheitsliebenden Menschen wie ihr nun mal nicht!
Erst sah Yoko zu seiner Hand, zu ihm und dann wieder zu der Hand, ehe sie diese mit einem ‚Schon gut‘ ergriff. War ja nichts Ernstes mit ihrem Arm. Eigentlich nur Ablenkung für sich selbst gewesen noch stärker darüber zu reiben, damit der Schmerz nicht so schnell verblasste. Sonst hätte sie sich ja zu sehr auf seine vorwurfsvollen Worte hören müssen. Nun ja, konnten ja dann auch gleich noch wieder die Ärzte antatschen.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSa 03 Sep 2011, 14:57

Len wollte protestieren, schloss den Mund aber wieder, bevor er eh nur wieder unverständliche Worte hervorbringen würde. Gut. Hatte sie eben gewonnen. Manchmal musste selbst er ihrer primitiven Argumentation nachgeben. Doch nahm er es sich mal nicht allzu schwer zu Herzen, schließlich war sie ja nach wie vor seine über alles geliebte Yoko, seine Besitzerin, seine Herrin, die konnte ihn dann auch ruhig mal wie ein Kindlein behandeln, wenn ihr danach war.
„Nochmal von vorn. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, mit dir die Ewigkeit zu verbringen, selbst wenn es mit Qualen verbunden ist – aber dafür würdest du extra meine sterblichen Überreste entweihen? Vor allem das, nachdem ich wegen dir von einem Hochhaus gesprungen bin? Ist das mir so richtig in Erinnerung geblieben?“ Er machte eine dramatische Pause – eigentlich nur, um wieder etwas Luft zu holen – und fügte mit einem leichten Grinsen hinzu: „Du bist ja so doof.“ Ihr stärkstes Argument. Gegen sie verwendet. Was würde sie da nur darauf erwidern!? Sollte sie sich mal damit herumprügeln!
Das Thema mit dem Armdrücken war bei ihm schon kurz, nachdem er aufgestanden war, in Vergessenheit geraten, weil einfach andere Dinge dringlicher waren! Ihre Gesundheit ging ihm eben vor – dass er ihr nur mehr schadete, das ahnte er in seiner Überreaktion gar nicht wirklich. Nun standen sie dort vor der geschlossenen Tür. Sie hatte sich widerwillig losgerissen und er hatte nichts Besseres zu tun, als sie weiter anzublaffen. Aber das musste Yoko doch verstehen! Ihm war eben nichts Wichtiger, als dass sie gesund war und bei ihm blieb. Da konnte man noch so nächstenliebend sein, der natürliche, pure Egoismus war eben doch Hintergrund aller Aktionen.
„Ist… ist okay…“, erwiderte Len und atmete zitternd aus. Die Aufregung würde ihn irgendwann noch umbringen! Siebzehnjähriger verstarb an Herzinfarkt, weil sein gebeuteltes Herz dem Stress, in Yoko Utsukushis Händen zu liegen, nicht weiter standhielt. Mit einem schiefen Lächeln stellte er fest: „Hm, wie könnte ich dir böse sein, wenn ich nicht vorhin dieselben Beweggründe gehabt habe, was das Verschweigen des Todes meiner Eltern angeht.“ Manchmal waren sie schon erschrecklich gleich – aber andererseits auch so höllisch unterschiedlich, dass er sich manchmal wirklich fragte, wie man es geschafft hatte, ausgerechnet sie beide zusammenzuführen und sich ineinander verlieben zu lassen.
„Nettes Kompliment, aber das führt jetzt eh zu nichts. Der Schlüssel ist bei ihnen und dann können sie dich auch gleich nochmal ansehen.“ Er setzte einen effektiven Dackelblick auf. „Und wenn du es nur für mich und meine strapazierten Nerven tust.“
Eine Weile dachte er, sie könnte es ihm wirklich immer noch böse nehmen, dass er so grob gewesen war, aber schließlich nahm sie ja trotz allem seine Hand. Wenn er schon mal dabei war, sich zu entschuldigen, dann konnte er ja auch gleich noch weiter machen, weswegen er ihren Arm hob und sanft die gerötete Stelle küsste, an der er sie hinter sich her gezerrt hatte.
„Besser…? Wenn nicht, drück einfach mal meine Hand. So fest du kannst! Vielleicht hilft dir das.“ Ganz nach dem Prinzip ‚wie du mir, so ich dir' schließlich hatte er ihr seine rechte Hand hingehalten.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSa 03 Sep 2011, 15:40

Bei seiner Zusammenfassung legte die Utsukushi den Kopf schräg und hörte ihm zu. Blinzelte ein wenig. „Scheint fast so“, antwortete sie ihm schulterzuckend. „Wobei ja nur du der Meinung warst, dass ich nicht gut genug auf die Urne aufpassen könnte.“ Musste ja auch gesagt sein. Sie hatte ja nicht von Anfang an so etwas Absurdes vorgehabt. Aber man war es ja von ihnen gewohnt, dass sie gern schnell vom Thema abkamen. Irgendwie musste aber doch auch mal ein richtiges Gespräch zustande kommen. „Ich weiß. Und solang du damit leben kannst, kann auch ich damit leben“, erwiderte sie auf eigentlich ihr Dauerargument. Tja, Pech, dass man es nicht gegen sie verwenden konnte. Denn sie wusste ja selbst, dass sie was Intelligenz anging nicht unbedingt bei anderen – wie Len – mithalten konnte. Wozu auch, wenn man andere Dinge konnte? =D

Sie schluckte. „Nichts ist okay… du bist sauer auf mich“, entgegnete sie und das war das, was sie als letztes wollte! Dass er sauer auf sie wäre, weil er dann ja nicht glücklich über das, was sie machte, wäre. Sie machte ihn also unglücklich! Da fiel ihr eindeutig wieder das ein, was die Psychologin gesagt haben musste. Dass sie der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte. Doch was sollte sie tun? Wenn er dadurch wieder richtig glücklich werden würde, würde sie sich von ihm trennen, selbst wenn es sie selbst umbrachte. Aber bei ihrer Trennung würde er doch auch zerbrechen, wie es hieß. Argh, das Leben war viel zu kompliziert in ihren Augen. Auf das mit seinen Eltern nickte sie lediglich. In ihren Augen war es etwas anderes. Denn da war sie nur über sich selbst enttäuscht und hatte Mitleid mit ihm, jetzt war er aber sauer auf sie und… sie wusste nicht, was er da empfand. Aber das wäre wohl eine sinnlose Diskussion noch einmal etwas dagegen zu sagen. Also lieber hinnehmen.
„Wenn das so ist, können wir auch an der Rezeption nach einem neuen Schlüssel fragen“,
warf sie mit einem Funken Hoffnung ein, dass sie eben nicht zu den Ärzten musste. Ja, verdammt! Sie mochte Ärzte und Krankenhäuser nicht. Denn immer wenn sie mal zu diesen kam, kam sie nicht mehr so schnell weg, bzw. raus. Doch sein nächstes Argument – wenn es verdient hatte, als ein solches bezeichnet zu werden – ließ sie nachgiebig aufseufzen. Wenn es ihm dabei besser ginge, wenn sie sich das antat, bitte, dann würde sie mal Folge leisten. Sie würde immerhin alles für ihn tun im Gegensatz zu ihm, der ihr schon so manche Wünsche abgeschlagen hatte, die nicht mit ihm übereinstimmten.
„Als ob ich dir wehtun könnte, Len…“,
antwortete sie ihm schief lächelnd. Nie im Leben würde sie ihm mit Absicht noch wehtun! Wenn sie wirklich mal wieder in einem Trainingskampf wären, gut, da war es etwas anderes. Auch bei bestimmten netten Momenten, von denen sie bisher nur einen gehabt hatten, das war auch etwas anderes. Nur einfach so aus unnötige Rache? Nein, das brachte ihr doch nichts.
Da fiel ihr aber auch wieder etwas Entscheidendes auf, weshalb sie seine Hand losließ und begann die Knöpfe seines Hemds zuzuknöpfen. Immerhin würden sie ja gleich nicht mehr ohne dem Rest der Welt sein und er womöglich dem Blick von jemand ausgesetzt sein, der auf ihm stehen könnte!„So, passt“, meinte sie mehr zu sich selbst nach getaner und zufriedenstellender Arbeit, ehe sie wieder seine Hand nahm doch nicht unbedingt Anstalten zeigte nun loszugehen. Von ihr aus könnten sie auch die Stunden noch hier verbringen! Wären nicht mal mehr ganze zwei bis einer vorbeikäme…
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSa 03 Sep 2011, 16:11

„Ich kann nur mit dir leben“, war das letzte, was Len zu dieser Diskussion beitrug. ♥

„N-nicht direkt sauer“, wandte Len ein wenig hilf- und ratlos ein, denn er konnte es nicht wirklich beschreiben, was er gerade in diesem Moment fühlte. Eigentlich nur bodenlose Verzweiflung, weil irgendetwas mit ihm durchgegangen war, was ihn zu einer solch dummen Aktion hingerissen hatte, die sogar dazu beitrug, dass er ihr wehtat! „Eher enttäuscht… und besorgt“, fügte er noch hinzu. Hach, war das schwierig! Vielleicht waren das ja immer noch seine äußerst angegriffene Psyche, das er jetzt das, was er noch hatte, unbedingt beschützen und behüten wollte – und das so sehr, dass er gut und gerne mal darüber hinwegsah, mit was für radikalen Methoden er das erreichen konnte.
Erneut traf Yoko ein tadelnder Blick. „Rede dich nicht raus! Das ist mir wichtig“, beschwerte er sich leise. Immerhin wollte er doch, dass sie nicht noch einmal zusammenbrach, wenn er nicht da war! Oder allgemein, dass sie überhaupt nicht mehr zusammenklappte, das war sehr viel wichtiger. Vielleicht konnten die Ärzte ja etwas tun? Wäre doch nett? Und wenn nicht, dann hatte es auch nichts gekostet, gut, bis auf ein bisschen Zeit. – Die man aber auch beim Treppenlaufen vergeudet hätte, so!
Ein bisschen schuldig fühlte er sich ja doch, wenn er sich so ihr Gesicht ansah und nachvollzog, wie viel Überwindung es wohl kosten musste, diese Iryonin immer und immer wieder aufzusuchen. Er kannte ihre genauen Beweggründe nicht, aber ihm selbst würden sich wohl auch die Nackenhaare aufstellen, wenn er nur an die Stadt der Verdammten und ihr Krankenhaus dachte. Deswegen bedankte er sich höflich für ihre Aufopferungsgabe und seufzte schließlich leise.
„Vielleicht bringt es dir nichts…, aber ich bin Egoist, weißt du doch. Vielleicht hilft es mir, mit meinem schlechten Gewissen klar zu kommen“, meinte Len und lächelte gezwungen zurück. Wenigstens sagte er die Wahrheit, was wichtiger war, als alles andere. Immerhin – immerhin…! Nein, er war einfach kein allzu guter Mensch, damit musste er klarkommen.
Ein wenig verzweifelt blickte er drein, als sie seine Hand losließ, dachte er doch, er hätte schon wieder irgendetwas grundlegen falsch gemacht. Dass er sie allein dadurch unheimlich gekränkt hätte, ihr angeboten zu haben, sich doch mal für den Schmerz zu revanchieren! Das Leben war hart. Damit musste er sich nun einmal anfreunden, oder sterben gehen.
Die Sorge war allerdings unbegründet, denn Yoko war gar nicht wirklich darin interessiert, ihre gekränkte Stimmung dadurch zu äußern, dass sie seine Hand nicht mehr halten wollte – nein, sie knöpfte einfach nur sein Hemd zu. Es ließ ihn lächeln, was sie da tat. Allerdings sagte er: „Das törnt so ab, wenn du es wieder zumachst.“ Nur ein Scherz, was er mit seinem Grinsen natürlich aller Welt zeigte.
Als wäre es ein Schatz musste Len einige Zeit ihre Hand bewundern, die sie wieder in seine legte und ging dann schließlich langsam los, darauf bedacht, sie nicht mehr als nötig mitzuschleifen.
„Na los, vielleicht sind sie ja sogar schon überfordert und genervt. Dann können wir sie in bisschen mobben.“ An irgendwem musste man ja seine Gewohnheiten, die man jetzt nicht mehr am jeweils anderen ausüben durfte, ausleben.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSa 03 Sep 2011, 17:01

Er war… nicht direkt sauer? Das warf glatt ihr gesamtes Weltbild über den Haufen, das sie so hatte! Doch da stellte sich ihr unwillkürlich die Frage, was er denn dann war, wenn nicht sauer. Ah, sie bekam ja eh schon die Antwort. Manchmal wäre es wirklich besser, einfach mal abzuwarten, ob denn noch was kam, als dass man sich schon mühselig den Kopf zerbrach, oder gleich irgendetwas darauf losplapperte. Enttäuscht und besorgt. Mit dem besorgt sein konnte sie leben. Dass er enttäuscht war gefiel ihr weniger. „I-Ich werde in Zukunft versuchen immer zu sagen, wenn etwas ist…“, antwortete sie ihm. Jetzt hatte sie ein schlechtes Gewissen, wo sie doch restlos alles falsch gemacht haben musste. Schon wieder! Da bekam man doch noch die Krätze. Also entschuldigte sie sich noch einmal mit einem 'Es tut mir leid'.
Na, dann fing sie auch gleich mal noch damit an diesem Vorsatz wieder Folge zu leisten! „Tu ich nicht direkt!... Ich mag nur Ärzte nicht. Wahrscheinlich gehöre ich einfach zu den Leuten, die nie zu einem gehen, weil sie einfach Schiss davor haben etwas unschönes diagnostiziert zu bekommen“, erklärte sie ihm immer leiser werdend in ihren nichtvorhandenen Bart nuschelnd. Yoko hatte eben schon viel erlebt, da wäre es kein Wunder, wenn sie mal eine wirklich schlechte Nachricht ereilte und so etwas wollte man doch verständlicherweise hinauszögern. War doch nichts Falsches bei. „Aber wenn du es nun mal willst, dann gehorche ich jetzt mal.“ War ja auch wichtig, dass er das noch mal genau wusste und nicht denken musste, dass sie gleich abhaute, würde sich die Gelegenheit bieten.
Bei seinen folgenden Worten hob sie die Braue. „Also doch auch ein Masochist. Nun, war ja eigentlich schon vor ein paar Tagen geklärt“, erwiderte sie nun wieder schmunzelnd. Sex war was Tolles! Und man erinnerte sich doch immer gern daran – gut, dass ihre Tage im Übrigen schon nachgelassen hatten. Morgen noch, dann müssten sie so gut wie weg sein und dann hieß es ab sofort wieder ja nicht die Pille zu vergessen. Vielleich könnten sie… nun ja, nicht jugendfreie Gedanken, die an diesem Punkt abgeschnitten werden. Hauptsache sie würden dann auch wieder anderweitig Spaß haben dürfen ♥
„Ist dem so, ja? Dann werde ich es dir eben später wieder aufreißen, wenn du das lieber magst.“
Aufreißen vielleicht nicht, war viel zu schade darum, aber wenn sie durfte, würde sie es wieder aufknöpfen. Würden sie sich nun nicht langsam auf dem Weg zu diesem fremden Zimmer aufmachen, hätte sie wohl alles von vorhin wieder so gut wie verarbeitet, dass sie ganz und gar fröhlich sein konnte. Aber so mussten sie ja erst da hin und und…. das wollte sie doch so überhaupt rein gar nicht! Würde sie laut sprechen, wäre es wohl ein jämmerliches Jaulen und Heulen gewesen. Da freute es sie auch nicht wirklich diese Menschen vielleicht mit ihrem Besuch mobben zu können. Ja, auch sie konnte nicht ständig positiv denken. Das einzige, was sie positiv fand, war, dass sie wenigsten gemeinsam hingingen.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSa 03 Sep 2011, 17:19

Manchmal konnte Len innerlich nur verzweifelt über sie auflachen, was er ihr aber, Gott sei Dank, immer verschwieg. Sie war eben so eine herzlich-eigene Person, dass man gar nicht konnte, als sich zu fragen, ob so ein Mensch eigentlich existieren konnte. Ausreden lassen, das lernte doch jedes Kind. Aber Yoko hielt sich eben zumindest geistig jung.
„Das ist nett von dir“, kommentierte Len und versuchte ein möglichst fröhliches Gesicht aufzusetzen. War doch ein ziemlich großzügiger Schritt von ihr! Musste man ja mal sagen. Bis auf die Tatsache, dass man bei großem Vertrauen eigentlich immer sagte, wenn etwas war, war das wirklich ein Schritt aufeinander zu.
Immer noch recht hilflos, da er nicht genau wusste, wie er mit dieser Situation richtig umzugehen hatte, erwiderte Len: „A-aber…! Du musst dich doch nicht entschuldigen – wirklich nicht! Ich müsste mich entschuldigen. Ich habe vorhin einfach zu schnell aufgegeben, nachzuhaken – und ich habe mich zu sehr über ein gemeinsames Frühstück gefreut, sonst hättest du es mir ja gesagt – und – und – Verzeihung.“ Er brach einfach ab, weil er keinen Sinn mehr darin sah, weiter zu reden. Ein wenig überfordert sah er sie an und war froh, dass sie jetzt etwas sagte, damit er nicht weiter darüber nachdenken musste.
„Selbst wenn sie etwas Unschönes diagnostizieren – ich bin doch da. Wir würden das gemeinsam durchstehen!“ Len war ein Mann, der hinter seinen Worten stand – und genauso sehr stand er hinter Yoko. Egal, was sie tat, er würde es wohl nachvollziehen und sich damit abfinden, um ihr schließlich den Rücken stärken zu können. Wozu sonst war man verliebt, wenn man sich nicht gegenseitig verstand und unterstützte?
Beim Wort ‚gehorchen‘ zuckte er unwillkürlich zusammen, sagte aber nichts. Dass er sie zu etwas zwang, gefiel ihm nicht sonderlich, nein, der Gedanke ließ ihn nur noch deprimierter über alles werden. Irgendwie schien ihm gerade alles falsch vorzukommen, was er heute tat.
„Für dich bin ich alles, mein Engel~“, flötete er und lächelte, schließlich erfreute sie sich ja auch schon ein wenig mehr ihres Lebens. Jedenfalls war sie schon mal besser drauf, als vorher, weswegen er auch mit einem Schnurren ihre Gedanken verfolgte. „Was für Aussichten“, sagte er strahlend. Wenn er heute und morgen verschlief und nur für das Nötigste aufwachte, dann… Argh! Er sollte auch mal daran denken, dass das Leben eben nicht nur aus dieser einen, zugegeben extrem tollen, Sache bestand! Frauen wollten ja auch Romantik. Apropos, Foto und Blumen. Ach und wenn er schon dabei war, dann brauchte es noch einen Verlobungsring, wie versprochen. Naja, dann hatte er wenigstens die Tage etwas zu tun, während er die Zeit absaß.
„Aufreißen klingt gut“, sagte er, verstand ihre Beweggründe, warum sie es erst zugeknöpft hatte, aber nur zu gut, immerhin war sein Körper ihr Eigentum und als waschechter Egoist teilte man sein Hab und Gut nicht gern. Wobei, eigentlich prahlte man doch damit? Vielleicht sollte er sie darauf mal ansprechen. Später jedenfalls.
Allerdings verflog seine Hochstimmung kurz darauf auch schon wieder und er wurde erneut eher deprimiert, als alles andere, vor allem, wenn er so ihren Gedanken lauschte. Schließlich war er es, der jammerte: „Nein! Ich kann dir das nicht antun! Komm, wir setzen uns vor die Tür und warten. Dir geht es doch besser, oder?“ Das zum Thema ‚seinen Mann stehen‘.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSa 03 Sep 2011, 20:30

Da es ihn ja zu freuen schien – sie also endlich wieder etwas richtig gemacht haben musste – belächelte sie ihn nur wieder etwas ruhiger.
Und wieder einmal hatte sie es geschafft, dass er nur noch stammelte und keine richtigen Worte mehr für das fand, was er ihr so dringend mitteilen wollte. In etwa kam es aber doch wieder rüber und zwar, dass er die Schuld bei sich suchte und sich nun bei ihr entschuldigte. Schon wieder… „Bitte… ich will das nicht. Ich will nicht, dass immer nur du die Schuld trägst, wenn es doch gar nicht stimmte. Ich… wir… müssen lernen sie und möglichst aufzuteilen, ja?“ Da wurde man doch nur noch krank, wenn man die Schuld unnötigerweise alleine auf sich nahm. Und schon gar nicht er, wo er doch psychisch nicht ganz auf dem Damm war.
„Stimmt… du bist da“, wiederholte Yoko und lächelte matt. Er war aber gerade das einzig Positive an der ganzen Situation. Schon wieder hatten sie eine Meinungsverschiedenheit und kamen sich wieder näher. Wenn das nicht gut war, wusste sie auch nicht weiter.
„Haben wir vorhin nicht festgestellt, dass ich in die Hölle kommen werde und somit ja ein dämonenartiges Wesen werden würde?“, entgegnete sie ihm mehr als nur belustigt auf sein ‚Engel‘ hin. Überhaupt. Engel waren doch sonst immer klein, zierlich – gut das war sie zur Genüge – und hatten blonde Haare, die mindestens ein Stück über die Schulter reichten. Mal von ihrer Unschuld ganz zu schweigen. „Was? Ach… so einer bist du!“, rief sie gespielt entsetzt aus, was ihr aber nicht ganz so gelingen wollte bei dem Grinsen, das nicht verschwinden wollte. Aber gut zu wissen… demnach war es allemal noch wieder eine Überlegung wert, wenn die Zeit wieder kam.
Noch ein wenig musste sie schmunzeln, als er ihr da wieder zustimmte. Als sie auch wieder seine Hand halten durfte, hielt sie diese wohl doch ein bisschen fester als vorher. Es gab ihr einfach Kraft und sie wusste, dass sie ihn nicht so verlieren würde.
Aus ihren Gedanken gerissen schreckte sie auf, als er wie ein armes getretenes Hündchen aufjaulte und sein Leid klagte. Umso verblüffter war sie von dem, was er dann sagte. „Wa-Was?“, fragte sie recht dumm nach, schüttelte den Kopf, um das Ganze erst mal wieder zu verarbeiten. Aber nun, wieso sollte sie sich beschweren? Immerhin war das nun genau das, was sie so wollte! Also war sie drauf und dran schon zuzustimmen, bis… ja, bis ihr auffiel, dass er schon wieder gegen seinen Wunsch handelte. Er hatte ja sonst kaum Wünsche, warum konnte sie ihm dann nicht mal so eine… so eine Belanglosigkeit erfüllen? Also schüttelte sie langsam den Kopf. „Nein… jetzt suchen wir die schon. Wenn wir sie gleich aufsuchen, haben wir es doch auch früher hinter uns, nicht wahr? Dann haben wir noch mal Zeit für uns selbst.“ Das wäre doch glatt ein gutes Argument – würde sie nur selbst wirklich daran glauben. Sie war eben immer noch nicht begeistert von der Vorstellung, aber sie wollte es nun mal für ihn tun. Eben für seine strapazierten Nerven, wie er es selbst nannte. „Und wenn du dich dann besser fühlst… Ich wünsche mir später einfach irgendetwas nachträglich dafür, dass wir da nun hingehen…“, fügte sie noch nuschelnd an. Irgendwas würde ihr schon noch einfallen, was sie haben wollte, oder brauchte. Und wenn es nur wieder ein Kuss wäre.
„Nun komm.“ Also ging sie wieder weiter in die Richtung, in der sie unterwegs waren. Sie wusste gar nicht, wo sie nun eigentlich genau hinmussten, aber er würde ihr schon noch zu verstehen geben, wenn sie am Ziel angelangt waren.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSo 04 Sep 2011, 16:58

Len hob den Kopf, da er relativ geknickt und eher deprimiert auf seine Füße gestarrt hatte und wusste einen Moment erneut nicht, was er eigentlich sagen sollte. Hieß es nicht immer, man soll die Schuld nicht anderen in die Schuhe schieben, sondern lieber bei sich anfangen? Warum verurteilte sie ihn eigentlich dafür, dass er versuchte, ihr das Leben ein bisschen leichter zu machen – oder eher: Warum verurteilte sie ihn dafür, dass er nur wollte, dass sie nicht so unglücklich war?
„Du hast bitte gesagt…, also… nun ja, also machen wir das so. Okay“, stimmte er schließlich zu und zwang sich zu einem relativ schiefen Lächeln, auch wenn es ganz und gar nicht okay war! Es war doch im Endeffekt seine Schuld, oder etwa nicht? Er hatte es wenigstens halbwegs untermauern können! Jedenfalls aus seiner Sichtweise.
„War da, bin da, werde immer da sein. Darauf verlass dich mal“, kommentierte Len und war sogar schon wieder dazu imstande, ein Grinsen auf seine Lippen zu zaubern. Solange sie füreinander da waren, war alles in Ordnung, egal, wie beschissen die Situation war. Hätte er das mal gewusst, bevor er ihr wehgetan hatte… Tja… Grobmotoriker halt.
„Mhpf“, grummelte er ein wenig beleidigt und dachte noch einmal nach, was er schlagfertig erwidern konnte, was auch noch relativ Sinn machte – was gar nicht einfach war. „Kommt immer darauf an, aus welchem Licht man etwas betrachtet. Schau mal – in der Hölle wärst du sicher die Bestaussehendste und hättest Kultstatus! Oder so etwas…“ Als er es nur für sich in seinem Kopf formuliert hatte, klang es irgendwie besser… Aber das hatte er manchmal und schüttelte später nur darüber den Kopf und fragte sich, was ihn geritten hatte, dass er eigentlich so etwas Dämliches von sich gegeben hatte.
Während er in seinen eigenen Fantasien schwebte, die wohl nur ein ziemlich im Kopf verdrehter, siebzehnjähriger Kerl zusammenspinnen konnte, der sich ausgerechnet eine sadistische Nukenin mit ziemlichem Temperament aus dem Pool gefischt hatte, merkte er gar nicht wirklich, was Yoko eigentlich tat, dachte, sagte… Auf jeden Fall blinzelte er überrascht [hörte auf zu sabbern :D] und fragte relativ verwirrt nach: „Hm? Was für einer bin ich? Sorry, hab dir nicht zugehört.“
Dass Yoko sogar nachfragen musste, was er da großzügig, wie er war, und in einem Jammerton eingeräumt hatte, machte ihn ein wenig beleidigt, immerhin war es doch ihr eindeutiger Wunsch gewesen, nicht dorthin zu müssen! Da überwand man schon einmal den inneren Schweinehund und stellte sein eigenes Wohl – wohlgemerkt als Egoist! – hinten an und dann so etwas!
„Mmhh“, brummte Len nur, weil er nicht so wusste, was er jetzt von allem halten sollte. Erst wollte sie nicht, jetzt wollte sie – wenn auch nur für ihn – und dann… dann… Uwaaah -.- ! Resigniert gab er schließlich auf, nachdem sie weitergeredet hatte, und meinte: „Okay. Aber auch nur, wenn es etwas Gleichwertiges ist!“
Ein wenig ließ er sich noch widerstrebend hinterherschleifen, aber schließlich trottete er ihr geradeaus nach. War ja die richtige Richtung zu den Iryonin. Als sie am Ende des Flures angekommen waren, deutete er auf die Tür zu ihrer Rechten. „Ich glaube, die ist es.“
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSo 04 Sep 2011, 18:35

Yoko legte den Kopf schräg. „Ist es so etwas besonderes, wenn ich ‚bitte‘ sage?“, fragte sie. Sie achtete einfach nicht darauf, ob sie es oft verwendete, oder nicht. Aber wenn er es gern öfter hören wollte, würde sie wohl mal darauf achtgeben. Aber gut, dass er auch nachgab. Sie wollte nun mal nicht, dass er sich immer selbst beschuldigte, wenn sie doch beide daran schuld waren. Oder auch nur sie. Sie hätte es auch nur gleich sagen sollen, als er sie das erste Mal gefragt hatte. Sie musste ja offensichtlich krank ausgesehen haben, dass da ja schon seine gute Stimmung verflogen war.
„Stimmt, du hast es mir ja versprochen“,
erwiderte sie lächelnd. Ja, auf den kleinen Finger hatte er es versprochen! Manche besiegelten Versprechen mit Küsse, aber sie küssten sich ja ohnehin schon oft – wenn auch zu wenig, wenn man nach ihr genau ging – da würde so was doch untergehen. Lieber auf den Finger schwören und hoffen, dass er dran blieb.
Bei seinen folgenden Worten sah sie ihn erst skeptisch an, ehe sie doch leise ins Fäustchen lachen musste. „Du bist doof.“ Mehr fiel ihr da nicht wirklich darauf ein. Außer, dass es noch niedlich wäre, aber das ‚du bist doof‘ ist einfach eine nette Standardantwort von ihr geworden, wenn sie mal nicht wusste, was man sonst noch schlau darauf sagen könnte. Also besser behaupten, der andere wäre doof – lenkte ungemein auch gut ab!
Mit der freien Hand winkte sie wedelnd ab und grinste weiter vor sich her. „Nicht so wichtig, nicht so wichtig.“ Somit könnte es auch noch eine Überraschung bleiben, wenn Len es wirklich nicht verstanden hatte. Und es würde sie wundern, würde er so etwas nicht wollen. Waren doch alle Kerle immer scharf drauf und nie hatte es auch nur einer je tun dürfen bei ihr ♥
Die Gedanken fielen weg, als er plötzlich doch nicht mehr mit ihr dem angestrebten Arztbesuch nachgehen wollte. Die beiden waren aber schon recht kompliziert. Dieses ständige hin und her bei ihnen. „Ist gut…“, antwortete sie widerwillig. Sie hatte gerade gar keine Ahnung, was sie da Gleichwertiges verlangen könnte. Aber vielleicht konnte sie sich noch davor drücken, wenn er nicht mehr daran denken würde und ihr nix einfiel.
Erst am Ende des langen Ganges blieben sie endlich stehen. Weiter hätten sie auch nicht mehr gehen können, wenn sie nicht mit voller Wucht gegen die Wand laufen wollten, um diese möglicherweise einzureißen. Mit dem Blick folgte sie seinem ausgestreckten Arm zu der Tür mit der Nummer 49. Es waren ja recht viele Zimmer hier oben. War ihr so noch gar nicht aufgefallen. „Ah… hm…“, antwortete sie darauf. Sie hatte eindeutig Bang da jetzt anzuklopfen. „Also dann… Ladys first“, scherzte sie trocken und sah ihn dabei an. Hieß also, dass er vorgehen solle. Sie hatte einfach keine Ahnung, was sie genau sagen sollte, würde die Tür dann aufgehen. Wahrscheinlich auch einfach nur verdammt schiss.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSo 04 Sep 2011, 19:44

„Natürlich ist das was Besonderes. Wenn du ein ‚bitte‘ dran hängst, dann ist es ja eine Bitte. Oder aber, anders formuliert, ein Wunsch. Der Rest ergibt sich durch logische Schlussfolgerung“, erwiderte Len in einem äußerst sachlichen Tonfall und sah sie dann erwartungsvoll an. Ob sie es denn verstand, was er gesagt hatte, oder was für eine Theorie er da gerade aufgestellt hatte. Denn wenn es ein Wunsch war – dann erfüllte er ihn ihr doch! Das… das musste sein, jedenfalls soweit es ihm eben möglich war.
„Richtig. Ich mag meine Hände so, wie sie sind, deswegen kannst du davon ausgehen, dass ich das Versprechen nicht breche.“ … mal ganz davon abgesehen, dass er wirklich bis zum Ende seines Lebens an ihrer Seite sein wollte, stimmte das tatsächlich. Er fand seine Hände faszinierend. Trotz des vielen Trainings und den strapazierenden Reisen hatte er sich feingliedrige, lange Finger und relativ weiche Handinnenflächen bewahrt, im Gegensatz zu vielen anderen Kerlen, die mit Wurstfingern und klobiger Hand verflucht waren. Außerdem – was machte das denn für einen Eindruck, so ein Finger weniger, vor allem, wenn man dann auch noch gefragt wurde, wieso? ‚Ich hab ein Versprechen nicht eingehalten‘ war ja wohl eine ziemlich milde Antwort auf solch eine radikale Methode!
Yoko musste anschließend einen beleidigten Blick ertragen. „Ich merk schon. Du magst Komplimente einfach nicht.“ Wenn er wegen so etwas doof war, dann konnte er da wirklich drauf verzichten! Sie wusste ja sicher von selbst, dass er jedes bisschen Etwas an ihr liebte, wie einen Schatz, der ihm ein Leben im Überfluss des Luxus bieten könnte.
Es folgte ein äußerst verständnisloser, hilfloser Len, der sich irgendwie in seiner Unwissenheit allein und im Stich gelassen fühlte. Was er mit einem verzweifelten: „Häh? Und warum grinst du dann so? Und… äh… worüber genau denkst du da nach? Das ist teils wirklich spannend – aber andererseits kriege ich es gerade mit der nackten Angst zu tun…“ Er konnte es sich ja nicht zusammenreimen, aber wie gesagt – Überraschungen, das Ungewisse, alles Nichtplanmäßige – ein Graus für ihn. Auch solch mysteriöse Gedanken gehörten dazu! Es schüttelte ihn, als ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.
Hmpf. Ihr würde sicherlich etwas einfallen, damit er sich revanchieren konnte und eben kein schlechtes Gewissen mehr hatte. Da vertraute er ihr voll und ganz! Und wenn nicht, würde er sie eben immer und immer wieder daran erinnern und irgendwann käme eine Idee ganz von selbst. Und wenn es nur deswegen war, dass er aufhören sollte, zu nerven!
Len starrte die Zimmertür an und warf Yoko dann einen schiefen Blick zu. Und ich Vollidiot habe gedacht, sie würde endlich mal anerkennen, dass ich kein Weib bin…
„Ich hasse dich“, murmelte er, ließ ihre Hand los, damit er vortreten und an die Tür klopfen konnte.
Ein missmutiges Grummeln ertönte innerhalb des Zimmers und es wurde gestritten, welcher von den lethargischen Hunden aufstehen würde, um die Tür zu öffnen. Aber vor allem fragten sie sich, wer denn bitte in einem Hotel an Zimmertüren klopfte! Schließlich öffnete ein ziemlich verschlafener Mann die Tür und verzog gekonnt das Gesicht zu einer leidenden Grimasse, als er die Beiden erkannte. Wow, in Kumogakure fanden sie ja wirklich schnell Freunde! Der Typ hier war mitten in der Nacht zu ihnen gekommen, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Vielleicht würde er sich irgendwann mit dem Kerl von der Rezeption zusammentun und einen fackelbestückten Mob bilden, um Jagd auf sie zu machen!
„Was?“, fragte er unmotiviert. Aus dem Inneren des Raumes drangen leise Stimmen. Jemand fragte, wer da wäre und was er denn wolle, aber der Mann kümmerte sich nicht um seinen Kollegen. Anscheinend wollte er das alles einfach nur hinter sich bringen – und das so schnell wie möglich.
„Ihnen auch einen wunderschönen, guten Morgen“, sagte Len in einem äußerst fröhlichen Ton, während er die Hände hinter dem Rücken verschränkte und ein nettes Lächeln aufgesetzt hatte. „Das unsensible Trampeltier hinter mir ist wieder zusammengeklappt und ich hielt es für angemessen, erneut eure Hilfe zu suchen. Vielleicht liegt es noch am Spinnenbiss, oder aber daran, dass sie so erstaunlich leicht geworden ist.“ Mit den Worten ging er in einem kleinen Bogen zurück, um Yoko von hinten anschieben zu können. Er hatte das Lächeln nicht verloren, als er sie und den Typen gemeinsam über die Türschwelle drückte und meinte: „Ich bin mir sicher, ihr könnt das ganz gut regeln. Ich unterhalte mich währenddessen ein wenig mit Makoto über meine erneut hervorsprudelnden Komplexe, die ich entwickele, wenn ich in der Gegenwart des unsensiblen Trampeltieres bin.“ Es war nicht wirklich alles ernstgemeint, aber wer disst, muss auch aushalten, gedisst zu werden…
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSo 04 Sep 2011, 21:17

Yoko blinzelte erstaunt und dacht über das Gesagte nach. „Hast‘ wohl recht“, meinte sie schließlich. Mehr gab es darauf nicht zu sagen. Stimmte ja wohl auch irgendwie. Sie hat darum gebeten, konnte man gleichsetzen, wenn sie es sich gewünscht hätte. Also blieb ihr nichts anderes über als zuzustimmen. Mal ganz davon zu schweigen, dass ihr sowas schwer fiel. Die Beiden stimmten sich sowieso die meiste Zeit zu.
„Ist gut. Ich mag meine Hände auch so, wie sie sind“,
erwiderte sie fast schon wieder etwas zu glücklich. „Doch sicher mag ich Komplimente.“ Sie schmunzelte ihn noch immer an – es war aber auch zu komisch formuliert gewesen, als ob sie eine Kultfigur werden würde, war sie doch in dieser Welt auch nicht! Und die da unten müsste doch noch größer sein, wenn man bedachte, dass da sehr, sehr viele Generationen sein mussten. Die ganze Menschheit also. Ob man sich da womöglich ein Bett immer mit anderen teilen musste?... Damit er nicht mehr ganz so beleidigt war, beugte sie sich hoch und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie wollte ja nicht wegen so etwas Nichtigem anfangen sich zu zoffen.
Noch immer schmunzelte sie. „Keine Sorge. Dir wird schon nichts passieren und meine Gedanken sind immer spannend, wenn du gerade nicht aufpasst! Alles Taktik und so“, witzelte sie und zwinkerte ihm vielsagend zu. Sollte er sich nur Gedanken darüber machen, ha! Selbst Schuld – oder eben ihr Glück nun – dass er nur halbhinhörte. Kerl eben.
Nach den Worten setzte die Utsukushi doch einen entschuldigenden Dackelblick auf. „Alter vor Schönheit ging ja noch weniger. Dann hätte ich mich ja selbst übelst gemobbt“, erklärte sie ihm noch, als sie darauf warten mussten, dass die Tür von irgendjemand aufgemacht wurde, der seine Faulheit extra für sie überwand. Bestimmt dachten sie, sie wären ein nervendes Zimmermädchen. Unruhig wippte sie auf Zehenballen und Fersen vor und zurück, als die Tür dann tatsächlich aufgemacht wurde. Das Gesicht sagte ihr irgendetwas, allerdings konnte sie es nicht ganz zuordnen. Unwichtige Persönlichkeiten merkte sie sich einfach nicht.
Empört schnappte sie nach Luft, als er sie als ein ‚unsensibles Trampeltier‘ bezeichnete. Ließ sich dann aber wieder nach vorne ziehen und stieß die Luft wieder aus. Nicht, dass man noch dachte, sie hätte Mumps. Missmutig sah sie wieder zurück zu Len, der sie einfach so in die Hände eines Fremden gab. Der noch missmutiger eine Hand auf ihre Schulter legte, um sie wegzuführen. „Frag sie nach der Fanta, wenn du schon mit ihr plaudern musst und pass auf deinen Finger auf“, meinte sie noch trocken. Immerhin ließ er sie ja nun doch allein. Verließ sie also indirekt, auch wenn sie diejenige war, die gerade weggebracht wurde. Aber trotzdem! Sie wollte das ja nicht mal so richtig… Und da sank auch ihr Vertrauen auf null, was Fanta anging. Da hatte sie nämlich ihre Komplexe, die einfach nicht aufhören wollten. Eben, weil sie alt war, diese Frau aber das perfekte Alter für ihn hätte.

Nun fand sie sich aber erst auf einem Stuhl in der Küche wieder. „Ach, das Herzchen ist auch wieder da“, wurde sie auch gleich angesprochen von einem Kerl, der seinen Kaffee trank. Sie sollte ihn wohl kennen… AH! Handabdruck, natürlich. „Na dann kannst du sie ja übernehmen, wenn du sie so gern hast“, brummte der andere und verschwand auch schon wieder, um der Arbeit ja entgehen zu können.
Er gab ein rechthilfloses ‚Äh‘ von sich, ehe er noch einen großen Schluck Kaffee trank, der ihm wohl Kraft verleihen solle. „Nun gut“, begann er sich räuspernd. „Wieso bist du hier?“ Aller Anfang war schwer, also sah sie ihn nur recht übel gelaunt an. „Hm… ich heiße übrigens Souta – aber hey, wenn du nicht sprichst, kann ich dir nicht helfen, das weißt du schon, ne?“ Als Argument ansehnlich. „Yoko – und weil ich ihm einen Gefallen tun wollte.“ „Ja… ne… deinem Bruder? Und wieso wollte dann er, dass du hier her kommst?“ „Mein Freund, Schätzchen. Mein Freund“, korrigierte sie ihn trocken, sah ihn mit einem ihrer Todesblicke an, die er am Vortag recht gut weggesteckt hatte. „So? Schade, aber ist ja auch egal. Beantworte mir lieber die andere Frage“, bat er sie wieder mit einem Lächeln. „Hmhm… weil ich beim Duschen zusammengebrochen bin. Weiß nicht wieso… und so…“ Er nickte mit einem gewissen Grinsen. Notgeiler Bock eben. Sollte man mal zu ‘nem Hammel machen. „Hast du die Tabletten genommen?“ Sie nickte. „Das könnte natürlich auch eine Nachwirkung von ihr sein. Ist selten, aber kommt vor. Das Gift ist ja draußen. Auch nach außen hin dürfte bald nichts mehr zu sehen sein“, meinte er nachdenklich und griff nach ihrer linken Hand, um ihr über den Handrücken zu fahren. „Von Vorteil wäre es auch, wenn wir dein Gewicht wüssten. Vielleicht liegt es daran – hast du schon was gegessen?“ „Meinte Len auch und ja, viel zu viel für meinen Geschmack…“, murmelte sie und rieb sich selbst über die Hand, sah demonstrativ in eine andere Richtung. Das hatte ihr glatt eine Gänsehaut verpasst. „Ich hol mal eben ein paar Sachen. Sonst kommen wir nicht weiter. Schön hier warten, Yoko!“, lachte er sie an und sprang auf, um davonzuhechten.
Die Utsukushi fragte sich schon, was Len wohl gerade machte… Er war nun mal ihr Eigentum! Verzweiflung kam in ihr auf und sie seufzte auf. Souta kam wieder zurück, stellte einen kleinen Kasten auf den Tisch und die Waage auf den Boden. „Bitte.“ Er deutete auf das Glasding. Sie wollte es ja selbst wissen, aber jetzt wo sie es tun könnte. Ganz gefallen tat es ihr nicht. Nun ja, was muss, das muss! Demnach stellte sich darauf. Das Ziffernblatt schwankte ein wenig, bis es auf 50,8 stehen blieb. Das war wirklich nicht so toll. Bei ihrer Größe müsste sie mindestens 60 Kilo wiegen… Bei dem, was sie eigentlich konnte, sogar ein bisschen mehr. Yoko verzog ihr Gesicht und setzte sich wieder. „Hmhm, so was hab ich mir schon gedacht. Nun ja, du musst nicht unbedingt viel auf einmal essen. Einfach normal und wirklich die Mahlzeiten einhalten. Tust du nicht wirklich, oder?“ Sie schüttelte langsam den Kopf und sah von der Zahl – da sie ohnehin verschwand – wieder zu ihm auf. Nun ja, das normal Essen hatte sie ja eigentlich vor… würde sie es nicht immer vergessen.
Souta schob die Waage mit dem Fuß unter den Tisch und stand auf. Machte den Kasten auf. Einige kleine Untersuchungsgeräte kamen zum Vorschein und sie seufzte resigniert auf. Hier und da wurden Tests durchgeführt und als es so aussah, als würde es länger dauern nach vergangenen fünf Minuten, in der er meinte noch lange nicht fertig zu sein auf ihre Nachfrage hin, machte er die Tür der Küche zu. Musste ja nicht sein, dass sie gestört wurden.
Letztendlich setzte er sich ihr wieder mit einem strengen, nachdenklichen Gesicht gegenüber. „Du bist drogenabhängig, richtig?“, fragte er frei heraus. „Wär möglich…“, murmelte sie und fühlte sich sichtlich unwohl unter seinem prüfenden Blick. Vor allem auch, weil sie nun nur noch in Unterwäsche dasaß. Er wollte sich eben die Ausmaße ihres Unterwichts ansehen. „Ärztliche Schweigepflicht und so, an die ich mich halten muss. Also keine Sorge. Aber da wirst du noch öfters Schwächeanfälle bekommen. Wahrscheinlich wirst du auch bald noch am Rad abdrehen.“ Sie schluckte schwer und sah zu der Blutprobe, die er gemacht hatte, etwas dazu gemischt hatte und die sich nun langsam verfärbte. Vor allem wollte sie Len aber nicht ihre …Krankheit antun. „Was kann man dagegen tun?“ Oh, du kannst ja doch wieder richtig sprechen. Nun, gar nichts. Oder du nimmst wieder welche. Vielleicht würde eine Klinikeinweisung helfen. Aber eher unwahrscheinlich. Den meisten geht es danach nur immer noch schlechter. Vielleicht renkt es sich bei dir auch von selbst ein, dass sich dein Körper wieder normalisiert.„Wirklich?“, fragte sie mit einem Spur von Hoffnung nach. „Nein, eher nicht. Aber man sollte seinen Patienten immer Mut zu sprechen und so“, erklärte er ihr grinsend. „Na, Danke…“ „Aber jetzt wirklich. Entweder du setzt dich den folgenden Strapazen aus, oder du nimmst wieder etwas und machst dich noch mehr kaputt.“ Welch schöne Aussichten“, kommentierte sie trocken. „Ziemlich. Es gäbe aber noch eine Möglichkeit. Es gibt bestimmte helfende Drogen, wie mir zu Ohren gekommen ist. Wohl auf dem Schwarzmarkt. Ein einziges Mittel, das den Körper soweit immer für eine ganze Woche äh… besser stimmt. Man munkelt, dass es keine Nebenwirkungen mit sich bringt. Einfach nur, dass man aufatmen solle können und - …“ Wie heißt es, Schätzchen?“, fragte sie nun wieder grinsend. Wenn es wirklich so etwas gäbe, würde wenn dann sie daran kommen! Sie hatte ihr Drogengeschäft wirklich ein wenig vernachlässigt, dass sie davon noch nichts wusste. „Ähm… Gerüchten zufolge Ingrid.“ Äh, hä? Na dann…“ War ja relativ egal, wie es hieß. Und woher er das so genau wusste… Eben ein komischer Kauz. „Also gut!“ Er klatschte sich in die Hände und sprang auf. „Damit wäre es ja dann klar. Du sollst drei Mal täglich etwas essen, um auf in etwa 1.800 kcal zu kommen, damit du langsam etwas zulegst. Mehr wirst du sonst nur auskotzen müssen. Weniger hätte nicht viel Effekt. Und dann noch ein netter Spaziergang in der Stadt. Gibt es viele nette Kleinigkeiten, nicht?“ Sie lächelte schief und nickte. Letztendlich war er sogar recht in Ordnung. Sie zog sich wieder Hose an, Oberteil über und ging zur Küchentür, während er den Krempel zusammenräumte. „Ne, Danke Saitou.“ „Schon gut – außer du willst dich mit einem Kuss bedanken“, trällerte er fröhlich. „Eher nicht.“ Ein kurzes Lächeln, ehe sie nach draußen trat. Stellte sich die Frage, wie weit Len nun war. Sie selbst war ja da bestimmt eine halbe Stunde drin gewesen. Musste schon ne richtig stickige Luft sein!
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSo 04 Sep 2011, 22:05

Len erwiderte mal nicht in seinem gewohnt arroganten Tonfall, dass er natürlich das Recht behielt, schließlich hatte er gründlich darüber nachgedacht, was er sagte. Manchmal konnte er das nämlich relativ gut und fand sich dann selbst wirklich so großartig, dass er sich zumindest gedanklich hochtrabend loben musste. Aber wie gesagt: er sagte einfach gar nichts mehr dazu. Die Stimmung war sowieso schon so angespannt, dass er einfach nichts riskieren wollte.
„Großartig, was Hände einen so alles zu zwingen, nicht wahr?“, fragte Len ziemlich (gespielt) euphorisch und klatschte sich innerlich vor die Stirn. Irgendwie wurde das gerade nichts mit sinnreicher Konversation – doch man konnte ja sowieso nicht immer gut miteinander reden. Er wusste von Paaren, die sich total gut verstanden, ein Herz und eine Seele waren, aber nach dem Zusammenzug flogen nur die Fetzen, weil sie sich ständig sahen. Das war wohl auch ein Problem, was sie hatten… - oder eher, was er jetzt hatte. Schließlich ging es ja auf seinen kleinen Finger, wenn er sich mal anmaßte, sie allein zu lassen. So brutal und blutdurstig, wie Yoko war, traute er ihr auch zu, ihm mal in tiefem Frust versunken einen Finger abzuhacken. Ich sollte nicht so von ihr denken… Zumal sie ja relativ friedlich geblieben war und sogar recht fröhlich schien. Das sollte er lieber nutzen, um ein wenig Entspannung zwischen den ganzen Streitereien zu finden, indem er weder wirklich ihren Gedanken lauschte, noch sonst irgendetwas sagte, was möglicherweise provokant wirken könnte.
„Verstehe“, sagte Len nur auf ihren Witz hin und war einfach viel zu abgelenkt darin, sich sein eigenes Leid vor zu klagen, als dass er irgendetwas anderes tat. Geschweige denn, dass er ihr wirklich zuhörte, aber da war er eben ganz der Egomane. Wenn ihm irgendetwas wirklich zu Fressen gab, dann hatte er daran erst einmal herumzukauen, bevor er sich etwas Anderem widmen konnte, egal, ob Dringlichkeit und Wichtigkeit ähnlich waren.
„Mmhh…“, machte er nur und gab so zu verstehen, dass er es zur Kenntnis genommen hatte. Er erwähnte mal nicht, dass man auch einfach hätte sagen können: ‚Das war deine Idee – und außerdem weiß ich nicht, was ich tun, geschweige denn sagen soll. Also klopf du an!‘ Aber manchen fehlte es eben an Einfallsreichtum und der nötigen Feinfühligkeit, um normale Menschen zu verstehen, die anders konzipiert waren, als man selbst. Eine weitere Eigenart, die er nun einmal hinnehmen musste. Oder nicht hinnehmen! Kurzerhand hatte er sich dazu entschieden, sie einfach zurück zu ärgern, wenn auch auf seine eigene Art und Weise.
Len salutierte. „Mach ich, wenn ich daran denke“, antwortete er Yoko und sah zu, wie der eher weniger gut gelaunte Mann sie mitschleifte und somit begann dort das Sperrgebiet für ihn. Ja, natürlich würde er sie gern unterstützen, aber ihm fehlte gerade einfach die nötige Atemfreiheit für so etwas. Außerdem hatte er ja jetzt schon einen passablen Grund gefunden gehabt, warum er ihr nicht folgte. Er wünschte sich, dass sie sich wenigstens ein wenig Gedanken darum machte, wie es ihn störte, wenn sie ihn wieder oder immer noch als Mädchen bezeichnete!
Ein wenig alleingelassen stand Len nun im Türrahmen, unschlüssig, was eigentlich zu tun war und zuckte schließlich mit den Schultern, bereit, einfach das Stockwerk zu verlassen und sich vielleicht ein wenig mit anderen Leuten hier zu unterhalten. Vielleicht gab es ja die ein oder andere spannende Information? Man konnte nie ausschließen, dass in einer Ecke des Speisesaals eine arme, verbitterte Hausfrau saß, die sich ihre Gesellschaft in den ortsansässigen Hotels suchte.
Gerade, als er die Hände in die Hosentaschen gesteckt hatte und sich zum Gehen wandte, hakte sich Makoto bei ihm ein und tippte ihm gegen die Stirn, bevor sie ihn fragend ansah. Da er allerdings nur ein wenig überrascht aus der Wäsche glotzte, anstatt etwas Konstruktives hervorzubringen, lächelte sie und sagte: „Na, schon wieder da?“
Er erwähnte mal nicht, dass er eigentlich noch nie hier gewesen war – heute sparte er sich gern überflüssige Worte, die der Gegenüber sowieso schon wusste. Stattdessen schwieg er und zuckte, so gut es ihm gerade möglich war, mit den Schultern.
„Mister Miesepeter sagte mir, du würdest mich sprechen wollen. Es ist mir ja eine Ehre, aber ich habe dir eigentlich alles gesagt. Außerdem – ich wollte gerade noch ein Stündchen weiter schlafen. Deswegen wundere dich bitte mal nicht über den Schlafanzug mit den Affen.“ Ein weiteres Mal hatte sie ihn einfach nur sprachlos gemacht, weswegen er nur einen schnellen Blick zu ihrem Schlafanzug herunterwarf, nur um sie dann wieder anzusehen und relativ überfordert auszusehen.
„Na, komm einfach mal rein. Wir werden schon irgendetwas finden, mit dem wir dich beschäftigen können, solange du auf deine Angebetete wartest. Dass du mit mir sprechen willst, das war doch eine Ausrede, oder?“
Es zwang Len unwillkürlich zu einem Lächeln. „Du hast mich.“
„Erwarte nichts Geringeres von mir, als dass ich Menschen und ihre gequälten Seelen verstehe. Aber jetzt komm, nicht so schüchtern! Wir beißen nicht.“ Ohne, dass er sich wirklich zur Wehr setzen konnte, zog Makoto ihn ein Stück in das ziemlich große Zimmer hinein und hämmerte die Tür geräuschvoll zu, bevor sie ihn auch schon weiter zog. Ein wenig neugierig sah er sich um und stellte fest, dass es hier wirklich genauso aussah, wie er es sich gedacht hatte. Fünf Leute auf einem Haufen – vier davon Männer und eine davon Makoto Fanta. Das sagte doch alles. Man sollte also gar nicht wirklich versuchen, den Saustall in Worte zu fassen.
Kurz dachte er, sie würden sich vielleicht zu den zwei Übriggeblieben setzen, die sich gerade in ein Kartenspiel vertieften und darum wetteiferten, wer sich wohl am meisten über seine ‚Dreckskarten‘ aufregen konnte. Doch seine Kindheitskameradin schleifte ihn noch ein ganzes Stück weiter und ließ endlich seinen Arm los – Len atmete erleichtert auf und schüttelte ihn verstohlen aus, weil sie einfach verdammt kräftig daran herumgezogen hatte -, um eine Tür mit großer Glasscheibe zu öffnen, die nach außen führte. Gut, keine Sonnenterrasse, aber immerhin ein netter, großzügig ausgebauter Balkon mit reichlicher Ausstattung. Zwei Liegestühle ganz am Ende, drei normale Klappstühle und ein niedriger Tisch, dazu noch einige, winter- und hitzebeständige Zierpflanzen – ein Bonsai war aus Plastik und dennoch in den Balkonkasten voller Rindenmulch gestopft.
„Hm, wie schlagen wir am besten unsere Zeit tot?“, fragte ihn Makoto und deutete schließlich auf einen der Stühle, bedeutete ihm, Platz zu nehmen. Da er nicht unhöflich sein wollte, schlug er das Angebot nicht aus, sondern setzte sich mit einer knappen Danksagung. Er lehnte nun mit dem Rücken an der breiten und hohen Panoramafensterscheibe, die zu einem Drittel mit einer dicken Jalousie verdeckt war, damit das Sonnenlicht nicht störte und sich da Innere des Raumes nicht allzu sehr aufheizte, über den Tag verteilt. Makoto selbst nahm neben ihm Platz, überschlug die Beine und zog ihre Pfeife heraus.
„Bei Patienten darf ich nicht rauchen, aber ich brauche das Gefühl von meiner Pfeife an den Lippen, um nicht vor Nervosität schreiend aus dem Raum zu rennen“, erklärte sie ihm, was er nur schweigend hinnahm und beobachtete, wie sie sich eine ganze Ladung von dunklem Tabak in die Pfeife stopfte.
„Bist nicht sonderlich gesprächig“, stellte sie fest, nachdem sie ihr Ding mit einem Streichholz zum Brennen gebracht hatte. Mit einem Lächeln fügte sie allerdings an: „Warst du aber nie. Das ist schon okay. Ich kann für uns Beide reden. Nun, willst du eine Zigarette? Du siehst nervös aus.“
Len hob beide Augenbrauen und war ein weiteres Mal wie erschlagen von dieser überragenden Menschenkenntnis dieser jungen Frau, was allerdings mal wieder kein Kunststück war. Zwar hatte er die Hände ordentlich auf beide Oberschenkel abgelegt, aber trotzdem wippte er das linke Bein in einem schnellen Takt auf und ab. Eine eindeutige Geste der Nervosität, bei vielen Leuten. Er tadelte sich selbst für seine Durchschaubarkeit.
„Nun?“
Len zuckte mit den Schultern und räumte schließlich ein: „Gern. Aber lach mich nicht aus, ich verrecke jedes Mal aufs Neue.“
Vergnügt griff Makoto in die Hemdtasche ihres Pyjamas, aus welchem sie auch schon ihre Pfeife gezogen und ihren Tabakbeutel aufbewahrt hatte, und zog eine ein wenig eingedellte Schachtel Zigaretten einer ihm unbekannten Marke heraus. Er fischte sich eine heraus, lehnte ihr freundliches Angebot, was Feuer anging, ab, denn die Zigarette fand ihren von ihm gewohnten Weg an zu brennen und landete in seinem Mundwinkel. Nicht überraschend, dass ihn der erste Zug mal wieder in ein hektisch keuchendes und hustendes Etwas verwandelte, aber beim zweiten und dritten kratzte es schon sehr viel weniger in seinem Hals. Makoto schien belustigt, hielt sich wahrscheinlich auch deswegen nicht an die Sache, was das Schweigen über gewissen Hustenreiz anging.
„Nun ja, Sterben ist schwierig, wenn fünf Iryonin in der Nähe sind“, kommentierte sie und warf einen Blick über die Schulter ins große Wohnzimmer des viel zu weitläufigen Hotelzimmers herein. Noch immer sah man nur die Zwei, die auch schon vorher dort gesessen hatten. Mittlerweile hatten sie ihr Spiel geändert, diskutierten aber weiterhin sehr gestenreich darüber, ob man beim Kartenausteilen nicht geschummelt hatte.
Als sie sich wieder umdrehte, konnte sie einen Blick auf Len erhaschen, wie er sich weit in seinem Stuhl zurück- und den Kopf an die Scheibe gelehnt hatte, während er in die Ferne sah.
„Könnt ihr auch abgetrennte Finger wieder annähen?“, fragte er, nachdem er mit einem leichten Tippen beim Aschbecher die überstehende Asche seiner Zigarette losgeworden war. Sein Lächeln war relativ verzerrt, aber trotz allem ernst gemeint.
Makoto verzog keine Miene, als sie trocken meinte, dass man ihm ganz sicher keine Finger wieder annähte, die doch Mordwerkzeuge waren – aber Len nahm es ihr nicht übel, sondern rang sich sogar ein Grinsen ab.
„Sag mal, Makoto, habt ihr eigentlich die Fanta erfunden?“
„Was für einen Scheiß redest du da eigentlich? Du hast schon mal bessere Fragen gestellt“, erwiderte sie darauf nur und ein weiteres Mal sah sie in den Raum hinein. „Sie ist fertig und wartet ganz sicher auf ihren Göttergatten.“
Len sah zu der fast schon gänzlich aufgerauchten Zigarette und drückte sie schließlich aus, auch wenn Yoko ihn dafür früher geschlagen hätte – Verschwendung von viel Geld und Wert! Er rang sich erneut ein Lächeln ab und bedankte sich für das bisschen Zeit, dass sie ihm geopfert hatte, bevor er durch die Tür wieder in die Suite mit der Nummer 49 trat und sich suchend nach Yoko umblickte. Kaum, dass er sie erfasst hatte, ging er mit langen Schritten zu ihr herüber – auch wenn er auf den letzten zwei Metern dann doch sichtlich abbremste. Makoto stand in der Balkontür und grinste sich einen ab, darüber, wie zögerlich er doch sein konnte, wenn es um dieses Teufelsweib ging.
„A-ah… Ich stinke nach Rauch… Tut mir leid. Geht es dir gut…? Oder… besser?“
„Ich bin mir sicher, dass meine Kollegen es begrüßen, wenn ihr ihnen jetzt erst mal ein paar Stunden Pause gebt.“ Len reagierte einfach mal wieder nicht, sondern stand einfach weiter unschlüssig vor ihr, mitten in dem Zimmer und versenkte schließlich erneut die Hände in den Hosentaschen.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSo 04 Sep 2011, 22:40

„Hmhm“, erwiderte sie nur mit einem langsam verschwindenden Grinsen. Gerade konnte sie sich nicht sicher sein, ob er wirklich nur bei ihr bleiben wollte, weil er sonst Angst um seinen Finger hatte. Sie würde es kaum tun, aber… was war das dann für ein Vertrauen?
Und wieder einmal brach der Gesprächsfaden bei ihnen ab. Yoko wusste auch nicht, wie sie ihn wieder hätte aufnehmen können. Also blieb ihr nichts anderes übrig als zu schweigen, als er noch immer über die Bezeichnung ‚Lady‘ gekränkt war. Eigentlich dürfte er es ja wissen, dass sie ihn für einen Kerl hielt. Aber gut, was sollte sie schon groß noch dazu sagen?

Ein Seufzen und sie wurden eh schon wieder getrennt – was sie eigentlich nicht mehr wollten – aber vielleicht, ja vielleicht war das sogar mal wieder ganz gut, wen sie mal alleine waren? Trotzdem hatte sie Angst. Hatte eben selbst kein Vertrauen, was das anging.
Letztendlich verliefen die Behandlung und das Gespräch ja recht gut, wie sie fand. Wenn es eine über allesstehende Droge gab, dann würde sie die schon in ihre Finger kriegen. Hatte sie bisher bei allen geschafft, von denen sie Gerüchte aufgeschnappt hatte. Bei ihren Stammkunden musste sie auch nicht mal groß darüber reden, sie haben zu wollen. Nur, wenn sie wo neu war. Dann musste man sich – vor allem als Frau – erst noch den Respekt und das ‚Vertrauen‘ verdienen. Man muss eben würdig sein so etwas zu erhalten. Schaffte sie schon, garantiert. Allein schon deshalb, weil sie äh… das ‚am Rad abdrehen‘ Len keinesfalls antun wollte. Apropos Len, der kam gerade auf sie zugelaufen. Wurde allerdings langsamer – wieso auch immer. Ein wenig enttäuscht war sie schon darüber, dass er einfach eine rauchen gegangen war. Wollten ja eigentlich auch mal sie beide machen, aber sind ja nie wirklich dazu gekommen. „Wie du meinst…“, erwiderte sie nur, was auch ums stinken ging. Sie konnte den Geruch von Zigaretten nun mal ganz gut ab. Hätte jetzt gern selbst eine. Aber das musste sie ja erst noch wieder verschieben. Mal wieder. „Und nein, aber bald“, antwortete sie noch etwas verspätet. Sie hatte ja gesagt, dass sie solche Sachen nicht mehr verschweigen würde.
Ihr Blick fiel auf Fanta, ja sie nannte sie immer noch Fanta, war einfach urkomisch der Name und so hatte sie sich auch vorgestellt. „Wär möglich. Allerdings bräuchten wir noch den Schlüssel, weil ein gewisser Herr uns ausgeschlossen hatte“, entgegnete sie doch etwas bissig. Bissig, weil sie ja wieder mit dieser Frau reden musste und, weil Len sie ja ausgeschlossen hatte. Er hätte auch noch drinnen mit ihr reden können und sie wäre freiwillig mitgekommen – mehr oder weniger – und dann hätten sie die Tür auch nur anlehnen müssen. „Ach, den Schlüssel? Ja, natürlich, aber dann müsst ihr in sagen wir vier Stunden auf jeden Fall da sein. Wobei uns der Schlüssel ja auch nichts bringen würde. Ach, seit einfach da, ja?“, fragte sie mit ihrem üblichen Grinsen und ging zu dem Kasten am Eingan, nahm den Schlüssel, und reichte ihn Yoko. „Hmhm? Ich frag mich ja, was ihr angestellt habt.“ Ihr Grinsen wurde breiter und sie zog ihr ein paar Haare aus dem Shirt. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Bestimmt, weil sie es auch gar nicht gewohnt war, dass da Haare drunter bleiben konnten. „Böse Dinge“, erwiderte sie trocken und hängte den Ring des Schlüssels über ihren Zeigefinger, ehe sie aus der Suite trat. Drehte sich dann aber doch wieder um, ob Len auch mitkam. Oder, ob er noch immer zögerlich versteinert dastand.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeSo 04 Sep 2011, 23:08

Letztendlich war es gut gewesen, einfach mal nichts zu tun. Sie nicht dauerhaft um sich zu haben. Den Kopf frei zu kriegen, auch wenn dieser ständig von blauem Dunst vernebelt gewesen war. Er hatte bis zu den Bergen herübersehen können, durch die sie auf dem Hinweg gekommen waren und vermutete dahinter einen fast schon endlos langen Waldpfad mit Anbindung an eine äußerst entzückend anzusehende Stadt, die allerdings nur voller Grauen war. Wobei, so schlecht war die Stadt im Endeffekt gar nicht gewesen! Er hatte sich erholen können, sie hatte sich erholen können und nach einer ekeligen Streitigkeit hatten sie schlussendlich sogar zueinander gefunden. Da konnte man das bisschen Leid und Qual, das sie durch das Genjutsu hatten durchleben müssen, doch glatt wegdenken, oder? Immerhin… immerhin…! Nun ja, es lag schon so lang in der Vergangenheit und wenn man dann noch einmal darüber nachdachte, sah man die Dinge eh immer anders, als noch zu dem Moment. Makoto hatte sich übrigens kurzzeitig darüber ausgelassen, wie unheimlich komisch er aussah, wenn er gedanklich abdriftete und nur ab und zu in die Realität zurückkehrte, um an der äußerst beruhigenden Zigarette zu ziehen. Er hatte ihr wenig ernst an den Kopf geworfen, dass sie eine schlechte Ärztin wäre, wenn sie Patienten solche schädlichen Dinge wie Zigaretten anbot, aber sie hatte nur abgewunken und ihn schließlich zurück in die Suite geschickt, in welcher sie und die anderen vier Iryonin wie die Drecksschweine hausten. Wenn Len allerdings darüber nachdachte, dann war er auch nicht wirklich furchtbar penibel und würde erst nach zwei, drei Tagen die totale Krätze kriegen und anfangen, aufzuräumen.
Schließlich, als er nun vor Yoko stand – wenn man sich ein kurzes Weilchen nicht sah, da stellte man eben fest, wie sehr man den Anderen doch vermisste – freute er sich eigentlich, jedenfalls dem schnellen Takt nach, den sein Herz anschlug. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es einfach nur die dauerhafte Nervosität war, die ihn schon seit der Szene vor der Tür unter Strom setzte. Umso mehr verletzte ihn ihre Reaktion. Dass sie sich anscheinend kein Stück darüber freute, ihn zu sehen! A-aber das war okay. Er war unausstehlich gewesen, da durfte sie noch eine ganze Weile sauer auf ihn sein. „Mmh-hmm“, machte Len nur und senkte schuldbewusst den Blick. Wahrscheinlich war sie sauer auf ihn! Weil er mit Makoto zusammen auf dem Balkon geraucht hatte, aber nie die Zeit gefunden hatte, um mit ihr gemeinsam eine zu schmöken. Das war aber auch ein dummer Anfängerfehler gewesen, wo sie doch sowieso Eifersucht auf jedes jüngere Mädchen schob! Er wollte gerade eine weitere Entschuldigung murmeln, da reagierte sie aber noch auf den anderen Zusatz seines Satzes. Ein trauriges Lächeln, mehr konnte er nicht für sie aufbringen. Wenigstens war sie ehrlich gewesen und hatte ihn nicht angelogen. Lag aber sicherlich daran, dass er sowieso schon wie ein Häuflein Elend dort vor ihr stand und eher an einen äußerst schüchternen, kleinen Jungen erinnerte, der ausversehen etwas kaputt gemacht hatte und nun seine Strafe in Form von zehn Schlägen mit einem Rohrstock auf die Fingerspitzen empfangen sollte. Dann drückte der rational denkende Mensch eben noch einmal einen rein, das war völlig normal – redete er sich ein. Noch einmal zutreten, wenn der Andere am Boden lag – bereitete doch Freude? Genugtuung? Wann hatte man denn sonst die Chance – hieß es nicht, man solle jede Gelegenheit beim Schopf packen und die Gunst der Stunde nutzen, wenn der Feind schwach, aber man selbst stark war? Das war die Natur. Ein ungeschriebenes Gesetz, vergleichbar mit den anderen Gesetzen der Wildnis. Und das alles schoss ihm durch den Kopf, weswegen er auch kein Stückchen enttäuscht oder wütend wurde.
„Habe ich“, bestätigte er und zeigte ein wenig Reue. Vielleicht half es Yoko ja, über diese ganze, dumme Situation hinwegzukommen, wenn er sie nur ihre Laune ausleben ließ? Er konnte sie ja nicht dauernd einengen. Er musste ihr eben Platz zum Atmen lassen! Dann war es doch okay, wenn man ab und an ein wenig bärbeißig über den Anderen herzog – wenn der neben einem stand. Während Lens Herz immer kräftiger und schmerzvoller schlug und sein Atem sich unwillkürlich beschleunigte, lauschte er dem Gespräch zwischen Makoto und Yoko genau. Lieber von sich ablenken, indem man anderen zuhörte. War besser, war besser! Ganz sicher besser.
In vier Stunden da sein? Hm, wenn Yoko so wollte, dann wären sie in vier Stunden da. Wenn nicht, dann nicht. Eine ganz einfache, einfache Rechnung! Ach, würde das Leben nur aus Zahlen bestehen, dann wäre er vielleicht dazu in der Lage, es zu verstehen und dann damit klar zu kommen.
Ein wenig ungläubig beobachtete Len den Vorgang, was da zwischen Makoto und Yoko geschah. Er hörte auch die Worte, die Beide wechselten, aber er wollte es nicht glauben, was er da hörte. Das war ein Scherz. Nur ein Scherz, beruhigte er sich und lächelte wieder.
Das war doch alles nur ein Scherz. Er verstand Makotos halbwegs genervten Blick nicht, der gepaart mit dem Augenrollen und der herausgestreckten Zunge hinter Yokos Rücken sowieso keinen Sinn machte. War doch alles prima.
Ein wenig stand er dort noch in der Mitte des Raumes und starrte unbeweglich hinter der Frau her, der er gleichzeitig die schrecklichsten und schönsten Stunden seines Lebens verdankte.
„Gott, du musst sie wirklich mehr lieben, als dein Leben und dein Seelenheil, wenn du die mehr als vierundzwanzig Stunden erträgst.“
Len legte fragend den Kopf schräg und erwiderte nichts, bevor er mit einem Lächeln hinter Yoko hinterhersprintete, um sie einzuholen und nach ihrer Hand zu greifen.
„Ich hab dich lieb“, sagte er, „bitte nicht böse sein. Ja?“
Makotos Augen verengten sich zu Schlitzen. Von allen war sie wohl die einzige, die mal wieder ahnte, dass er erneut dabei war, den Verstand zu verlieren. Doch konnte sie ja nichts an der Sache ändern – schließlich setzte sich Len dieser Frau und ihren Launen aus freien Stücken aus.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeMo 05 Sep 2011, 09:40

Vielleicht, ja vielleicht war sie gerade etwas zu hart zu ihm, a-aber er konnte es ihr doch auch nicht verübeln. Da freute sie sich endlich wieder aus den Fängen – selbst, wenn die eigentlich nett und hilfreich gewesen sind…. – dieses Arztes zu sein und ihn wieder zu sehen und was durfte sie feststellen? Er hatte nur mit Fanta eine geraucht. Wahrscheinlich haben sie sich nicht mal sonderlich unterhalten über das, was er gesagt hatte.
Endlich bekam sie auch den Schlüssel zu ihrer Suite und wäre so weit wieder zurückzugehen. Immerhin hatte sie nun doch noch einiges zu tun. Trotz allem wurde sie noch einem netten DIss von Makoto ausgesetzt. Oder wollte sie ihr damit auch noch indirekt sagen, dass sie sich besser verpissen solle, damit es ihm wieder gut ginge? Das wollte sie aber nicht. Sie wollte doch bei ihm bleiben. Für immer.
Eine Weile musste die Utsukushi warten, bis ihr Geliebter dann doch auch nachkam und sogar wieder ihre Hand nahm. Unweigerlich musste sie doch wieder lächeln, als sie sich die Hände besah. Sie hatte ihn eben doch vermisst, auch wenn es nur so ein kurzer Zeitraum war. „Ist gut“, erwiderte sie leise und sah wieder hoch in sein Gesicht. Leider Gottes musste sie ihn aber wieder loslassen, um die Tür hinter ihnen zu schließen. Musste ja auch nicht sein, dass sie noch weiter begafft wurden. Danach verschränkte sie ihre Finger aber nur umso mehr, als vorher. „Tut mir leid wegen vorhin… wegen allem.“ Dafür, dass sie gerade so pampig war, er nur noch ein schlechteres Gewissen bekam und sie ihn vorhin auch als Mädchen bezeichnet hatte.

Yoko atmete tief durch, ehe sie langsam losging. Darauf bedacht, dass er mitkam. Sie fühlte sich gerade einfach etwas schuldig bei ihren Überreaktionen, gleichzeitig war sie aber auch einfach nur übelst erleichtert, dass er wieder da war und meinte, er hatte sie immer noch lieb ♥. „Ich wiege übrigens noch 51 Kilo… Hätte also noch schlimmer sein können“, begann sie frei heraus zu erzählen, was nun da drinnen vor sich gegangen war. Sie hätte ihn auch gerne gefragt, wie es ihm nun ging. Allerdings hatte sie da vor einer ernüchternden Antwort Angst. Also lieber von sich selbst erzählen. „Aber Souta meinte auch, dass das alles wird mit dem Gewicht. Ich solle nur anfangen regelmäßig etwas zu essen. Aber dafür habe ich ja jetzt dich, nicht wahr?“ Sie lächelte ihn wieder an. Ganz bestimmt würde sie ab sofort diese 1.800 Tagesration packen. Musste das Frühstück vorhin doch garantiert schon an die 700 Kilokalorien gehabt haben. Wenn sie keine Zeit haben sollte, dann musste sie einfach am Tag eine Tafel Schokolade essen. Das würde schon werden! Viel wichtiger war das andere Thema, das sie hier im Gang aber nicht ansprechen wollte. Wände hatten doch bekanntlich Augen und Ohren.
Aber jetzt standen sie eh schon wieder vor der besagten Tür und sie sperrte auf. Musste ihn deshalb wieder loslassen und wartete nun darauf, dass er mit reinkam. „Ich weiß nun auch wieso ich so… äh… anfällig bin…“, begann sie. Wirklich gefallen tat es ihr ja immer noch nicht. Dass ihre geliebten Drogen sie nun in so etwas hineinrissen. Also rieb sie sich abwesend wieder über den Arm. Nicht, dass der ihr noch wehtat, aber sie wollte sich einfach gerade ein wenig ablenken, selbst beruhigen.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeMo 05 Sep 2011, 11:25

Kaum, dass Len sie lächeln sah, begann er sie wieder mit einem unverschämt-verliebten Blick anzuhimmeln. Sie war eine so gütige Person!, schoss es ihm durch den Kopf. Verzieh ihm sogar seine selbstsüchtige, arrogante, dumme Art und Weise. Wie konnte er sich nur bei ihr bedanken? Zwar schien sie so schon äußerst zufrieden damit, dass er ihr gefolgt war und ihre Hand genommen hatte, aber irgendetwas musste man doch noch tun können… Aber was?
„Ehrlich wahr? Wirklich? Du verzeihst mir noch einmal?“, hakte er verblüfft nach. Er sah sein eigenes Handeln als ziemlich unverzeihlich an und erneut erfreute er sich der Güte dieser himmlischen, jungen Frau, die sich erbarmte, seine Anwesenheit zu ertragen, ohne groß eine Gegenleistung zu verlangen. Da fühlte er sich gleich weniger allein auf dieser Welt.
Ein wenig entsetzt wirkte er, als sie seine Hand losließ, aber umso erleichterter war er, kaum dass ihre Hand wieder in seiner lag. Glücklich lächelte er sie an und wollte abwinken, so wie es nun einmal eine Gewohnheit zwischen ihnen geworden war, schließlich war er es doch gewesen, der mit diesem ganzen Kram angefangen hatte – und somit auch die Schuld tragen musste! Da fiel ihm ihr Gesagtes zum Thema ‚Schuldaufteilen‘ schon gar nicht mehr ein.
Aber dazu kam es nicht wirklich. Len blinzelte und der Bann war gebrochen. Überrascht sah er sie an und warf einen verwirrten Blick über die Schulter zu der geschlossenen Tür hinter sich, bevor er ahnungslos fragte: „Vorhin? Wegen… allem?“ Ihre Gedanken klärten ihn dann anschließend ein wenig auf und er nickte entrückt. Ein wenig überfordert von der Situation. Als es das erste Mal passiert war, da hatte er sich ja kaum von der Stelle gerührt. Jetzt hatte er sich aber um Einiges entfernt. Ich war doch eben noch in der Balkontür… und … jetzt bin ich hier. Wie bin ich hergekommen? Er konnte es sich nicht anders erklären, als dass er ein weiteres Mal in ein früheres Ich geschlüpft war. Scharf dachte er darüber nach, was ihm eigentlich widerfahren war – was diesen Zustand mal wieder ausgelöst haben konnte. Das vorläufige Ergebnis war, dass er schwierigen Situationen anscheinend damit ausweichen wollte, indem er es auf seine jüngeren Ichs abwälzte. Schwierige, überfordernde Situationen, mit denen er im Moment nicht wirklich klarkam… Emotionaler Stress! Du musst ihm aus dem Weg gehen – und ein bisschen Yoga machen. Entspannt das nicht die Seele?
Len zwang sich zu einem belanglosen Lächeln, nur, um über seine völlige Verunsicherung hinwegzutäuschen. Das Gute war, dass sie begann, zu erzählen, was passiert war. Zumindest halbwegs, aus ihrer Sicht – Erkenntnisse der Untersuchung.
„Ahh… Gott… Du wiegst bestimmt mehr als zwanzig Kilo weniger als ich… Fühle ich mich schlecht. Das wäre nicht passiert, wärst du nicht ein zweites Mal auf mich getroffen.“ Stimmte doch! Damals, als er am Fluss im Wald gelegen hatte, war sie ihm mehr als kräftig und normalgewichtig vorgekommen. Das alles hatte sich zum Negativen entwickelt, je länger sie gemeinsam unterwegs waren. Allein die vielen Tagen, die sie einfach nur rührungslos am Boden gelegen hatten, oder die Tage und Nächte im Genjutsu! Alles seine Schuld. Er sollte eine Zeitmaschine bauen, in die Vergangenheit reisen und alles verändern. Vielleicht ging es dann ja ihnen Beiden gut? Er würde mit Rin aufwachsen und sie würden schon gemeinsam einen Weg finden, um Yokos Verrat am Dorf zu verhindern. Ganz sicher. Schade, dass Zeitmaschinen bis jetzt ein Ding der Unmöglichkeit waren…
„Wer ist Souta?“, fragte Len neugierig, aber auch, weil er einfach Interesse an dem zeigen wollte, was sie sagte. Ein Gespräch eben. Er wollte nicht, dass der Faden wieder riss und sie sich anschwiegen. Dann passierten immer nur die dümmsten Dinge! Wie eben bewiesen.
„Aber das freut mich zu hören… Ich werde daran denken, dich regelmäßig zu füttern, Zuckerschnäutzchen“, meinte Len mit einem schiefen Grinsen. Bloß keine düstere Atmosphäre aufkommen lassen. Eher blöd herumwitzeln und somit Schenkelklopfergrabesstimmung hervorrufen, als normale Grabesstimmung.
Dass es Yoko bisher so schwer gefallen war, diese wenigen tausendachthundert Kalorien hinzukriegen… war für ihn erstaunlich. Er war gern ein Fresssack, auch wenn er das Essen in letzter Zeit auch ein wenig vernachlässigt hatte. Manchmal hatte man eben schlichtweg keine Zeit dazu, er sollte mehr darauf achten. Möglicherweise sollte er sich seine alte Uhr ummachen, damit er regelmäßig nach der Zeit sehen konnte. Dann würde es eben immer um halb acht, um zwölf und um achtzehn Uhr Essen geben – und keine Widerrede. Dann brach man eben eine Aktivität für das Essen ab… Man musste Prioritäten setzen.
Kaum, dass die Tür zu Zimmer Nummer zweiundvierzig offen war, trat er ein und lehnte sich an die Flurwand, während er darauf wartete, dass Yoko die Tür wieder von innen schloss.
„Mh, so? Wirst du mir auch verraten, warum?“ Interessierte ihn wirklich brennend – war ja auch wichtig! Vielleicht konnte er ihr dann ja helfen, dass es besser wurde?
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeMo 05 Sep 2011, 13:57

„Wie könnte ich dir nicht verzeihen…“, erwiderte sie nur schief grinsend. War doch so! Sie konnte ja nicht mehr ohne ihm weiter leben. Da musste man eben auch verzeihen können – vor allem, wenn es so etwas Nichtiges war… Er hatte ja nichts großes verbrochen – hoffte sie zumindest. Wahrscheinlich bewertete sie alles wieder über. Sie sollte wohl an sich arbeiten ihm doch mehr Vertrauen zu schenken, auch wenn es ihr wirklich schwer fiel.
Langsam nickte die Utsukushi auf seine Frage. Beantwortete es ja eh schon wieder gedanklich, weshalb und warum. Und da er sich vorhin nicht daneben benommen hatte, war ihr auch nicht aufgefallen, dass er schon wieder geistig jemand ‚anderes‘ war. Er hatte sie ja immer noch geliebt. Solange er sich darüber im Klaren war, war doch alles in Ordnung – dachte sie.
„Sag so was nicht…“, murmelte sie und blickte ihn betrübt an. „Hätten wir uns nicht wieder getroffen, wär viel anderes Schönes auch nicht passiert. Das will ich nicht… Ist doch alles gut so, wie es nun geworden ist. Wir haben ja uns.“ Er sollte so etwas einfach nicht sagen. Wenn sie sich wirklich nicht noch einmal begegnet wären, wäre so viel nicht eingetreten. Und doch so vieles andere. Sie hatte sich ja zu dem Zeitpunkt zur Lebensaufgabe gemacht ihn wieder zu finden und gegen ihn anzutreten. Auch heute wäre sie auf der Suche nach ihm und ihrer Revanche. Die hatte sie ja bekommen und noch viel mehr geschenkt bekommen ♥.
„Souta ist der Iryonin bei dem ich gerade war. Das ist der, dem ich gestern eine geklatscht habe“,
]klärte sie ihn wahrheitsgemäß über den Kerl auf. „So gesehen war er wirklich in Ordnung.“ Nach ihrer Meinung war jeder mehr oder weniger in Ordnung, wenn er sich mit Drogen auskannte. „Ach… gefüttert werden willst du nicht, aber füttern schon?“, witzelte sie und nahm den Spitznamen mal so hin. Wahrscheinlich wollte er einfach wieder Namen ausprobieren, wie er es schon mal versucht hatte. Also hatte sie sich vorgenommen ihm da nicht immer reinzureden, wenn es ihm wichtig war.
Als Len auch in die Suite eintrat, schloss Yoko die Tür wieder, lehnte sich an diese und beobachtete lieber den Boden. „Hm, sicher. Betrifft dich ja auch… irgendwie…“ Ja, sie war gut darin um den heißen Brei zu reden, wenn sie es wollte. Da warf sie selbst den klare-Worte-Vorsatz über den Haufen. „Es sind vor allem Nachwirkungen davon, dass ich keine Drogen mehr nehme.“ Tief atmete sie durch, da ihr doch eine gewisse Last von den Schultern gefallen war, ihm das nun so zu sagen. War ja auch Selbsterkenntnis, dass sie wirklich so richtig abhängig von dem Zeug war!
„Aber er hat mir von Ingrid erzählt. Die sollte mir helfen können, weshalb ich mir die auch gleich besorgen werde, wenn es sie wirklich schon hier gibt.“
Schief lächelte sie ihn wieder an und stieß sich von der Tür ab, um zum Bad zu gehen. „Ich weiß nicht, ob du mitkommen möchtest, weil du ja keine dreckigen Gassen magst, aber wenn, solltest du dir etwas anderes anziehen. Du siehst nicht ernst genug für dieses Geschäft aus“, sagte sie und konnte sich einen Lacher nicht verkneifen. In dieser Branche würde man ihn aber wirklich sofort überfallen wollen. Er war jung und dann noch blond und viel zu normal angezogen. Normal angezogen war sie auch, aber das würde sie gleich noch ändern und auf die Toilette gehen. War ja auch wichtig mal wieder. Also lehnte sie sich an den Türrahmen und wartete noch eine Antwort ab, was er denn vor hatte.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeMo 05 Sep 2011, 14:50

Hätte Len am Ende seiner Wirbelsäule kein rudimentäres Organ, sondern einen richtigen Schwanz, so wie bei einem Hund, dann würde er nun freudig damit wedeln, um seine absolute Zufriedenheit auszudrücken. Was war dies nur für eine wunderbare Frau, die er dort erobert hatte? Ihre Hand fühlte sich so warm und weich an – und gab ihm solch ein Gefühl von Sicherheit. Auch ihre Gedanken waren Balsam für seine Seele. Er hatte doch nichts großartig angerichtet – war das nicht herrlich? Also würde er heute nicht bestraft werden! Wenn das mal keine wunderbare Angelegenheit war? Sie war so viel netter, als Shinjiro und die Anderen. Die hier hatte wenigstens nicht nur Abscheu für ihn übrig!
Ein wenig verwirrt war er ja dann doch über seine blassen Erinnerungen an die Gedanken, die er sich gemacht hatte, als er noch eine sehr viel kleinere Fassung von sich gewesen war – jedenfalls in seinem Kopf. Wie alt mochte er wohl gewesen sein, fünf, sechs? Also nichts mit Liebe, in dem Moment war sie einfach eine Frau gewesen, die ihn nicht hasste, die ihm nicht wehtun wollte, der er vertrauen konnte und zu der er immer und immer wieder zurückkehren wollte. Dieses Problemchen, diese eine, lockere Schraube in seinem Kopf, war schon zum Verrücktwerden [was ein Wortspiel]! Aber er versuchte sich möglichst nichts anmerken zu lassen. Handelte ebenfalls möglichst normal. Und je länger er tief ein und aus atmete, desto besser fand er sich auch wieder in der Realität zurecht.
„V-verzeih! Ich wollte… ich wollte dich nicht kränken. Ich meinte ja nur … - tut mir leid. Ich sage so etwas in Zukunft nicht mehr“, stammelte Len relativ aufgeschmissen. E-er fand es ja auch gut, wie es war! Für nichts wollte er sie jemals missen, aber es war nun einmal so, dass sie nun dieses Problem mit ihrem Gewicht nicht hätte, wäre er nicht in ihrem Leben aufgekreuzt. Resigniert seufzte er auf und ließ das Thema ruhen.
„Ah, der.“ An gestern konnte er sich natürlich besser als an alles andere erinnern. Aber auch an eine Tatsache, die innerhalb dieser eigenartigen, vielleicht zehn Minuten passiert war. Makoto hatte darauf angespielt, als sie Yokos Haar aus ihrem Kragen gezogen hatte… Möglicherweise sollte er jetzt Eifersucht schieben - aber er wollte die gerade wieder aufkeimende Vertrauens- und Ruhebasis zwischen ihnen nicht zerstören. Natürlich wünschte er Souta gedanklich den Tod, aber das musste sie ja nicht wissen .
Also nickte Len nur und grinste dann schief. „Richtig. Aber das mit dem gefüttert werden kannst du mir ja noch antrainieren. Wir haben ja Zeit.“ Für sie würde er selbst seinen Stolz überwinden! – Irgendwann jedenfalls. Dauerte vielleicht noch ein wenig, aber sehr viel später war es dann gar nicht mehr so unwahrscheinlich.
Kaum dass die Tür hinter Yoko ins Schloss fiel, kam eine merkwürdig angespannte Stimmung zustande. Lag wohl an dem Thema und der Tatsache, dass es ihr irgendwie… unangenehm war? Für eine Krankheit musste man sich doch nicht schämen! Möglicherweise sollte er ihr das mal sagen, aber im Moment hörte er sich erst einmal an, was sie so an Wortfetzen herausgestottert bekam.
Len knickte für einen Moment so zusammen, wie ein trockener, alter Ast an einem stürmischen Tag, doch war es doch sie die darunter zu leiden hatte und nicht er. „Alles meine Schuld, also“, stellte er fest und schmeckte einen bitteren Nachgeschmack auf der Zunge. Das war doch alles verrückt! Er wollte doch nur, dass es ihr gut ging und er trieb sie nur immer und immer weiter in den Tod – was sollte er nur tun?! V-vielleicht, stimmte er an, sollte sie ja doch wieder etwas nehmen…? Nur, damit es ihr besser ging, natürlich…
Einen Moment dachte er, Ingrid wäre eine Person – was sich aber als Fehlerkenntnis herausstellte. Gut. War Ingrid eben eine Droge. Sollte sie sie sich doch besorgen, wenn es ihr doch half! Er hatte nichts einzuwenden, denn es gab nichts Schlimmeres für ihn, als sie so schwach und zerbrechlich zu sehen.
„Hm? Wann habe ich das gesagt?“, fragte Len verblüfft nach – immerhin erinnerte er sich nicht mehr an alles auf dem Dach. Als Kind hatte er dunkle Gassen tatsächlich wie die Pest gehasst – die man sich auch dort bestimmt noch holen könnte, so schmutzig wie die kleinen Sträßlein und ihre überquellenden Müllcontainer nun einmal waren. Aber jetzt… Abkürzungen waren Abkürzungen. Außerdem konnte man sich in ihnen besser vor der Justiz verstecken – nicht, dass er sie jetzt hochloben wollte, denn hässliche, stinkende Gasse blieb hässliche, stinkende Gasse, aber sie hatten ihren Zweck.
„Ich geh schon nicht so raus… - Ja, ich begleite dich! Viel zu gefährlich in deinem Zustand! – Aber was soll ich denn deiner Meinung nach anziehen?“ Ein wenig beleidigt schaute er schon drein. Nicht ernst genug? „Sorry, dass ich wie ein Milchbubi ausschaue…“, grollte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeMo 05 Sep 2011, 15:42

Nur gut, dass Yoko nicht wusste, wie es ihm ging, was er so dachte. Für sie war es einfach gut, wenn er glücklich war, dann war auch sie glücklich. Nur würde sie sich große Vorwürfe machen, dass sie schon wieder ausgelöst hatte, dass er in die Vergangenheit flüchtete.
Sie nickte und lächelte ihn dankbar an. Es wäre einfach nur grausam, würde man alles zurückdrehen können. Irgendetwas manifestierte sich im Gehirn dann ja doch und bestimmt würde einem etwas abgehen und man wusste nicht was. Da halfen dann selbst die besten Drogen nichts.
„Ja, der – da fällt mir auf, hast du nach der Fanta bei Fanta nachgefragt?“
Würde sie einfach interessieren, ob das wirklich so war, oder nur ein recht dummer Zufall. Sonst hätte sie ja wenigstens immer eine Erklärung gehabt, auf die sie stolz sein konnte. Yoko selbst wäre es zumindest, wenn ihre Familie so etwas Tolles erfunden hätte!
„Ach so? Gut zu wissen. Werden wir schon noch hinbekommen, Darling“,
zwitscherte sie fröhlich wie ein Vögelchen, ehe die Stimmung auch schon wieder recht bedrückt war, als sie wirklich unter sich waren. Wahrscheinlich fiel es ihr auch noch schwerer, weil es ja sein Wunsch war, dass sie nichts mehr nahm und – ja genau! Schon gab er sich die Schuld. Sie atmete wieder tief durch. „Halb so schlimm. Es gibt ja etwas dagegen und wenn man so lange wie ich unter Drogen stand, dann ist es nicht ganz so verwunderlich. Aber es ist doch auch gut, dass ich clean bin, oder? Immerhin können wir uns beide sicher sein, dass wenigstens ich geistig immer ganz da bin, nicht wahr? Außerdem hätten mich noch mehr Drogen bestimmt in den frühen Tod geschickt. Also mach dir keine Vorwürfe deshalb… Bitte.“ Er meinte doch selbst, wenn sie darum bat, dass er dann versuchte es zu tun. Also hoffte sie auch dieses Mal auf die Wahrheit seiner Worte.
Nachdenklich runzelte sie die Stirn. „Ich… weiß nicht mehr so genau. Aber du hast mir das mal erzählt… Da ging es glaube ich darum, dass ich nach Iwagakure wollte.“ Sie kratzte sich am Hinterkopf. Irgendetwas Entscheidendes fehlte da, das wusste sie, doch kam sie gerade einfach nicht darauf, dass es auf dem Dach war, wo er ja nicht wirklich da war.
Ah- Ach was… Ich bin ja nicht totkrank, oder so… Es geht… nun ja, es geht mir mehr darum, dass ich dir nicht plötzlich etwas antue. Souta hat mich davor vorgewarnt, dass das passieren könnte. Dass ich noch mal durchdrehe, oder so… und…“ Sie beäugte ihn von oben bis unten. „Es geht nicht darum, dass du wie ein Milchbubi aussiehst, oder nicht. Der Stil passt einfach auch nicht. Das Hemd zum Beispiel. Viel zu gepflegt und anständig eben. Zieh dir da lieber ein dunkles Shirt an, wenn nicht gleich ein Schwarzes. Hose passt. Aber es wäre von Vorteil, wenn du noch eine dunkle Jacke mit Kapuze hättest – bestenfalls ein langer Mantel. Am besten… ja, am besten du rasierst dir noch den Bart ab. So wie er jetzt ist, macht er dein Gesicht nur niedlich. Ich müsste doch noch einen Rasierer haben… aber erst muss ich jetzt mal wirklich aufs Klo und mir meine Sachen raussuche.“ Entschuldigend lächelte sie ihn an und verschwand im Bad. Na, zumindest hatte sie ihm mal klare Anweisungen gegeben! Konnte er nicht sagen, dass sie sich nicht klar ausdrückte, wie er für dieses Geschäft immerhin einigermaßen angemessen aussehen würde.
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeMo 05 Sep 2011, 16:08

Wenn sie kein Wort darüber verlor, dann redete er auch nicht. Zwar hatte er einen Moment Angst, dass ihre Konversation deswegen wieder abbrechen würde, aber es ging ja schon weiter – was ihn sichtlich beruhigte! Solange sie miteinander redeten, war es wenigstens halbwegs gut zwischen ihnen, jedenfalls redete er sich das ein.
„Natürlich habe ich das. Aber sie meinte, dass das kompletter Schwachsinn ist und ich schon einmal bessere Fragen gehabt hatte. Ich glaube, sie hätte mir nicht zugetraut, so einen Scheiß zu fragen“, antwortete Len wahrheitsgemäß und dachte ein wenig darüber nach. Er hätte wahrscheinlich nie aus freien Stücken nach solchen Dingen gefragt. Warum auch? Erstens tangierte ihn das Ergebnis sowieso eher peripher und zweitens hätte er sich auch schon eine Antwort denken können, von daher hatte Makoto ihn schon wieder richtig eingeschätzt. Sie war wirklich die perfekte Psychologin für ihn! Hätte er nur die Zeit und Yokos Eifersucht nicht im Nacken hängen, würde sie ihm wohl helfen können, war die beste Wahl – immerhin kannte sie seine Vorgeschichte ja auch teilweise. Nun ja, das Leben behielt sich auch das Recht, ausgesprochen grausam und hart zu sein, weswegen er nur nachgeben konnte. Er würde schon von selbst irgendwann damit klarkommen, was mit ihm falsch lief.
Len schenkte ihr ein Lächeln, wo sie doch so fröhlich war, doch verschwand es kurz darauf auch schon wieder, da das Gespräch eine Wendung nahm, die wohl weder ihm noch ihr sichtlich gefiel. Es war ein Thema, das man besprechen musste, aber am liebsten ignorieren würde. Aufmerksam lauschte er Yokos Worten und seufzte leise. Vor allem dieser eine Satz, von wegen dass wenigstens eine Person geistig anwesend wäre, stimmte ihn nachdenklich. Aber sie hatte Recht, da konnte er noch so sehr versuchen, sich etwas vorzumachen.
„Versuchen kann ich’s, aber ich kann für nichts garantieren“, erwiderte er ernst und immer noch stand ihm die Sorge und das Bewusstsein für seine Schuld ins Gesicht geschrieben. Hoffte er nur, dass dieser kleine Käfer von Souta wusste, wovon er redete. Was war das aber auch für eine komische Drecksbande von Ärzten? Die eine verführte zum Rauchen, der andere schickte Leute auf Drogensuche. Irgendwie bekam er das Gefühl, dass die Fünf vielleicht mittlerweile auch nicht mehr ganz so legal waren, wie angenommen. Er sollte sich die neuste Ausgabe des BingoBooks kaufen und beizeiten nachsehen, ob Makoto Fanta und die anderen Vier darin verzeichnet waren.
„Aber du hast mir doch nie erzählt, dass du nach Iwagakure möchtest“, widersprach Len und sah seine Freundin ein wenig verständnislos an. „Dann hätte ich die Reiseroute anders geplant…“ Wirklich geplant hatte er sie ja noch nicht, aber zumindest einen ungefähren Weg hatte er sich zurechtgelegt, wie sie beide erst nach Hi no Kuni und dann nach Sunagakure kämen, ohne die Stadt der Verdammten noch einmal passieren zu müssen.
Dann musste Len ja doch lachen. Sogar ziemlich ausgelassen, egal, wie beschissen die Stimmung im Moment eigentlich war. Der Gedanke war so absurd, dass es ihm beim Lachen schon die Tränen in die Augen trieb, als hätte er eine Zwiebel geschnitten und sich fett ins Auge gedrückt. „Ach, hat er das, ja? Wer ist unter uns nochmal diejenige, die keinen an der Waffel hat? Du, weil ich bin ja keine die. Und ich würde im Moment sicherlich mit dir fertig werden, von dir geht ja fast keine Gefahr mehr aus.“ Das waren wirklich… harte Worte für eine Frau wie sie, die sich doch ganz und gar immer auf ihre Stärke verlassen hatte, aber das musste sie doch zumindest jetzt einräumen. Wer innerhalb von nicht einmal einem Monat so radikal an Gewicht verlor und dann auch noch durch eine Vergiftung geschwächt war – wie gefährlich konnte diese Person dann noch sein?
Die halbwegs gute Laune verging ihm aber, als Yoko ihn musterte, wie so ein Vieh, um das man bald feilschen müsste. Vielleicht suchte sie ja irgendetwas, mit dem sie noch ein bisschen Geld herausschlagen konnte, was ja manchmal wahrlich nicht einfach bei ihm war.
Auch nicht – ja? Jetzt weiß ich wenigstens, wie du von mir denkst. Dankesehr. Es stellen sich mir folgende Probleme in den Weg: Das einzige, dunkle Shirt, das ich noch besitze, hast du gestern angehabt und ich hab’s seit heute Morgen nicht mehr wieder gesehen. Meine einzige Jacke würde nicht über eben dieses Sweatshirt passen und hat keine Kapuze. Mit dieser Hose gehe ich nicht in die Öffentlichkeit – und lass meinen Bart, der macht nicht niedlich, sondern männlich!“, schnaubte er. Mal ganz davon zu schweigen, dass er jetzt eigentlich auch mal ins Bad wollte. Aber bisher war er ja einfach noch nicht dazu gekommen!
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BeitragThema: Re: Hotel 'Edelweiss'   Hotel 'Edelweiss' - Seite 15 I_icon_minitimeMo 05 Sep 2011, 16:53

„Achso? Hm… dann könnte sie mir glatt leidtun, wenn sie den Namen einfach nur so trägt - aber ich kann sie ja nicht leiden. Also von daher~“, erwiderte sie sogar recht fröhlich gelaunt. Immerhin wird diese Frau ihre Strafe schon in der Kindheit durch Mobbingattacken abgesetzt haben. Das stimmte sie einfach ungemein fröhlich. So fröhlich, so fröhlich, so fröhlich, so fröhlich, so fröhlich war ich nie~, trällerte sie gedanklich, als ihr da eben dieses Liedchen einfiel. Eigentlich nicht ihre Richtung – aber wen juckt’s schon?
Doch verblasste diese Fröhlichkeit bei dem folgenden Thema. Da war sie alles andere als fröhlich. „Versuchen ist immer gut“, antwortete sie hastig. War es doch auch. Immerhin hieß es, dass er sich dann doch Mühe dafür gab.
„Äh, hä? Doch… da meintest du, dass du die dreckigen Gassen nicht ausstehen kannst und und-…“,
sie brach jaulend ab. Zweifelte sie gerade an ihrem Verstand, ob das womöglich nur geträumt war. Apropos Traum; sie wollten das Genjutsu-Traum-Dingens noch mal abgleichen. Vielleicht würden sie heute noch die Zeit dazu finden. „Ach!... Das muss auf dem Dach gewesen sein…“, erklärte sie ihm, als ihr da ein Lichtlein aufgegangen war. Brauchte sie also doch nicht an ihrem Verstand zweifeln. Welch große Erleichterung das doch war ♥. „Ist nun aber auch nicht weiter wichtig… Wir gehen einfach nach Sunagakure, um deine Schwester zu finden. Hat ja Priorität“, lenkte sie ein. Hoffentlich machte er sich nun nicht noch mehr Vorwürfe.
Die Utsukushi zog einen Schmollmund, als er dieses – für sie – wichtige Thema einfach so unter den Teppich kehrte und sie auch noch beleidigt. Zumindest war das in ihren Augen/Ohren eine Beleidigung gewesen. „Wir haben immer noch nicht Arm gedrückt. Da kannst du dir nicht sicher sein, was ich noch für Kräfte mobilisieren könnte...“, brummte sie. Sie konnte es einfach nicht ab, wenn man sie als schwach bezeichnete. Oder, wenn sie wirklich schwach war. Aber das gab sie ja noch nicht zu. Noch hatte sie eben diese gewisse Hoffnung, dass es halt nun mal alles nur halb so schlimm war, wie jeder denkt.
„Hä? Äh… gern geschehen“,
erwiderte sie irritiert, als sie nicht verstand, was er da meinte. „Und… Moment…“ Einen weiteren Schritt ging sie ins Bad und zog sein Shirt aus dem Waschbecken. Warf es ihm zu. „Problem gelöst. Dann zieh dir eine andere dunkle, lange Hose an. Jacke gehen wir einfach kaufen.“ Dann verschwand sie aber auch schon. Er meinte zwar, dass er kaum Klamotten besaß, aber so wenige? Da war sie doch zu sehr Frau, sodass sie immer viel zu viel Kleidung dabei hatte. Musste ja sein, wenn man keinen Kleiderschrank mehr hatte. Eben tragbarer Kleiderschrank!
Nachdem sie sich auf dem Klo erleichtert hatte, kramte sie in ihrem Rucksack rum. Beschwor sich hier und da etwas, bis sie Passendes gefunden hatte. Ein dunkelrotes, enganliegendes T-Shirt – wenigstens brauchte sie sich keine Sorgen mehr über Speckfalten machen – ein schwarzer kurzer Rock schwarze Pumps mit minimalem Absatz und ihren alten ebenso schwarzen Mantel. Letzteres musste sie doch angrinsen. Sie hatte ihn schon länger nicht mehr getragen, da sie ja nun einen Rucksack hatte. Aber der Mantel hier hatte einfach so viele weite Taschen. Zähne wurden geputzt und sie zog sich an, ehe sie nach draußen ging. Zumindest saß noch alles so, wie es sollte. Zwar war alles weiter, als normal, aber den Rock konnte sie ja mit einem schmalen Gürtel befestigen und sie war heilfroh über das sonst viel zu enge rote Shirt, das jetzt nur noch eng war.
Stellte sich die Frage, wie weit Len war, damit sie los konnten.
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