Senju-Anwesen | Izumis Zuhause

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Kv: ANBU-HQ Versammlungsraum

Mittlerweile hatten es die Zwei zu der Haustüre geschafft, die ihnen wahrscheinlich Einlass in das Hause Senju liefern würde. Kurz musterte Neji die Fassade des Hauses und war doch recht beeindruckt aufgrund dessen Größe. Natürlich hatte er nicht damit gerechnet, dass die Blonde in einer Sardinenbüchse wohnte, aber trotzdem war er ein wenig überrascht über das doch recht hohe Haus. Es kam schon fast an sein eigenes Heim heran, wo er mit seiner Mutter wohnte…und mit einigen anderen Hyuuga-Familienmitgliedern. Allerdings konnte er auch nicht einschätzen, inwieweit Izumis Familie so viel Platz benötigte, da er jene bisher nicht kennengelernt hatte – warum auch? Bis vor wenigen Stunden hatte er recht wenig mit der jungen Frau zu tun gehabt und nun würde er mit ihr auf eine Mission gehen. „Du wohnst in einem ziemlich großen Haus…und in dem ganzen Viertel scheinen viele Bäume und Pflanzen zu wachsen…es ist wirklich schön hier.“, meinte er leise und sah auf die Kleinere neben sich herunter, lächelte dabei sanft. Für einige momente sah der Braunhaarige weiterhin auf die Hellhaarige nieder, als ihm einfiel, dass er ja noch klingeln musste, damit jemand aufmachen würde.
Gerade fuhren seine – für einen Mann relativ dünnen – Finger zu dem Armaturenbrett, wo die Klingel angebracht war, als er davor inne hielt und kurz blinzelte. „Wissen deine Eltern eigentlich, dass du als Lehrling tätig bist? Ich würde sie nämlich ungern wissen lassen, dass ich der Gruppe angehöre. Viel lieber würde ich das als normale Mission tarnen, wenn sie fragen…wär das für dich in Ordnung?“, tatsächlich wollte er den Eltern Izumis als normaler Shinobi gegenübertreten und nicht als zugehöriger ANBU. Seine Identität in der Gruppe sollte nun mal nicht jeder Bewohner mitkriegen. Deshalb trug er für normal auch keinen Brustschutz sondern nur einen schwarzen Pulli mit schwarzer weiter Hose, genau wie jetzt. „Und bevor wir rein gehen: ich treff’ dich dann morgen früh gegen 8 am Tor, verstanden?“, bei seinen Worten hatte er sich kerzengerade hingestellt und blickte sie ernst an, was ihm allerdings gar nicht so leicht fiel. Er hatte generell noch absolut keine Ahnung, wie er seinen Lehrling behandeln sollte. Eigentlich war er nicht der Typ, der Andere ausbildete, weshalb ihm das ganz noch ein wenig schwer fiel. „Aber ich sollte wohl besser nun klingeln…“, gesagt getan. Mit einer Hand fuhr er zur Klingel und diesmal betätigte er sie.

cf: ANBU HQ Versammlungsraum

Der Weg von dem Ort, an dem sei waren bis hierher war nicht all zu weit gewesen. Dennoch war es angenehmes Stück zum gehen und sie fand es wunderbar, dass sie nicht alleine unterwegs war, wie sonst so oft. Immer wieder hatte sie etwas schüchtern zu Neji hinüber geblickt und sich gefragt, ob er das tatsächlich gerne tat, oder mehr dazu gezwungen wurde. In ihr keimte die Befürchtung auf, dass er vielleicht von den Oberen dazu ausgewählt wurde, ihr Sensei zu sein, aber er eigentlich gar keine Lust dazu gehabt hätte. Wieso hätte er sie sonst fragen sollen, ob sie seine Schülerin sein sollte oder nicht? Immerhin würde kein normaler Mensch dieses Angebot ablehnen! Es war immerhin Neji, ein Genie durch und durch und ein sehr netter Mensch, wie sie fand. Aber dennoch kam ihr, jetzt im nachhinein, diese Frage ziemlich seltsam vor und sie begann an ihrer Antwort zu zweifeln. Vielleicht hatte er auf ein nein gehofft? Und sie hatte ihn enttäuscht in dem sie ja gesagt hatte...
Ihr Blick war nach diesen Gedanken ziemlich leer geworden und damit das niemand bemerkte, hatte sie ihn stur auf die Strasse vor sich gerichtet. Die Hände waren vor ihrem Körper verkrampft zusammen gefaltet. Sie hatte wahnsinnige Angst, dass sie einen Fehler begangen hatte. Für den Rest des Weges wagte sie noch nicht einmal zu Neji zu blicken.
Dan kamen sie aber auch endlich vor der Haustüre an. Er erkärte ihr, dass sie aber in einem ziemlich grossen Haus lebte. Ja, das tat sie. Und das ausschliesslich ihre Familie. Izumi hatte sich schon immer gefragt, wieso ihr Vater ein solch grosses Haus brauchte. Aber wenn sie ihre Stiefmutter ansah, dann kannte sie die Antwort. Es war ihretwegen.
Auf die nächste Frage nickte sie leicht. "Ja, also... mein Vater weiss es, meine Stiefmutter nicht, d-denke ich. Sie interessiert sich nicht gross für mich. Mein jüngerer Bruder weiss es ebenfalls u-und meine jüngere Halbschwester wohl auch nicht.", sie nickte heftig als Neji erwähnte, ihre Familie solle nicht wissen, dass er ebenfalls ein ANBU war, "Natürlich, Neji-san! Ich werde nichts sagen. Sie sind ein... Jounin, richtig? Ein normaler Jounin!"
Auch darauf, wann und wo sie sich treffen würden, nickte sie erneut eifrig. "V-Verstanden!", sagte sie und versuchte dabei enthusiastisch zu klingen, was ihr aber ziemlich misslang.
Kaum hatte sie geantwortet, klingelte Neji auch schon.
Es verging nicht viel Zeit, bis Jemand die Türe von innen öffnete. Es war eine Bedienste. Aya, das Hausmädchen. Sie lächelte beiden freundlich zu, wurde im nächsten Augenblick jedoch jäh zur Seite geschubst und ein wutentbranntes Gesicht rutschte Zwischen die Türe.
"IZUMI!", donnerte ihre Stiefmutter aufgebracht und hatte dabei keinerlei Augen für Neji, "Was fällt dir ein erst so spät hier zu erscheinen, hm?! Dein Vater hat sich Sorgen gemacht."
Izumi war sich ziemlich sicher, das dem nicht so war. Ihr Vater kannte sie gut genug, aber sie war viel zu schüchtern um zu wiedersprechen. Ihre Stiefmutter nutzte doch sowieso alles aus, um sie auszuschimpfen.
"T-Tut mir leid, Shizuka.... san.", sagte sie dann leise. Ihre Stiefmutter funkelte sie noch immer mit mörderischen Augen an, bevor sie einen Schritt zur Seite trat und damit bedeutete, dass sie eintreten sollte. "Das will ich auch hoffen! Dafür wirst du Aya morgen Abend beim Hausputz helfen, hörst du?! Du solltest dir endlich mal Manieren aneigenen. Deines Vaters Mühen in allen Ehren, aber bei dir scheint nur eine Methode zu wirken... Und zwar wenn du es auf die harte Tour lernst."
Izumi presste ihre bebbenden Lippen aufeinander. Sie hatte nicht damit gerechnet, das Shizuka sie bereits an der Türe begrüsste. Sie hatte überhaupt nicht mit ihr hier gerechnet, immerhin hatte sie sie zuvor noch in der Stadt gesehen. Umso mehr wollte sie nun im Boden versinken, weil Neji das ganze mitbekam.
Ein Seitenblick huschte kurz zu ihm rüber, bevor sie etwas eingeschüchtert nickte. "Ich verstehe.", sagte sie noch immer leise... "a-aber bitte... Könnten wir das später... Also ich meine, könnten wir später darüber reden? Ausführlich? E-Ein...", sie stoppte. Ein Freund wäre wohl ziemlich unpassend, "Neji-san hier möchte noch kurz eine Mission mit mir besprechen. Er ist der Leiter, Shizuka... san." Es passte Izumi gar nicht, dass sie ihre Stiefmutter mit dieser Höflichkeitsfloskel ansprechen musste, aber dies gottverdammte Frau hatte es der Blonden eingetrichtert. Das Schlimme daran war, dass es ihren Vater noch nicht einmal störte!
Shizukas Blick glitt hinüber zu Neji und es war, als würde sie erst jetzt wahrnehmen, dass da noch Jemand stand. Ihr Blick wechselte von wutentbrannt zu Überraschtheit. Sie hob eine Augenbraue, auch wenn man ihr deutlich ansehen konnte, dass sie ihre Wuttirade am liebsten forgesetzt hätte.
"Na gut. Dann kommt jetzt erstmal rein, ihr zwei. Neji vom Hyuuga-Clan also? Sie wollen ernsthaft dieses ungeschickte Mädchen mit auf eine Mission nehmen? Das würde ich mir noch einmal genau überlegen." erklärte Shizuka und klang dabei ziemlich höhnisch, während Izumi sich dazu zwang, auf den Boden zu blicken. Sie stand tatsächlich den Tränen nahe... Sie war eine so verdammte Heulsuse. Ihre Stiefmutter hatte wohl recht, sie war einfach ein Feigling!

Neji hatte ein freundliches Lächeln aufgesetzt, als sich etwas anfing in dem Haus zu regen und sich kurzerhand die Türe öffnete, wo ihm ein…Hausmädchen unter die Linse geriet. Unsicher glitt sein Blick daher abschätzend zu Izumi, hatte aber keine Zeit mit ihr Blickkontakt aufzunehmen, da plötzlich eine aufgeregte Frauenstimme erklang, die ihn ein wenig perplex zurück in den Türrahmen blicken ließ. War er noch eben verwundert über die Tatsache, dass die Senju in einem großen Haus wohnte, welches sogar ein Hausmädchen beherbergte, so wunderte er sich jetzt über den Umgangston dieser Frau. Tadelte sie doch ernsthaft ein erwachsenes Mädchen, als wäre jenes 5 Jahre alt, was ihm definitiv die Augenbrauen heben und skeptisch dreinblicken ließ. Außerdem wunderte er sich zunehmend über den Suffix, welchen Izumi an den Namen der Dame, welcher scheinbar „Shizuka“ zu seien schien, hang. Umgehend fragte er sich, in welchem Verhältnis die zwei Menschen zueinander stehen mussten und schloss eigentlich nicht auf eine Mutter- Tochter Beziehung. Nicht mal seine eigene Mutter war so veranlagt. Sie war zwar ein wenig vereinsamt und verbittert geworden, als sein Vater sich geopfert hatte, aber bei ihm Zuhause ging es definitiv nicht so zu…auf seinen Schultern lag viel mehr eine andere Last, aber das gehört wohl nicht hier her.
Viel mehr musste er innerlich schmunzeln, als die Frau erwähnte, Izumi sollte am nächsten Abend dabei helfen, den Haushalt zu erledigen. Jenes Unterfangen würde er wohl gleich selbst noch zunichte machen können, worauf er sich bei dieser…freundlichen Dame sogar freute. Wenn er nämlich ehrlich war, war sie ihm jetzt schon unsympathisch. Er mochte einfach keine lauten Menschen und wutentbrannte, schimpfende Waschweiber waren nun einmal laut. Glücklicherweise schien sie sich zu beruhigen, als sie endlich von Izumi dazu aufgefordert wurde, ins Haus zu gehen, damit er noch kurz das ganze mit ihr besprechen konnte und dann umgehend gehen konnte.
Offensichtlich hatte diese Shizuka auch noch gar nicht bemerkt, dass Neji überhaupt da war, was ihn innerlich seufzen ließ. „Ignorant.“, dachte er bei sich, hob aber freundlich die Hand, nickte ihr lächelnd zu und folgte anschließend ins Haus, wo man sie – gefolgt von Aya – in ein…wirklich großräumiges Wohnzimmer führte. Scheinbar war wirklich alles in diesem Haus prunkvoll, was er bei einem solch schüchternen Mädchen wie Izumi es war, gar nicht erwartet hätte, aber wenn er sich so die Frau des Hauses ansah, konnte er zumindest Rückschlüsse auf schlechte Einflüsse ziehen.
„Tut mir leid, dass ich ihre…Tochter?“, kurz glitt sein Blick auf die Blonde hinunter um sich eine Antwort von ihr zu holen, ehe sein Blick wieder zu der Älteren glitt, „Jedenfalls tut mir leid, dass ich Izumi erst so spät hier abliefere. Sie war beruflich mit mir im Dorf unterwegs und ja, ich habe vor sie morgen mit auf eine Mission zu nehmen, da ich ihre Leistungen durchaus für gut empfinde. Allerdings…wie gesagt die Mission ist morgen, womit ich mich auch leider ein weiteres Mal entschuldigen müsste, ihre Pläne bezüglich des Hausputzes zu durchkreuzen.“ Dass sie eigentlich nur bei Benkei Kaffeetrinken waren, verschwieg Neji an der Stelle mal eiskalt. Wahrscheinlich würde es nur mehr Stress hervorrufen, worauf das ruhige Gemüt des Braunhaarigen nun wirklich beim besten Willen nicht hinaus wollte.

Oh ja! Am liebsten wäre Izumi in dieser Situation eins mit dem Boden, der Wand, dem Tisch, dem Stuhl, dem Spiegel oder irgendetwas sonstigem geworden! Alles wäre besser gewesen, als hier zu stehen und von ihrer Stiefmutter ausgeschimpft zu werden wie ein kleines Mädchen von acht Jahren, dass sich nicht an die Anordnungen ihrer Mutter oder ihres Vaters gehalten hatte.
Denn so war es nicht.
Sie war nicht mehr acht Jahre alt, sondern neunzehn und sie hatte auch alle Anordnungen befolgt. Sie tat immer das, was man von ihr wollte.
Und da fiel es ihr auf! Sie tat doch nicht alles, was man von ihr verlangte! Ihr Vater hatte sie heute aus einem bestimmten Grund aus dem Haus geschickt, ihr wurde bewusst, dass sie gar nicht einkaufen war! Zuerst hatte sie da diesen einen Jungen mit dem Tier getroffen, dann hatte sie diesen Benkei mehr oder weniger über den Haufen gerannt - wenn das bei ihrer Grösse im Vergleich zu seiner überhaupt möglich wäre - und zum Schluss lief ihr noch Neji über den Weg und der hatte ihr ein unglaubliches Angebot gemacht! Sie war völlig überrascht davon gewesen und hätte sie es nicht aus seinem eigenen Mund gehört, sie hätte es für einen schlechten Scherz gehalten.
Aber es war kein Scherz.
Und nun stand sie da... Doch lange stand sie nicht mehr, denn sie schloss sich Neji an. Direkt hinter ihm betrat sie dann die grosse Eingangshalle und wirkte dabei wie ein geschlagener Hund. Den Kopf auf den Boden gerichtet, die Schultern leicht hochgezogen. Einige ihrer blonden Haare waren ihr über die Schultern gefallen und legten sich einem Schleier gleich um ihr hübsches Gesicht.
Den bösen Blick Shizukas bemerkte sie aus dem Augenwinkel. Sie funkelte sie an, wie eine wilde Bestie. Izumi schluckte leer. Sobald Neji weg wäre, würde sie ihre Wut rauslassen. Ihr Vater war noch nicht zurück, zumindest nahm Izumi das an. Er war um diese Uhrzeit fast nie da, die Blonde hatte jedoch keine Ahnung, was ihr Vater tat. Mit Freunden etwas trinken vielleicht?
Der Gedanke daran, mit ihrer Stiefmutter alleine zu sein, behagte ihr ganz und gar nicht.
Dann kamen sie ins Wohnzimmer und stillschweigend stellte sich Izumi dich neben Neji, die Hände fest zu einem Knäuel verschlungen und vor ihrem Schoss haltend.
Dann begann Neji zu sprechen. Er wusste nicht recht, was er sagen sollte und kannte auch ihren Verwandschaftsgrad nicht.
"Sie ist nicht mit mir Blutsverwandt!", erklärte Shizuka schnell und mit lauter Stimme, "Sie ist die Tochter der ehemaligen verstorbenen Ehefrau meines jetzigen Mannes. Ich bin ihre Stiefmutter, sie ist meine Stieftochter... Damit sie sich das nächste Mal nicht versprechen, Neji-san." ein süffisantes Lächeln umspielte die Lippen der älteren Frau, Izumi hasste sie dafür.
"Gut! Pah!", Shizuka schnalzte mit der Zunge, als Neji erwähnte, dass er Izumis Leistungen als gut empfand, "Das Weib ist alles andere, aber sich nicht gut! Ich meine, schauen Sie sie sich doch einmal genauer an? Vor lauter Scham und Angst kippt sie gleich um. Während eines richtigen Kampfes wäre sie mit Sicherheit die erste, die die Flucht ergreifen würde. Ernsthaft, Neji-san, das ist keine ernsthaftes Teammitglied, damit schaden Sie sich und ihrem übrigen Team nur selbst!", ein vernichtender Blick liess Izumi sich auf die Unterlippe beissen. Eigentlich hatte sie vorgehabt, etwas zu sagen. Was ihre Stiefmutter sich hier leistet, war alles andere als gerechtfertigt, aber in einem hatte sie recht, die Blonde war einfach verdammt feige, deshalb war sie auch ausserstande etwas gegen diese Vorwürfe zu erwidern.
"Aber wie Sie meinen, Neji-san. Dann wird sie für morgen eben verschont. Ich habe jetzt aber wichtigeres zutun als mit euch zu plaudern, tut mir leid.", ihr blick ruhte auf Neji, "wenn Sie etwas benötigen, etwas trinken, etwas kleines zu essen, teilen sie Ihre Wünsche bitte Aya mit." damit verwies sie auf das Hausmädchen, das in einer Ecke Stellung genommen hatte. Damit rauschte sie auch schon aus dem Wohnzimmer und liess Izumi mit Neji alleine stehen.
Die Blonde war wagte es nicht, Neji anzusehen. Ihr Blick war noch immer starr auf den Boden gerichtet und sie musste sich grosse Mühe geben, nicht einfach weg zu gehen und sich in ihr Zimmer zu verkriechen. Die ganze Szene war ihr nur noch peinlicher geworden durch ihre eigene Art, einfach nichts zutun und zu sagen. Das war doch nicht normal!
Was würde Neji nun denken?
Aya näherte sich den zwei, verbeugt sich leicht und fragte mit freundlicher Stimme: "Kann ich Jemandem von euch etwas bringen, Izumi-san? Neji-san?"

Der Hyuuga war wirklich unangenehm überrascht über die…Stiefmutter der Blonden. Wenn er ehrlich war, würde er mit solch einem Hausdrachen niemals klarkommen. Schon gar nicht, weil sie die Senju offensichtlich ziemlich untergraben zu schien. Kein Wunder also, dass er völlig perplex die Augenbrauen hochzog und sich wirklich fragte, wie der Haussegen so war, wenn sie Izumi so schlecht redete. Teilweise empfand er es sogar als unhöflich, da sie sozusagen auch seine Kraft der Entscheidung in Frage stellte, als sie ernsthaft behauptete, die Senju wäre nicht geeignet genug. – Er hasste so was. Seit Jahren hasste er diese Eigenschaft, dass Menschen immer glaubten, andere würden etwas nicht schaffen. Auch wenn er bis vor 7 Jahren genauso gedacht hatte, so hatte er schnell erfahren müssen – durch die Faust Narutos – dass er doch verdammt noch mal im Unrecht war.
Allerdings würde er keiner Erwachsenen solch einen Vortrag halten – geschweige denn handgreiflich werden – dafür hatte er auch irgendwo nicht die Muße. Stattdessen wich er ein Schritt nach vorne, stellte sich damit fast schon schützend vor die Blonde und schaute der Stiefmutter emotionslos in die Augen, ehe er zu einer Antwort ansetzte.
„Ich denke, ich weiß wen ich in ein Team zu integrieren habe und wen nicht. Gerade ein solches hilft immerhin dabei, sich weiterzuentwickeln.“, erwiderte er nüchtern und ließ nicht von der Stiefmutter ab. Für einen Augenblick herrschte Stille, während er die Reaktion der Schwarzhaarigen Frau abwartete, welche sich aber verabschiedete…mehr oder weniger höflich. „Schönen Abend wünsch ich.“, auch diese Worte waren nicht sonderlich mit Emotion gefüllt, allerdings war er erleichtert, dass sich die..äh Hexe zurückzog. Allerdings wich er solange nicht von Izumi weg, ehe er nicht völlig sicher war, dass sich Shizuka völlig verzogen hatte. Stattdessen murmelte er über seine Schulter mit einem entschuldigenden Lächeln: „N…nette Stiefmutter hast du…“. Es folgte ein Räuspern, nachdem er auch noch verneinte, bezüglich Ayas Frage, ob er was zu Essen, oder zu Trinken haben wollte.
Das Dienstmädchen ließ sie umgehend auch alleine, als er sich wieder zu der Blonden umdrehte und auf sie nieder blickte. Irgendwie tat sie ihm leid. Die Tante war mit Sicherheit noch schlimmer, wenn kein Besuch da war und von einer Stiefmutter, die ja eigentlich ein Ersatz für etwas Fehlendes sein sollte, verhielt sie sich alles andere als vorteilhaft. Kein Wunder also, dass er seine nächsten Worte wesentlich einfühlsamer anbrachte. Er legte ihr sogar eine Hand auf die Schulter.
„Wenn du magst, bleib ich noch hier…“, murmelte er leise und ließ sich anschließend auf das Sofa fallen, während er sich ein wenig mit der jungen Frau unterhielt. All das, bis zumindest ihr Vater heimkehrte, dem sich Neji noch vorstellte, ihm erklärte, was Sache war, aber dann auch verschwand. Immerhin musste er sich noch auf eine Mission vorbereiten und alles genau durchgehen.

Ow: Tor von Konohagakure nach nem Timeskip von einer Nacht.~

Stillschweigend hatte Izumi der Antwort Nejis gelauscht und sie war froh, dass seine Antwort positiv ausfiel. Ihre Stiefmutter hatte eine so dermassen aggressive Art an sich, dass sich einige da nicht trauten, zu wiedersprechen. Aber Neji war anders. Neji war keiner, der sich so leicht unterkriegen liess, das wusste Izumi. Eigentlich hatte sie es bis eben nicht gewusst, denn eigentlich kannte sie den Hyuuga noch nicht einmal besonders gut... Aber hey! In diesem Augenblick kam er ihr wie ihr Retter vor. Denn er hatte Shizuka nicht nur widersprochen, sondern war ihr auch mit kühler Höflichkeit begegnet, was von seiner Selbstbeherrschung zeugte... Ihre Stiefmutter hasste diese Art und konnte solche Menschen generell nicht ausstehen. Innerlich frohlockte die Senju darüber, dass Neji Shizuka in die Flucht geschlagen hatte. Äusserlich wirkte sie jedoch immer noch eingeschüchtert und nervös.
"J-Ja... Also, du meint das ironisch, oder?", fragte sie nach und blinzelte ihn etwas verwirrt an, als er erklärte, dass sie aber eine nette Stiefmutter hätte. Dann fragte er sogar, ob er noch bleiben solle. Izumis Herz fing an lautstark zu klopfen. Und sie wusste noch nicht einmal warum! Vielleicht weil sie so erleichtert darüber war?
Sie sah ihm einen Augenblick stumm in die Augen, rang sich dann zu einem matten Nicken ab.
"G-Gerne, Neji-san.", sagte sie mit dankender Stimme.
Er blieb, bis ihr Vater Nachhause kam. Und sie war ihm dafür unendlich dankbar gewesen.

tbc: Tor von Konohagakure ebenfalls nach einem Timeskip von einer Nacht.