Mako's kleiner Kräuterladen

Makoto hatte die frühen Morgenstunden mit eifriger Sammelei verbracht und den umliegenden Wald nach frischen Kräutern abgesucht. Die kräuterkundige Frau erkannte durch jahrelange Erfahrung die Stellen, an denen die stärksten und reichhaltigsten Kräuter wuchsen und daher dauerte es nicht lange, bis sie genügend Zutaten gesammelt hatte um ihre zur Neige gehenden Vorräte aufzustocken. Wie geplant fand die Frau sich kurz vor Mittag wieder in ihrem kleinen Laden ein. Die in bescheidene Kleidung gehüllte Frau sperrte die hölzerne Eingangstür des kleines Holzschuppens auf, ehe sie gemächlich in den hinteren Teil des Ladens ging, in dem sie durch einen Türrahmen verschwand, der mit einem rituellen Vorhang aus Holzkügelchen und Knochenstückchen behängt war. Nur einer der unzähligen obskuren Gegenstände, die als Verschönerung den abgedunkelten Verkaufsraum zierten. Dort sortierte sie das Ergebnis ihrer Suche in verschiedene, kleine Fächer eines großen Holzschrankes ein, während sie ab und an aufmerksam in den Verkaufsraum lauschte und auf ihre Kundschaft wartete. Diese Kundschaft bestanden zum Großteil aus den älteren Herrschaften des Dorfes und des Umlandes, die meist mit Anliegen bezüglich ihrer Gesundheit zu ihr kamen und die sie sehr diskret erledigt haben wollten. Die Senninka wusste zu schweigen, wobei es sie manchmal überraschte, wer ihre Dienste aus welchen Zwecken in Anspruch nahm. Ihre Kunden konnten sich allerdings glücklich schätzen, dass sie sonst nicht am üblichen Klatsch und Tratsch interessiert war. Aber sie war auch nur ein Mensch und manchmal musste sie einfach nur mit der Stirn runzeln.

Kabuto war seit Tagen unterwegs um Informationen zu sammeln und Orochimaru beschloss jemanden auf zu suchen den er schon lange im Auge hatte. Jemanden der einst unter dem Schutze des Dorfes versteckt in den Wolken stand. Es war die Shinobi Makoto Furoshima, sie war eine Außergewöhnliche Frau mit einem Kekkei Genkai dem Orochimaru nicht ganz unbekannt war.
Da er sie nie wirklich aus den Augen verlor nutzte er jetzt die Chance, wo es Kumogakure nicht mehr gab um Kontakt zu ihr aufzunehmen. Er wusste das er sich dafür zum Hi no Kuni begeben musste und hat eine Zeit ausgewählt nach dem er einen neuen Körper übernommen hatte. So hätte er Kraft zum Kämpfen und zum Reisen. Zu dem ist seine Krankheit in diesem Stadium der Körper Übernahme nicht mehr so stark.
Er trat in den Kräuterladen ohne großartig Wert darauf zu legen sich äußerlich zu verändern. Sie war eine Heimatlose und Orochimaru war vielleicht derjenige jemand der ihr eine neue Heimat geben konnte, wenn sie denn Interesse hatte an seinem Angebot.
Mit sicheren schritten ging er Schritt für Schritt in den Laden. Gab es ein Glockenspiel? Oder war das Holz auf dem er ging am knirschen? Auf so etwas achtete er nicht, er wusste das er nichts zu befürchten hatte, immerhin zählt er zu den stärksten Shinobi der Welt und wollte nur ein paar Kräuter kaufen. Sollte Makoto bemerkt haben das sie Kundschaft hat, würde er das Gespräch anfangen ohne ihr die Möglichkeit zu geben ihn zu begrüßen.
“So ein kleiner Kräuterladen in so einem trostlosen Stück Wald. Du kriegst nicht so oft Besuch oder?!“ Fragte er auf seine Zynische aber doch recht freundliche Art. Er wusste nicht ob jemand wie Makoto ihn direkt erkennen würde und vor Schreck mit Kunai nach ihm werfen würde. “Ich habe ein paar spezielle Kräuter wünsche, doch ich bin mir sicher das jemand mit deinem Kaliber helfen kann.“ Er grinste und zischte etwas mit seiner Zunge als er sich anschaute.

Die Kunoichi lauschte andächtig dem Rauschen des Windes, dass sie immer dann vernehmen konnte, wenn ein künftiger Kunde ihren kleinen Laden durch die Eingangstüre betreten hatte. Der Wind zog vorwitzig durch die beengten Räumlichkeiten der kleinen Hütte, bis in die hinteren Kammern des Geschäftes und wirbelte ihr dunkelbraunes Haar durcheinander, ehe er sich dann aus dem gekippten Hinterhoffenster verabschiedete.
Durch diese leichte Briese in Trab versetzt, legte die Frau ihre Arbeit bei Seite, trat von dem großen Holzschrank weg und zog mit einer ruckartigen Bewegung die Schublade zu. Rasch reinigte sie ihre Hände mit einem weißen Taschentuch, ehe sie aus dem Hinterzimmer trat. Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein freundliches und souveränes Lächeln, das auch nicht verschwand, nachdem die Jounin nach einigen prüfenden Blicken erkannt hatte, bei wem es sich in Wirklichkeit um ihren Kunden handelte. Die Frau wusste das sie einen der größsten Verbrecher der Shinobiwelt vor sich hatte und sie hoffte nur, dass dieser Kerl wirklich nur aufgetaucht war, weil er sich für ihre Kräuterauswahl interessierte, keine finsteren Absichten verfolgte oder gar über ihre Vergangenheit in Kenntniss war. Sie hatte geglaubt, dass ihr es ihr eine gewisse Sicherheit geben könnte, wenn sie sich als eine kleine, vertrottelte Kräuterhexe ausgeben würde. Vorerst hoffte sie, dass Unheil vielleicht von sich ablenken zu können, in dem sie weiter die Unschuldige miemte. Eine bösartige Stimme flüsterte ihr aus der abgespaltenen Finsternis ihrer Seele zu. Sie gab ihr den Ratschlag, wenn dieser Kerl sie wirklich Aufgrund ihrer harmlosen Fassade unterschätzen sollte, sollte sie ihm aus dem Hinterhalt überraschen, um sich den möglichen Problemen die er mit sich brachte, rasch zu entledigen. Aber vorrerst unterdrückte sie diesen finsteren Impuls und gedachte diese Situation auf sich zukommen zu lassen und abzuwarten, was weiter passieren würde.
"Wie darf ich diese Äußerung von Ihnen verstehen, werter Herr?", neugierig neigte die Frau ihren Kopf zur Seite und sah dem Fremden aus verengten Augen an. "Sie brauchen sich nicht zu Sorgen, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Ihnen weiterhelfen kann ... sprechen sie nur."

Sein lächeln war finster wie man es kannte, entweder sie kannte ihn nicht oder war seriös genug ihn als einfachen Kunden anzusehen. Jedenfalls kramte er einen Zettel aus den Ärmel seines dunkelblauen Kimonos den er heute trug und faltete ihn auseinander. „Nun Makoto, ich hab eine besondere Krankheit mein Körper frisst sich sozusagen selbst auf. Ich brauche spezielle Medizin um sie zu lindern. Mein Assistent und selbst ich haben noch keinen Weg gefunden mich komplett zu heilen.“ Er guckte kurz runter und grinste breit als er den Zettel auf den Tisch legte. „Nicht das es mittel und Wege gibt diese Krankheit zu ertragen. Diese Kräuter benötige ich, es gibt sie nur im Wald des Hi no Kuni. Aber ich halte mich nicht so gerne hier auf.“
Spielte er mit offenen Karten oder legte er ihr Lügen auf den Tisch um vertrauenswürdig zu spielen, das musste Makoto für sich entscheiden. Vielleicht würde sie es früher oder später selber entscheiden. Nach dem Orochimaru ihr den Zettel hingelegt hat schaute er sich etwas im Laden um und legte seine Hände zusammen. „Das ist deine Hauptberufung seit dem Kumogakure nicht mehr existiert? Ich mein du hattest doch eine ganz spezielle Bindung zum Dorf, auch wenn du es nicht immer leicht hattest.“ Orochimaru hatte sie immer beobachtet, seit dem er wusste was sie war, hatte er seine Spitzel in Kumogakure integriert. Nicht nur Kabuto selbst auch kleinere Fische die er unter seine Fittiche hatte. Mal sehen wie seine Provokante Art ankam, in erster Linie will er sie einschüchtern und das sah man an seinen Gesichtsausdruck der sich vom Wahnsinnigen Lächeln zu einem noch wahnsinnigeren Lachen ausartete.

Das finstere Lächeln des Mannes versetzte das Yang-Wesen in Aufruhr, sie spürte wie diese unberechenbare "Kreatur" in ihrem Inneren den anderen Shinobi von blanker Mordlust ergriffen anfauchte. Ein chakrafühliger Shinobi würde es sicherlich an der Dunkelverfärbung ihres hellen Chakra spüren. Rein äußerlich machte sich dieser drastische Launenumschwung bemerkbar, dass das freundliche Lächeln mit einem Mal aus dem Gesicht der jungen Frau verschwandt und einem angespannten und konzentierten Ausdruck gewichen war.
Makoto konnte sich gut vorstellen, was der wahre Grund für die Anwesenheit des finsteren Mannes sein könnte und es würde sie ernsthaft überraschen, wenn dies nicht der Fall wäre. Es war diese spezielle Sache mit ihrem Bluterbe, wegen dem sich alle Menschen in ihrem Leben bisher mit ihr beschäftigt haben mussten. Es war für sie ehrlich nichts Neues mehr. Viele Leute glaubten, ihr deshalb auf den Leib rücken zu müssen. Argwöhnisch runzelte die Kunoichi mit der Stirn, als der Unhold sie über den angeblichen Grund seines Besuches in Kenntnis setzte. Sie ahnte das er mehr haben wollte als nur ihre Kräuter. Vielleicht ihr Leben? Aber sie besaß noch genugend Selbstbeherrschung und Anstand um bedächtig zu Schweigen und redete in Gedanken beschwichtigend auf die Kreatur ein, diese am Liebsten im gleichen Moment über den Ladentisch gesprungen wäre um ihren Besucher in blutige Stücke zu zerhacken. Aber die Yin-Persönlichkeit wollte in ihrem Laden keinen Kampf anzetteln, denn wenn der Laden verwüstet werden würde, würde das niemanden am Ende gut bekommen. Schnell überflog die junge Frau daher das Rezept, dass der Unhold ihr überreicht hatte und verglich die Wirkungsweisen der Pflanzen mit der Geschichte, die er ihr erzählte. Auf den ersten Blick wies nichts darauf hin, dass er ihr versuchte Lügen aufzutischen. Aber die kritische Stimme aus dem finsteren Teil ihres Bewusstsein ließ sich dadurch nicht verstummen und mahnte zur Vorsicht, erstrecht nicht als der Unhold noch begann niedere Anspielungen auf ihre Vergangenheit zu machen und wie von Sinnen zu lachen. In diesem Augenblick fand ein Wechsel der beiden Persönlichkeiten statt, denn die Yang-Persönlichkeit entschied sich nun, diese Unterhaltung weiter zu führen.
Sie brachte dem Sannin nichts weiter als ein verächtliches Knurren entgegen und zerknüllte das Rezept in ihrer Faust, dass sie dahin gereicht bekommen hatte und blinzelte ihn aus hasserfüllten Augen an.
"Oh? Sicherlich sind wir daher NUR wegen DER ganz besonderen Spezialbehandlung vorbei gekommen, stimmts?" die Frau stützte sich mit einem Arm auf der Theke ab, während sie mit starren Blick zu dem Mann aufschaute.

Nun Orochimaru schien da einen Stein ins rollen gebracht zu haben. Er merkte die Veränderung der Gemütslage der Frau, sein lachen schwächte ab wieder zurück zu seinem grausamen grinsen. Er atmete ein paar mal durch und schien dann wieder völlig neutral zu sein. ~ Es sieht so aus als hätte ich sie soweit. Meine Befürchtungen haben sich also durchaus bewahrheitet. Ihr Kekkei Genkai springt also nur auf ihr Emotionales befinden an. Sie hat angst bekommen und nun schaltet sich ihr zweites Bewusstsein ein, weil es keine Angst hat. Interessant.~ Waren Orochimarus Gedanken als er wieder näher zur Theke trat und ununterbrochen Augenkontakt mit der aggressiven Natur der Frau hielt.
Seine Hände waren immer noch friedlich zusammen gelegt und der Sannin schien nicht ein bisschen nervös durch die derzeitige Situation zu sein. Er hatte Juugo lange Jahre als Testobjekt gefangen, er kannte sich also mit dem Psychischen Verhalten dieser Personen mit dem Speziellen Kekkei Genkai gut aus. „Ich wollte nicht nur meine Kräuter kaufen das ist wohl war Makoto, ich wollte dir auch einen Vorschlag machen. Ich will dir eine Chance geben mehr aus deinen Fähigkeiten zu machen. Ich meine damit nicht deine Zerstörungskraft, sondern deinen Willen etwas gutes zu tun. Menschen zu helfen und diese Welt vor einem weiteren Krieg bewahren.“ Seine Stimme klang nun ganz anders, nicht mehr so hinterlistig und aufdrückend wie vorher, sonder ruhig und fest. Er machte den Eindruck fest von etwas entschlossen zu sein und genau das wollte er auch rüber bringen. Er wollte ihr zeigen das er kein Mann von langen Reden ist sondern seine Ziele hat. Ziele die er erreichen will, mit ihrer Hilfe.

Das gehässige Grinsen der Schlangenmannes ließ die Yang-Persönlichkeit völlig kalt. Sie ließ nicht davon beirren, zeigte eine eisige Abgebrühtheit und entrichtete damit der Grausamkeit auch keinen Tribut. Ihre Haltung blieb aufrecht und mit ihren unnachgiebigen Blicken bedachte sie ihn, wie Jäger dies mit seiner Beute tun würde.
Der Unhold würde nicht um das Urteil herum kommen, dass im gleißenden Feuer des Hasses geschmiedet worden war. Die unmenschliche Kreatur im Leibe einer hübschen Frau lachte leise, unterbrach den Augenkontakt nicht und schenkte ihm mörderische Seitenblicke selbst dann, als sie die Theke umrundete und sich einen Meter weit neben ihn stellte. Absichtlich gesellte sie sich nicht näher an den zwielichtigen Mann heran, denn oftmals galt Distanzlosigkeit als eine bewusste Provokation und damit eine offene Einladung für weitere Respektlosigkeiten.
"Wie lieblich sprichst du nur von Menschenliebe, damit magst du glatt mein Herz erwärmen.", warf sie ihm spöttisch zu und funkelte ihn dabei aus ihren dunklen Augen bedrohlich an. "Scheinbar bist du selbst blind für die Wahrheit, Schlangenmann? Täuschst du dich schon selbst mit deinen Versprechungen und Versuchungen?"

Den alten Shinobi störte es keineswegs das nun die aggressive Seite an Makoto anfing ihn zu provozieren, immerhin wollte er austesten wie weit Makoto ihre andere Hälfte gehen lässt. Immerhin ließ er sie studieren und beobachten von seinen Handlangern und ließ sich dabei immer monatliche Berichte geben. Aber Selbstkontrolle war wie gewohnt die beste. Und man könnte meinen das Orochimaru Psychologie studierte wenn man seine Herangehensweise beobachten würde. Als sie sich einen Meter vor ihn stellte und weiter den Blickkontakt behielt, blieb der erfahrene Sannin auf der stelle stehen und schaute ihr weiter mit selben Blick in die Augen.
“Täuschen? Wer redet davon das ich dich täuschen will. Ich glaube du gehst mit viel zu vielen Vorurteilen in diese Konversation Makoto. Dabei dachte ich das jemand der so viel wie du durchgemacht hat, nichts auf Vorurteile gibt. Als das enttäuscht mich jetzt etwas, das muss ich zugeben.“ sagte der Sannin und seufzte gespielt enttäuscht und legte nun eine Hand auf die Theke des kleinen Kräuterladens, dabei ließ er nicht eine Sekunde den Blickkontakt abbrechen.
“Ich kenne deine Persönlichen Ziele Makoto, ich weiß eine Menge über dich. Ich weiß das du Menschen helfen willst und ich weiß das du das Potenzial hast. Aber dir fehlen die richtigen Möglichkeiten deine Fähigkeiten zu optimieren. Du hältst mich sicher für diesen grausamen Menschen. Vielleicht bin ich das auch in den Augen der Leute, aber wenn du nur einen Moment deinen Blickwinkel veränderst und es aus meiner Sicht siehst und schaust wie die Kage die Shinobi unter ihren Befehl wie Leblose Werkzeuge benutzen. Oder die Menschen und Drogen setzen um als Kampfmaschine im Krieg Menschen zu zerfleischen wie einen Fleischwolf, genau das haben sie mit dir gemacht Makoto, das hat Kumogakure mit dir gemacht. Und dennoch trauerst du dem Dorf hinterher und weißt du wieso? Weil du deinen Blickwinkel viel zu starr auf das hältst was die Leute dir Jahre lang vorgehalten haben.“ Er stoppte kurz und begann nun langsam weiter auf Makoto zu zu gehen. “ Sie lassen uns nur das sehen was sie für richtig halten. Menschen die anfangen hinter der Fassade zu blicken, nein, selbst die, die anfangen die Fassade zu hinterfragen, die werden als Verbrecher bezeichnet und aus dem Verkehr gezogen. Makoto was ich dir damit sagen will ist, ich kann dir helfen deine Ziele zu verwirklichen. Du musst nur anfangen aufzuhören alles Schwarz-Weiß zu sehen und dir einen Blick in die Grauzone zu trauen.“ Nun stand er direkt neben Makoto, Schulter an Schulter mit seinem Blick Richtung der Wand hinter Makoto. Seine Miene blieb emotionslos und neutral, gespannt darauf ob die aggressive Seite weiter Oberhand behielt und Orochimaru sogar angriff. Oder ob Makotos ruhige Seite nun wieder einschaltete um über das Angebot des Sannin nach zu denken.

Die Yang-Persönlichkeit lautsche den Worten des Sannin mit einem beseelten Lächeln auf den Lippen. Je mehr er sprach und je mehr sich die Worte häuften, desto ärgerlicher wurde sie mit ihm. Ihr ansteigender Zorn wurde aber von der leisen Warnung der Yin-Persönlichkeit zurückgehalten. Sie sollte darauf achten, sich nicht von ihm provozieren zu lassen und dann etwas Unüberlegtes zu tun. Somit lautsche die Kreatur weiter mit zähneknirschender Geduld den Worten des Mannes. Er erzählte vieles, von unmoralischen Entscheidungen der Kage und von den Ereignissen des Weltkrieges, doch seine Worte verrieten auch ihr, dass er nicht begreifen konnte, wie die Gefühlswelt eines Menschen funktionierte. Ihre Yin-Persönlichkeit wagte es zu behaupten, dass er von der tiefgreifenden Bedeutung der Gefühle nichts verstand - wie sie einen Einfluss auf eine Entscheidung nehmen konnten.
"Oh? Ich hatte nie das Gefühl gehabt, ein bedeutungsloses Werkzeug zu sein. Ganz im Gegenteil ... ." deutete die Kreatur mit einem bösartigen Lächeln auf den Lippen an und schnurrte vergnügt auf. Das Dorf hatte Makoto stets das Gefühl gegeben, eine Lebensaufgabe zu erfüllen und einem bestimmten Zwecken zu dienen. Sie fühlte sich dort gut aufgehoben, da die Menschen dort etwas mit ihr anzufangen wussten. Die Yang-Persönlichkeit selbst hütete die Erinnerungen um die grausamen Ereignisse im Dritten Shinobi Weltkrieg und lächelte Orochimaru deshalb nur hämisch an, als er diese Sache ansprach. Die Yin-Persönlichkeit hatte eine Ahnung, aber es wurde ihr keine Erinnerung gelassen. Aber sie war nie sonderlich nachtragend gewesen.
"Dieser Weltkrieg...", das Monster leckte sich sinnlich in Gedenken an das herrliche Gemetzel über die Lippen. " ich erinnere mich gerne daran zurück... Freiheit... es war eine Wohltat für mich gewesen. Er gab mir Kraft zu wachsen ... auch wenn ich den Oberarzt der uns das angetan hatte, dafür in blutige Fetzen gerissen habe, weil er es gewagt hatte uns zu attackieren ... ."
Jetzt würde er vielleicht den wahren Grund erahnen können, warum ihre Yang-Seite in Erscheinung getreten war. Es dürfte klar sein, dass Makoto sich nicht an der morallosen Seite des Schlangenmannes störte und die Yang-Seite es sogar begrüßste, dass er ihr Wachstum anbot. Was sie aber störte, war die Art und Weise, wie er in ihrem Heiligtum eingetreten war, sich respektlos gab und mit unüberlegten Vorwürfen um sich warf.
"Warum machst du andere für meine Entscheidungen verantwortlich? Oder wie soll ich es besser formulieren... wie soll ich dir vertrauen können, wenn du mir nicht vertraust und meine Fähigkeit anzweifelst für mich selbst die richtigen Entscheidungen zu treffen?"
Die Yang-Persönlichkeit mochte es nicht, dass dieser Kerl ihr ein Verhalten unterstellte. Sie hatte einen eigenen Kopf, konnte für sich selbst denken und das stellte sie ihm hier unter Beweiß. Weiter glaubte dieser Kerl auch sehr genau zu wissen, was gut für sie war. In ihrem Leben gab es bisher viele Leute, die das behaupteten und am Ende stellte sich heraus, dass sie das nur aus egoistischen Gründen taten. Wie dieser Arzt im dritten shinobi Weltkrieg, dem sie zuvor vertraut hatte.
"Die interessante Frage die sich mir aufdrängt in diesem Augenblick ist wohl, wer ist von euch beiden ist das geringere Übel? Denn ... ironischweise sprichst du hier von Vorurteilen, Schlange... wie ich aber sehe, bist du selbst nicht darum verlegen welche zu hegen.", lachte sie bitter.

Nun Orochimaru sammelte fleißig informationen über das Verhalten der Furoshima und lächelte ebenso monströs wie die Frau die momentan von der bestialischen Seite des Sennika. Die Eigenschaft machte es Orochimaru etwas schwierig, aber es war auch genau diese Eigenschaft die er brauchte. ~ Es scheint komplizierter zu werden als ich dachte, aber diese Bestie die sie grade kontrolliert scheint, intelligenter zu sein als ich anfangs vermutete. Diese Schizophrenen Charaktere, ich werde einfach nicht schlau aus ihnen.~ Dachte der Sannin und überlegte kurz wie er das Gespräch nun fortsetzen sollte. Ihm musste ein Mittel einfallen um Makotos beiden Charakter zu überzeugen mit ihm zu kommen. Da sprach er das Thema vertrauen an, vielleicht musste Orochimaru ihn erst einmal beweisen das sie ihm vertrauen konnte.
„Vetrauen.. Wenn ich sage das ich euch mein Leben in die Hand gebe, mit der Aufgabe ein Heilmittel für meine Krankheit zu finden. Oder irgendeinen anderen Weg.“
Er stoppte kurz und überlegte ob es so schlau war was er gerade sagte, aber ein versuch war es wert. Mehr als ein Nein konnte ja nicht dabei heraus kommen. Und wenn sie nicht Freiwillig mitkommen würde müsste sich der Sannin halt etwas anderes einfallen lassen.
„Ich bin ein Mann mit viel Macht, sagt mir was ich dir bieten kann das ihr mir vertraut. Ich bin nicht hier um euch zu Schaden, mein eigentliches Ziel war es dich um Hilfe zu bitten. Sag mir Makoto was muss ich tun um dein Vertrauen zu erwerben?“ Orochimarus stimme klang nun ruhig und besonnen und er zeigte sich schwächlich, diese Krankheit die ihn quälte brachte ihn irgendwann ins Grab das war klar. Er sah in Makotos Fähigkeiten eine Chance darin diese Krankheit zu besiegen.

Die Senninka warf einen kühlen Blick über ihre Schulter und musterte den Mann neben sich einmal gründlich von Kopf bis Fuß. Was konnte er ihr bieten, was ein anderer Arbeitgeber ihr nicht geben konnte? Die Yin-Persönlichkeit hatte keine Probleme einem Menschen ihr uneingeschränktes Vertrauen zu schenken, doch die andere Seite war von Hass und Misstrauen zerfressen. Sie wollte nicht wieder ihr ganzes Vertrauen in eine Sache setzen und dann alles verlieren, wie es bereits in der Vergangenheit mit Kumogakure leidlich der Fall gewesen ist. Am Ende würde es wieder darauf hinaus laufen, dass sie die Erfahrung machen musste, dass sie nur sich selbst Vertrauen konnte. Aber war genau das nicht auch der Grund, warum sie sich mit ruhigen Gemüt auf das Angebot des Mannes einlassen konnte, um genüsslich ihre Vorteile daraus zu ziehen? Wenn sie jeden Schritt der Yin-Persönlichkeit kontrollierte und sie weiter vor den Gefahren warnte, dann bezweifelte sie, dass die Schlange sie beide in die Irre führen konnte. Sie mussten nur zusammenhalten. Die Yang-Persönlichkeit war überzeugt worden ihm zu helfen und lächelte ihn unverheißungsvoll an.
„Wann habe jemals ausdrücklich gesagt, dass ich nicht damit einverstanden bin dir zu helfen?“, sie stämmte eine Hand auf ihre Hüften, ging um ihn herum und legte ihm eine zierliche Hand auf die Schulter, als sie ihm ihre nächsten Worte genüsslich ins Ohr flüsterte. „Ich mag es nur nicht, wenn jemand versucht mich zu manipulieren.“

Es stellte sich deutlich die Frage, wer spielte grade mit wem seine Spielchen. War das von allen so geplant gewesen wie es ablief oder war es das Schicksal das dem Gespräch seinen derzeitigen verlauf zu verdanken hatte. Auf jedenfall lächelte Orochimaru als Makoto ihm etwas ins Ohrflüsterte. Darauf hin nickte er und entfernte sich von Makoto und drehte sich zu ihr um. Wieder schauten sie sich in die Augen. „Ich brauche dich nicht manipulieren, wenn wir uns gegenseitig helfen. Ich will deinen Blickwinkel nicht verstellen wie es andere tun, bei mir bist du ein freier Mensch.“
Er verstummt einen Moment und schaute dann Makoto neugierig an. „Hast du denn eine Möglichkeit mich zu heilen?“ Immerhin war er nicht der einzige der spielchen treiben konnte, und wenn er ihr zu viel vertraute konnte sie immerhin genug Informationen über ihn an Konoha oder dergleichen verkaufen. Aber nun musste er ihr einfach nur vertrauen. „Also würdest du mir die Kräuter zusammenstellen und mir folgen? Oder wie sieht deine Planung aus? Egal was du vor hast ich kann dir sicherlich weiter helfen.“

"Sage besser nichts mehr, Schlange. Freundliche Worte haben keine Bedeutung für mich, wenn kein "entsprechender" Umgang erfolgt.", gab ihm die Senninka zu verstehen, blickte zu ihm auf und schaute ihm angrifflustig in die Augen, wobei sie aber auch leicht melancholisch wirkte. Was materielle Gegenstände anbelangte, mochte sie stark bescheiden sein, aber wenn es um den Charakter eines Menschen ging, machte sie keine Abstriche. Wer immer es wagte sie zu verletzen, würde ihren Zorn zu spüren bekommen. "Wir werden sehen ... ." Ob sich seine Worte als wahr oder falsch herausstellten, würde sie sicherlich später in Erfahrung bringen können. Sie fürchtete sich nicht vor der Konfrontation mit der Wahrheit. Sie liebte die Wahrheit mehr als sie jede Lüge lieben konnte. "Sehen wir mal, ob ich die Kräutermischung für dich bereiten kann ... .", mit diesen Worten schnappte sich die Yang-Persönlichkeit das zerknüllte Papier, dass auf dem Tresen lag und verschwand damit wieder in den hinteren Teil des Ladens und damit wieder ins Unterbewusstsein der zwiespältigen Frau, um die Yin-Persönlichkeit ihre Arbeit machen zu lassen.
Die heilkundige Frau faltete das zerknüllte Papier sauber auf dem Schreibtisch auf, suchte dann in Ruhe die getrockneten Kräuter die auf dem Rezept aufgelistet waren aus dem Verwahrschrank und brachte die gekennzeichneten Proben mit sich in den Verkaufsraum. Sie begrüßste ihren Kunden mit einem beschwingten Lächeln auf den Lippen und legte die Proben nacheinander vor ihm auf den Tisch. Sie begann zunächst auf einer kleinen Wage, die dafür benötigten Mengen zu bemessen.
"40g Beinwell, 20g Weidenrinde, 20g Madesüss Kraut, 10g Engelwurz, 10g Goldrute. Diese Mischung wirkt schmerz- und entzündungshemmend. Sie kräftigt den Körper und regt zudem die Heilung an." Sie nahm die Kräuter wieder und ging zu ihrem Arbeitstisch, der im vorderen Teil des Ladens stand, bereitete dort die Kräutermischung zu. Mit Mörser und Stößel zerkleinerte sie die Kräuter und vermengte sie schließlich zu einer Mischung.
"Selbstliebe ist manchmal eine schwierige Angelegenheit ... ." Versuchte die Yin-Persönlichkeit zu erklären und klang dabei entschuldigend, obwohl sie sich nicht einmal sicher war, ob es den Mann das wirklich interessierte - oder ob er wirklich verstehen konnte.

Orochimaru sagte nicht mehr all so viel. Lediglich ein „Nun denn. Jeder hat seine Ansichten und Prinzipien die er vertritt. dabei klang er etwas mürrisch und schenkte der Provokation der Yang-Version kaum noch Interesse. Denn er spürte seit einigen Sekunden etwas das ihn ein wenig mehr interessierte als die Furoshima, ein ganz anderes 'Experiment' doch zunächst konzentrierte er sich wieder auf Makoto die nach Hinten verschwand um sich jetzt endlich an die Medizin für den Sannin kümmerte.
Durch das Chakra was die Furoshima ausstrahlte merkte der erfahrene Sannin, das sie die Persönlichkeiten wieder getauscht haben als Makoto wieder in den Verkaufsraum kam und ihn anlächelte. Ein gespieltes Lächeln spiegelte er wieder zurück und begann in Gedanken zu diskutieren. ~ Wenn mich meine Sinne nicht täuschen ist er in der Nähe, sie könnte Hilfreich sein sollte er sich als Problem darstellen. Aber sie ist ebenso gefährlich, zumindest eine Seite an ihr. Es wäre wohl ein zu hohes Risiko diese Seite noch mal anzusprechen, vermutlich würden sie wieder binnen Sekunden switchen und mich erneut angiften. Ich warte erst einmal bis meine Medizin fertig ist. Sicher ist Sicher.~ ein leises zischen war zu hören und er leckte sich mit seiner langen Zunge über die Lippen bevor er die Senninka ansprach.
„Wie sieht es aus, hast du alle Kräuter zusammen um mir meine Mischung zu fertigen? Es sind seltene Dinge dabei nicht wahr? Ich werde dich gut bezahlen für deine Dienste. Es war aufjedenfall ein interessantes Gespräch, auch wenn es nicht zu meinen Gunsten verlaufen ist.“ Er grinste und konnte es doch nicht lassen noch mal das Thema anzusprechen. Auch wenn er gespannt war, von wem der beiden er gleich eine Antwort zu hören bekam.

"Eine löbliche Einstellung hat der Herr... .", lobte die Yin Persönlichkeit ihn und überreichte ihm das Papierpäckchen mit den Kräutern, dass sie so eben noch fein säuberlich mit einem Bändchen zusammengeschnürt hatte. "Ich hoffe es ist alles zu ihrer vollsten Zufriedenheit." Wie ihre vermutung es ihr bestätigte, verstand er ihren Zustand nicht oder wollte sich nicht weiter damit befassen und das stimmte Makoto in diesem Augenblick traurig, während die Yang Persönlichkeit darüber nur verächtlich schnaubte. Brauchten sie ihn wirklich, um ihre gemeinsamen Ziele zu erreichen? Konnten sie zweifelsfrei auf seine Unterstützung bauen? Wohl eher nicht und seine Worte wären nur hohle Versprechen gewesen.
Die Schlange dachte wirklich nur an ihren eigenen Profit in dieser Sache. Aber die Yang-Persönlichkeit wollte ihre Worte nicht verschwenden. Sobald der Kerl bezahlt hatte und den Laden verlassen hatte, würden sie ihn so schnell nicht mehr widersehen. Wobei es sie doch interessierte, was der Kerl so in seiner "Freizeit" treiben würde. Waren sie womöglich stärker in Gefahr, als sie es zunächst vermutete? Die Yang-Persönlichkeit beobachtete ihn und fragte sich, was er nun zu tun gedachte, nachdem die Geschäfte beendet waren. Eventuell sollte sie die Verfolgung aufnehmen, nachdem er das kleine Dorf verlassen hatte.

Der Jounin nahm das kleine päckchen und legte einen kleinen beutel mit Geldmünzen auf den Tresen. Er schaute der Furoshima noch einmal in die Augen und sagte mit ernsten Tonfall. “Ich kann dir helfen zu wachsen, ich habe es dir angeboten du solltest es dir gut überlegen.“ Dann nickte er noch einmal zu abschied und würde sich dann langsam umdrehen und aus dem Laden verschwinden. ~ Sie wird mir folgen, ich weiß das sie mir folgen wird. Ich spüre ihre Neugier, sie will wissen ob sie bei mir das findet wo nach sie sucht. Aber erst werde ich etwas suchen, Sasuke.. Du kannst dich nicht vor mir verstecken. Ich spüre dich und kann dich riechen wie ein Löwe seine Beute. Auch wenn ich es sehr mutig finde das du dich im Hi no Kuni, so nah an deiner Heimat die du verraten hast befindest. Ich bin gespannt ob du schon stärker geworden bist.~ Dachte der Sannin zischend als er sich mehr und mehr vom Kräuterladen der Furoshima entfernte und langsam im dichteren Wald verschwand. Die Richtung die er einschlug war der Weg nach Konoha, ins innere des Feuerreiches. Dort spürte er sein Traumgefäß, Sasuke Uchiha.

[tbc: Wälder von Konoha → Waldweg ]

"Ich werde über euer großzügiges Angebot nachdenken und bei Bedarf darauf zurückkommen, Orochimaru-sama." Nachdem die Furoshima die Bezahlung angenommen und mit geschickten Fingern in die kleine Kassenbox, die auf dem Tresen stand, einsortiert hatte, deutete sie eine höfliche Verbeugung zum Abschied an. "Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag."
Nachdenklich blickte sie ihm nach, nachdem er sich von ihr stumm verabschiedet hatte. Sie chakrafühlige Kunoichi prägte sich sein Chakra gut ein, denn die Yang-Persönlichkeit drängte sie mit ihrer Mordlust dazu, die Verfolgung aufzunehmen.
Die Frau hatte gewartet, bis der Mann den Laden verlassen hatte, ehe sie in Ruhe herum ging und ihren Arbeitsplatz säuberte. Nachdem sie für Ordnung in Geschäft gesorgt hatte, verließ sie den Laden und schloss die Türe hinter sich zu, um sich an die Verfolgung zu machen.

(TW: Wälder von Konoha > Waldweg )