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| Kyuuson | |
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Gast Gast
| Thema: Kyuuson Mo 02 Mai 2011, 20:03 | |
| Ein heißer Tag fand Ausklang in einem warmen Abend. Kyoushi zog sich von der Schwüle in das einzige Gasthaus zurück, welches das kleine Dorf zu bieten hatte, in welchem er sich seit zwei Tagen aufhielt. Es war nicht klug, zu lange an einem Ort zu verweilen, doch während dieser heißen Tage ungeschützt draußen herumzulaufen war auch nicht die beste aller Lösungen, vor allem, wenn man kein Geld hatte. Solange Kyoushi hier war, verdiente er sich Geld, was gerade ausreichte, um seinen Aufenthalt zu finanzieren. Für Reiseproviant hätte es niemals gereicht und verhungern wollte er nur ungern, wenn er es vermeiden konnte. Derzeit tarnte er sich als Wahrsager, er hatte einem Mann ein azurblaues Gewand abschwatzen können. Eine dunkle Perücke rundete die Verkleidung ab – Henge dauerhaft aufrecht zu erhalten war zu anstrengend, wenn man davon ausgehen musste, seine Energie eventuell im Kampf brauchen zu können. Schließlich wusste Kyoushi nie, wann man ihn aufspüren würde. Das einfache Bauernvolk im Dorf zumindest machte nicht den Eindruck, als hätten sie ihn durchschaut. Sie fielen auf die simpelsten Tricks herein und ließen sich von Kyoushi ausnehmen wie tote Hasen. Während der Sechsundzwanzigjährige sich im Schankraum ein schales Bier und die Reste des Abendessens einverleibte, wartete er auf Kundschaft. Der Nachteil an einem kleinen Dorf wie diesem war, dass man irgendwann einfach alle Anwohner einmal gehabt hatte. Mindestens einmal. Spätestens dann hatte Kyoushi keine andere Wahl, als weiterzuziehen. Und wohin, das wusste er nicht, denn einen Auftrag hatte er derzeit nicht und damit ebenso wenig ein Ziel. Dies war der Nachteil der Freiheit... Gelangweilt schob Kyoushi das nun leere Geschirr von sich und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Das Gasthaus war nur mäßig besucht, die wenigen Anwesenden waren überwiegend männlich und keiner von ihnen sah so aus, als wolle er sich die Zukunft voraussagen lassen. Kein Wunder, Kyoushi fragte sich ohnehin, wer so einen Schwachsinn abkaufte. Aber da einige es taten, warum sollte man es nicht ausnutzen. Einige Zeit lang drehten die Gedanken des Mannes sich weiter im Kreis, dann fiel ein Schatten auf seinen Sitzplatz. Ein Mann hatte sich zu ihm gesellt - wie Kyoushi hoffte, um für eine kleine Weissagung zu bezahlen. Der junge Mann hatte den Fremden hier noch nie gesehen, was aber nichts heißen musste, schließlich war er erst seit zwei Tagen hier. Offenbar kam er von draußen, denn sein Gesicht war vermummt, und der Schatten, welchen die aufgesetzte Kapuze warf, verdeckte die Augenpartie, was beides zunächst nicht weiter verwunderlich war, denn inzwischen hatte es zu Regnen begonnen und wer konnte schützte sich dagegen eben so gut er konnte. Dennoch achtete Kyoushi aufmerksam darauf, wie der Fremde sich verhielt, während er langsam den Kopf ein wenig zur Seite neigte. "Was kann ich für dich tun, junger Freund?", fragte er, seine Stimme zu einem dunklen Rauchen verstellt, wie es einem Wahrsager geziemte. Der Fremde trug schlichte Kleidung, doch auch das hatte nichts zu bedeuten, schließlich war es für niemanden schwer, an normale Kleidung zu kommen. Für einen Moment befürchtete Kyoushi, zu lange in dem Dorf geblieben zu sein, doch vielleicht machte ihn diese ganze Verfolgungsgeschichte auch bloß paranoid. Besser er wartete ab und erregte kein zu großes Aufsehen. Spätestens wenn der Fremde die Maske abnehmen würde, hätte Kyoushi ein klein wenig mehr Sicherheit. Bliebe er vermummt, würde es den Fremden ohnehin verdächtig machen. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kyuuson Sa 07 Mai 2011, 20:46 | |
| >KV: Straßen von Konohagakure
Freudig und aufgeregt lief Miyu neben ihrem Onkel her. Sie war neugierig und hatte viele Fragen, die sie aber für sich behielt. Hatte ihr Onkel eine Mission bekommen und suchte deshalb dieses Dorf auf? Wo genau gingen sie hin? Und noch wichtiger: Was war das Ziel oder der Grund des ganzen? Sie hatte das Gefühl, Harado würde es ihr sowieso nicht verraten, er war schon die ganze Zeit etwas zurückhaltend und verschlossen. Er meinte, er würde es ihr später sagen. Also blieb dem Mädchen nichts anderes übrig als zu warten. Aber das machte ihr nichts aus, sie war allein schon so begeistert, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben aus Konoha rauskam. Wahrscheinlich war das auch das einzige Mal, deshalb musste sie es genießen. Sie war bisher noch nie wo anders als in Konohagakure, wegen ihren Eltern. Gut, aber was wollte ein blindes Mädchen sonst, außerhalb ihres Heimatdorfes? Wie auch immer, Miyu war ganz außer sich vor Spannung und Freude. Sie ließ sich von Yuujou immer wieder die Gegend beschreiben. Sie kamen an einigen Wäldern vorbei, als sie durchs Reich des Feuers wanderten. Schöne Landschaften, das Gras hatte eine satte grüne Fabe, der Himmel war saphirblau und die Wolken sahen aus wie Wattebausche. Das Wetter war super und die Sonne schien warm auf die Erde herab. Miyu hätte es zu gerne mit eigenen Augen gesehen. Alles was sie sah war...nichts. Dunkelheit. Wie immer. Aber sie kamen auch an Stellen vorbei, da war es nicht so wundervoll. Und als sie eine Zeit lang unterwegs waren, und Miyus Beine anfingen, müde und schwer zu werden, begann es, ganz leicht zu regnen. Den restlichen Weg wurde sie von Harado auf den Schultern getragen. Es roch nach feuchtem Gras und die Tropfen kitzelten auf der Haut. Ihr Onkel gab ihr Bescheid, dass sie wohl bald ankommen würden und keine 20 Minuten später blieben sie stehen. Es regnete nun stärker, Miyus Kleidung war auch schon ein bisschen nass geworden und klebte nun an ihrer Haut. Harado hatte ihr, bevor sie losgegangen waren, etwas anderes zum anziehen gegeben. Den Grund dafür wusste, sie nicht genau. Er hatte ihr nur gesagt, sie solle Yuujou in dem Mantel aufbewahren, den sie Trug und der ihr viel zu groß war, sodass das Ende fast bis zum Boden reichte. Trotz des Regens war es warm draußen. Sie kamen im Dorf an und Harado ging mit Miyu in ein Gasthaus, indem sie nun wohl endlich etwas essen würden. Sie hatte schon Hunger bekommen. Wo sie die Nacht verbringen würden, das alles überließ sie einfach ihrem Onkel. Er würde schon wissen, was er tat. Miyu vernahm einige Stimmen, als sie den Raum betrat, doch es hörte sich nicht so an, als wären hier sehr viele Menschen anwesend. Innerhalb des Raumes herrschte eine seltsame Atmosphäre und das Mädchen fühlte sich etwas unbehaglich. Aber sie redete sich ein, dass sie sich nur erst daran gewöhnen musste, nicht länger zu Hause zu sein. Sie und ihr Onkel setzten sich an einen Tisch und Harado bestellte etwas zu trinken. Dann sagte er, er müsse kurz etwas erledigen und würde aber bald wieder zurückkommen. Er ließ Miyu sitzen und ging fort. Das Mädchen rührte sich nicht und lauschte gespannt und aufmerksam den Stimmen im Raum. Sie fühlte sich seltsam und wüsste zu gerne, was ihr Onkel hier tun wollte und warum sie hergekommen waren. Sie wartete ab. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kyuuson Sa 07 Mai 2011, 22:19 | |
| Der Fremde hatte sich gesetzt und eine Weile engagierten die beiden sich in Smalltalk, ehe der Mann, welcher inzwischen seine Kapuze und die Maske abgenommen hatte, sich augenscheinlich für das Angebot des falschen Wahrsagers interessierte. Kyoushi war ein guter Schauspieler und spielte seine Rolle mehr als überzeugend, doch er hatte den Fremden erkannt und es war nur eine Frage der Zeit, bis auch dieser sein Gesicht einordnen konnte. Und tatsächlich erkannte der Jonin Kyoushi nach einer Weile und ihr Zusammentreffen artete recht schnell in einen ausgewachsenen Kampf aus. Die Zivilisten brachten sich soweit sie konnten in Sicherheit oder wichen zumindest hinter den Tresen zurück, bis auf ein junges Mädchen, welches offenbar nicht einmal wirklich wusste, was vor sich ging. Zwei Angriffen ausweichend nutzte Kyoushi die Gelegenheit und packte sich die Kleine, klemmte sie sich unter den Arm und hielt ihr ein Messer an den Hals.
"Lass die Waffe fallen. Ich werde nun gehen. Wenn du mir folgst, ist das Mädchen tot ehe du gucken kannst", warnte der Rothaarige und bahnte sich seinen Weg zum Ausgang. Niemand rührte sich und ohne eine Verfolgung befürchten zu müssen floh er aus dem Dorf in ein nahe gelegenes Waldstück. Das Mädchen war so klein, dass ihr Gewicht ihn kaum störte, geschweige denn etwaige Gegenwehr, auf die er ohnehin nicht achtete. Erst als sie sich weit genug entfernt hatten, setzte er die Kleine ab und stellte sich vor sie. "Tut mir Leid, aber der Kerl hätte mich womöglich in Stücke gerissen - oder es zumindest versucht. Alles in Ordnung bei dir?", fragte er, denn er hatte nie wirklich beabsichtigt, dem Kind etwas zu tun. Was die Menschen einem alles zutrauten, nur weil man dem Dorf abtrünnig geworden war, das war kaum zu fassen. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kyuuson So 08 Mai 2011, 07:48 | |
| Es waren hier komplett andere Eindrücke für Miyu, verglichen mit Konoha. Alles was sie wahrnahm war anders. Schon komisch... hoffentlich kommt Harado gleich wieder. für das Mädchen war es kein Problem, allein zu sein, doch in dieser Situation war das anders. Man konnte es so beschreiben, dass sie schutzlos war. Sie konnte nicht kämpfen, NOCH nicht, denn sie war bisher ja noch nicht dazu gekommen zu trainieren. Links neben sich hörte sie zwei Männer lachen, die Stimmen waren rau und markant. Auf der anderen Seite unterhielt sich jemand. Soweit sie hören konnte, waren hier wohl nur Männer im Raum. Sie lehnte sich zurück und versuchte, sich abzulenken, indem sie nachdachte. Sie fragte sich immer wieder, wo Takeo und Kakashi wohl gerade waren und wann sie wieder zurück kommen würden. Über ihre Eltern dachte sie auch kurz nach. Sie würden sie bestimmt wieder suchen gehen, es sei denn, Harado habe sich diesbezüglich etwas einfallen lassen. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als plötzlich die Leute neben ihr lauter wurden. Doch es war kein Grölen, kein Lachen, die Stimme war eher bedrohlich. Kurz danach krachte es laut und nach einer Weile konnte Miyu die vielen Geräusche nicht mehr zuordnen. Es war laut und sie wusste absolut nicht, was hier gerade passierte. Konnte es sein...konnte es vielleicht sein, das hier jemand zu kämpfen begonnen hat? Miyu wurde unruhig, doch was sollte sie tun? Sie könnte weglaufen, doch ihr war die gesamte Gegend völlig fremd. Da sie nicht wusste, was genau dort gerade vor sich ging, konnte sie auch nicht entscheiden, was sie unternehmen sollte, deshalb blieb sie einfach still sitzen, vielleicht würde es ja vorübergehen. Und Harado durfte sicher auch gleich kommen, sollte er den Radau vernommen haben. Plötzlich wurde Miyu unsanft gepackt und festgehalten. Zu erst dachte sie schon, es sei ihr Onkel, aber sie wurde bald von etwas anderem überzeugt, als der Mann der sie nun im Griff hatte, zu sprechen begann. Also war es doch ein Kampf gewesen. Yuujou rutschte aus ihrem Mantel und brachte sich in Sicherheit. Miyu blieb ganz starr, sie wagte es nicht, sich zu bewegen. Ihre Gefühle waren aufgewühlt und sie fürchtete sich, weil sie nicht wusste, was passierte. Dann verschwand der Mann mit ihr nach draußen. Sie wollte runter, sie wollte weg und versuchte sich zu wehren, indem sie wild um sich schlug. Doch bald merkte sie, dass es sinnlos war. Der Mann war viel zu stark und außerdem war sie von der Reise viel zu müde. Also ließ sie es sein und konnte nichts weiter tun, als zu warten, was passierte. Nach einer Weile wurde sie schließlich wieder abgesetzt. Ihre Beine fühlten sich kraftlos und zittrig an. Der Fremde sprach zu ihr, doch sie wusste erst überhaupt nicht, was sie antworten sollte. Er hatte sich entschuldigt, also hatte er womöglich garkeine bösen Absichten. Oder doch? Miyu könnte jetzt Fragen stellen wie 'Wer bist du? Wo sind wir?' und so weiter. Doch sie bezweifelte, dass ihr das weiterhelfen würde. Sie könnte einfach weglaufen, doch wahrscheinlich würde sie nicht sehr weit kommen. Zudem kam, dass sie alleine war, nicht einmal Yuujou war hier. Aber sie versteckte ihre Furcht. “Ja klar, mir gings nie besser! Wenn du nichts dagegen hast, werd ich jetzt wieder zurückgehen!“ rief sie bestimmt und fragte sich im Nachhinein, was sie da eigentlich gerade gesagt hatte. Es klang wirklich etwas albern. Sie würde doch nie allein den Weg zurück finden, sie würde sich mit Sicherheit verlaufen, denn sie kannte die Gegend nicht und noch blöder, sie konnte ja nichts sehen. Das bedeutete, sie war auf den Mann angewiesen, wenn sie wieder zurück wollte. Aber das wollte sie nicht zugeben. Nicht einmal dieser Typ sollte denken sie sei hilflos oder sonst was, nur weil sie blind war. Fraglich war jedoch, ob er überhaupt beabsichtigte, wieder zurück zu gehen. Ich könnte auch einfach hierbleiben, bis Harado mich findet.. überlegte sie, doch die Idee schien ihr aussichtslos. Aber statt nun einfach los zu marschieren wartete sie die Reaktion ihres Gegenübers ab. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kyuuson So 08 Mai 2011, 14:06 | |
| Kyoushi runzelte die Stirn, irgendetwas stimmte nicht mit diesem Mädchen. Aber was war es? Was war so seltsam an ihr? Aufmerksam beobachtete er das Kind weiter, während er antwortete. "Ich fürchte das wird nicht gehen. Sie werden nicht lange brauchen um mich zu finden und solange ich dich bei mir habe werden sie mich nicht angreifen. Schließlich könnte ich dir ja etwas antun. Aber keine Sorge, ich beabsichtige nicht, dir etwas zu tun." Besonders gut hatte Kyoushi noch nie mit Kindern umgehen können. Er hatte einfach kein Händchen für sowas. Dennoch hoffte er, sie etwas beruhigen zu können.
"Es ist auch gar nicht so schlimm, sieh es als... Abenteuer! Wir werden uns verstecken und der ganze Kram. Träumt da nicht jedes Kind von?", fragte er und kratzte sich am Kinn. Zumindest er selbst hatte immer von so etwas geträumt. Dass es in echt weitaus weniger toll war, das musste er der Kleinen ja nicht sagen. "Wie heißt du überhaupt? Ich bin... Kyo", stellte er sich vor. Seinen gesamten Namen musste er ihr ja nicht sagen, am Ende würde sie ihn noch bei irgendwem verraten, falls sie es schaffte einmal abzuhauen. Das musste ja nicht sein. "Wir werden für eine Weile verschwinden müssen. Da ich kein bestimmtes Ziel habe, darfst du dir aussuchen, wo wir hingehen. Es wäre mir lieber, wenn wir in Hi no Kuni bleiben würden, aber vielleicht ist es besser mit dir wo anders hinzugehen... warst du schon mal in der Wüste? Oder in den Bergen? Hast du schon mal das Meer gesehen?", fragte er und überlegte, wo sie wohl am sichersten wären.
Im Endeffekt musste er darauf vertrauen, dass das Mädchen wusste, was gut für sie war. Wenn die Kleine sie beide in Schwierigkeiten brachte, hatte sie am Ende vermutlich mehr darunter zu leiden als Kyoushi selbst. Und es wäre für beide Seiten angenehmer, wenn sie so etwas wie Zweckfreundschaft ausbilden konnten. Damit wären sie besser bedient, als wenn Kyoushi sich Drohungen zu Nutze machen musste. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kyuuson So 08 Mai 2011, 18:55 | |
| Es war das zweite Mal in ihrem Leben, dass Miyu an einem fremden Ort war – gegen ihren Willen. Doch sie konnte dagegen rein gar nichts unternehmen. Der Mann machte deutlich, dass er nicht zurück gehen würde, was eigentlich logisch war, wenn er verfolgt wurde. Aber Miyu gefiel es nicht, dass er sie für seine eigene Sicherheit benutzte, wie ein Schutzschild. Warum sollte sie daher nett zu ihm sein? Aber anstatt lang herum zu jammern, was hier sowieso nichts bringen würde, akzeptierte sie die Situation. “Gut dann mach mit mir was du willst. Wenn du dich dann sicher fühlst...“ entgegnete die blonde etwas kleinlaut. Ihr Gesichtsausdruck blieb unverändert, der leere Blick immer in der gleichen Richtung. Sie hörte aufmerksam zu, das was der Mann sagte, war echt interessant. Er sagte, sie könne es als Abenteuer betrachten. Und war sie nicht aus diesem Grund überhaupt mit Harado hier her gereist? Außerdem nannte er ihr seinen Namen und fragte nach ihrem. Sie war etwas überfordert von der ganzen Situation. Sie wusste nicht, ob sie Angst haben sollte, wütend sein sollte oder eher doch fröhlich? Was sollte sie denken? Kyo war ja nicht böse. Er redete mit ihr wie zu einer ganz normalen Person. Irgendwie klang es ja schon ganz verlockend. Sehr sehr gerne würde sie ein solches Abenteuer erleben, wie er es beschrieb und zu anderen Orten gelangen, wie das Gebirge oder die Wüste aber mit einem Fremden? Sie wusste nicht, ob sie ihm vertrauen sollte, doch was blieb ihr für eine Wahl? Außerdem klang er nicht so, als würde er sie anlügen. Und dann blieb da ja noch das Problem, dass ihre Eltern und vor allem ihr Onkel nicht wussten, wo sie war. Und wenn dies der Fall war, waren sie panischer als man es sich je vorstellen konnte. Zumindest seit dem Vorfall, bei dem sie blind wurde. “Ich bin Miyu.“ sagte sie kurz und knapp und dachte nach. Hatte er recht? War es denn ihr Traum, ein Abenteuer zu erleben? Befand sie sich schon in einem? Nein, ihr Traum sah anders aus. Aber ob sie diesen jemals verwirklichen konnte, bezweifelte sie. “Weißt du, Kyo, eigentlich ist es mir egal.“ Sie war noch nie aus Konoha gekommen, hatte weder die Wüste, das Meer oder die Berge gesehen. Und das würde sie auch nie mehr können.“Ich hab noch keinen dieser Orte gesehen. Aber es nützt mir auch nicht mehr viel, wenn wir da jetzt hingehen. Ich hab vom Meer genauso wenig wie von der Wüste.“ Daher, dass Kyo sowieso schon für sie entschied, dass Miyu mitkommen würde, konnte er gleich noch selber entscheiden, an welchen Ort sie gehen würden...fand sie. “Wenn du kein bestimmtes Ziel hast... bist du dann dein ganzes Leben auf der Flucht?“ Wollte sie nun wissen. Irgendetwas musste er doch erreichen wollen. Andererseits... warum sollte er ihr seine Ziele verraten? Wenn sie schon zusammen wo hingehen würden, wollte sie wenigstens ein bisschen mehr von ihm wissen. “Ich glaub das kannst du selbst besser entscheiden als ich.“ meinte sie. Gerne wüsste sie, wie Kyo aussah, aber das war im Moment nicht so wichtig. Irgendwie war die Vorstellung, wo hinzugehen, wo Miyu noch nie war, garnicht so unangenehm. Frei von dem Willen ihrer Eltern, die es mit ihrer Sicherheit so übertrieben, dass man es schon fast mit einer Gefangenschaft vergleichen konnte. War das Freiheit? Irgendwie wollte sie es unbedingt ausprobieren. Außerdem konnte sie momentan sowieso nicht viel anderes machen als das zu tun, was Kyo wollte. Ihre anfängliche Furcht war verflogen und ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. “Gut, wenn ich schon mit dir mitkommen soll, dann will ich klarstellen, dass ich ganz gut allein zurecht komme. Du musst dich also nur um dich selbst kümmern, ja?“ stellte sie fest und seufzte. Wusste er überhaupt, dass sie blind war? “Solltest du dich garnicht entschieden können, dann gehen wir in die Berge.“ In die Wüste wollte sie nicht, da hatte sie nur weichen und lockeren Sand unter ihren Füßen. In Hi no Kuni bleiben? In den Bergen gibt es viel Fels und Stein, hatte man ihr erzählt. Und das war genau die Beschaffenheit des Bodens, die ihr am meisten Halt und Sicherheit gab, wenn sie sich darauf bewegte. Aber wenn Kyo etwas anderes vorzog, war es ihr auch recht. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kyuuson Di 10 Mai 2011, 13:36 | |
| “Gut dann mach mit mir was du willst. Wenn du dich dann sicher fühlst...“Erstaunt sah Kyoushi das kleine Mädchen an. Er hatte mit einem großen Drama gerechnet, damit, dass sie fliehen würde oder schreien oder zumindest weinen, aber sie schien das ganze kaum zu interessieren. Umso besser für ihn, vermutete er, das würde schließlich einiges erleichtern. Seltsam war es trotzdem. Hatte sie vielleicht sowas wie einen Trumpf? Ein Peilsender, den ihre Eltern ihr eingepflanzt hatten? Welches Kind war schon so ruhig, wenn es gerade entführt wurde? Nun stellte sie sich ihm vor und Kyoushi versuchte, sich den Namen einzuprägen. Verstand sie vielleicht gar nicht, dass sie gerade entführt wurde? War sie... vielleicht einfach ein wenig dumm? Kyoushi schüttelte verwirrt den Kopf. Blieb immer noch die Frage, wo sie nun eigentlich hinreisen würden. Viel Zeit blieb ihnen nicht, bald würde sicher eine dieser verfluchten Spezialeinheiten hier aufkreuzen und ihn und das Mädchen suchen. “Weißt du, Kyo, eigentlich ist es mir egal. Ich hab noch keinen dieser Orte gesehen. Aber es nützt mir auch nicht mehr viel, wenn wir da jetzt hingehen. Ich hab vom Meer genauso wenig wie von der Wüste. Wenn du kein bestimmtes Ziel hast... bist du dann dein ganzes Leben auf der Flucht?“ Warum sah sie ihn gar nicht an, wenn sie sprach? War sie unhöflich? Oder... Kurz wedelte er mit der Hand vor ihren Augen und fühlte sich dabei wie ein kleiner Junge, der das Rätsel seines Vaters nicht lösen konnte. War sie blind? Wundervoll! Ein blindes, hilfloses Mädchen... Klasse. Wirklich klasse. Ihre Frage würde er ihr später beantworten, wenn sie mehr Zeit dafür hatten. Jetzt musste es langsam voran gehen, sonst wären sie bald nicht mehr allein. “Ich glaub das kannst du selbst besser entscheiden als ich", wiederholte das Mädchen und Kyoushi nickte, ehe ihm einfiel, dass sie es gar nicht sehen konnte. Nun lächelte sie auch noch! “Gut, wenn ich schon mit dir mitkommen soll, dann will ich klarstellen, dass ich ganz gut allein zurecht komme. Du musst dich also nur um dich selbst kümmern, ja? Solltest du dich gar nicht entschieden können, dann gehen wir in die Berge.“ Na also! Sie konnte sich ja doch entscheiden. Aber was sollte dieser Spruch? War sie lebensmüde? Allein zurecht kommen würde sie wohl kaum. Woher wollte sie etwas zu Essen bekommen? Wie wollte sie Wege gehen, die sie nicht sehen konnte? Kyoushi war wirklich überfragt, was den Verstand dieses Kindes anging. "Die Berge also. Auf geht's. Ob es dir passt oder nicht, ich werde dich tragen. Zumindest bis wir weit genug weg sind. Ich habe nämlich wenig Lust darauf, deinen wütenden Eltern zu begegnen. Oder schlimmeren Leuten." Damit war es abgemacht und Kyoushi setzte sich das Mädchen auf den Rücken. Wenn sie da nicht bleiben wollte, würde er sie sich über die Schulter werfen wie einen nassen Sack. Hauptsache sie kämen endlich von hier fort. (tbc -> Das Gebirge) |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kyuuson Di 10 Mai 2011, 17:18 | |
| Als Miyu sprach merkte sie, dass Kyo gar nicht vorhatte, zu antworten. Entweder er interessierte sich nicht für das, was sie sagte, oder er hörte still und aufmerksam zu. Das konnte sie im Moment nicht einschätzen. So folgte eine Schweigepause und Miyu wusste nicht genau, was sie tun sollte. Sollte sie vielleicht doch versuchen, wieder zurück zu kommen? Das Ganze wäre tausendmal leichter, wenn Yuujou hier wäre. Doch alleine war es sehr schwer. Sie waren ein Team, aber vielleicht konnte man es ja auch so betrachten, dass es kein besseres 'Training' geben konnte. Immerhin hatte sie so gut wie keine Wahl. Miyu wartete. Wo hat er seine Stimme gelassen? wunderte sie sich, als Kyo dann doch etwas sagte. Einerseits gefiel ihr überhaupt nicht, was er sagte, aber auf der anderen Seite war es auch irgendwie lustig. Sie hasste es, getragen zu werden. Aber ihre Eltern? Natürlich würden sie sie suchen, aber sie waren ewig weit weg. Sie würden sie niemals finden. “Meine Eltern? Darüber musst du dir wirklich keine Sorgen machen.“ lachte sie, ehe sie wieder ernst wurde. Es war fast schon lächerlich zu glauben, ihre Eltern wären in der Lage, sie zu finden. Miyu versuchte, das Beste aus der Situation zu machen. Dass sie weg von ihren Eltern war, war ja gar nicht so schlimm für sie, wohl eher das Gegenteil. Sie glaubte nicht, dass ihr etwas passieren würde, also gab es nichts für sie zu befürchten. Kyo hob sie hoch und lief schließlich los. Miyu überlegte, ob sie sich die Mühe machen sollte, sich zu beschweren, doch Kyo machte den Eindruck, als würde er sich nicht beeindrucken lassen. Wenn er die Anstrengung wirklich auf sich nehmen wollte, sie den ganzen Weg zu tragen, war er selbst Schuld. Wenn er es so wollte. Aber bevor es richtig losgehen sollte, musste Miyu noch etwas erledigen. Sie kramte in ihrer Jackentasche und zog ein geblümtes Taschentuch hervor. Sie riss ein Stück davon ab und ließ es langsam und leise auf den Boden gleiten. Es war für Yuujou.
>OW: Gebirge |
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