Yorashi - Der Abendsturm
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Yorashi - Der Abendsturm


 
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Die drei Schatten
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Yorashi - Der Abendsturm (Naruto Shippuuden RPG)

 

 Kiri-Gakure Waldgebiet

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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeMi 26 Sep 2012, 18:12

Okay, das hätte er nun vielleicht nicht sagen sollen, denn immerhin wusste er darum, dass Riela sicherlich keine allzu rosige Vergangenheit hatte. Vielmehr eine schreckliche, in welcher das nahe sein bezüglich anderer Personen bestimmt eine Rolle gespielt hatte. Wieso er das ahnte? Allein ihr wütendes Verhalten, wie sie nun die Steine und das Holz - kurz: was auch immer ihr in den Weg kam - ins Jenseits des Waldes beförderte... Ja, das war bereits genug, um zu wissen, dass er offensichtlich einen Fehler gemacht hatte. Kaum merklich hatte sie ihm geantwortet und instinktiv biss er sich auf seine Unterlippe. Er hätte nachdenken müssen, bevor er so etwas gesagt hatte, doch hatte er einen kurzen Moment geglaubt, es wäre in Ordnung. In Ordnung, weil sie gerade selbst wieder ein wenig Nähe gesucht und sich dann danach wieder entfernt hatte. Aber sollte er sich nun dafür entschuldigen? Nein, das würde wieder nur die Schrecken hervorrufen, die sie sicherlich verspürte. Ob sie sie auch jagten? Wie ihn? Wenn er so neugierig wäre, wie andere Menschen, würde er wahrscheinlich so lange fragen, bis sie es ihm sagte, doch wahrscheinlich wusste Shohei wohl am besten, dass man das nicht machte. Sie fragte nicht. Er fragte nicht. So sei es nun einmal. Und doch, wenn er ihr nun dabei zusah, wie sie sich ihren Weg durch den Wald bahnte, so fragte er sich, was man ihr angetan hatte. Sie wirkte nämlich keinesfalls zerbrechlich. Eher stark. Eisern. Abweisend. Abweisend aus Schutz womöglich. Nein, er würde so etwas nicht mehr tun. Kami, er hätte sich gerade ohrfeigen können.
Aber genug davon. Wenn sich Riela drei Sekunden vorher umgedreht hätte, hätte sie eine seiner seltenen ernsten Mienen gesehen, doch würde sie es nun tun, sähe sie wieder ein mattes Grinsen, das ihr näher kam. Mit einer kleinen Eile schloss er schließlich zu ihr auf, sagte jedoch nichts und summte gedanklich etwas vor sich hin. Es war das Lied, welches er auch gesungen hatte, als seine Schwester im Feuer verbrannt war. Ob er krank war? Nein, das war er nicht. Ein wenig verrückt, aber nicht krank im Kopf. Oder vielleicht doch? Das wussten die wenigsten und diejenigen die es wussten, waren ganz weit weg oder bereits unter der Erde. Wie so vieles in seinem Leben waren sie nicht mehr in Reichweite. Nur eine Person war das noch: Seine Begleiterin. Seit drei Jahren. Eine Person, die er zu schätzen gelernt hatte und welche er nicht verlieren wollte. "Passt!" Eine Augenbraue erhob sich, als sie das gesagt hatte und Shohei sah sich um. Ja, dieser Platz war nicht allzu schlecht, doch fragte er sich, ob er denn geschützt genug war. Es war ein schöner Fleck, vielleicht deshalb auch unter Einheimischen bekannt, die des Öfteren hier her kamen - etwas, was nicht so toll wäre. Andererseits waren sie ja schon lange durch den Wald geirrt und vielleicht lag dieser Ort auch vor eben jenen Bewohnern versteckt. Vielleicht waren sie hier also für eine Nacht sicher. Riela jedenfalls schien dies eindeutig zu glauben, da sie es ihm mit ihrer kühlen Stimme zugerufen hatte. Kami, sie waren im Mizu - no Kuni, kamen aus dem Yuki - no Kuni... das reichte schon an kaltem Klima, sie musste ihn ja nicht auch noch mit ihrer Stimme einfrieren...- Wieso war ihm nun auf einmal so kalt? "Hier? Ein wenig fragwürdig, aber anscheinend würde ein Weiterlaufen nur weiter den Wald... vernichten." Wie aufs Wort, drehte er sich um und hätte am liebsten ein sarkastisches Kreuzzeichen für die Dinge der Natur gemacht, die Riela aus dem Weg gekickt hatte. Er schluckte und hüstelte. "Da vorn ist man noch etwas geschützter, wo die Büsche sind. Ein kleines Feuer würde ich dennoch nicht machen, weil wir die Umgebung noch nicht genau kennen. Oder ist dir zu kalt?"
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeFr 28 Sep 2012, 20:28

Was machte es denn jetzt für einen Unterschied, ob sie die Umgebung kannten, sie abgesichert hatten oder irgendwo ein paar Bäume standen? Sie konnten auch einfach nach Kirigakure marschieren und sich dort eine Unterkunft nehmen, sie wären nicht sicherer trotz Gemäuer und Menschen. Dort konnten einige Oinin sie vielleicht entdecken, da Riela sicher war, dass sie in deren Listen schon irgendwo auftauchte. Mizu no Kuni war auf dem Seeweg am nächsten zu Yuki no Kuni, weswegen es hier am wahrscheinlichsten war, doch noch irgendwie erkannt zu werden. Und trotz einsamer Ziele, die ein Meer aus Blut und schwarzen Nebeln mit sich zogen, wollte sie jene nicht aufgeben. Also galt es auch den Orten aus dem Weg zu gehen, die die Tochter Nozomis daran hindern konnte, ihren Stiefvater zu foltern und zu töten. So wie er es mit ihr und ihrem Herz sowie ihrer Mutter getan hatte, welche er auch auf dem Gewissen mit sich trug. Eine unschuldige Frau in einem Kaff aus Schwerverbrechern, schwanger alleine gelassen und dann bis zum Tod geprügelt. Wie sehr wollte Riela ihm dafür jegliche Knochen dreimal brechen, ihn genesen lassen und es dann nochmal wiederholen ... das wäre einer ihrer Träume, ihrer unmoralischen Träume, die andere abtun würden als Schandtat einer Wahnsinnigen. Ein Wahnsinniger, dessen Funke wohl auf Riela übersprang, als Shimai sich entwickelte. Ein Mechanismus, um sich vor jeglichen Gefahren zu schützen - nur nicht vor ihrem Stiefvater. Sobald er es war, der den Feind verkörperte, zog auch Shimai sich zurück. Nur dieser Mann hatte Kontrolle über beide Frauen, auch wenn er sich nicht wirklich bewusst war, dass Riela eine Schwester in sich trug. Wobei Shohei auch nicht ganz klar war, dass sie unter einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung litt seit ihrem Missbrauch. Und er wusste auch nicht, wie der Umgang mit ihr funktionieren musste, damit sie nicht gegen einen vorging oder ihn verletzte. Sobald Riela an ihre zweite Persönlichkeit dachte, kniff sie die Augen zusammen, runzelte kurz die Stirn und rieb sich mit drei Fingern die Augen bis zum Nasenrücken. Sie blinzelte konzentriert, wonach sie sich zu Shohei umdrehte und sich fragte, was sie hier eigentlich wollten. Als wäre eine Art Blitz durch sie gefegt, der gerade ihre Gefühle betäubt hatte ohne dass sie es gemerkt hatte. Ihre Wut und auch ihr Distanzwunsch waren gedämpft. In einem abwesenden Ton sagte sie zögernd: "Ja. Ja ... Ein Feuer würde ich ... auch nicht machen, genau." Ihr Blick huschte von dem Kamerad über die Umgebung, als sei es hier ein völlig anderer Planet. "Es ist nicht kalt, geht schon. Denke ich ...", brachte sie hervor. Riela sah kurz in den Himmel und dann, dass es begann zu dämmern. Völlig neben sich kniete sie sich abseits unter einem Baum ins Gras und breitete ihre Schriftrollen vor sich aus. Welche war nun die mit dem Zelt? Sie wusste es eigentlich, aber sie begann die Inschriften ihrer Rollen zu lesen, als hätte sie sie noch nie gelesen. Gekoppelte Gedanken mit Shimai waren verstörend und dies zeigte sich gerade. Riela hatte Mühe, Konzentration für ihre Aktivitäten zu sammeln.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeFr 28 Sep 2012, 21:09

Ein wenig unschlüssig stand er nun mehr oder weniger im Raum, da er nicht wusste, in wieweit er agieren sollte. Einerseits wollte er etwas sagen und verspürte auch den Drang dazu, aber andererseits sollte er ab jetzt vielleicht doch besser über seine Worte nachdenken. Eben weil sie nicht wirklich auf das eben Gesagte reagierte und ein wenig... abwesend schien. Ob sie darüber nachdachte? Über ihre Vergangenheit? Die Dinge, die er in ihr wieder zum Vorschein gerufen hatte? Da hatte er wohl wirklich Mist gebaut, nicht wahr? Naja, immerhin regnete es nicht und sie wurden nass. Zwar war die Luftfeuchtigkeit hier alles andere als niedrig - wie im Mizu-no Kuni nicht anders zu erwarten -, doch immerhin besser als Regen. Kurzzeitig studierte er nochmals ihre Gesichtszüge, bis sie offenbar wieder zurück in die Realität gestoßen wurde. Fast schon gezwungen - allerdings glaubte er kaum, dass sie gerne in ihrer Vergangenheit blieb. Denn sonst hätte sie ja anders reagiert, oder nicht? "Ja. Ja ... Ein Feuer würde ich ... auch nicht machen, genau." Zweifellos. Und das konnte man nicht mehr abwesend nennen, sondern vielmehr verstört. Als ob sie in einer anderen Dimension gewesen wäre, geträumt hätte. So kam es ihm jedenfalls gerade vor. "Es ist nicht kalt, geht schon. Denke ich ..." Zumal das gerade alles andere als überzeugend klang. Manchmal fragte er sich wirklich, was in ihr vorging, doch wusste er, dass er diese Frage nicht stellen durfte. Wenn, dann würde sie von sich aus darüber reden und wenn nicht... dann wollte sie diese Gedanken so gut es ging aus ihrem Leben verbannen. Oder sie traute ihm nicht. Oder beides. Wer wusste das schon? Shohei jedenfalls wusste, dass er ihr bis zu einem gewissen Punkt sehr wohl vertraute und ihr auch sein Leben anvertrauen würde. Nicht nur, weil sie moralisch gesehen in seiner Schuld stand, sondern auch, weil sie ihn bereits seit drei Jahren begleitete. Deshalb vertraute er ihr. Einmal mehr vertraute er seiner Menschenkenntnis und hoffte, dass sie ihn nicht so im Stich lassen würde, wie dieses eine Mal.
Als sie sich gesetzt hatte und überlegt ihre Schriftrollen zu studieren schien, machte der Lilaschopf sich daran, den Mantel auszuziehen. Ja, hier war es wärmer als im Yuki - no Kuni, aber dennoch war es nicht sicher, ob Riela nicht doch frieren würde. Sie war eine junge Frau und hätte es vielleicht nötiger als er. Kam da gerade seine verschwunden geglaubte Arroganz zurück? Nein, mit nichten - sonst hätte er sich schon mit Baumgeistern angelegt oder sonst was getan. Oder er wäre auf Piranhajagd gegangen... oder, um einmal von diesen kranken Beispielen zu weichen... er hätte wieder seine "Zeit" gehabt, in der er vielleicht mit sich selbst geredet hätte - was er gedanklich eigentlich auch schon oft genug tat. Nun aber ging er schließlich zu Riela und blieb in etwa einen Meter neben ihr stehen. Der Abstand war immer noch deutlich. Es war nicht nah, aber auch nicht fern. Es war gerade der Abstand, der wohl am gesündesten für Riela war, nachdem er eine solche Bemerkung wie vorhin fallen gelassen hatte. Und doch zeigte er seine Sorge auf keinen Fall, seine Miene war wieder undurchschaubar. Wie eh und je. Ein kleines Lächeln zierte seine Mundwinkel, als er sich den weißen Mantel ausgezogen hatte und ihn nun mit einem kleinen Schwung über ihre Schultern gleiten ließ. Auch hier keine Berührung - wann berührten sie sich eigentlich? Kaum. "Ob du es glaubst oder nicht, aber hier wird es nachts sehr kalt. Und da es schon dämmert..." Den Satz musste er nicht zu Ende sprechen. Sie würde verstehen und das wusste er. Aus diesem Grund setzte er sich schließlich einfach nicht weit von ihr entfernt auf den Boden und nahm die Karte erneut hervor. Ebenfalls griff er sich einen Stock, der auf dem Boden gelegen hatte und versuche nachzuvollziehen, wo sie gerade waren. Klar, man konnte keine Wege erkennen, doch immerhin eine etwaige Gegend und das konnte schon viel helfen - wenn man denn wusste in welche Richtung man gegangen war. Und genau hier schien das Problem zu beginnen...
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeSa 29 Sep 2012, 13:05

Aber mir ist nicht kalt, dachte Riela immer noch betäubt, als sie leicht blinzelnd zu Shohei sah, welcher ihr seinen Mantel übergeworfen hatte. Ein wenig isolierend war dieser schon, aber ihr war wirklich nicht kalt. Es war feuchtkühl aktuell, aber das war locker auszuhalten im Vergleich dazu, dass sie früher leicht bekleidet im Schnee versucht hatte zu spielen. Wenn sie nicht gerade in ihr Zimmer gesperrt wurde und die Schreie und Rufe ihrer Mutter ertragen musste. Sie war derweil in Sicherheit, sie jedoch nicht. Und die Klänge, wenn eine Faust in einen Magen gerammt wird, kannte die Sasaki seit diesen Tagen auswendig. Immer hatte sie sich beinahe übergeben, als es soweit war, dass ihre Mutter nur mit Mühe kein Blut erbrach. Und Shohei ließ ihr nun diese übertriebene Güte zukommen? Das waren wie zwei Gegensätze, die sich ineinander verkeilten, sodass Riela gezwungen war, über sie zu sinnieren. Ihr Stiefvater war nett zu ihr, wenn er sie nicht ins Bett schubste, sondern sie nur anbrüllte, sie solle gehen bevor er mit einem Strick hinterher kam. Das war damals Nettigkeit für Riela gewesen. Wenn etwas nicht so schlimm war wie eine andere Alternative, jedoch waren immer noch beide schlimm. Weswegen sie jetzt bei Shohei stutzig wurde, warum er nicht sauer war. Es war ein Fehler, ein Stück Hiroyas in ihm zu sehen, aber dieses parallele Verhalten jagte gerade durch ihren Kopf. Damals und heute konkurrierten wie zwei Männer um den Ehestand eines Weibs. Mit verwirrtem Gesichtsausdruck widmete RIela sich nun wieder ihrer Schriftrolle, wirkte das entsprechende Jutsu, um die Gegenstände dort herauszuholen und hatte ein unfertiges Zelt vor sich liegen. Nun galt es, dies zusammenzubauen. Eigentlich hatte sie die einzelnen Schritte im Kopf, aber durch ihren Konzentrationsmangel aufgrund wachsender Gedankenwelten über Shimai sah sie Plane und Heringe an, als wären sie ihr völlig fremd. Nur sehr gemächlich kehrten die Erinnerungen ans Tageslicht zurück, wie man ein Zelt aufbaute. Langsam begann sie damit, die Vorrichtung für sich bewohnbar zu machen. Heringe in die Erde, Zelt aufstellen, Reißverschlüsse ziehen und so weiter. Nach beschwerlichen Minuten war sie schließlich fertig, stand neben der nächtlichen Unterkunft und legte sich dann selbst ihre rechte Hand auf ihre linke Schulter, um den Mantel von Shohei festzuhalten. Es schien vorerst so, als würde sie den Stoff streicheln, aber Riela hielt ihn lediglich fest. Einerseits, um sich dem Material bewusst zu werden, andererseits weil sie glaubte, dass das Ding eine magnetische Wirkung hatte, als würde jeder sie ansehen. Sie drehte sich ganz leicht in Richtung Shoheis, sah ihn über die Schulter an und hatte in diesem Augenblick einen so forschenden, unschuldigen Gesichtsausdruck, dass man glauben könnte, sie stünde davor zu weinen. Jedoch war dies nur eine Mimik, die sie seit ihrer Kindheit besaß und die sich so eingemeißelt hatte, weil sie damals oft und endlos geweint hatte. Kurz hustete sie auf, was sie wach rüttelte. Dann entschied sich die junge Frau, zögernde, kleine Schritte auf Shohei zuzumachen und stand schließlich an seiner Seite. Ihre Augen huschten zu der Karte, die er ausgebreitet hatte, jedoch wurde ihr keine große Aufmerksamkeit geschenkt. Riela kniete sich neben den Kôno, ein wenig näher als typisch für sie, aber konzentrierte sich darauf, ihm nicht ins Gesicht zu schauen. Ihre Augen waren starr gen Karte gerichtet, wobei sie leise sagte: "Ich glaube nicht, dass du unseren Aufenthaltsort auf der Karte findest." Dann schwieg sie bemüht einige Sekunden, neigte dann den Kopf in die Richtung von Shohei und flüsterte betreten: "Tut mir leid, dass ich so ... ignorant war. Gerade eben." Und so etwas zu sagen, fiel ihr meist schwer. Sie sah dann in sich selbst immer die gesamte Schuld der Welt, fühlte sich schäbig und die Narben, die sie von Hiroya hatte, schienen schmerzlich aufzuglühen. Entweder hatte sie gestehen müssen, was sie getan hatte, oder sich entschuldigen müssen, damit sie für Dinge, die sie nicht getan hatte, keine noch größere Strafe bekam. Diese Reflexsituation war bei ihr gerade vorhanden. Sie wirkte zerbrechlich, weil sie sich davor scheute, eine Strafe zu kriegen. Da sah man mal wieder, wie tief all das saß, was sie ausmachte und formte.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeSa 29 Sep 2012, 14:04

Die Haarsträhnen zu den Seiten seines Gesichtes fielen ihm leicht in eben dieses, während er die Karte vor sich studierte. Sie waren am Hafen angekommen als "blinde Passagiere". Dann hatten sie sich auf den Weg landeinwärts gemacht und hatten auch einen Wechsel der Vegetation gesehen. Das Meer konnte man auch nicht mehr sehen, woraus er folgte, dass sie nicht in der Nähe der Küste waren. Sonst würde man ja auch etwas hören. Soweit so gut. Aber wo waren sie nun genau? Das Reich des Nebels war groß und derjenige, der sich in diesen dummen Wäldern verirrte... nein, darüber wollte er nicht nachdenken - obgleich er es doch tat, in dem er hoffte, dass sie nicht ewig hier herumirren würden. Zwar gab die Natur genug zu Essen her, aber sauberes Trinkwasser, war da schon schwieriger zu finden. Im Schneereich hatte man wenigstens den Schnee schmelzen können - aber eben diesen gab es hier ja nicht. Vielleicht würden sie irgendwo in der Nähe ja einen See finden? Ja, eine Süßwasserquelle wäre doch schon sehr wünschenswert, doch dafür musste er sich erst einmal umsehen. Am liebsten hätte er es eigentlich auf der Stelle getan, doch wollte er Riela in diesem Augenblick nicht alleine lassen, denn als er kurz zur Seite gesehen hatte, hatte er ihren leeren Gesichtsausdruck bemerkt. Als ob sie überhaupt nicht auf diese Welt gehörte. Nur merklich hatte sie sich daran gemacht, das Zelt aufzubauen - als ob sie es noch nie gemacht hätte. Als ob sie wie ein kleines, unschuldiges Kind war. Und so sah sie ihn auch an. Jedenfalls glaubte er das, als er seinen Blick über das Fleckchen Erde schweifen ließ, zu überlegen schien und aus dem Augenwinkel eben jenen Blick wahrnahm. Sie tat ihm Leid und er wünschte, er könnte ihr irgendwie helfen - das hatte er sich schon oft gedacht - , doch wenn sie es nicht wollte... Dann gab es für ihn auch keine Möglichkeit dazu. Sie musste schon selbst kommen und von sich aus reden - zuhören würde er ihr auf jeden Fall. Sie wusste doch, dass sie ihm vertrauen konnte. Jedenfalls glaubte er das.
Daher sah er auch noch auf den Boden und versuchte zu verstehen, wo sie sich gerade befanden und ob ein See in der Nähe war - oder irgendein anderer Orientierungspunkt -, als er schließlich aufhorchen musste. Musste, weil seine Sinne insgeheim immer mit vielen rechneten und viel wahrnahmen, wie er es sich in den letzten sieben Jahren gut genug angewohnt hatte. Aufhorchen aber auch deshalb, weil sie Riela doch tatsächlich auf den Weg zu ihm gemacht hatte, nachdem sie mit dem Aufbau ihres Zeltes fertig geworden war. So setzte sie sich einfach neben ihm, wobei er bei ihrer anschließenden Aussage leicht das Gesicht verzog: Hey, er war ein Mann, der eine Karte in der Hand hielt! Ein Mann! Er brauchte Zuspruch bei so etwas! Wie wäre es mit "Oh Shohei, du bist so toll, du findest den Ort auf der Karte bestimmt!" oder "Du bist so toll, ich weiß, dass du es schaffst!"..... .... Okay, das war deutlich übertrieben, doch mochte er es einfach nicht, wenn man von Grund auf so pessimistisch war. Es gab so viele Dinge, die sie bereits gemeinsam erreicht hatten - ein wenig Zuversicht wäre doch sicherlich nichts Schlimmes, oder? "Tut mir leid, dass ich so ... ignorant war. Gerade eben." Er studierte ihr Gesicht, welches auf die Karte gerichtet war. Ihr Blick schien sie fast zu durchbohren, doch lag darin auch etwas Weiches. Oder Trauriges. Das wusste er nie so ganz zu deuten, doch wusste er, dass sie es gut meinte. Sich wirklich entschuldigen wollte, was ihr schwer fiel. Das hatte er über die drei Jahre hinweg bemerkt. Für sie schien es immer wieder eine Hürde zu sein, sich bei jemandem zu entschuldigen, vor allem wohl bei Männern. Jedenfalls schloss er das aus diversen Situationen - wie auch eben dieser hier. Weil sie ihn nicht ansehen konnte. Weil sie den Kopf schief legte. Hatte sie Angst ihn anzusehen? Oder fürchtete er, dass er sauer auf sie war? Wie kam sie dazu? Weil er etwa nicht mit ihr geredet hatte? Kami, er war doch auf die Karte konzentriert gewesen! Hoffentlich hatte sie das nicht falsch interpretiert. "Hm...", kam es von ihm, während er sich mit einer Hand am Kinn kratzte, wusste, was er in einer solchen Situation wohl am besten sagte - die Wahrheit. "....was meinst du nochmal? Ich kann mich an gar nichts erinnern~" Mit einem Grinsen schaute er sie an. Das vorhin war eine ganz normale Reaktion gewesen in gewisser Hinsicht und in eben solcher Gewissheit würde er aus so etwas doch keine Szene machen. Sie hatte sich entschuldigt. Das Thema war fertig. Wieso seine Gedanken noch daran verschwenden? "Da, bitte." Mit einer Bewegung, bei der er ungewollt kurz mit seiner Hand ihren Unterarm berührte, was er selbst kaum wahrnahm, drehte er die Karte in ihre Richtung. Dann verschränkte er die Arme vor seiner durch das weinrote Hemd bedeckten Brust. "Such du den Weg, bevor ich mich wieder 'verlaufe'." Er wusste nicht, was sie traurig machte, doch wenn sie sich mit der Karte beschäftigte, dann kam sie vielleicht auf andere Gedanken.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeSa 29 Sep 2012, 14:39

Rielas Augenbrauen hoben sich offen überrascht über Shoheis Aussage, er hätte etwas wie eine Amnesie gegenüber dem, für das sie sich entschuldigte. Sie wirkte wahrscheinlich gerade völlig verständnislos, perplex, als würde ihr jemand sagen wollen, Shohei wäre ein Kuchiyose oder unter der Spezies Mensch gäbe es ein drittes Geschlecht, welches völlig natürlich sei. Irgendwas, was eben völlig banal war und nur so einen Gesichtsausdruck bewirken konnte, dass man sich fragte, wer ihm Kaffeepulver ins Müsli geschüttet hatte. Welch grausig eklige Geschmacksvorstellung das auch war, aber als Vergleich nahm man die schrägsten Sachen, die man sich ausdenken konnte. Shoheis Grinsen dazu war dann noch, als hätte jemand zu diesen Thematiken gesagt, Kuchiyose hätten eigene Kage oder dieses dritte Geschlecht unter den Menschen könne fliegen und Gedanken lesen. Aber letztlich war gerade diese Perplexität der Situation wie ein lockernde Stupser gegen die eigene Schulter. Rielas Mimik normalisierte sich wieder, aber für einen Moment, als Shohei sie wohl unbedacht nach seiner Aussage Da, bitte berührte, weiteten sich ihre Augen wieder auf eine negative Art und Weise. Sie zog ihren Arm etwas beherrscht zu sich, hoffte, dass er es nicht bemerkte, denn immer, wenn sie jemand ohne ihr Einverständnis berührte, fingen die berührten Bereiche an zu kribbeln. Es war so ein eigenartiges Gefühl, als würden sich tanzende, kleine Insekten auf der Haut Rielas vergnügen und umher wandern. Auf Dauer war das kaum auszuhalten. Mit einem kontrollierten Gesichtsausdruck musterte Riela die Karte, die Shohei ihr nun zugedreht hatte und hielt sich dabei den Unterarm auf ihren Oberschenkeln, als hätte sie ihn sich irgendwo angestoßen. Eher eine unbewusste Reaktion, die immer vorkam. Hier und da einige verzeichnete Landschaften, die großräumig nur allzu günstig zum Verlaufen waren, hier und da einige Dörfchen und Mauern alter Generationen. Wie sollte man da wissen, wo man war, wenn man keine Himmelsrichtung verfolgt hatte und nur den Hafen als Ausgangspunkte kannte? Vielleicht ... Nein. Hier? Nein, das hätte ich in Erinnerung. Oder ... Ach, auch nicht. Riela dachte mit gerunzelter Stirn nach, hatte ihren Arm derweil wieder losgelassen und folgte mit einem Zeigefinger einer Linie über die Karte, sodass sie sich ein bisschen vorbeugte. Dabei rutschte der Mantel ein wenig hin und her, sodass er bald drohte von ihren Schultern zu rutschen. "Ich ...", begann sie zögernd, hatte den Finger auf der Karte mitten in der Walachei und überlegte dann nochmal. Sie hatte ... keine Ahnung, verdammterweise. Auch wenn sie gerade keinen negativen Gedanken mehr an irgenwas verschwendete, war sie im Orte finden nicht viel besser als ihr Kamerad. "Ich ähm ...", kam es wieder von Riela, dann setzte sie sich wieder aufrecht hin und legte die Hände auf die Schenkel. Sie müsste etwas sagen, um nicht dumm da zu stehen. Immerhin hatte sie behauptet, Shohei kenne sich nicht aus. Vielleicht konnte sie den Kontext einfach umdrehen. Wortgewandt war sie nie gewesen, aber das sollte selbst sie mit ein wenig Geschick hinbekommen. "Ich habe zwar verlaufen gesagt, aber das muss nicht heißen, dass ich das auch meine. Überleben kann auch verschiedene Bedeutungen haben. Einmal dem Tod entkommen, einmal, dass man älter als jemand anderes wird. Oder ... Rotation. Es muss nicht nur die eigene Achse sein, sondern man kann sich auch um die Achse eines anderen drehen. Ich meinte, dass sich unsere Spuren nicht mehr finden lassen werden. Sie ... verlaufen wie im Sand. Das meinte ich." Riela hatte ein wenig belanglos daher geredet, den Kopf zu Shohei gedreht und sich bemüht, wie eine agitative Argumentationspartnerin auszusehen, aber das gelang ihr alles andere als gut. Erstens hatte sie mit ihren Händen ziemlich starke Gestiken vorgeführt, was sie sonst nie tat. Zweitens war dabei der Mantel von ihrer rechten Schulter gerutscht und hing jetzt Hilfe schreiend an ihrer linken. Und drittens war sie leicht rot geworden, weil sie wusste, dass sie Shohei alles andere als an der Nase herumführen konnte und er wahrscheinlich sofort bemerkt hatte, dass sie sich um Köpfchen und den nicht vorhandenen Kragen redete. Schließlich verschränkte Riela leicht nervös die Arme und sah Shohei mit einem kläglichen Lächeln in die Augen. "Wir ... haben uns ganz sicher nicht verlaufen."
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeMo 01 Okt 2012, 12:42

Es sah "amüsant" aus, wie sie ihren Blick auf die Karte fixierte und sie zu studieren versuchte. Natürlich sah man ihr an, dass sie wohl genauso über ihren Standort rätseln musste, wie er selbst - doch sagen tat er kein Wort. Warum? Das war ganz einfach: Sie war viel zu oft ernst und manchmal musste er sich schon Dinge ausdenken, um sie zum lachen zu bringen. Wieso also mal nicht ihre Natürlichkeit auf diese Art und Weise herauskitzeln? Wieso nicht, ja. Überlegen tat er sich manchmal nachts in schlaflosen Stunden etwas, denn alle sagten doch, dass Lachen gesund war, oder nicht? Außerdem sah sie dann so aus, als hätte sie diese ganzen Narben an ihren Armen gar nicht. Als wären sie gar nicht da und sie hätte nie Schmerzen. Vielleicht agierte sie so, als ob sie letztere nicht hätte, aber Shohei konnte sich (auch aus eigener Erfahrung bezüglich seines Rückens) nicht vorstellen, dass sie ihr nicht einmal weh taten. Ob sie noch andere hatte? Eine Tatsache, über die er manchmal auch nachdachte, die aber wie so vieles nie zu Wort kam. Er wollte sie nicht nach ihrer Vergangenheit ausfragen. Eine Vergangenheit, die mit der Nähe zu anderen Personen verbunden war: Ihren Arm hatte sie zurück gezogen, doch keine größere Mimik aufgesetzt. Dafür legte sie aber ihre Hand auf jene Stelle, an der er sie berührt hatte. Der amüsiert gespielte Blick seinerseits wurde ein wenig trübselig und ernst, während sie weiterhin auf die Karte schaute. Verkrampfte sie sich? Nein, das tat sie nicht. Sie konzentrierte sich doch vollkommen auf die Karte, nicht wahr? Ergo war es für sie selbst eine normale Reaktion. Nichts ungewöhnliches, das auf einmal auftrat und sonst nie wieder. Kami, es kam ihm fast so vor, als ob er sie geschlagen hätte.
"Ich ähm ..." Und wieder richtete sie sich auf, nachdem sie ein paarmal gestottert hatte. Nein, er lies sich nichts davon anmerken, was in seinem Kopf gerade vorgegangen war und nahm die Hand vor den Mund, um nicht loszulachen. Irgendwie war ihr Gesichtsausdruck nämlich alles andere als "unkomisch". Im Gegenteil: Er war es. Weil sie verwirrt und ratlos war, sich aber dennoch bemühte es nicht zu zeigen. Weil er sah, wie sie um Worte rang, ihr Gedächtnis nach ihnen durchforstete, hoffend passende zu finden. Es war schon lustig, obgleich sie das nicht sein wollte. Aber gerade das machte doch den Witz mancher Situationen aus, oder etwa nicht? "Ich habe zwar verlaufen gesagt, aber das muss nicht heißen, dass ich das auch meine. Überleben kann auch verschiedene Bedeutungen haben. Einmal dem Tod entkommen, einmal, dass man älter als jemand anderes wird. Oder ... Rotation. Es muss nicht nur die eigene Achse sein, sondern man kann sich auch um die Achse eines anderen drehen. Ich meinte, dass sich unsere Spuren nicht mehr finden lassen werden. Sie ... verlaufen wie im Sand. Das meinte ich." Nun musste er aber eine Augenbraue heben und im nächsten Moment prustete er auch schon los. Ruckartig fiel er auf seinen Rücken, spürte das leicht feuchte - aber dadurch weiche - Gras und hielt sich den Magen. Sein Lachen hallte durch die Umgebung. "Haha...!! Hast du... hast du gerade ernsthaft..." Nein, er musste sich einkriegen, um überhaupt ein Wort heraus zu bekommen. Ruhig atmen - wenn es doch nur ginge. Es dauerte eine kleine Weile, bis er sich wieder beruhigt hatte, woraufhin er sich eine Träne aus dem Auge wusch und sie dann belustigt ansah. "Hast du... gerade ernsthaft unsere Umgebung, beziehungsweise.... Oh man... beziehungsweise das "Verlaufen" mit dem Tod verglichen und dann Rotation?? Moment, da muss ich einen Priester holen!~" Schmunzelnd hielt er sich wieder seinen Kiefer, unterdrückte das nächste Lachen und atmete dann noch einmal tief durch, damit er hier nicht noch erstickte, weil er keine Luft einatmete, aber dafür lachen musste. Kami, sie wollte nicht lustig sein, war es aber. "Wir ... haben uns ganz sicher nicht verlaufen." Oho. Wollte sie nun den Eindruck schinden, sie wüsste, wo sie sich befänden? Kurz schwankte er, ob er ein wenig "gemein" sein und sie genau nach dem jetzigen Standort ausfragen sollte - beließ es aber dabei. Er hatte genug gelacht. Seine tägliche Ration hatte er doch da eindeutig bekommen. "Nein, nein. Mit Nichten..." Er hüstelte ein paarmal, damit er wieder einen ernsteren Ton an den Tag legen konnte. "Wir kennen die Gegend hier nicht, also können wir uns doch nicht verlaufen, oder? Wir hatten keinen Weg, wovon hätten wir uns also weg bewegen sollen? Sehen wir es also positiv und sagen wir machen eine Exkursion. Wie findest du das?"
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeMo 01 Okt 2012, 15:46

"Ich habe ... nicht ...", begann Riela mit einem erneut völlig überrumpelten Gesichtsausdruck und was sie sagen wollte, ging unter. Sie hatte sich nur vor einer Pleite retten wollen, das hatte nichts mit Vergleichen zu tun. Und Tod und Rotation waren doch alltägliche Themen. Bestatter und Physiker beschäftigten sich fortlaufend damit, wozu also der Lachanfall? Und wozu ein Priester? Die Frage stellte sie sich ebenso. Was wollte Shohei mit einem Geistlichen, abgesehen davon, dass diese eh nur einer Illusion glaubten? Es gab keine unsichtbaren Allmächtigen, die oben im Himmel auf ihrem Arsch saßen und mit einem Schnippen eine Sinnflut erzeugen konnten. Alles Schwachsinn, davon war sie fest überzeugt. War Shohei etwas gläubig? Das hätte Riela in all den Jahren doch mitbekommen. Irgendwelche Rituale, traditionelle Kleidung oder Verhaltensweisen. Selbst Urvölker waren daran zu erkennen, sei es auch nur Kriegsbemalung. Hatte Shohei welche? Vielleicht ... sah Riela sie nur nicht. Er konnte Kriegsbemalung haben ohne, dass sie es ahnte. Es konnten Symbole sein, die unterhalb seiner Kleidung lagen. Sie musste sofort an irgendwelche weißen Farbstriche denken, die ihm ein tanzender Ureinwohner aufgeschmiert hatte. Eventuell gehörte aber auch nur sein Bart schon zu seiner Kriegs"bemalung". Abgelenkt schaute Riela das Bündchen Haare an, aber sah dann wieder in seine Augen. Er war kein Wilder, egal was er für Traditionen pflegte. Und selbst wenn er einen Dönerspieß huldigte, würde ihn das nicht anders werden lassen. Shohei war Shohei, Döner war Döner - eventuell mit Spieß. Shohei mit Spieß war nicht gerade gesund, dachte die Schwarzhaarige betreten. Niemand sollte ihren treuen Freund mit etwas durchbohren, das Bild behagte ihr ganz und gar nicht. Aber wenn man mal offensichtlich dachte, hatte der Gute ja einen ... Spieß. Nur eben keinen aus Metall, trotzdem funktionstüchtig. Riela seufzte amüsiert und verbrannte diesen Gedanken auf einem unsichtbaren Scheiterhaufen. Zu welchen Gedanken dieser Kerl sie auch nur wieder trieb, indem er einfach er selbst war und sie lachen ließ. Dieses liebevolle Grinsen, das sie jetzt trug, war ein Zeichen dafür. Heilige Dönerspieße und Shoheis mit Kriegsbemalung, so etwas war einfach legendär. "Es könnte ...", begann sie fröhlich, aber brach ab, weil sie auflachen musste. Wenn die Gute amüsiert war, verging das sicher nicht eben so wie mitunter ihre unterdrückten Reaktionen auf Berührungen. Sie hustete und versuchte, fortzufahren. "Exkursion klingt angemessen. Aber sagen wir, dass ..." Riela neigte ein wenig den Kopf, grinste Shohei unschuldig an und nutzte unauffällige Sekunden, um ihm mit einem Zeigefinger auf die Nase zu stupsen. "Du bist der Führer und ich der fremde Gast." Sie hatte keine große Lust, irgendwie herumzustolpern. Wenn er so ein großzügiges Angebot vorstellte, konnte man es ja zu den eigenen Gunsten herumdrehen. Genau das hatte sie gerade gemacht. Unstreichen tat Riela es auch noch damit, dass sie möglichst unschuldig, süß und kindlich lächelte mit geschlossenen Augen. Es war so ein kleines Ich-war-es-nicht-Lächeln, das jedes kalte Herz wenigstens freudig zusammen zucken ließ.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeMi 03 Okt 2012, 09:58

"Ich habe ... nicht ..." Das war noch lustiger und er musste sich wirklich den Magen halten, um nicht noch weiter loszulachen. Beziehungsweise um nicht erneut einen so genannten Lachflash zu bekommen. Für Außenseiter wäre es sicherlich komisch, wenn man ihnen sagen würde, dass er in Rielas Gegenwart so etwas haben könnte. Aber dafür sahen sie ja auch nur ihre ernste Persönlichkeit und nie, was dahinter steckte. Sie versteckte sich in gewisser Hinsicht doch immer wieder hinter sich selbst und wollte nicht, dass andere sahen, wie schön sie lachen konnte. Auch, was ihren Humor betraf. Dass sie ihn anscheinend nur in seiner Gegenwart zeigen konnte - oder es wollte -, machte ihn glücklich. Klar, vielleicht war es unterbewusst, aber es half ihm. Half, weil es ihn von alldem ablenkte, was sich in seinen Erinnerungen aufgestaut hatte und weil immer mehr Fröhliche dazuzählten und die Dunklen ausmerzten. Oder eher verdrängten, so gut es ging. Shohei war nicht dumm. Er wusste, dass er seine Vergangenheit nicht vernichten konnte und sie immer wieder ein Teil von ihm war. Allerdings wusste er auch, dass Riela dazu beitrug, dass er sich wieder mehr wie ein Mensch fühlte. Einfach so, als ob er wirklich leben würde und nicht nur dahinvegetieren. Es war irgendwie fast so, als ob er ein Ziel in seinem schändlichen Leben gefunden hätte - wenn auch keines, das er nun vor seinen Augen erkennen konnte. Zumindest noch nicht jetzt. Jetzt hatte er noch nachts Alpträume von diversen Dingen. Wenn er überhaupt einmal schlief.
Doch er konnte Kami sei Dank nicht darüber nachdenken, denn im nächsten Moment hörte er Rielas lautes Lachen, blickte daher wieder von der Karte auf, die er zuvor wieder begonnen hatte, zu mustern. Wieso lachte sie? Hatte er irgendetwas in seinem Gesicht? Er wusste es nicht, doch fand er, dass sie wirklich ein wunderschönes und befreiendes Lachen hatte. Es war wirklich ein Jammer, dass sie nicht öfter lachte, denn es stand ihr. Es lies sie jünger aussehen. Nicht, dass er dachte, sie wäre zu alt - im Gegenteil. Aber dieses Lachen gab ihr wieder ein wenig kindliche Unschuld und die Narben auf ihrem Körper wirkten dadurch auf eine sonderbare Art und Weise fehl am Platz. "Exkursion klingt angemessen. Aber sagen wir, dass ..." Nutzte sie nun etwa das Kindchenschema aus? Große Augen, sanftes und liebliches Lächeln...? Es erregte das Schutzbedürfnis bei Menschen, doch wäre dies selbst wenn nicht nötig. Denn Beschützen würde er sie eh. Eben darum, weil er nie jemanden beschützen hatte können. Aber auch daran wollte er im Moment nicht denken und runzelte somit nur die Stirn und verzog die Mundwinkel. Er mochte das Gefühl nicht, das sich in seiner Magengegend ausbereitete. "Du bist der Führer und ich der fremde Gast." Und das erst recht nicht. Unwohlsein. Fast schon kindlich zog er eine Schnute und verschränkte die Arme ebenfalls fast schon bockig vor der Brust. "Wieso ich? Und hör auf mich so unschuldig anzusehen, das macht einem ja ein schlechtes Gewissen...!!" Als nächstes murmelte er etwas Unverständliches und stand dann auf - wobei er das Gesicht Rielas aber auch aus seinem anderen Blickwinkel sah, der ihm nicht wirklich schmeckte und der ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Eben darum, weil sie einem gewissen Menschen mit ihrem Lächeln in dieser Perspektive ziemlich ähnlich sah. Fehlte nur noch ein hellerer Braunton. "Es wird dunkel... Ruh dich am besten aus~"
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeMi 03 Okt 2012, 12:33

Riela sah Shoheis Reaktion mit einem Lächeln entgegen, wie er schmollte, sich beschwerte und dann aufstand, um zu sagen, sie solle sich allmählich zur Ruhe begeben. Eigentlich war es ja ein ganz schöner Anblick wie er so aussah, wenn er die Arme verschränkte und fast schon die Unterlippe vor schob, weil sie das gesagt hatte, was sie gesagt hatte. Erwarten würde sie das nun nicht von ihm, aber es wäre eine interessante Mimik für einen Mann gewesen. Was er aber dann unternahm, ließ Rielas fröhliches Lächeln verjähren. Ein Blick aus dem Augenwinkel auf sich, die abschließend klingende Äußerung Es wird dunkel. Ruh dich am besten aus." und dann noch diese weggedrehte Frontseite. Als würde er sie nicht ansehen wollen ... oder als würde er sich verstecken wollen. Etwas, das sie nur allzu gut von sich selbst kannte und auch nur schwer fallenlassen konnte. Darin waren die beiden sich mehr als ähnlich. Fast schon gleich. "An was denkst du gerade?", fragte Riela zielstrebig, aber distanziert, da sie ahnte, etwas in ihm bewegt zu haben, was kein Wohlgefallen ausgelöst hatte. Entweder sie fragte direkt nach und konnte sich bemühen, es nicht nochmal zu tun, oder es sein lassen und Shohei öfters wehtun als gewollt, indem sie einfach nur tat, was sie tat. Eventuell stach auch diese Frage gehörig in seine Seite, aber es zeigte doch auch, dass sie darüber nachdachte, wie es ihm ging, statt ihn einfach nur aus Neugier zu löchern. Hoffentlich interpretierte er das nicht falsch und bezichtigte sie der herzlosen Fragerei - denn das war es sicher nicht. Dass er auch gesagt hatte, sie solle schlafen gehen, ignorierte Riela bewusst. Sie stand langsam auf und grübelte, was sie noch tun sollte. Zögernd ging sie einen Schritt auf Shohei zu, beließ es aber auch dabei und kam ihm nicht zu nahe. Sie würde es in so einem Moment auch nicht wollen, dass jemand an sie herantrat und auch nur an der Schulter berührte. Das konnte fatale Folgen haben. Leicht nervös verschränkte sie die Arme so, dass sie mit den Händen ihre Ellenbogen umfassen konnte, wobei sie die Stirn besorgt runzelte. Eine Mimik, die in der Gegenwart immer nur Shohei gewidmet sein würde, da niemand anderes Sorge in ihr verursachte. Sich selbst so anzusehen, brachte nur etwas, wenn sie mit Shimai in Kontakt stand. Und das war aktuell - glücklicherweise - nicht der Fall. "Du wirkst etwas ... betreten", murmelte die Sasaki ohne wirklich bewusstes Ziel, wie es bei Shohei ankommen sollte. Sie kannte die Menschen einfach zu gut. Mimik und Gestik konnte sie sofort interpretieren, auch wenn sie sie gar nicht sehen konnte. Viel konnte sie auch auf sich selbst reflektieren, weswegen sie gerade versuchte, hinter Shoheis aufgebauter Fassade zu forschen. Vielleicht zerstörte sie damit den Rest heitere Stimmung, aber es war ihr wichtiger, dass er keine Horrorgefühle in ihrer Gegenwart hegte, als ihr eigenes Lachen, das noch seltener zu Tage trat. Also bemühte sie sich um ihn, egal wie seine Reaktion ausfallen würde. Mitunter konnte man sich wahrlich fragen, wer hier wen beschützen wollte.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeMi 03 Okt 2012, 19:13

Wenn sie wüsste, woran er gerade dachte, dann würde sie bleicher werden denn je und zurücktaumeln. Wenn sie wüsste, wie seine Vergangenheit aussah, dann würde sie vielleicht gar nicht mehr mit ihm reden. Wenn sie wüsste, dass er einmal dieser vielen kleinen Könige war, die glaubten, die Welt beherrschen zu können. Oder zumindest das kleine Reich, das sich morgens vor ihren Augen auftat. Ja, Shohei war so jemand gewesen, der das geglaubt hatte... doch man hatte ihn aus diesem kleinen Märchen geweckt. Mit einem schief gelegten Kopf sah er nun Richtung Zelt und versuchte sich von dem kurzen Erinnerungsfetzen abzulenken, als er Rielas aufgebautes Zelt betrachtete: Es stand sicher, oder? Die Heringe waren gut befestigt worden. Um das jedoch noch einmal zu prüfen trat er an das Zelt heran und stellte seinen Fuß erst sanft auf einen von ihnen, nur um ihn dann mit seiner Körperkraft weiter in den noch weichen Boden zu drücken. Sicher, es hatte kurz zuvor geregnet und deshalb war es kein Wunder, wenn die Heringe leicht in die Erde eindrangen, die eigentlich perfekt für das Zelten geeignet war. Beziehungsweise perfekt, um ein solches Zelt aufzubauen. "Ich denke daran, ob dein Zelt richtig steht. Sonst hast du am nächsten Morgen eine feuchte Überraschung." antwortete er schließlich auf ihre Frage und fragte sich gleichzeitig selbst, ob er an das Zelt herangetreten war, damit er andere Dinge im Kopf hatte und letzten Endes damit er sie nicht anlügen musste. Jedenfalls nicht bewusst, denn darüber hatte er ja nachgedacht. Nachdenklich drehte er sich schließlich zu ihr um, sah die Besorgnis in ihrem Blick und lächelte sie sanft an. Sie sollte sich keine Sorgen um ihn machten. Das war alles unnütz. Sie selbst hatte genug Sorgen, weshalb er beschloss, sie beide auf andere Gedanken zu bringen. Spätestens als sie anmerkte, dass er betreten aussah. "Betreten? Ach, das ist eher der Hering, auf dem mein Fuß steht~" Wieder zeigte er nun das Grinsen auf seinem Gesicht. Wie eh und je. In dieser Hinsicht konnte man sich wahrlich fragen, ob er entweder ein sehr guter Schauspieler mit Maske war, oder ob er tatsächlich Stimmungsschwankungen hatte. Nunja... aus Erfahrung kann man sagen, dass die Leute ihm beides zutrauten. Er war wie ein Zirkusclown. Gespielt oder nicht, sein Gesichtsausdruck wurde im nächsten Moment in die Länge gezogen, als ob ihm etwas auffallen würde... als ob er etwas sehr wichtiges vergessen hätte. ".... Moment... was ist, wenn das Zelt nicht windfest ist, ein Tornado kommt, die Heringe herausreist und die mich dann erschlagen?!"
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeDo 04 Okt 2012, 18:16

Ja, klar. Das Zelt ist jetzt auf einmal interessant wie sonst was, natürlich. Skeptisch beäugte Riela die Situation, die sich ihr bot. Shohei musste offenbar Ingenieur für Zelte spielen und Heringe überprüfen, die schon etwas älter waren, aber seit Jahren ihre Sache taten. War es nicht etwas unlogisch, ihr Zelt zu testen, obwohl er in den 3 Jahren öfters gesehen hatte, wie das Teil den Stürmen trotzte? Die Reaktion war wirklich nur oberflächlich gut. Dann auch noch die Betonung darauf, was passieren könnte, wenn die halbe Welt unterging - also bitte. Seit wann war Shohei so theatralisch? Die Sasaki kannte schon einige Seiten von ihm, vor allem die lockere, heitere, aber nicht recht eine Gefälschte begleitet von vorgespieltem Humor. Ein wenig glitt Rielas Blick nun doch wieder in eine gewisse Ferne, da Shohei ihr etwas vormachte. Aber sie war sicherlich nicht besser. Sie versteckte sich auch hinter Fassaden, hatte mitunter keine netten Reaktionen aufgrund von Reflexen übrig und würde am liebsten nie lachen. Aber das wäre nicht das, was sie ihm zeigen wollen würde. Er sollte sehen, was er immer sah und nichts Weiteres. Mitunter erblickte er vielleicht ihre Narben, die sie zierten, davon hatte sie nicht wenige. Könnte sie ihm vielleicht irgendwann die Geschichten erzählen, die sie quälten und so geformt hatten? Spontan würde sie sofort den Kopf schütteln. Das war ein Ding der Unmöglichkeit, genau wie an Glück und Liebe zu glauben. Einfach absurd und bescheuert. Das Einzige, was Bedeutung hatte, war Hiroya. Shohei auch, aber er war kein Ziel. Sie würden sich wahrscheinlich wohl oder übel irgendwann trennen müssen. Und sich nie wiedersehen. Riela erkaltete für einen Moment, seufzte entnervt, schloss die Augen und blickte ins orange beleuchtete Gras. Die Sonne ging unter und sie war kurz davor, sich wieder mit Shohei zu keilen, weil ihre Vergangenheiten drohten, aufeinander zu prallen. Mit einem kalten Unterton in der Stimme und verschränkten Armen sagte Riela hinter Shohei: "Tu nicht so, als ob das Zelt nicht richtig stehen würde oder als ob die Heringe raus fliegen könnten. Wenn du von etwas ablenken willst, dann mache es geschickter, denn so klappt es nicht, Shohei." Sie wusste, dass sie damit wohl einen wunden Punkt treffen könnte, aber irgendwann hatte auch alles ein Ende. Selbst dieses Maskeradenspiel der Gefühle und der vergangenen Zeiten, das innerhalb der 3 Jahre aufrecht gehalten worden war.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeSa 06 Okt 2012, 18:24

Schon als er es gesagt hatte, hatte Shohei gewusst, dass sie es ihm nicht abkaufen würde. Weil es keine richtige verdammte Glückseligkeit oder dergleichen bei ihm war, sondern einfach nur... ja...eine gespielte Fassade. Da konnte er so sehr tun, wie er wollte, aber es kam nicht "echt" herüber. Klar, er wirkte wie ein Clown, doch wenn man das hier gerade mit dem verglich, was er sonst immer abzog, dann war das wirklich eine Note Sechs im Schauspiel. Wenn es eine Sieben geben würde, hätte er sie. 0 Punkte. Das waren die Dinge, die seinen Kopf zu zerplatzen drohten, als Riela ihn musterte und er spürte, dass sie vielleicht zu gerne wüsste, was wirklich geschehen war. Oder was in seiner Vergangenheit war. Hätte er sich doch gerade nur zusammen gerissen und sie weiter lächelnd angesehen. Dann hätte er zwar an sie gedacht, aber hätte seine Fassung vielleicht bewahren können. Ja, es hätte weh getan, doch das hier war nicht besser. Mit nichten. "Tu nicht so, als ob das Zelt nicht richtig stehen würde oder als ob die Heringe raus fliegen könnten. Wenn du von etwas ablenken willst, dann mache es geschickter, denn so klappt es nicht, Shohei." Eine Schelte. Eine berechtigte zudem, doch war in ihr auch die Frage formuliert, wieso er ihr nichts erzählte. Jedenfalls glaubte er es, daraus zu hören. Eigentlich könnte er ja antworten, aber das wollte er nicht. Er hatte keine Lust bemitleidet zu werden oder dergleichen - genauso wenig wie einen Freispruch zu erlangen. Letzteres wollte er auch nicht, denn er wusste, dass es ihn niemals geben würde. Eigentlich eine schreckliche Erkenntnis, doch ihn schreckte sowieso nichts mehr in seinem Leben. Eben weil er schon alles verloren hatte und seiner Logik nach würde Riela so lange nichts passierten, so lange sie sich aus seinen Gedanken heraushielt. Trotz allem hielt er aber nun noch dieses sanfte Lächeln aufrecht, das jedoch falsch und gespielt wirkte. Vielleicht sogar mit Absicht, sodass sie bemerken würde, dass sie ein Tabuthema angesprochen hatte. Und was für eines. "Bei Heringen muss ich immer an Fische denken, die sich dann in einem Netz verfangen, weil sie zu neugierig bei den Ködern gewesen waren." Es waren nur einfache Worte und sie klangen auch einfach beiläufig, doch jeder wusste um ihre tiefgründigere Bedeutung. Nein, Shohei wollte mit aller Macht nicht über seine Abgründe reden und das schon gar nicht mit Riela, die schon genug eigene Probleme hatte. SIe war ihm wichtig und er wollte sie schützen. Das war es. Aber sollte sie auch nicht eine solche Spannung aufbauen. Ja, es gab eine gewisse Linie zwischen ihnen beiden und diese hatte sie gerade millimeterweit überschritten...
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeSo 07 Okt 2012, 12:02

Und wenn man keinen Ort mehr hatte, an den man hin konnte? Wenn man umzingelt war, zerfressen von einer verdammten Krankheit ohne Namen oder mit sich selbst um die Beherrschung des Bewusstseins rang? Das war weder Krieg, noch ein Spiel. Egal wie sehr Shohei versuchte, dem zu entkommen, was er gerade unterdrückte, was er Riela nicht erzählen wollte, es würde zurückkommen und wieder anklopfen. So wie bei Riela. Sie lebte für das, was sie täglich besuchte, wie die eigenen Eltern. Sie gab sich dem hin, hatte es sich zum Ziel gesetzt und sogar innere Unterstützung entwickelt, während Shohei so etwas nicht zu haben schien und mit seinen Gefühlen im Leben hing ohne Orientierung nach hinten oder vorne - geschweige denn überhaupt einem Antrieb. Die Warnung, die er quasi aussprach, verstand die Schwarzhaarige auch sofort. Sie sollte auf etwas anderes zu laufen, aber nicht weiter auf dieses Thema mit dem Ziel, es vollkommen aufzudecken. Umgekehrt hätte sie sich sicher auch gewünscht, dass Shohei eine andere Richtung einschlagen würde, damit Riela alleine mit ihren Gedanken und ihren Schmerzen war, um letztlich irgendwann ihren Stiefvater töten zu können. Beide steckten ihren Elan in irgendwelche Dinge, aber sobald sie ihn ins Interesse für die Vergangenheit des anderen investierten, prallten Welten und Panzer mit Geschützen aufeinander, als wären Riela und Shohei Todfeinde aus vergangenen Zeiten. Was sie bei Gottes Willen nich ansatzweise je waren oder werden würden - so dachte wenigstens Riela. Aber was war es, das ihn so gezeichnet hatte, dass dieser liebevolle, witzige Mann mit einem getäuschten Lächeln eine Frau dazu drängte, nicht weiterzusprechen? Der Tod dürfte auf jeden Fall eine Rolle spielen, stellte Riela für sich selbst fest, denn nur dieser Umstand konnte einen Menschen so sehr erkalten lassen, dass er kleine Maskeradenspiele aufführte und sich dagegen sträubte, mit der Wahrheit herauszurücken. Vermutlich war er nicht nur Beobachter der Tat gewesen, sondern wohl auch noch selbst involviert. Ob als Schuldiger oder nicht, war Riela egal, aber sie wusste, wie ein Tyrann andere so verfremden konnte. Er musste nur grausam und herzlos genug sein. Der Blick der Missing-Nin wanderte betrübt und verstreut über das Gras, während sie auf der Stelle, wo sie war, stehenblieb und die Arme verschränkte. Rätseln konnte sie viel, sagen und denken auch, doch die Auswirkungen würden wohl nie die sein, die wohl ansatzweise in ihrem Interesse waren. Wozu auch? Konnte sie ihm Vorwürfe machen? Ganz sicher nicht, denn sie hatte in den meisten Fällen dasselbe Verhalten für ihn übrig, nur direkter und mit weniger Worten. "Jedoch gibt es auch immer Menschen, die den Köder auslegen, um Beute zu machen. Dafür kann der Fisch nichts, wenn er einfach nur sein Leben lebt und etwas fressen möchte", sinnierte Riela leise und seufzte danach kaum merklich. Ihre Lust schwand wieder. Egal worauf. Essen, sich bewegen, sprechen, denken. Sie wollte nur noch irgendwo liegen, in vollkommener Stille, alleine, sodass sie irgendwann einschlafen konnte. Es würde doch eh nur schlimmer werden oder? Sie bezweifelte, dass Shohei gerade jetzt, heute, gleich mit irgendwann herausrücken würde. Und mit jedem Atemzug - so hatte sie das Gefühl - provozierte sie ihn weiter. "Aber es sind auch mehrere Heringe, mehrere Fische, mehrere ... Ereignisse. Es muss vieles geben, das sie neugierig macht", schlussfolgerte sie fest und sah dann Shoheis Rückseite an. Wenn er sich jetzt zu ihr drehte, dann würde er in ein Blick voller Härte und Ungnade blicken mit der Forderung, dass sie wusste, dass eine gewisse Spannung herrschte. Ein wenig schimmerte Shimai gerade in Riela durch, denn diese war die Selbstsucht in Person. Hoffentlich kam es aber nicht dazu, dass sie ein Blick ans Tagelicht forderte. Es sollte ein unbedeutendes Provokationsduell zwischen Riela und Shohei werden.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeMo 08 Okt 2012, 16:44

Manchmal hoffte man, dass eine kleine Drohung Früchte trug - selbst, wenn es darum ging, den anderen zu schützen und ihm nicht zu drohen. Nur schien Riela nicht auf diesen Gedanken zu kommen und wollte wohl weiter nachhaken, was sein Schweigen bezüglich seiner Vergangenheit betraf. Sie war ihm eine Spur zu neugierig und wenn er sagen würde, dass er ihr gerne alles mögliche über sich verschwieg, dann würde er lügen. Eigentlich hatte er den Drang mit irgendwem mal darüber zu reden, was alles in seinem Kopf vorging und dergleichen, doch gab es hier niemanden. Riela hatte ihre eigene Vergangenheit, so wie er auch und sie mussten beide getrennt damit fertig werden. Jedenfalls glaubten sie beide das - obgleich er wusste, dass er ihr trotzdem Geborgenheit schenken würde, wenn sie es denn brauchte. "Und was möchtest du am liebsten fressen?" Da er sich mittlerweile umgedreht hatte, blickte er sie über die Schulter hinüber an, wobei man fast noch glauben konnte, dass es gar fast ein Blickduell werden könnte. Härte. Sie war in beiden ihrer Blicke, wobei Shohei nun derjenige war, der den Kopf wenig später schüttelte und einen Seufzer ausstieß. Er wirkte gerade nicht wie er selbst - jedenfalls nicht in Rielas Augen, die ihn nur als bunten Clown kannte und als nichts anderes. Dabei war er gerade einfach so, wie ihm zu Mute war... nein, Moment. Er war beherrscht und wie er war. Ernst. Keine Lebensfreude, die er immer wieder vorgab. Aber das musste Riela ja nicht wissen, weshalb er die Arme vor der Brust verschränkte und sich dann langsam daran machte, den kleinen Hang hinunter zu gehen. "Aber es sind auch mehrere Heringe, mehrere Fische, mehrere ... Ereignisse. Es muss vieles geben, das sie neugierig macht" Kurz zuckte er zusammen und blieb stehen. "Riela. Hör auf." Mehr sagte er nicht und noch einmal drehte er sich zu ihr um, blickte sie dieses Mal wieder aus seinen stechend grünen Augen an - nur hielt er dieses Mal ihrem Blick stand und zeigte nicht, dass er irgendwie gleich den Kopf senken würde. Nein, er wirkte zielstrebig und selbstsicher - selbst letzteres nur dann, weil er wusste, dass er ihr es einfach nicht sagen konnte. Wer weiß, was war, wenn man heraus bekam, dass sie von alle dem wusste? Oder wie würde sie reagieren? Sicherlich gab es immer noch diverse Leute, welche als Arme seines Bruders fungierten, diesem Scheusal. Ob seine Arme bis hierher reichten, wusste Shohei nicht, doch vielleicht würden sie es noch bald genug erfahren. "Ich könnte dich genau so gut fragen, woher die Narben auf deinem Körper stammen... Lassen wir es einfach, okay? Ich werde mir jetzt ein wenig die Umgebung anschauen." Und mit diesen Worten machte er sich nun daran, das Gesagte in die Tat umzusetzen...
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeMi 10 Okt 2012, 14:25

Riela hätte beinahe schmunzeln können, so wie Shohei sie warnte, nicht weiter nach seiner Geschichte zu bohren, sondern ihn in Ruhe zu lassen. Sie hätte es getan, wenn sie zynisch und mehr als infantil wäre. Aber das entsprach nun einmal nicht ihrem Charakter, welcher darauf beruhte, mitunter zu lächeln, wenn sanfte Winde wehten, aber ansonsten in sich zu versinken, wenn die Nacht über einem zusammenschlug wie eine wütende Welle beim Fall ins Wasser. Als einsamen Kommentar entfloh ihrem Mund mit einem belanglosen Ton: "Das wird die Schreie auch nicht verstummen lassen, die uns quälen." Danach wandte auch sie sich ab, gesellte sich mit wenigen Schritten an einen Baum und setzte sich vor ihn, um sich anzulehnen. Während die Schwarzhaarige so da saß, die Augen geschlossen und den Mund leicht geöffnet hatte, dachte sie darüber nach, was sie gesagt hatte. Eventuell traf es bei Shohei wie ein letzter Pfeilschuss direkt in die Brust, oder aber er ließ es ab perlen. Riela jedenfalls wusste für sich, dass er sie mit seiner anspielenden Frage gerade ziemlich ausgelaugt hatte. Woher ihre Narben stammten? Von Klingen, von Nägeln, von Schlagwaffen, von Gummi, von Zangen und weiterem Kram, den nur Hiroya hatte anwenden können, um sie zu zwingen, alles zu tun, was er verlangte. Einige hatte sie sich auch selbst hinzugefügt, jedoch als Erinnerung, dass es die anderen gab. Für Shimai. Für ihre gemeinsame Zukunft, die mit keinem Licht am Ende auf die beiden wartete. "Vielleicht geraten wir schnell genug in Vergessenheit, um mit unserem Leben abschließen zu können", murmelte Riela vor sich hin, als sich in ihrem Inneren das Murmeln ihrer Schwester meldete. Sie war nicht sicher, ob Shohei sie noch hörte, weil er sich abgewendet hatte. Jedenfalls saß sie völlig teilnahmslos im Rasen und wirkte, als würde sie gleich einschlafen, dabei dachte sie nur ruhig nach. So wie all die Jahre. Sie hatte gedacht und gedacht, aber es hatte nichts verändert. Letztlich würde es auch nichts ändern, wenn sie mit Shohei sprach. Es blieb gleich. Es blieb sinnlos. Es blieb bei Shimai und Riela als Ganzes.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeSo 14 Okt 2012, 12:37

Shohei achtete nicht mehr wirklich darauf, was hinter ihm lag - oder auch vor ihm. Er brauchte gerade wieder ein paar Momentlein für sich, die er - wie gesagt - mit niemandem auf dieser Welt nun teilen würde. Okay, vielleicht mit seinem kleinen lieben Brüderchen, damit er ihm sein Katana in die Kehle rammen könnte. Damit das Blut nur so überall durch die Luft spritzen würde... Aber okay, das konnte er nun nicht. Es war unmöglich, denn sein Bruder war weit weg in Yuki - Gakure. Der Blick der stechend-grünen Augen glitt vor sich den Abhang hinunter, während er seinen Schritt beschleunigt. Was hinter ihm geschah oder noch gesagt wurde, nahm er gar nicht mehr war. Stattdessen machte er sich schließlich daran, immer schneller zu werden und mit ein paar Sprüngen hier und da die Umgebung zu erkunden. Die Sonne war schon fast untergegangen, doch das interessierte ihn nicht. Stattdessen sprang er vom Boden aus auf einen Ast und von diesem aus weiter in Richtung Baumkrone, wo er schließlich auf dem höchsten Punkt des Baumes wieder Halt fand, dann in die Letzten Sonnenstrahlen blicken konnte, während sich um ihn herum die Kälte und die Dunkelheit der Nacht wieder an ihr Werk machten. Man spürte, dass es kälter wurde und er selbst tat dies vor allem an seinen nackten Unterarmen, da er das weinrote Hemd an die Ellbogen zurückgekrempelt hatte - seine Unterarme: Narbenfrei. Im Gegensatz zu seinem Rücken und zu seiner Seele. Doch darum kümmerte er sich nicht. Nein, er blickte nur der Sonne entgegen, wie sie langsam ihre Arbeit an diesem Tag beendete und woanders auf dieser Kugel gebraucht wurde. "Du kannst nicht entscheiden, was bleibt und was verschwindet. Du musst nur damit klar kommen." Das hatte einmal Tora zu ihm gesagt, nachdem er auf dem Trainingsgelände fast seinen Bruder mit aller Ernsthaftigkeit attackiert hatte. Ja, es war jener Zwischenfall gewesen, jener erste... jener Erste, bei dem Shohei merkte, dass sein Bruder nicht mehr er selbst war. Und Tora hatte damit so recht. Was konnte man sich heute schon noch aussuchen? Nichts. Nur fragte er sich gerade auch, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, Riela dort an ihrem kleinen Lager alleine zurück zu lassen, denn sie hatte ja nichts dafür gekonnt... zunächst. Nur dann war sie neugierig geworden. Zu neugierig... und er hatte geglaubt, dass jegliches Licht aus ihren Augen gewichen worden war. Dass dort nur Dunkelheit gewesen war - wie jetzt, wo die Sonne entschwand. Vielleicht sollte er zurück gehen. Hier gab es nichts zu sehen. Wie lange stand er nun hier? Er wusste es gar nicht. Aber allzu lange war es nicht gewesen. Und die Umgebung... Ja, vielleicht sah er sich noch ein wenig hier um...
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeSo 14 Okt 2012, 14:47

Riela hatte nicht den blassesten Schimmer, wie viele Stunden sie dahin gehend verschwendete, über Shohei und ihre Vergangenheit zu sinnieren, aber letztlich hatte sie sich nicht mehr von ihrem Baum, an dem sie saß, wegbewegt und lag mittlerweile auf der rechten Seite im kühlen, feuchten Gras. Wahrscheinlich hatte sie an der Wange dann zarte Abdrücke der zerdrückten Halme, aber es war dunkel geworden und ihre Gefährte war nicht zurückgekommen. Also hatte auch nichts wirklich ihre Aufmerksamkeit geweckt, sodass sie träge geworden war und müde zur Seite gekippt. Die junge Frau fühlte noch die sanften Windböen, die umher sausten, den Bäumen streichelnde Geräusche entlockten und ihr Zelt, das kaum einige Meter weiter fest stand, sich leicht bewegte. Es wäre sicher besser gewesen, sich dorthin zu bewegen, um zu schlafen, aber ob sie nun in einem Schlafsack und unter einigen Decken lag oder draußen im nassen Gras, machte für sie keinen Unterschied. Sie wäre trotzdem allein, sie wäre wieder gequält davon, dass sie irgendwo lag und nur daran erinnert wurde, wie sie unzählige Male so zum Sterben zurückgelassen worden war. Vielleicht hätte ich schon früher einfach liegen bleiben sollen ..., seufzte sie innerlich, hatte die blauen Augen geschlossen und atmete schon flacher als vorher. Im Gegensatz zu einem Körper konnten Erinnerungen einfach nicht sterben. Sie waren immer da und würden wie ein Hagelsturm auf ihren zerbrechlichen Leib niederprasseln. Lieber verweilen und es ertragen, als zu laufen und auszurutschen. So wie jetzt. Shohei war gegangen, Riela lag in der Nähe ihres Zeltes und schlief langsam ein. Es tat ihr niemand weh, aber dass er nicht da war, machte die Situation nicht besser. Ein wenig Reue schlich sich noch in ihren Gefühlskessel, der aber abkühlte, als Riela letztlich in einen ruhigen Schlaf übergeschaltet hatte. Wie lange ihr Kamerad noch wegbleiben würde, wusste sie nicht. Wie lange sie hier liegen und schlafen würde, ebenso wenig. Sie war sich nur ziemlich sicher, dass sie sich am nächsten Tag schwer erkälten würde, wenn sie die Nacht auf feuchtem, kaltem Gras verbrachte ohne irgendeinen Schutz. Doch wen kümmerte es schon, wenn sie krank war? Sie trug es einfach aus und würde mit Shohei weitergehen, wenn er wieder da war. Sie brauchte niemanden, der sich um sie kümmerte. Da sie dazu ja auch niemanden mehr hatte.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeSo 14 Okt 2012, 17:26

War er zu lange weg geblieben? Vielleicht hätte er den Sonnenuntergang auf der Baumkrone nicht beobachten sollen? Vielleicht hätte er danach auch nicht den See finden sollen, wo er sich ein wenig die Lippen benetzt hatte. Vielleicht hätte er gleich zurück gehen sollen... aber darüber sollten andere entscheiden und nicht er. Nun hatte er die Hände in seine Hosentasche gesteckt und blickte nach oben in den nächtlichen Himmel, wo ein paar kleine Sterne zu sehen waren und neben ihnen der gerade von einer Wolke verdeckte Mond. Es war der gleiche Mond wie in Yuki - Gakure, nur war die Nacht dort meist sternenklar gewesen. Sternenklar, kalt und nicht zuletzt wunderschön. Ob er sie auch hier, auf fremden Boden, fern von seiner Heimat so bezeichnen konnte, wusste er nicht. Ob er das wollte noch viel weniger. Ja, Shohei wusste eigentlich manchmal gar nicht mehr was er wollte. Eigentlich trieb ihn manchmal nichts mehr an und wenn er so daran dachte, wie sie sich ohne ein Ziel "verlaufen" hatten... ja, was sollte man dazu sagen. Nun aber hatte er sich langsam auf den Weg gemacht: Auf den Weg zurück zu ihrem Lager, wo er aus der Ferne bereits wahrnahm, dass es keinen wärmenden Feuerschein gab. Instinktiv war er zufrieden, dass Riela daran gedacht hatte, aber andererseits hoffte er auch, dass sie Decken bei sich hatte, um sich zu wehren - was nicht der Fall war.
Letzteres sah er, als er wenige Zeit später wieder an Ort und Stelle angekommen war. Wie lange war er weg gewesen? Zwei Stunden? Drei? Er wusste es gar nicht - und genauso wenig hatte er eine Ahnung davon, wie lange sie schon auf dem nassen Gras lag. Nachdenklich legte er den Kopf schief und ertappte sich dabei, wie er leise lächelte. Im Schlaf wirkte sie so unschuldig und befreit von dem, was sie über den Tag zu verschweigen suchte. Er wusste, dass da etwas war, doch fragte er nicht - sie wiederum auf der anderen Seite schon. Das hatte sie ja auch vorhin gemacht, nur konnte er ihr nicht böse sein. Kami... er war so unverantwortungsvoll. Wie hätte er jemals ein Vater sein soll--- autsch. Das tat weh. Seufzend kniete er sich schließlich vorsichtig vor sie in das Gras. "Dummerchen... es ist doch viel zu kalt..." Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und nahm sie dann behutsam hoch in seine Arme, wo er ihren Kopf an seiner Brust ruhen lies. Kurz blickte er sie an, bevor er mit ihr Richtung Zelt ging und sie ablegte - immer darauf bedacht, sie nicht aufzuwecken. Als er das mehr oder weniger getan hatte, hielt er inne und versuchte in der Dunkelheit zu ergründen, ob sie denn wach war - wenn sie wach wäre.... würden dann seine grünen Augen, die leicht im Mondlicht funkelten,... würden sie ihr Angst einjagen? Wieder legte er den Kopf schief, nahm aber dann eine Decke und breitete sie über Riela aus, bevor er sich schließlich daran machen wollte, das Zelt zu verlassen.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeMo 15 Okt 2012, 14:39

Wenn wirklich eine Hand es vermochte, Riela an ihre Mutter zu erinnern und damit an eine Zeit, in der sie als Kind noch unbeschwert lächeln konnte, warum schaffte Shohei das, indem er sie einfach in die Arme hob und zudeckte? Es war eine so banal einfache Geste, dass die junge Frau beinahe skeptisch dem Gefühl gegenüber stand, das sich in ihr ausbreitete. Sie hatte schon geschlafen, aber war nun mal doch empfindlich. Durch die leichten Bewegungen war sie in einen tranceartigen Wachzustand geraten, hatte die Umwelt in verschwommenen, sich bewegenden Bildern wahrgenommen und nur am Rande Notiz davon genommen, dass sie eigentlich ganz nah an einem schlagenden Herz war. Ihre Ohren vernahmen auch den leisen Vorwurf, sie hätte sich ins Zelt legen sollen, weil die Temperatur alles andere als in Ordnung war, um draußen zu schlafen. Unbewusst hatte sie sich gerade in der Sekunde ein wenig mit dem Gesicht gegen Shohei gedrückt, damit es nicht kälter wurde. Die Zeit im Gras zu liegen war schon zu viel gewesen. Hätte sie die ganze Nacht dort ausgehalten, hätte sie am Morgen wohl eine schwere, gar lebensgefährliche Lungen- und eventuell auch Blasenentzündung gehabt. Als Riela dann die wärmende Decke aus ihrer einen Schriftrollen wahrnahm sowie die verlassende Bewegung von Shohei, konzentrierte sie sich auf ihre Bewegungen und führte ihre rechte Hand in seine Richtung mit der Hoffnung, ihn festhalten zu können. Der Rest von ihrem Körper lag still da, aber sie schaffte es, Shoheis Handgelenk mit ihren Fingern zu streifen, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Es war einfach zu kalt, sie war zulange draußen gewesen und zudem fraß sich gerade das sehnsüchtige Gefühl in ihren Kopf, jemanden bei sich zu haben, der sie einfach bedingungslos akzeptierte. Für Riela war Shohei in diesem Augenblick eine Erinnerung an Nozomi, welche vor ihrer Heirat so liebevoll wie er nun mit ihrer Tochter umgegangen war. Mit geschlossenen Augen drehte die 30-Jährige ihr blasses Gesicht in Richtung ihres Begleiters und murmelte mit trockener Stimme: "Geh nicht ... Zu ... kalt." Hätte sie genug Energie gehabt, hätte sie wohl gehustet, aber dafür war sie dann doch wieder zu träge.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeDi 16 Okt 2012, 18:24

Eigentlich hatte Shohei gerade wieder nach draußen gehen wollen. Nach draußen in die Dunkelheit, die ihn auch für den Rest seines Lebens in gewisser Hinsicht weiter einhüllen und eben jenen Lebensweg bestimmen würde. Eigentlich wollte er auch gar nicht darüber nachdenken, da er diese Gedanken tagsüber wohl am besten verdrängen konnte, nur ging letzteres nicht, wenn er alleine war. Wenn er alleine war und ihn nichts ablenkte. Seit Riela ihn begleitete, konnte er sich wieder mehr wie er selbst früher war verhalten. Ein wenig gestört ja... aber doch "gut". Jedenfalls gut in dem Sinne, was man unter gewissen Umständen von einem Mann seines Alters zu erwarten dachte. Allerdings konnte er nicht in jene Dunkelheit zurück. Gerade wegen Riela, welche kurz etwas murmelte. Welche zuvor sein Handgelenk spärlich mit ihren Fingern gestreift und ihn damit zum "Innehalten" gezwungen hatte. Ein wenig überrascht tat er letzteres also und blickte sie über die Schulter an, wie sie unter den warmen Decken lag und sich doch ein wenig zusammenkauerte wie er fand. Es war nur offensichtlich, dass ihr zu kalt war und eben das hatte sie ihm ja auch mit ihrem Murmeln zum verstehen gegeben - wenn er es denn richtig verstanden hatte. Und ja, wahrscheinlich hätte er sich bei jeder anderen Person zu ihr begeben und sie in den Arm genommen, sie mit seinem Körper gewärmt - doch nicht bei Riela. Allein wie sie vorhin wieder reagiert hatte, als er selbst kurz ihren Unterarm berührt hatte... diese Geste hatte ihm gezeigt, dass sie in einer gewissen Hinsicht nicht bereit war, sich auf die Nähe anderer einzulassen. Und doch zeigte sie gerade wieder eine ganz andere und neue Seite an sich selbst. Eine Seite, die dann doch wieder eine gewisse Nähe brauchte, damit sie nicht verzweifelte. Was sollte er also tun? Immerhin gab es doch viel sinnvolleres, oder? Ja, genau... es wartete doch wieder eine schlaflose und von Alpträumen geplagte Nacht auf ihn, oder nicht? Oh, welch sarkastische Ironie.
"...Okay...", hauchte er schließlich, nachdem er geseufzt hatte. Es hatte seine Zeit gedauert, bis er sich gerade dazu entschlossen hatte, aber sie sah wirklich nicht so aus, als ob ihr irgendwie schneller wärmer werden würde. Deshalb kroch er mehr oder weniger behutsam zu ihr unter die Decke, hielt jedoch einen dezenten Abstand, damit man nicht dachte, er wolle sich aufdrängen. Kami, es war ungewohnt unter einer Decke und gleichzeitig neben einer Frau zu liegen. Wie lange war es her gewesen? Nein, darüber wollte er nicht nachdenken. "...so ich bin da... und ich werde auch da bleiben... aber jetzt sollst du schlafen - und wehe ich erwische dich in Zukunft noch einmal dabei, wie du auf einer nassen Wiese in der nächtlichen Kälte schläfst." Seine Stimme klang wie die eines lieben Vaters oder großen Bruders, weshalb er sich auch die kleine Schelte hatte nicht sparen können. Vorsichtig zog er schließlich die Decke hoch an seine Brust und auch ein wenig mehr über Riela, damit sie es schön warm hatte und er der Erkältung vorbeugen könnte. "Gute Nacht."
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeMi 17 Okt 2012, 16:19

Als Shohei sich zu seiner Kameradin niederließ, war diese doch etwas überrascht, was sie nun wacher werden ließ als zuvor. Die müden Augen hoben sich schwer und verfolgten die stark schemenhaften Bewegungen des Mannes, als er an ihrer Seite Platz nahm. Es waren schon diese Reflexe, die Riela ankündigten, dass sich jemand in ihrer Nähe befand. Der Drang, wegzurutschen, wurde erweckt, sie wollte darum bitten, doch allein gelassen zu werden, sie wollte nur hier kauern und wieder eine Gänsehaut spüren, aber Shoheis warme Stimme ließ diese aufkeimende Angst verpuffen. Die Schwarzhaarige war seltsam ruhig und entspannt dafür, dass sie gerade noch zitternd und unterkühlt draußen im Gras gelegen hatte. Die kleine, niedliche Standpauke von ihrem Begleiter ermutigte sie sogar zu einem verschlafenen Lächeln, das er aber leider nicht mehr sehen konnte. Ruhig ließ sie einige Minuten verstreichen, sagte bewusst nichts und nahm einfach die Körperwärme des Menschen war, der die letzten Jahre nicht von ihrer Seite gewichen war. Es war schön, so hier zu liegen und vor sich hin zu seufzen. Riela drehte sich irgendwann später ganz langsam zu Shohei, drückte sich in seine Richtung vor und legte den Kopf an seine Brust, wobei sie ein leises, ehrliches "Danke" flüsterte. Vielleicht hörte er es, oder auch nicht. Das überließ die junge Frau Shohei selbst, aber ihr war nur wichtig, gerade jemanden bei sich zu haben. Dafür sprang sie auch einmal über ihren festgefressenen Schatten, dass eigentlich niemand in ihre Nähe kommen durfte. Selbst Shimai war ruhig. Es war wirklich eine wohltuende Situation im Leben Rielas. Ob das umgekehrt auch so war, wusste sie kaum, schloss einfach die Augen und versuchte nun endlich richtig zu schlafen.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeFr 19 Okt 2012, 20:23

Shohei war wieder ein wenig in seine andere Seite abgedriftet, als er einen Kopf auf seiner Brust spürte. Nur wenig über seinem Herzen, welches - für manche wie ein Wunder bei dem, was er durchgemacht hatte und als Shinobi immer noch tat - schlug. Es war nicht rasend, sondern ruhig. Ruhig wie er selbst gerade, weil er sich mit vielem abgefunden hatte - genauso wie der Tatsache, nicht mehr wirklich glücklich werden zu können. Jedenfalls dachte das. Genauso wie er einen Gedanken daran verschwendete, dass viele Frauen es wohl wollten, dass das Herz eines Mannes schneller schlagen sollte, wenn man sich ihm denn so näherte. Ob Riela das auch dachte? Er wusste es nicht, doch hoffte er, dass dem nicht so war. Er würde sie enttäuschen müssen, was sie wohl auch hörte - jedoch hörte er nur ein leises "Danke", welches sie murmelte, als sie in eine andere Ebene des Lebens abdriftete, ihr Körper sich von den täglichen Strapazen ausruhen konnte. Einfach schlafen. Erholen. Genesen. Was auch immer einem Menschen nun einmal half. Sein Blick glitt auf ihr Haar, welches ihr Gesicht im Schlaf umrandete, sie unschuldig und kindlich wirken lies. "Ich wollte dich schon immer in Schmerzen sehen... und dieses Lächeln von dir brechen." Mit einem Schlag waren wieder Erinnerungen da. Erinnerungen daran, wie Maiya immer in seinen Armen gelegen hatte. Erinnerungen, die ihn nur abends oder nachts heimsuchen konnten und sonst nicht. Nun, wo er am verwundbarsten war und das Leben um ihn herum fast wie erstorben, nicht mehr so offen wahr zu nehmen war. Wie von selbst legte sich dennoch sein Arm um Rielas Schultern und er schloss die Augen, biss sich auf die Lippen. Verkrampfte sich jener Arm? Er wusste es nicht wirklich, da er jene Nacht wieder vor sich sah. //Ich hoffe für dich, dass ich dir etwas Nettes sagen kann... aber mir würde nichts einfallen... nicht nach dem, was aus dir geworden ist... nicht nach dem, was du einmal ganz früher gewesen bist... Geh einfach sterben... Aber selbst dazu bist du zu arrogant. Am liebsten wäre er nun aufgestanden und hätte mit den Fäusten gegen einen Baumstamm geschlagen oder gegen irgendetwas anderes hartes, aber dann müsste er die unschuldig Schlafende aufwecken. Und das wollte er nicht.
Es dauerte eine gewisse Zeit, bis er sich beruhigt hatte - wie lange? Das wusste er nicht wirklich. Früher hatte er immer auf die Uhr geschaut, doch mittlerweile wusste er, dass er vielleicht einmal gegen vier Uhr morgens einschlafen würde und um sechs wieder aufstand. Mehr ging teilweise einfach nicht. Zu groß die Wut, zu schmerzvoll die Erinnerungen, zu sehr war sein Körper von der Angst durchdrungen. Durchdrungen von der Angst, dass die Erinnerungen zu Bildern in Alpträumen werden würden. Nein, Shohei wollte nicht schlafen, sondern sah Riela einfach bei eben jenem zu. Langsam hob und senkten sich ihre Oberkörper und er fragte sich, ob sie wohl gut träume? Er hoffte es inständig. Sie hatte es nicht verdient, auch im Schlaf heimgesucht zu werden... das war nur ihm selbst vorbehalten. Nur lange sah er sie nicht an, sondern drehte seinen Kopf schließlich auf die andere Seite. Den Anblick konnte er nicht zu lange ertragen. Nicht, wenn sie so nah bei, beziehungsweise teilweise eben auch auf ihm lag. Sonst kamen wieder die Erinnerungen aus schönen Tagen...
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeSa 20 Okt 2012, 19:21

Ob sie es hätte wagen sollen, sich so nah an ihren Gefährten zu begeben, wusste Riela nicht mehr, und sie dachte auch nicht darüber nach, als sie eingeschlafen war und sich nun allmählich erholte. Sie hatte auch keine Ahnung, wie lange sie nun durch geschlafen hatte, als sie am nächsten Morgen spürte, wie das Leben in ihre Gliedmaßen zurückkroch. Langsam runzelte sie die Stirn, übte einige Greifbewegungen mit den Händen und spürte immer noch Wärme und gemütlichen Stoff um sich herum. Sie hatte noch nie so eine Lust verspürt, einfach liegen zu bleiben und wieder wegzudösen. Es lag eventuell daran, dass sie lange nicht so intensiv geschlafen hatte. Ob das nun an Shohei lag oder an der Ruhe und dem Klima in der Nähe von Kirigakure konnte sie auch wieder nicht deuten. Aber warum wollte sie gerade irgendwas deuten? So viel Denken tat dem Kopf am frühen Morgen nur weh. Und sie hatte gerade einmal ihre verschlossenen Augen geöffnet, sodass sie die Dämmerung durch die helle Zeltwand wahrnahm. So früh war es also doch nicht. Eventuell 7 Uhr oder so. Sie hatte nicht so lange geschlafen, dass sie irgendwer hätte wecken müssen. Glücklicherweise war sie auch nicht geweckt worden durch irgendwelche Zwischenfälle oder Angriffe. Das Erste, was sich in ihr Bewusstsein schlich, war, eine gewisse Distanz zwischen sich und Shohei zu bringen, obwohl sie gerade das Zelt miteinander auf eine humane Art und Weise geteilt hatten. Sie war nicht böse oder sonst was, es war einfach wieder ein Reflex. Sie legte die Decke, die sie warm hielt, über ihn und setzte sich auf, während sie sich streckte und die Haare richtete. Ob er schlief, wusste sie nicht, aber sie wollte auch nicht nachsehen, weil das etwas komisch herüber käme, wenn sie plötzlich in seine Augen starrte, wenn er aufwachte. Stumm saß Riela noch einige Minuten da, während sie den Blick ausdruckslos auf ihre Beine gerichtet hatte. Sie fühlte sich ein wenig pappig, weil sie in Anziehsachen geschlafen hatte, aber duschen konnte sie jetzt kaum. "Vielleicht später", murmelte sie vor sich, wobei sie ihre Weste aufknöpfte und auszog, um sie zur Seite zu legen. Das Ding war etwas zu steif gearbeitet, um darin entspannt sitzen zu können. Nur in einem dunklen Trägertop war es gerade wesentlich angenehmer, jedoch fiel ihr Blick auch gleich wieder auf die beiden Schwertnarben an ihren Armen. Damals, wo sie dem Tod einmal mehr so nah gekommen war. Zitternd seufzte Riela und griff sich so sehr dort ins Fleisch, dass sie vor Schmerz die Luft einzog. Sie hasste sich selbst dafür, so auszusehen, wie sie es tat. Sie würde nie diese Makel loswerden und fügte sich ständig selbst welche zu, für Shimai. Doch diese waren durch Fremde verursacht worden, sie waren etwas völlig anderes.
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BeitragThema: Re: Kiri-Gakure Waldgebiet   Kiri-Gakure Waldgebiet - Seite 3 I_icon_minitimeSo 21 Okt 2012, 09:04

Shohei wusste nicht, wann er eingeschlafen war und auch nicht wann genau er wieder aufwachte. Das einzige, was er wusste, war die Tatsache, dass er wieder in seinen Alpträumen davon verfolgt worden war. Erst war der Traum in Ordnung gewesen und er hatte sogar Maiya gesehen... und Riela... beide hatte gelächelt, aber dann war Blut aus ihrer beider Augen gekommen. Blut, das an ihren Wangen hinunterfloss und trotzdem hatten sie noch so gelächelt. So friedfertig und schön... und dann ragte eine Hand aus ihrem Brustkorb. Hinterließ ein tiefes Loch - und wie Decken fielen sie in sich zusammen. Kein Körper unter eben diesen. Als er dann ein paarmal bleich blinzelte, ragten seine eigenen Hände durch ihre Körper. Und dann war da wieder dieses schrille Lachen seines Bruders, dass er so verhasst hatte und ihn verfolgte. In diesem Moment hatte er die Augen aufgeschlagen, weit aufgerissen. Sein Puls hatte gerast und er hatte schwer geatmet, wusste, dass er seiner Vergangenheit wieder nicht hatte entkommen können - oder gar der Zukunft? Was wäre, wenn es Riela auch so gehen würde? Es war ihr Lächeln vom vorigen Tag gewesen, das sich in diesen Raum gestohlen hatte. Was, wenn es auch so kommen würde? Nein, er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte... physisch fühlte er sich zwar nun besser, aber psychisch musste er mal wieder ein neues Wort dafür erfinden. Nur wollte er nun nicht aufstehen. Vielleicht ging es ihm gerade wie vielen Menschen, wenn sie wieder auf den Wecker schauten - mit der Ausnahme, dass er keinen hatte. Der Alptraum würde ihn verfolgen... genauso wie alles immer aus seiner Vergangenheit. Trotzdem musste er aber heute wieder die lustige Miene aufsetzen, damit das niemand vermutete. Wie jeden Tag. Irgendwie war es ja sowieso schon fast Gewohnheit geworden. Vielleicht fand er dadurch wengistens tagsüber wieder auf das "Ich" zurück, das er früher einmal gewesen war.... und einige Zeit später, als sich etwas neben ihm regte, während er sich mit geschlossenen Augen versuchte weiter auszuruhen aber nicht einzuschlafen, wusste er, dass der Tag wieder angebrochen war. "Vielleicht später" Es war seltsam wieder ein Flüstern so nahe neben sich zu hören, wenn die Tageszeit noch der Morgen war. Dann hörte er, wie Stoff zur Seite gelegt wurde und eventuell schlug er nun die Augen auf, jedenfalls eines, woraufhin er sah, dass Rielas Arme nackt waren. Ihr Gesichtsausdruck sprach für ihn Bände, denn er erinnerte sich noch daran, wie er sie gefunden hatte. Auch dann hatte er die Narben gesehen, die ihre Geschichten erzählten. Ihre Versionen über Rielas Geschichte - doch hatte er nie nach ihnen gefragt. Ob er es jetzt tun sollte? Nein, es schien für sie einfach zu grausam zu sein, wenn er das nun tun würde. Aus diesem Grund beließ er es dabei. "Mh.... also deine Haut glänzt wirklich schön, wenn die Sonne so leicht durch das Zelt scheint." Ein wenig setzte er sich auf, stützte sich halb auf seine Unterarme, wobei er sich mit der einen Hand dann aber durchs Haar fuhr, weshalb sich das Gewicht nur auf einen Unterarm verlagerte. Nein, er wollte diese Narben bei Riela nicht ansprechen. Genauso wenig wie er wollen würde, dass sie die seinen ansprach. Wieder. Das Gestern hatte er zwar noch in seinem Hinterkopf, doch was brachte es, wenn er es nun wieder ansprach? Es würde doch nur für sie beide wieder eine Belastung darstellen. Und bei den Kami: Nach diesem Traum wollte er alles andere als weitere Belastungen - auch, wenn das eben Gesagte ein leichter Anhauch darauf war... auf sein früheres Selbst.
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