Chinatsus Zimmer

Chinatsus Zimmer ist nicht gerade das Größte, aber sie ist sehr froh darüber, überhaupt eines bekommen zu haben, schließlich war es ja nicht der Normalfall, dass Tante und Onkel einen aufnahmen und zufällig noch ein Zimmerchen frei hatten…
Die Einrichtung ist gemütlich, darauf legt Chinatsu sehr viel Wert. Ihr Bett steht unter dem Fenster, besitzt sonnengelbe Bettwäsche und verfügt über mehrere, plüschige Tierchen in allmöglichen Formen. Neben dem Bett steht ein Nachtschrank mit Lampe und Wecker. Es gibt außerdem noch einen Wandschrank, in dem sie ihre Kleidung lagert, sowie einen Schreibtisch für Schreibarbeit. Auf dem Boden liegt ein großer, gelber Teppich, die Tapete ist ebenfalls gelb. Man merkt, dass Chinatsu Gelb eindeutig mag…
Dann gibt es noch ein Bücherregal mit ein paar Schriftrollen und Büchern.
Alles in allem mag sie ihr Zimmer sehr und genießt es, sich auf dem weichen Teppich auszustrecken und von dort aus die Sonne zu spüren, die durch das Fenster fällt.

[CF: Tatami-Raum]

Chinatsu kam recht deprimiert in ihrem Zimmer an und war gewillt, sich in ihren schmutzigen Sachen auf den Teppich zu werfen und sich hin und her zu rollen, nur um ihrer kleinen Depressionsphase nachzugeben. Aber sie ließ es und schlich sich stattdessen kurz ins obere Badezimmer, um sich großzügig den Schmutz vom Körper zu waschen. Da sie keine Zeit verlieren wollte, ließ sie das Wasser eiskalt. Das machte zusätzlich auch noch schön wach…
Auf jeden Fall kehrte sie anschließend zurück in ihr Zimmer und riss die Türen zu ihrem Kleiderschrank auf, um einen argwöhnischen Blick hineinzuwerfen.
Schließlich zog sie ein schlichtes, knielanges, blaues Kleid an. Wie passend… Es würde ihre Großmutter sicherlich freuen, oder aber sie würde ihre Bemühungen belächeln. Egal, wie es ausging, Chinatsu konnte sich wenigstens nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben.
Sie zog also das Kleid an, zog eine Strickjacke über und ein schöneres Paar Schuhe. Turnschuhe passten nicht so ganz. Anschließend wurden die schulterlangen, blonden Haare durchgekämmt und wieder durch weiße Klammern fixiert. Als sie mit ihrem Aussehen zufrieden war, ging sie die Treppe wieder hinab.

[OW: Tatami-Raum]

[CF: Taikis Zimmer]

Mit schnellen Schritten war sie in ihrem Zimmer angekommen und betrachtete ihr ruiniertes Kleid. Es war wirklich völlig im Eimer. Nicht nur, dass es beim Sitzen am schlammigen Ufer des Sees Dreckflecken abbekommen hatte, nein das Eis war halbwegs eingetrocknet und die Hundesabber hatte ihr Übriges getan. Also zog sie den Fetzen schnell über den Kopf und war ihn über ihren Schreibtischstuhl. Sie würde ihn schon später entfernen…
Einen Moment später marschierte sie zu ihrem Kleiderschrank und riss die Flügeltüren auf. Enttäuscht darüber, keine wunderbaren, epischen Prinzessinenkleider zu finden, beschränkte sie sich auf schwarze Shorts, ein weißes T-Shirt und eine schwarze, längere Strickjacke, bei der sie am Kragen zwei Knöpfe zuknöpfte, den Reißverschluss aber offen ließ. Ihre weiße Schleife tauschte sie gegen eine schwarze aus und zupfte noch ein wenig an ihrem Outfit herum. Die gelben Fingernägel passten farblich nur noch zu ihren Haaren und den sonnengelben Schuhen, aber es war ein gutes Outfit, wie sie fand.
Dementsprechend wieder annehmbar angekleidet fuhr sich Chinatsu noch einmal durch die Haare, um sie in Ordnung zu bringen und lief schließlich aus ihrem Zimmer, die Treppe hinab in den Eingangsbereich hinein, um zu sehen, wer die Utsukushis heute denn beglückte.

[OW: Eingangsbereich]

[CF: Eingangsbereich]

Chinatsu war zwar wie der Wind in das Zimmer gerannt, aber kaum hatte sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen hören, war sie plötzlich wie gelähmt und sie torkelte mehr voran, als sie wirklich ging. Schwankend kam sie bei ihrem Bett an und warf sich vornüber hinein. „Waaah… Yuna… Suki… Naoki…“ Sie seufzte leise. „Ich konnte mich gar nicht von euch verabschieden…“ Chinatsu setzte sich auf und legte die Hände in den Schoß. „Und Taiki…“ Von dir muss ich mich sogar verabschieden… und du bist so traurig… Wieder entrann ihrer Kehle ein tiefer Seufzer und das Mädchen stand von ihrem Bett auf, um aus ihrem großen Wandschrank einen Rucksack und mehrere Taschen zu ziehen, nur um sie auf das Bett zu werfen. Dann suchte sie sich mehrere Klamotten aus. Für Sommer und Winter – sie wusste ja nicht, wie lange das dauern konnte – und stopfte sie in den Rucksack. Somit war dieser freundlicherweise voll. Chinatsu kratzte sich am Kopf und überlegte scharf, was sie noch mitnehmen musste, außer die Schuhe, die sie noch hineinstopfte. Schließlich fuhr sie damit fort, an ihrem Schreibtisch herumzuwerkeln. Sie zog Schriftrollen hervor und begann, Schlafsack, Bettzeug und andere Dinge zu versiegeln, die sie brauchen könnte. Feuerzeug und Zunder…
„Huh…“, gab Chinatsu von sich und stopfte Waffen in die Taschen, die sie um Oberschenkel und Taille zu binden. Kunai, Shuriken, Draht, Kibakufuda, Senbon, … Alles vorhanden, stellte sie fest.
Brauche ich noch mehr?
- Ja, Konzentration und Geduld.
- Sind eingepackt! Chiaki kicherte.
Schließlich schloss sie das Fenster, warf die Schranktüren zu und machte die Bettdecke wieder glatt. Wenn man hier herein kam, sollte man wenigstens denken, dass sie nur für ein Weilchen ausgeflogen wäre. Mit völlig gepackten Sachen machte sie sich auf den Weg, wieder die Treppe hinunter.
[OW: Küche]