Nach einigen Tagen hatten die beiden Utsukushis so manche Landesgrenzen überquert und befanden sich nun innerhalb Tsushi no Kunis. Taiki hatte so ziemlich darauf geachtet nicht mit dem Tempo zu übertreiben, sodass Chinatsu am Ende oder sogar noch während der Reise halbtot zur Seite umkippen würde. Bald dürften sie dann auch in Iwagakure no Sato eintreffen... Was sie dort machen würden? Nun, Taiki selbst wusste es noch nicht, aber warum nicht etwas Sightseeing? Vielleicht würde das ja sein Hirn etwas bereichern... Wobei, wenn er dies anstrebte, dann müsste er sich eher in eine Bibliothek wagen, wo er schon seit Urzeiten nicht mehr war. Er hatte auch lange nicht mehr geschrieben, dabei wollte er doch bald sein erstes Buch herausbringen. Die ersten drei Kapitel standen ja auch schon. Fehlte ihm nur noch der ganze Rest. "Lass uns eine kurze Pause machen, Chi. Wir sollten etwas essen.", Taiki hielt an und deutete auf den steinigen Boden. Das könnte da schön werden... Aber nun ja! Ein Indianer- äh... Ninja, kennt kein Schmerz! So setzte sich der Blauhaarige also hin und packte alles Nötige nebenbei aus, bevor er sich nach Sträuchern umschaute und eine kleine Schachtel Streichhölzer aus einer der Taschen holte. Nicht allzu lange hiernach, hatte der Kerl es zustande gebracht ein Feuer zu entfachen, wo sie sich die nächsten paar Stunden würden wärmen können. Es war nämlich schon recht dunkel und er konnte kaum etwas sehen. Um Chinatsu also nicht in Gefahr zu bringen, würden sie Rast machen. "Willst du etwas vom Kaninchen oder verzichtest du heute auf Fleisch, Chi?", fragte der Utsukushi und zog aus einem Ledersack ein erlegtes Kaninchen hervor. Es war ja nicht seine Art Tiere zu töten, aber... Er brauchte mal wieder richtiges Fleisch.
Chinatsu Utsukushi BW-Zerrupferin
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Es hatte gedauert. Es hatte wirklich lange gedauert und Chinatsu merkte, was für ein ungeduldiges Mädchen sie eigentlich war. Sie konnte die Wüste nicht leiden, sie war kräftezehrend und ließ einen manchmal Dinge sehen, die man eigentlich gar nicht sah. Aber wenn man ein oder zwei Schluck Wasser trank, ging das wieder in Ordnung… Brav war sie ihrem Retter gefolgt, schließlich wäre es eine Schande gewesen, es nicht zu tun. Außerdem war nur die Option ‚sterben‘ anderweitig übergeblieben und sie hatte einen recht ausgeprägten Überlebenswillen. Während der Rastpausen hatte sie improvisiert und sich aus überflüssigem Stoff, den sie aus Kleidung riss, und einer mehr als improvisierten Knochennadel eine kleine Tasche an den Kimono genäht, der immer noch ihr Lieblingskleidungsstück war. Und in dieser Tasche verwahrte sie nun den Brief, den sie von Taiki zurückverlangt hatte, sowie das geschenkte Kunai und die vier Haarnadeln. Chinatsu sammelte Schätze. „Einverstanden“, sagte sie leise und lächelnd auf seinen Vorschlag hin. Sie brauchte diese Trainingsreise wirklich dringend. Gegen Abend gingen ihr immer die Kräfte aus, aber sie schleppte sich immer weiter, auch wenn sie dabei eher aussah, wie ein altersschwaches Kamel. Kaum hatten sie gehalten, ließ sie sich auf den harten Boden fallen. Gleich durchströmte sie ein Gefühl der Erleichterung, gleichzeitig waren ihre Gliedmaßen nun furchtbar schwer. Sie wollte ihm helfen, das Feuer zu machen, aber sie war unbegabt und blieb aufgrund von akuter Schwäche einfach auf ihrem Platz sitzen. Doch Taiki machte das schon wirklich gut und hatte innerhalb weniger Minuten ein knisterndes Feuerchen entfacht. „Ich würde nie ‚nein‘ sagen – aber ich will das Kaninchen nicht essen… Das war so niedlich… Ich fasse nicht, dass du es umgebracht hast“, klagte sie in einem weinerlichen Tonfall. Man könnte doch notfalls Stöcker essen und darauf herumkauen, aber doch keine Kuschelhässchen!
Gast Gast
Thema: Re: Gebirge Di 23 Aug 2011, 19:37
"Ich fass es bloß, weil ich Hunger auf Fleisch hab.", sagte er die Schultern zuckend und nahm das kleine und flauschige Wesen aus, eher er dem Kaninchen dann auch noch das Fell - Wort wörtlich - über die Ohren zog und ein Stück Fleisch mit einem Kunai ausriss, um es dann an einen Stock aufzuspießen und dann über das knisternde Feuer zu braten. "Willst du wirklich keinen Hoppelhasen?", fragte Taiki vorsichtshalber noch einmal nach. Es schadete nie zweimal nachzufragen. Nie! Er musste ja wissen, ob er das Vieh doch noch teilen oder, ob er es mit Salz einreiben und aufbewaren sollte. Während er darüber nachdachte, ob er Chinatsu nicht doch ein Stück Fleisch aufzwingen sollte, kramte er weiteres Essen heraus und verteilte es auf einem kleinen Tuch. Er hatte keine Ahnung wo sie waren, aber es dauerte bestimmt nicht mehr allzu lange bis nach Iwagakure no Sato. "Na los.. Lass uns schnell etwas essen und dann schlafen.", schlug der Blauhaarige munter vor und holte nach einiger Zeit das Fleisch, was am Lagerfeuer war, damit er schauen, ob es schon durch war. Leider nicht... Taiki brauchte aber dringend wieder Fleisch. Sein Blick glitt erwartungsvoll zu Chinatsu.
[Crappy-Posting hat wieder angefangen... Gomen. >_>'']
Chinatsu Utsukushi BW-Zerrupferin
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„A-aber, aber, aber, ABER!“, stammelte Chinatsu, schlug schließlich die Hände vor den Mund und starrte nur entsetzt zu dem Kunai, das ihr Retter zückte, nur um es tief in das arme, kleine, flauschige Tierchen zu rammen, das allerdings sowieso schon steif in den Klammern des Todes hing – und das nicht seit eben. Ein weiteres Mal musste sie sich schließlich die Augen zuhalten und brachte nur noch wimmernde Töne von sich. Die Tatsache, dass die Innereien mit einem lauten Flatsch! auf den Boden platschten, ließ das Mädchen würgen. Irgendwann, als der Geruch, der sich zu allem Übel noch dazu mischte, stand sie auf und ging ein paar Schritte in einiger Entfernung auf und ab, damit sie sich nicht wirklich übergeben musste. Erst, als ihr Cousin es so weit geschafft hatte, das bisschen Fleisch auf einen Stock zu spießen, hatte sie sich ausreichend im Griff, um sich wieder neben ihn zu setzen, immer noch in einer verzweifelt-weinerlichen Stimmung. „Nein…, danke“, murmelte sie und starrte lieber angestrengt geradeaus, um nicht ihn, den Kuschelhäschenmörder, oder aber das Kuschelhäschenfleisch sehen zu müssen. Selbst nachdem er freundlicherweise noch Anderes hervorgeholt hatte, bestimmt die kümmerlichen Reste ihres Proviants, jedenfalls, wenn man das Aussehen und den Geruch wahrnahm, besserte sich ihre Laune nicht zwingend. Sie schüttelte auch einfach nur den Kopf, zog die Knie an und legte die Arme um die Beine. „Ich habe keinen Hunger“, maulte Chinatsu und vermied immer noch jeglichen Blickkontakt. Sklaventreiber, der einen durch Wüsten jeglicher Art jagte – okay, aber doch kein einfacher Kuschelhäschenmörder, der auch noch meinte, sie solle etwas von dem armen Tier essen! Je mehr er mit dem Fleisch herumhantierte, desto nülliger wurde sie auch und irgendwann warf sie ihm nur tödliche Blicke zu, mit der eindeutigen Botschaft, nie, aber wirklich nie wieder ein armes, wehrloses Tierchen zu töten.
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Thema: Re: Gebirge Do 17 Nov 2011, 22:26
Zwei Monate lang hatten Chinatsu und Taiki an dem Kaninchen genagt, wobei eigentlich nur Taiki das arme Tier aufgefressen hatte. Nun ja! Musste Chinatsu sich halt von Wurzeln und Trockenfutter ernähren; war ja nicht ungesund! "Sag mal, Chi... Wie wäre es, wenn wir unser Lager zusammenräumen, zurück nach Sunagakure no Sato gehen, heiraten und ich einfach die Clanherrschaft über meine Familie übernehme?", fragte Taiki und gestikulierte dementsprechend, "Du hättest alles, was du willst. Wir hätten außerdem auch unsere Ruhe und... Joah. Keine Ahnung.". Der Kerl gähnte, kratzte sich am Hinterkopf, gähnte erneut und ließ sich dann nach hinten fallen. Warum besaß Iwagakure no Sato eigentlich eine Farbe, die an... Nun ja... Scheiße erinnerte? Alle anderen Dörfer hatte nahezu epische Farben und Iwagakure... Nicht. Aber so war es nun einmal! Überhaupt... Wie kam Taiki gerade auf diesen Gedanken? Hab wohl zu viel Zeit in diesem Klima hier verbracht. Ich kann verstehen, warum Kumonin eine nahezu natürliche Abneigung gegen Iwanin hegen und pflegen., dachte er und tief in seinem Inneren regte sich etwas. Riku schlief tief und fest. Und das schon seit einiger Zeit! "Also.. Was hältst du davon?", fragte er, nachdem er sich geräuspert hatte. Seine Mutter würde ihn verprügeln, sollte sie ihn wieder in die Hände bekommen. Aber das war es ihm wert. Er wollte nicht mehr nach Iwagakure. Diese zwei Monate voller Leere hatten zu einer Selbsterkenntnis geführt und er hatte schon genug Buße für seine Taten getan! Das dachte er zumindest.
Chinatsu Utsukushi BW-Zerrupferin
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Nun, sie saßen da wirklich eine ganze Weile. Während Taiki eine außerordentliche Begabung darin entwickelte, kleine, plüschige Tierchen effektiv zu fangen, zu killen, zu zerlegen, zu grillen und dann aufzuessen, bestand Chis einzige Aktivität darin, sich mit einem treu-doofen Gesichtsausdruck Gedanken darüber zu machen, was ihr Bruder Len gerade tat, wobei sie nach einem Monat ungefähr das Gefühl beschlich, dass es ihm nicht allzu herausragend ging. Tief in ihrem Inneren schrieb sie eine Notiz an sich selbst, dass sie ihn irgendwann aufsuchen und in die Familie integrieren würde. Familie war gleichbedeutend mit der großartigen Zweiergespann, das Taiki und Chinatsu mittlerweile gebildet hatten! Taiki beschränkte sich auf Tiermord. Einmal im Monat, bei Vollmond, musste sich das Mädchen allerdings auf einen anderen Mord konzentrieren, damit sie ja nicht ihren geliebten Retter irgendwann töten musste. Der Tod war schon ein eigenartiger Geselle… Hatte ihr nur aufgetragen, dem Befehl zu folgen – und nun ließ er sich nicht mehr blicken! Als sie Taiki zum ersten Mal in ein Genjutsu gefesselt hatte, um ein Menschenleben auslöschen zu gehen, hatte sie sich ehrlich gefragt, ob sie nicht einfach aufhören dürfte. Und immer, wenn sie heulend und voller Blut zurückgekehrt war, hatte sie es sich sogar tief in ihrem Herzen gewünscht. Die Tatsache, dass ihr Retter die besonderen Umstände allerdings ignorierte, ließ sie auf ein gutes Ende ihrer eigenen Geschichte hoffen. Nun war es mal wieder ein ganz schöner Abend. Wie immer eigentlich. Denn welcher Abend war nicht schön, wenn sie ihn mit ihrem Retter verbringen durfte? Heute hatte sie sich einen Festschmaus gemacht. Ein zerbeulter, gestohlener Blecheimer wurde auf demselben Feuer erhitzt, wie das Kaninchen gegrillt, darin brodelten Grassamen und einzelne Wurzelstränge vor sich hin. Chinatsu fand es lecker. Aber wahrscheinlich fand sie alles lecker, weil sie den ganzen Tag fürchterlich Hunger hatte, vor allem, wenn sie mal wieder von einer Vollmondreise zurückkehrte (von der es erst zwei gegeben hatte). Da war sie immer ausgelaugt und erschöpft! Und könnte ein Mammut verdrücken, würde es die noch geben. Sie wurde hellhörig, als sie mit einem, ebenfalls gestohlenen, Löffel in der eigenartigen Brühe herumrührte, um zu prüfen, ob man es halbwegs essen konnte. Mit einem Lächeln wandte sie sich ihrem Retter zu und lauschte aufmerksam seinen Worten. Im Endeffekt legte sie nur fragend den Kopf schräg. „Das wäre… ähm… gut, nehme ich an“, antwortete sie und musste ein Gähnen unterdrücken, das aber sowieso von ihrem knurrenden Magen übertönt wurde. „Ich will keine Kritik am jetzigen Leben mit Taiki-sama üben, aber ich fände es wohl besser, alles zu haben, was ich will.“ Sie lächelte aufrichtig und fügte hinzu: „Aber ich bin glücklich, wenn Taiki-sama glücklich ist.“
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Thema: Re: Gebirge Do 17 Nov 2011, 23:28
Zwei Monate saßen sie da also fest... Die restliche Zeit waren sie unterwegs gewesen. Taikis Zeitgefühl war jedoch so grausam geworden, sodass er nicht mehr zu sagen vermochte wie viel Zeit denn nun insgesamt vergangen war. Sicherlich hatte alle die Suche nach ihnen aufgegeben. Sein Blick glitt unbewusst zu Chinatsu und wenig später ertappte sich der Blauhaarige dabei, wie er dachte, dass er das Leben seiner Cousine ruiniert habe. Aber... Wäre er nicht da gewesen, das es das Erdebeben beim Hi no Tera gegeben hatte, so man Chinatsu vielleicht nicht rechtzeitig gefunden. Nein. Daran wollte er nun auch nicht denken, zumal er in dem Moment ja lieber einen glatzköpfigen Mönchsjüngling gerettet hat, anstatt auf seine geliebte, nicht blutsverwandte Verwandte aufzupassen. Er wurde aus seiner düsteren Gedankenwelt gerissen, als der Magen der Besagten laut aufknurrte. "Ebenfalls.", meinte er schlicht und rang sich dazu durch aufzustehen und seine Sachen zusammenzupacken. Natürlich nur, nachdem er Chinatsus Sachen ebenfalls verstaut hatte. Irgendwie musste er gerade an die Cousine seiner Mutter denken, die Midori hieß. Sie war wohl mit einem Kerl, der den Namen Umeko trug, abgehauen. Seitdem, hatte ihm sein Vater erzählt, durfte der Pool bei ihnen im Garten nie wieder benutzt werden. Doch Taiki konnte sich nicht einmal an ein Pool erinnern. Kein Wunder... Dieser wurde einige Jahre nach dem Verschwinden seiner Cousine 2ten Grades zugeschüttet und der gesammte Garten wurde umgewühlt und neu gestaltet. Nun ja... Er erinnerte sich auch nicht daran, dass er als Dreijähriger mal dort hineingekippt und das mit Umeko-Bakterien verpestete Wasser in die Lungen bekommen hatte, was wohl als ein Grund angesehen wurde, warum der älteste Junge der jüngsten Generation wohl so war, wie er nun einmal war. "Willst du lieber in aller Ruhe reisen, oder doch lieber durchlaufen und höchstens drei kleine Pausen einlegen, damit wir so schnell wie möglich da sind und uns erneut auf die faule Haut legen können?", fragte Taiki der Blonden und versuchte aufmunternd zu lächeln. Das würde ihm Probleme einbringen... Er müsste sich erst einmal melden, damit man nicht denke, er sei eigentlich tot. Dann müsste er sich offiziell ummelden, um als Sunanin zu gelten und als Clanoberhaupt der Shimabashis angesehen werden zu können, wenn dies nach seinem Verschwinden denn noch möglich war. Ach! Ritsu würde ihn schon aus der Scheiße reden!
Chinatsu Utsukushi BW-Zerrupferin
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Während Taiki in seinen eigenen Gedanken zu ersaufen drohte und deswegen gedankenverloren vor sich her starrte – dabei wohl auch noch auf den letzten Stückchen des armen Kaninchens kaute! - , starrte Chinatsu zurück, nicht minder mit etwas beschäftigt. Dieses Mal war es aber eigentlich nur das stumme Anhimmeln voller Gedankenlosigkeit, das sie begleitete, seitdem sie zwischen den Trümmern eines alten, von einem Erdbeben erschütterten Tempels hervorgezogen worden war. Da war sie mittlerweile wirklich gut drin geworden. Aber wie könnte man nicht, wenn man so viel Übung hatte? Nun, eigentlich war es gar nicht gedankenlos, sie war nur äußerst stumm, da ihrem Retter gerade wohl nicht der Sinn nach Konversation stand, aber eigentlich bewunderte sie nur gerade die guten Ideen, die er immer hatte. Es war auch seine Idee gewesen, hierher zu gehen! Diese Reise hatte sie wirklich stark gemacht. Außerdem fand man sie in dieser schrecklichen Einöde nicht und sie hatte genügend Zeit, um sich mit dem Tod auseinander zu setzen, auch wenn sie dies meistens in einem Zwiegespräch mit sich selbst tat, wobei sie sich ausmalte, wie er wohl reagieren würde. Ehrlich gesagt war der Tod auch zu bewundern, mit seinem scharlachroten Skelettschlachtross. Wie hielt man so was am Leben und brachte es dann noch zum Laufen…? Sicherlich hatte es auf irgendeinem Umweg mit ihrem Retter zu tun. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Alle positiven Aspekte des Lebens mussten zwingend auf irgendeine Weise mit ihrem Retter verknüpft sein, sonst würde alles keinen Sinn ergeben. „Es freut mich, wenn Taiki-sama meine Meinung teilt“, erwiderte Chinatsu zutiefst berührt und sprang hastig auf – warf dabei sogar den Blecheimer um, sodass sich die eigentlich ungenießbare Plörre auf dem steinigen Boden verteilte – , damit sie ihrem Cousin-Bruder dabei helfen konnte, die Sachen fachgerecht zu verschnüren und für die Reise tauglich zu machen. Es dauerte nicht lang. Sie besaßen ja auch nicht sonderlich viel. Das Meiste hatten sie sich zusammengesucht – aus ‚zurückgelassenem‘ Gepäck, vernachlässigten Taschen und offen stehenden Häusern. (Jedes offene Fenster ist eine offene Tür!) Da sie aber verantwortungsvolle Gesetzlose waren, hatten sie nie mehr genommen, als sie wirklich benötigten! Chinatsu war ja sowieso einfach zufrieden zu stellen und demnach kam nicht wirklich viel zusammen. Glück, denn sonst hätte es ihre Abreise nur verzögert und sie hätten es schwerer, schnell vom Fleck zu kommen. „Taiki-samas Wunsch ist mein Wunsch. Du möchtest doch ganz bestimmt schnell zurück zuhause in Sunagakure no Sato sein, oder etwa nicht? Taiki-sama genießt es, auf der faulen Haut zu liegen.“ Sie lächelte aufrichtig zurück und nahm sich fest vor, keinen Mucks von sich zu geben, wenn sie während der Reise müde wurde.
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Thema: Re: Gebirge Fr 18 Nov 2011, 00:10
"Du hast doch schon oft genug zu hören bekommen, dass du mich duzen sollst, Chi.", meinte Taiki leicht säuerlich und schnürrte das letzte bisschen Gepäck zusammen. Mit einem leicht verwirrten Gesichtsausdruck, verschaffte er sich ein Bild über all dem Kram, was er würde tragen müssen. Er würde Chinatsu keinen Finger rühren lassen, was das Tragen von Gepäck anging, aber irgendwie war er der Blonden ja schon dankbar, dass sie doch so sehr an ihm hing, sodass sie auch hier seinen Wünschen nachgab. Eine schnelle Reise würde dies also nicht werden. So hätte er dann genug Zeit, um sich die nahezu perfekte Lügengeschichte auszudenken. "Ich kann es kaum erwarte in Sunagakure anzukommen.", log er sich schon mal warm und schulterte die ersten Sachen um, "Aber ich schätze mal, dass wir dieses Mal auch etwas mehr Zeit brauchen dürfen. Immerhin sind wir immer umhergehetzt, da ist es auch in Ordnung, wenn wir mal ein etwas gemütlicheres Tempo draufhaben.". Irgendwie hatte er es geschafft sich alles an den rücken zu binden, ohne dass auch nur irgendetwas für Chinatsu übrib blieb. Nun ja! Sie besaß ja immer noch das Kunai, was er ihr geschenkt hatte, also durfte sie doch etwas tragen. Er fragte sich kurz, ob er das nicht auch an sich nehmen solle, doch dann dachte er kurz an irgendwelche Momente, in denen sie die Waffe gut gebrauchen könnte. "Sag mal, Chi. Wenn du auch nach Konohagakure willst, dann können wir das ja ebenfalls machen.", kam es mit einem Mal von dem Utsukushi. Er hoffte es ja nicht, damit er dem bzw. nun der Hokage nicht unter die Augen treten müsse, aber wenn Chinatsu nach Konohagakure reisen wollte, dann würde er ihr den Wunsch erfüllen. Wie wurden sie zu Akademiezeiten nochmal genannt? Das "Bakaduo" mit dem Zusatz an Yuna und Dai. Gewaltsam waren sie nicht gewesen, aber reichlich Prügel hatte Taiki zu Kindertagen allemal bezogen und verteilt, das musste man dem sonst so (pseudo)sentimentalen Nichtsnutz lassen.
Chinatsu Utsukushi BW-Zerrupferin
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„D-das ist nicht leicht für mich“, rechtfertigte sich Chinatsu mit mühsam beherrschter Stimme. Sie hatte sich, zugegeben, über Taikis Tonfall erschrocken und senkte nun schuldbewusst den Blick. Es war nur… wieso tat sie das? Sie wusste es ja selbst nicht genau – aber es war wie ein Zwang und… und sie fand, dass es sich richtig anhörte. Warum nur teilte er ihre Meinung nicht auch in diesem Punkt, wenn er nicht schon auch gut fand, dass sie zurück nach Sunagakure gingen? Es war zum Heulen! Aber sie wusste, dass ihr Retter es nicht gern hatte, wenn sie weinte. Er wirkte dann auch leidend, als würde er sich daran erinnern, was ihm alles so abging, weil er sein gesamtes Leben für sie geopfert hatte. Chinatsus Weltbild änderte sich durch diese Erkenntnis nicht großartig, aber sie befand, dass sie ihn fortan noch mit mehr Bewunderung ansehen sollte. Taiki gab doch ein gutes Bild von einem Messias ab, oder etwa nicht? Kurz überprüfte sie das wenige Zeug, das sie sich über die Tage und Wochen zusammengesammelt hatte, prüfte mit einem lockeren Schlag aus dem Handgelenk, ob auch nichts aus der Halterung fiel und befand Taiki somit für abfahrtstauglich. Erst nachdem sie dieser Pflicht nachgegangen war, war Chinatsu wieder dazu bereit, ein Gespräch aufzunehmen, das ihr Cousin-Bruder begonnen hatte. „Oh! Ich hätte gerne Hähnchen“, sagte sie darauf – sprich: Sie freute sich auch auf Sunagakure. Dort gäbe es bestimmt Hähnchen, wenn sie jemandem darum bat. R-Ritsu zum Beispiel! Das Mädchen war sehr nett gewesen. Sie würde möglicherweise dafür sorgen können, dass sie Hähnchen essen konnte. Darauf freute sie sich am meisten. „Das ist okay. Wir gehen, solange Taiki-sama mit dem schweren Gepäck vorankommt“, sagte das Mädchen und war sehr von sich und dieser Aussage überzeugt. Es wäre unsinnig, würde er sich weiter schleppen und sie selbst – naja. Sie war nicht der Mensch, der Rucksäcke über Meilen trug. Da hatte er ja schon unbewusst Recht gehabt, dass das Kunai wirklich ausreichte. Ob er wohl noch die Haarnadeln und Lens Brief für sie bunkerte? Sie hatte das alles schon lange nicht mehr gesehen, aber auch nie danach gefragt. „Konoha?“, hakte Chinatsu schließlich verwirrt nach, als Taiki erneut ein Gespräch aufgriff. Wollte er denn nicht eben noch nach Sunagakure? Was sollte sie denn bitte in Konoha, wenn ihr Retter in Sunagakure war! In Konoha wohnte zwar Suki, die sie unbedingt wieder sehen wollte, aber sonst? Es gab nichts, was sie sonst noch an diesen Ort band. Sie wollte lieber bei Taiki bleiben. „In Suna ist es warm“, meinte sie schließlich ausweichend und hoffte, er würde es als Argument auffassen, um lieber dorthin zu gehen.
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Thema: Re: Gebirge Fr 18 Nov 2011, 01:05
Zufrieden damit, dass sie sich ihm wieder anpasste, machte Taiki einen Schritt vorwärts, um auszutesten, ob ihn das ganze Zeug, was er nun auf dem Rücken trug, nicht aus dem Gleichgewicht bringen würde. Es geschah nichts, weshalb er einfach mal getrost weiterging, nachdem er sich kurz nach Chinatsu umschaute. "Lass uns losgehen. Wir haben noch die ganze Nacht vor uns.", sagte er grinsend und trottete einfach weiter einen unsichtbaren Pfad entlang. Er hätte nicht so harsch mit ihr umgehen sollen, aber anders schien sie nicht auf ihn zu hören. Früher hätte sie ihm wohl einen Tritt verpasst oder ihn zumindest verbal verprügelt. Gab es vielleicht eine Möglichkeit, dass Chinatsus Erinnerungen mit einem weiteren Schicksalsschlag oder einer Katastrophe zurückkamen? Der Kerl schüttelte seinen Schädel wohl zum tausendsten Mal an diesem Tag und dem folgte auch - wie sonst immer - ein Seufzer. Wenn er gerade wohl keine Dämlichkeiten aussprach, dann dachte er diese wohl. Was für ein Idiot. Und zwar Wort wörtlich. "In Suna kann man außerdem immer Eis essen. Eigentlich könnten wir uns dann ausschließlich davon ernähren, auch wenn wir dann wieder jeden einzelnen Tag trainieren müssten.", brabbelte der Utsukushi einfach vor sich hin. Training. Etwas, was er vorher eisern jeden einzeln Tag praktizierte und nun vollkommen vernachlässigte. Chinatsu hatte Recht. Er hatte es nun anscheinend lieber, wenn er einfach nur irgendwo herumlag, las und nichts anderes als das tat. Vielleicht drehte er sich auch noch etwas herum oder suchte nach etwas Essbarem. Mehr aber nicht, wenn ihn die faule Laune packte. Kein Wunder, dass Riku das mitm EInreden nach einiger Zeit aufgegeben hatte und nun auch lieber vor sich hinschlief. Schlafen hält die Leute jung! "Hey! Was ist das Erste, was du tun wirst, wenn du wieder die Möglichkeit hast, alles zu tun, was du willst, Chi?", er musste sich seine Langeweile einfach vertreiben. Entweder das, oder er nahm sich eine der geklauten Kippen, die er in seiner ausgeleierten Hosentasche bunkerte, und rauchte eine nach der anderen weg.
Chinatsu Utsukushi BW-Zerrupferin
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Chinatsu beugte sich leicht seitlich, damit sie sehen konnte, ob sich etwas von ihrem spärlichen Gepäck, festgeschnürt auf Taikis Rücken, löste, aber alles hielt, war niet- und nagelfest. Zufrieden mit dieser Diagnose lächelte das Mädchen und beeilte sich, zu ihrem Retter aufzuschließen, kaum, dass er die neue Reise begann. Es ging nicht, dass sie hinter ihm zurückfiel. Lieber an seiner Seite laufen. Dann konnte man sich unterhalten und das Alles wäre nur halb so langweilig und öde, wie Wandern normalerweise eben war. Es war ihr dabei egal, dass sich die Sonne bereits gefährlich dem Horizont näherte und bald kein Lichtlein mehr durch diese Einöde fiel. Aber gleichzeitig war der Himmel auch hoffnungsgebend klar, sodass sie darauf wettete, dass man sich an Sternen orientieren könnte. Der Mond spendete ja auch immer ein wenig Licht. Dass es möglicherweise gefährliche Raubtiere gab, die des Nachts ihren Unterschlupf verließen, daran dachte sie schon lange nicht mehr. Zu oft hatte sie schon unter freiem Himmel schlafen müssen. Sie schwieg, da Taiki auch schwieg. Ein Grund, warum sie nicht oft irgendwelche philosophischen Gespräche führten, war, dass sie noch immer nicht all ihre Erinnerungen zurückbekommen hatte. Es arbeitete sich so langsam vor. Sie erinnerte sich an Len. Wie er einfach in der Nacht verschwunden war. Wie Yuuka sie gefunden hatte. Wie sie zum ersten Mal zu den Utsukushis gekommen war – und an Taiki! Aber die neusten Eindrücke, nämlich, dass er ihr Retter war, überlagerten noch alles Andere. Außerdem war sie so verwirrt! Von allem. Fast jede Minute. Chinatsu fühlte sich oft hilflos, wenn sie mit der Welt konfrontiert wurde. So überließ sie es meist ihrem Cousin-Bruder, ein Gespräch anzuknüpfen und oft, genau wie in diesem Moment, schlug ihr Herz aufgeregt höher, weil sie es einfach mochte, nicht nur mit sich selbst zu sprechen. „Tatsächlich? Bestimmt, weil es dort so warm ist. Aber ich mag die Vorstellung“, sagte sie vergnügt. Der Gedanke an Eis verunsicherte sie nicht, deswegen, und weil es verdammt lecker war, mochte sie es auch so gern. Am liebsten würde sie sich tatsächlich nur von Eis ernähren, aber da man dort ganz sicher Mangelerscheinungen bekommen würde, was Vitamine und andere komische Dinge, die Chinatsu nicht sehen konnte, anging, war es schon gar nicht mehr großartig. Auch die Aussicht auf ein Leben voller Training war nicht gerade prickelnd. Sie war körperlich nicht gerade die Stärkste und allein die ganzen Wanderungen verlangten ihr meist bereits alles ab, was sie besaß. Nach diesen zwei Monaten Ruhelosigkeit sehnte sie sich wirklich nach einem gemütlichen Plätzchen, an dem sie eine Weile verweilen durfte. „Das erste, was ich tue, wenn ich die Möglichkeit habe, alles zu tun, was ich will, ist ein Bad zu nehmen… Und dann möchte ich schlafen. Ganz lang. Und dann Hühnchen und Eis essen. Darf ich noch etwas sagen, oder ist das zu viel? Ich möchte auch Suki sehen.“ Chinatsu hielt kurz inne und sah dann forschend zu ihrem Retter auf. „Und was möchtest du tun?“
Gast Gast
Thema: Re: Gebirge Sa 19 Nov 2011, 14:39
Er legte seinen Kopf leicht schief, musste den jedoch gleich wieder gerade biegen, da der Griff einer Pfanne sich bei der vorigen Haltung bloß in sein Geischt bohren würde. "Das hört sich alles vernünftig an.", kommentierte er die Pläne seiner Cousine kurz. Da hatte er den Teil mit seiner Mutter aber noch nicht gehört. Als dieser nämlich kam, musste Taiki sich dazu zwingen einfach ganz normal weiterzugehen und nicht zu stoppen. Natürlich wollte Chinatsu Suki wiedersehen. Immerhin hatte die Alte die Blonde all die Jahre immer bevorzugt und verhätschelt, während er von der Rothaarigen immer zum Trainieren und Lernen gezwungen wurde. Im Gegenzug hatte seine Tante Yuuka ihn jedoch als Lieblingskind der Utsukushis gehabt, weshalb er bei ihr immer mit allem weggekommen war. Lediglich sein Vater hatte da immer die Mitte bei allen Kindern behalten können. Aber... Nun ja. Naoki galt zwischen so manchen als leicht hirntot, weil er die Frau geheiratet hatte, die er nun ertrug, und weil er seine Schwester mit bei sich hatte einziehen lassen. Die meisten Leute heutzutage wollten die Familie anscheinend immer loswerden. Kaum zu glauben, eigentlich. Taiki seufzte und blickte dann zu Chinatsu, während er endlich wieder etwas sagte: "Ich bin mir sicher, dass Kaa-san sich freuen wird dich zu sehen. Und du fragst, was ich machen will? Mich ausruhen natürlich! Ich will mich endlich mal irgendwo hinsetzten oder -legen können, ohne dass ich mir Sorgen darum machen muss, dass hinter irgendeiner Ecke Räuber oder irgendwelche wilden Tiere sind, die uns Schaden zufügen könnten.". Irgendwie wollte der Himmerl wohl nicht so recht dunkel werden, dabei hatten Taiki und Chinatsu mittlerweile schon einen kleinen Teil des Weges, welches sich durch das Gebirge Tsushi no Kunis erstreckte, schon hinter sich. Das ging auch gerade nur so schnell voran, weil sie den Weg mittlerweile auch in- und auswendig kannten. Wenn sie das Tempo beibehielten und schließlich dann doch nicht so viele Pausen einlegten, sowie er sich das eigentlich durchdacht hatte, so wären sie dann vielleicht früher in Sunga, als er es sich eigentlich erhofft hatte.
Chinatsu Utsukushi BW-Zerrupferin
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Chinatsu verkniff sich ein viel zu kindliches Kichern, das ihr beinah aus der Kehle entwichen wäre, als sie so gesehen hatte, wie die Pfanne gefährlich nah an die Wange ihres Rettern gekommen war. Das sah einfach nur komisch aus! Aber wie gesagt, sie konnte sich beherrschen und schmunzelte deswegen nur ein wenig vor sich her. „Der Meinung bin ich auch. Sonst hätte ich es nicht gesagt, oder?“, warf sie ein, was ihr gerade durch den Kopf geschossen war. Manchmal bereute sie schon kurz, nachdem sie etwas geäußert hatte, es gesagt zu haben. Das kam ihr gerade viel zu frech vor… Was wäre, wenn ihr Retter dadurch abgeschreckt würde? Er war ja sogar schon böse, wenn sie ihn nicht duzte! Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was wohlmöglich passieren könnte, würde sie mal etwas tun, was ihn wirklich zur Weißglut trieb. Würde er sie wohl zurücklassen? Das… das wäre schrecklich und total grausam! Das Mädchen schüttelte den Kopf, um diese lästigen, sie immer wie gehässige Geister verfolgenden, Gedanken abschütteln zu können und sich stattdessen auf den Weg zu konzentrieren, während Taiki wohl selbst seinen eigenen Gedanken nachhing. Mit dem Blick fest auf den Boden gerichtet, folgte sie dem Gebirgspfad immer weiter, bis er zu schmal wurde, als dass sie weiterhin neben ihrem Cousin-Bruder laufen konnte. Deswegen lief sie notgedrungen hinter ihm und war eigentlich ganz froh. Wenn sie stolperte, könnte sie ihn nämlich anschupsen – und die Schlucht war viel zu tief, als dass irgendein dahergelaufener Mensch außerordentlich oft dort hinunter fallen sollte. „Ja? Da bin ich aber froh“, erwiderte Chinatsu erleichtert. Sie hatte sich schon viel zu oft ausgemalt, dass die Mutter ihres über alles stehendem Retter sie möglicherweise nicht ausstehen konnte! Bisher kannte sie nur ein einziges Bild, ein blasses aus ihrer Erinnerung als Drei- oder Vierjährige, von Suki. Damals war sie eine herausragend hübsche Frau gewesen! Und Taiki hatte sich hinter ihr versteckt. Eigentlich hatte sie einen positiven Eindruck von der Rothaarigen – allerdings war da noch das Detail der gefährlich aussehenden Bratpfanne in ihrer Hand. Deswegen war sie hin- und hergerissen, was die Frau anging. Vielleicht auch, weil sie in ihren Gedanken wirklich immer mit dem Gedanken spielte, ihren Retter zu heiraten, um ihn so möglichst für immer an sich zu binden! Waren Schwiegermütter nicht immer Hexen? „Nach einer so langen Reise ist es bestimmt entspannend, sich einfach irgendwo hinzulegen…“, sinnierte sie. „Eine Hängematte… Viel Eis… Wie früher immer!“ Der Weg verbreiterte sich wieder ein Stück und Chinatsu wagte es erneut, neben ihm herzulaufen. Sich bei einem Gespräch anzusehen war ja auch ganz nett.
Gast Gast
Thema: Re: Gebirge So 20 Nov 2011, 00:28
"Hm. ~ Ich frage mich aber, ob wir da eine Hängematte haben, die groß genug ist? Bei der alten im Garten des Hauses in Konoha lagen wir immer zusammen drin, ohne dass diese abgerissen ist oder sonst was getan hat, was aussagte, dass wir zwei zu schwer für das Ding wären.", Taiki erinnerte sich gerne an die Momente mit der Hängematte. Oh ja! Die Hängematte im Garten der Utsukushis hatte ihm schon viele schöne Momente beschert! Da war dieses eine Mal, wo er Dai da hinuntergeworfen hatte und der Kerl hatte es tatsächlich geschafft sich etwas zu brechen! Es war kein schöner Moment, aber das sagte doch aus, dass der, welcher die Hängematte unter seine Gewalt bringen konnte, macht besaß, oder? Entweder das, oder Dai war einfach ein Weichei. Nun ja, beides. Dann waren da noch die Abende gewesen, in denen Taiki mit Yuna und Chinatsu draußen - in der Hängematte - übernachtet hatte. Oder die Abende, in denen Taiki zu spät nach Hause gekommen war und seine Mutter jede Tür und jedes Fenster verriegelt hatte, damit er nicht ins Haus gehen konnte. Da hatte sie Hängematte, treu wie sie war, als Bett gedient. Zwar hatte der Utsukushi danach eine fette Erkältung, aber er hatte immerhin ein Bett gehabt! Das konnten nicht viele von sich behaupten! "Wir könnten Tag und Nacht in der Hängematte herumliegen und nichts anderes als das tun. Stell dir das mal vor, Chi.", murmelte er dann und in seinen Augen lag das Glitzern seiner kindlichen Vorfreude gegenüber seiner Vorstellungen. Er wollte sich gerade zur Seite drehen, um sie vollkommen begeistert von seiner Lebensplanung anzuschauen, da bemerkte er, dass er eine karge Steinwand anstarrte - nicht seine geliebte Chinatsu. Die war der Enge des Weges wohl gewichen und trottee un hinter ihm her. "Und du wirst nie wieder hinter mir hergehen müssen, sondern neben mir liegen. Dann müsste ich mich auch nie wieder nach dir umdrehen, sondern hätte dich gleich bei mir.", sagte er laut denkend und nickte dabei. Er müsste dann nicht ständig darauf achten, dass ihr etwas Schlimmes geschah. Dieser Gedanke war zwar ebenso absurd wie die anderen zuvor, aber irgendwie verschaffte er dem Blauhaarigen etwas Frieden.
Chinatsu Utsukushi BW-Zerrupferin
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Chinatsu ließ sich die Frage ihres Retters einmal gut durch den Kopf gehen. Wahrscheinlich sogar mehr als nur einmal und alle Male tat sie es außerordentlich gründlich. Schlussendlich kam sie, nachdem sie den Kopf nachdenklich hin und her gewogen hatte, zu dem Ergebnis: „Wenn wir geheiratet haben und du den Clan übernommen hast – dann können wir tun und lassen, was wir wollen. Warum sollten wir uns dann nicht eine solche Hängematte kaufen können?" Zugegeben, in ihrem Kopf hatte es ziemlich lange rattern müssen, bis sie auf diese gut gewählte, rhetorische Frage gekommen war, aber immerhin war sie ihr aufgegangen. Lieber später, als nie. Außerdem war sie damit beschäftigt gewesen, in ihrer spärlich bestückten Erinnerungstruhe herumzuwühlen, ob sie sich denn selbst an diese Ereignisse erinnern konnte. Oft hatte Taiki ihr irgendetwas erzählt, und sie fühlte sich, als würde sie es wirklich irgendwoher kennen – aber es war viel mehr das Gefühl, das man hatte, wenn man sich an einen Film erinnerte, den man vor langer Zeit mal gesehen hatte, nicht so wie die Erinnerungen, die sie an Len und die erste Begegnung mit der Utsukushi-Sippe hatte. Eigentlich deprimierten diese Zustände das Mädchen nur fürchterlich, aber Taiki schwärmte gern von der Vergangenheit, also hörte sie ihm brav zu und lächelte für ihn. Manchmal waren die Geschichten aber auch viel zu schön, als dass man lange darüber betrübt sein konnte, dass man sich nicht aus eigener Kraft erinnerte. Es war ja schon fast wie eine wirkliche Erinnerung! Sie sog immerhin jedes Wort, das ihr Retter sprach, in sich auf und hielt es dann fest, als wäre es der größte Schatz auf Erden. Es gab nichts Schöneres für sie. Die Geschichte über die Hängematte mochte sie genauso gern. Es klang doch gut, oder etwa nicht? Allerdings trauerte sie dieser nicht erlebten Zeit hinterher, an die sie sich nicht bewusst erinnern konnte. Es kam Chinatsu manchmal so vor, als wären ihr Retter und sie sich so fern, wie noch nie in ihrem Leben zuvor. Die junge Kunoichi spitzte die Ohren, kaum, dass er wieder zu sprechen begann. Es wäre ein großer Verlust, auch nur ein Wort zu verpassen, nur weil er nicht direkt ihr zugewandt sprach. Ein Glück, dass heute kein allzu lauter und starker Wind durch die Felsschluchten des Gebirges zischte, sonst hätte sie wohl kaum diese zwei Sätze verstanden, die er geäußert hatte. Mindestens genauso begeistert rief sie ihm zu: „Die Vorstellung ist wunderbar!“ Und das war sie auch. Noch nie hatte eine Aussicht auf einen nicht allzu fernen Tag so viel Freude bereitet und sie wollte nur noch so schnell wie möglich dieses Ziel erreichen. Rasten, das konnte sie auch noch, wenn sie tot war – oder in der Hängematte lag. „Das klingt auch gut“, pflichtete Chinatsu ihm eifrig nickend bei. „aber wie kommen wir dann an unser Eis?“ Eine sehr fundamentale Frage, die es unbedingt zu klären galt.
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Thema: Re: Gebirge So 20 Nov 2011, 01:05
"Wir lassen es uns bringen natürlich! Entweder das, oder die Hängematte ist in der Nähe der Küche, wo wir immer in der Nähe des Kühlfaches vom Kühlschrank wären.", der Kerl seufzte und dachte dann aber ein Stück weiter. Diese Vorstellungen waren ja schön und gut, aber sie waren eben so gut wie unerreichbar, denn wenn er erst einmal der Oberhaupt des Clans wäre, so müsste er jeden Tag einen Berg an Verpflichtungen und Aufgaben abarbeiten. Dann waren da noch die Missionen, die er machen müsste, würde er sich von Konohagakure auf Sunagakure no Sato ummelden. Außerdem wäre da noch der Teil mit der Hochzeit. Natürlich wusste Taiki, dass Chinatsu sich womöglich nicht daran erinnerte, aber als sie noch Kinder waren, hatte er ihr versprochen, dass er sie heiraten und so ein Leben lang bei ihr bleiben werde. Selbst, wenn er dann zwischendurch mit vielen Frauen was gehabt hatte und sogar auch eine Freundin, an welcher er ziemlich gehangen hatte, so hatte er das doch stets im Hinterkopf behalten. Nicht als einen Notfallplan, sondern als ein Versprechen halt. Die Dinger müssen eingehalten werden! Und er mochte Chi schon immer. Es ist gut jemanden zu heiraten, den man mag. Das meint zumindest sein Vater immer. Doch bei einer Hochzeit mit Chinatsu wären da zwei Probleme: Ersteres, wären die Reaktionen von den Verwandten. Ein Einfaches "Oh, das war doch schon klar!" würde es nicht geben, da beide wie Geschwister aufgewachsen sind und für so manchen gilt dies - trotz der fehlenden Blutsverwandtschaft - schon als Inzest. Das zweite Problem wäre dann der Punkt mit der Hochzeitsnacht und den Nachkommen sowohl des Shimabashi-, als auch des Utsukushiclans, da Taiki die Voraussetzungen für das Vererben beider Kekkei Genkais besitzt, auch wenn nur eines aktiviert wurde. Biologisch gesehen, würde man von ihm also viel erwarten, sollte seiner Schwester was passieren, sodass sie keine Kinder mehr bekommen könnte. Außerdem wollte er sich Chinatsu nicht aufdrängen. Die sollte wen heiraten, den sie wirklich liebte und für sie war er nun einmal - leider - nur der große Bruder. Wenn sie heiratete, gab es dann wohl keinen Spaß im Bett - um es mal so zu sagen -, was dazu führen würde, dass er dann wohl fremgehen und die Blonde so verletzen würde. Genau das wollte er nicht. Das konnte irgendeiner anderen Frau mit ihm passieren, aber nicht der Utsukushi! Wo er gerade schon dabei war... Er hatte das letzte Mal vor Monaten mit einr Frau geschlafen! Verdammt, das war wohl ein neuer Rekord! Aber das interessierte gerade auch nicht weiter...! "Sag mal.. Würdest du mich echt heiraten?", fragte Taiki nach abruptem Stoppen und einer schnellen Drehung, damit Chinatsu nicht gegen ihn knallte und womöglich noch die Schlucht hinunterpurzelte.
Chinatsu Utsukushi BW-Zerrupferin
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Das leuchtete ein, wie sie fand. Wenn ihr Retter wirklich das Oberhaupt dieses ziemlich religiösen Clans übernehmen würde, der zwar unheimliche, merkwürdige Sitten und Rituale hatte, an die sie sich sicher erst einmal eine ganze Zeit lang gewöhnen musste, dann würde es sicher kein Problem geben, dass irgendwer sich dagegen sträubte, ihnen das Eis an die Hängematte zu liefern. Oder wenn die Hängematte in der Nähe der Küche wäre, würde es sicher auch nicht viel ausmachen, ab und an mal aufzustehen. Wäre es nur nicht so warm in Sunagakure! Dann könnte man gleich einen ganzen Stapel von Eis mit in die Hängematte nehmen, sodass man nicht so oft aufstehen musste. Aber vielleicht konnte man den Kühlschrank auch im Garten, oder wo man die Hängematte auch immer aufhängen mochte, aufstellen, sodass man sich nur ein wenig verrenken musste, um an das Eisfach zu kommen… Sie versank so weit in die Möglichkeiten, wie man am besten die ganze Zeit in der Hängematte liegen konnte, ohne aufstehen zu müssen, um an Eis zu kommen, dass sie gar nicht wirklich wahrnahm, dass sie wieder eine ganze Weile schweigend hintereinander weg liefen. Sie waren bestimmt schon ein ganzes Stück vorangekommen, als Chinatsu Taiki kurzzeitig fragte, was ihr gerade durch den Kopf gegeistert war. „Ist man so was wie ein König, wenn man Clanoberhaupt ist?“ Das kam dem doch nahe, wenn man sich Eis bringen lassen konnte, oder? Sie fand die Frage wichtig. Denn welches Mädchen träumte nicht davon, einen Prinzen oder wahlweise auch einen König heiraten zu können? Das war ja fast, wie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn ihr Retter tatsächlich so großartig war – was er natürlich war, aber der Rest sei mal so dahingestellt. Noch einmal gingen sie weiter. Taiki war gerade nicht sonderlich gesprächig, sondern schien vollkommen in Gedanken vertieft. Aber das kam öfter vor, er musste in letzter Zeit viel nachdenken. Außerdem war das schon okay, denn ihre Gespräche liefen meist eher schleppend ab, sodass man eine wirkliche Konversation nur dann wirklich betreiben konnte, wenn man sich dutzend Mal überlegt hatte, ob das Thema Anklang beim Anderen finden würde. Zumindest war das bei ihr so. Sie wagte es nicht, irgendwelche total banalen Dinge anzusprechen, in der Angst, er würde sie ignorieren und nicht antworten. Das wäre schrecklich! Das Stehenbleiben kam ein bisschen plötzlich, aber zumindest drehte er sich um. Sie blieb eine Handbreit vor ihm Stehen und starrte angestrengt nach oben, trat einen Schritt zurück, damit sie ihn wieder besser sehen konnte und konnte hinter ihm sehen, wie die Sonne einen letzten Strahl an die Erde verschenkte und sich schließlich gänzlich verabschiedete. Es blieben nur orange Schlieren, die von ihrer einstigen Anwesenheit zeugten. „Natürlich würde ich Taiki-sama heiraten. Ich wollte Taiki-sama schon heiraten, da habe ich ihn gerade zum ersten Mal gesehen, als Mama Yuuka mich nach Konoha mitgenommen hat.“ Sie lächelte aufrichtig. „Klein-Chinatsu hat schon immer an Liebe auf den ersten Blick geglaubt.“ Das Mädchen sah über seine Schulter hinweg und sagte: „Achtung, zum Sprung ansetzender Berglöwe.“
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Thema: Re: Gebirge So 20 Nov 2011, 19:41
Der Kerl lachte kurz auf und schüttelte dann den Kopf. "Ein König ist man sicher nicht, selbst wenn man dann von den meisten Leuten wie einer behandelt wird. Vor allem werde ich es als Clanoberhaupt schwer haben, sollte ich einer werden." , sagte Taiki und wuschelte Chinatsu kurz durch die Haare, "Immerhin hatte der Clan bisher nur Frauen in der Position des Oberhauptes. Mein Urgroßvater ist da die erste Ausnahme.". Das kam aber auch nur so, weil die meisten Leute der Shimabashis meistens auch eine Tochter als Erstgeborene hatten. Nur selten kam ein Junge als erster oder, dass überhaupt mal ein Sohn geboren wurde, galt schon beinahe als Wunder. Als ihre Antwort auf seine plötzliche Frage kam, brachte er zuerst nur ein Schmunzeln über die Lippen. Sie war wirklich ein braves Kind und er würde womöglich daran Schuld sein, dass sie dann in den folgenden Jahren leiden würde. Ach, er war so ein Emo. "Berglöwe?", fragte er leicht verdattert, wo er doch jetzt eigentlich etwas auf ihre Antwort erwiedern wollte, doch da hörte er schon das Aufknurren eines beschissenen, übergroßen Katzenfies und sein Schädel wandte sich automatisch zur Geräuschequelle hinüber. Er sah noch, wie ein Berglöwe sich beim Abspringen auf seinen Hinterpfoten abstützte, um ihnen entgegenzuspringen, als er sich auch schon vorneüber kippen ließ, Chinatsu mit sich reißend und die ganze Last auf seinem Rücken abwerfend. Das Ergebnis des Ganzen war folgendes: Alle Vorräte kippten die Schlucht hinüber, während Chinatsu unter dem Gewicht des Utsukushis begraben wurde und der Löwe über beiden hinwegsprang, um einem Kleinkindgroßen Hasenähnlichen Tier hinterher zu laufen. Mit einem Auge zuckend, setzte Taiki sich auf und ließ einen frustrierten Schrei ertönen. Da hatte das blöde Tier schon zwei Menschen vor sich und dann jagte es einem anderen Fellknäul nach! Und die Vorräte...! Taiki setzte seine Cousine auf und seufzte, eher er sich über dem Rand der Schlucht beugte und hinunterschaute. Wenn im Sturzflug noch etwas von den Vorräten übrig gewesen war, so lag nun bestimmt alles zerfetzt dort unten am Fuße des Gebirges. Nun würde es also heißen, dass sie auf dem Weg nach Sunagakure wieder ein paar Leute beklauen mussten. Wenn sie nämlich an der Grenze zur Wüste ankamen, nachdem die eines der angrenzenden Kleinreiche überquert hatten, so wäre das der sichere Tod, wenn sie keine Vorräte bei sich hätten. Außerdem waren da noch seine Blöcke und die im Laufe der Zeit produzierten Geschichten, die er später mal irgendwann als Bücher veröffentlichen wollte... "Ah, ich bin so nutzlos! Verfluchte Scheiße!", knurrte er und versuchte sich zu beherrschen, um nicht wie ein noch größerer Idiot vor Chinatsu darzustehen.
Chinatsu Utsukushi BW-Zerrupferin
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Chinatsu starrte ihren Retter einen Moment ziemlich irritiert an. Warum lachte er denn über diese Frage? Also sie fand die Frage gar nicht zum Lachen, aber das musste er ja nicht wissen. Sie versuchte, ihre Enttäuschung zu überspielen, indem sie verzagt lächelte, aber es gelang ihr nicht wirklich. Es wäre aber auch viel zu schön gewesen, wäre Taiki wirklich ein König, sollte er das Zepter der Macht über den Shimabashi-Clan an sich reißen! Aber sie mochte ihn auch so. Also würde das schon in Ordnung gehen, solange sie mit ihm in der Hängematte liegen und Eis essen durfte. Dann wäre sie wohl schon für alle Ewigkeit zufrieden. „Ich glaube daran, dass Taiki-sama den Clan gut leiten wird und alle Shimabashis werden zu ihm aufblicken“, sagte Chinatsu im Brustton der Überzeugung und nickte ihm ernst zu. Nur weil sonst immer Weiber die Macht hatten, würde er sich doch wohl nicht unterkriegen lassen! Er war so ungefähr der wichtigste und tollste Mensch der Welt – das mussten die Anderen doch auch sehen! Das Mädchen lächelte zurück, da sie nicht dachte, dass Taiki sich gerade über sie amüsierte, sondern über ihre Antwort freute, aber eine Reaktion wäre auch zu viel verlangt, wo sie ihn ja gerade auf den Berglöwen aufmerksam gemacht hatte. Nicht, dass sie Angst hätte, aber trotz allem wäre es unschön, würde das Tier sie anrempeln und jemand von ihnen in die Tiefe stürzen. So ein Aufprall aus hundert Metern oder mehr Höhe war schon etwas Unangenehmes. Jedenfalls stellte sie sich das so vor und ausprobieren – darauf hatte sie eher weniger Lust. Gespannt beobachtete sie die Reaktion ihres Retters und wartete ab, was wohl passieren würde. Die Katze spannte all ihre Muskeln an, sodass man sie unter dem verfilzten Pelz hervortreten sah. Die Zähne blitzten vom Mondlicht beschienen. Das Tier wäre an sich eigentlich schön. So majestätisch und stark… Aber Chinatsu hatte kaum die Möglichkeit, es zu bewundern, denn kurz darauf wurde sie umgerissen. Schon allein der Aufprall auf den Rücken war mehr als nur unangenehm – als dann auch noch zusätzlicher Balast folgte, presste es ihr alle Luft aus den Lungen und kurzzeitig wurde ihr schwarz vor Augen. Sie zwang sich zur Ruhe und versuchte unter dem lastenden Druck mehr oder minder gut an Luft zu kommen und war mehr als nur erleichtert, als ihr Retter sich wieder aufsetzte. Nicht, dass sie etwas gegen die Nähe gehabt hätte, aber atmen fand sie auch ganz nett. Benommen ließ sie sich helfen, sich aufzusetzen und sah ihn dann ein wenig irritiert an. „Ist irgendetwas passiert?“ Sie hatte mitbekommen, dass der Berglöwe anscheinend nicht sie Beide auf dem Speiseplan für heute Abend stehen hatte. Und dass das Gepäck in die Schlucht gestürzt war, hatte sie auch mitbekommen. Aber das war doch kein Grund, um zu schreien! Oder etwa doch? Sie ließ sich alles noch einmal genau durch den Kopf gehen. An neue Kleidung würden sie ganz sicher kommen, dass wenige, was sie an Proviant bei sich getragen hatten, war so wenig gewesen, dass es ersetzbar war, aber… Chinatsu sprang verzweifelt auf und stürzte zum Ende des Weges, damit sie in die Tiefe sehen konnte. „Lens Brief! Taiki-sama, Lens Brief! Was soll ich nur tun? E-er wird enttäuscht sein, wenn ich ihn nicht mehr habe…“ Es war so ungefähr das einzige Erinnerungsstück, das sie besaß, mal von ihrer Kette mit der Uhr und dem ewig alten Schwarzweißbild abgesehen. Den Brief verloren zu haben…, das war ein halber Weltuntergang! Die wenigen, heißen Tränen, die ihr in die Augen gestiegen waren, versuchte sie wegzublinzeln und sie gab sich einen Ruck. Er war wütend, wütend auf sich. Aber es war nicht seine Schuld. Höchstens ihre, weil sie auf den Berglöwen aufmerksam gemacht hatte. Doch das wollte sie ihm gegenüber nicht zugeben, nicht, dass er wütend würde. Also ging sie nur langsam zu ihrem Retter hinüber und streckte ihm die Hand entgegen. „Taiki-sama hat lange meine Hand nicht mehr gehalten. Lass uns weitergehen, ja? Ich möchte in die Hängematte.“
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Thema: Re: Gebirge Di 22 Nov 2011, 18:47
Der Utsukushi gab einen leicht verzweifelten Laut von sich, als er den Satz mit dem guten Clanoberhaupt hört. I-Ijah.., dachte er und fuhr sich nahezu verzweifelnd mit einer Hand durch die Haare. Da war so ziemlich viel drin gewesen, was auf die eine oder andere Weise wichtig gewesen war.. Taiki warf Chinatsu einen kurzen Blick zu, brachte es aber nicht fertig irgendetwas zu sagen. Sie hatte also auch noch Lens Brief verloren. Dabei dachte er, dass sie den immer bei sich trüge, seitdem der vor deren Nase aufgetaucht war. Nun ja.. Anscheinend nicht. Aber das hieß nun eigentlich bloß, dass sie wieder so ziemlich auf den Punkt 0 im Wiederfinden ihrer eigentlichen Familie war. Dank ihm. Wieder öffnete Taiki seinen Mund, um sich doch wenigstens zu entschuldigen, doch er brachte nicht mehr als ein leises Seufzen heraus. Ah, er fühlte sich so wie eine Niete. All die Jahre bedingunslose Liebe zu sich selbst und das ganze endlose Training, bis er zum Jounin wurde, hatten wohl nichts genutzt. So oder so, irgendwann benahm sich wohl jeder Mensch ziemlich daneben. Der Blauhaarige fragte sich ganz kurz, ob es wohl so war, weil sein Alltag seit mehreren Monaten nach nichts aussah, als etwas herumirren und Chinatsu helfen, wo immer er nur konnte. Natürlich wusste er nicht, dass er ihr mit seiner Art nur noch mehr Probleme verschaffte. Vielleicht wurde ihm das irgendwann bewusst, aber irgendwie war er sich dessen nicht allzu sicher. Wie denn auch! Sie sprach ja kaum noch! Und jetzt wahrscheinlich auch noch weniger, weil sie dank Taiki den Brief ihres geliebten und echten (!!) Bruders verloren hatte.. Das war alles irgendwie deprimierend. Er bemerkte nur entfernt, dass Chinatsu sich zu ihm gesellte und eine Hand hinstreckte, die er einfach entgegennahm, nachdem er sich wieder hingestellt hatte. Sie sollten jetzt weiter machen. Der Kerl blickte kurz an sich herab. Er hatte noch die normale Ninjaausrüstung bei sich - zumindest das, was nach all den Monaten noch übrig war. Seine Kibakufuda waren ihm geblieben. Sein Tachi auch. Er müsste sich bei nächster Gelegenheit nur wieder Hyorogan, Kemuri Dama, Schriftrollen und Senbon zulegen. Vielleicht würde er das ganze Zeug aber auch erst in Sunagakure bekommen. Und außerdem reichten die zwei Kunai und seine anderen Waffen ja vollkommen aus, um sich und Chinatsu im Notfall zu beschützen. Er müsste wieder damit beginnen sich innerlich darüber Gedanken zu machen, ob er auf dem Weg denn nicht trainieren solle. Das würde zwar so seine Spuren hinterlassen, aber das letzte Mal, dass er ein Jutsu genutzt hatte, war vor knapp drei Wochen auf der Jadg nach irgendeinem Kleintier gewesen. Fast schon automatisch, wanderten seine Augen zu Chinatsu hinüber und er musterte sie eine Weile lang, wobei er seinen Blick dieses Mal nicht abwandte. Er würde sie bald auch dazu bringen all den ganzen Shinobikram wieder zu lernen. Immerhin hatte sie als Kunoichi immer hart dafür gearbeitet, um auf der Karriereleiter weiterzukommen. Zumindest kam es ihm so vor. "Lass uns weitergehen.", meinte er nach einer Weile und machte, mit Chinatsu an der Hand, wieder auf den Weg. Sie hatten noch einen langen Weg vor sich - vor allem, da sie sich noch Proviant wiederbeschaffen mussten.
[Vergammelte Hütte am Rande zu einem Kleinreich :'D]
Chinatsu Utsukushi BW-Zerrupferin
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Also, Chinatsu wusste ja gar nicht, was der Kerl jetzt hatte, dass er sich so querstellen musste. Er war doch der perfekte Anführer! Warum sollte er dann keinen ebenso perfekten Clanführer abgeben? Ihr fehlte absolut ein Parameter in ihrer gedanklichen Gleichung, sodass sie ihn nur verständnislos anblinzelte, vergeblich auf eine genauere Erklärung für sein leidendes Gesicht wartend. Der Verlust von Lens Brief war natürlich ein herber Schlag, aber es war kein Grund, um sauer auf Taiki zu sein. Es war ein Unfall gewesen. Außerdem hatte sie keine Berechtigung dafür, ihm dafür böse zu sein, wo sie ihn ja darum gebeten hatte, das Teil mit sich zu tragen, weil sie – taschenlos, wie sie war – der Überzeugung gewesen war, sie würde ihn nur verlieren. So oder so wäre das Dokument irgendwann verloren gegangen, also war das schon okay. Außerdem – solange Len lebte und zwei Arme besaß, dementsprechend auch über die Fähigkeit verfügte, weiterhin Briefe zu schreiben, war das alles ziemlich okay. Garantiert würde er sie wieder finden und einen Brief dalassen. Das Mädchen lächelte ihn aufmunternd an und drückte seine Hand ein wenig fester. War doch alles okay. Er sollte nicht traurig sein! War ihr Retter traurig, dann wäre sie auch traurig. Und sie hatte nicht gerade Lust darauf, traurig zu sein. Das eben… das war nur… nun, es war ärgerlich gewesen! Aber doch kein wirklicher Verlust. Ein wirklicher Verlust war Taiki-samas Lächeln, das sich kaum noch zeigte. „Ah, Taiki-sama sieht immer noch genauso gut aus, wie vor dem Hinfallen“, sagte Chinatsu, da sie seinen prüfenden Blick fehlinterpretierte. Aber rein logisch hatte sie Recht – viel konnte vom Sturz ja nicht passiert sein, wo er ja eine weiche Landung gehabt hatte. Wenn sie ehrlich war, fühlte sie sich immer noch ein bisschen zerquetscht, doch das würde schon irgendwann wieder von selbst verschwinden. Als dann der abschätzende Blick zu ihr wanderte, neigte sie fragend den Kopf ein wenig. „Hab ich was im Gesicht?“ Anschließend nickte sie nur, fröhlich lächelnd und spazierte mit beschwingtem Schritt neben ihm her. Also sie fand ja, dass sie eindeutig Fortschritte machten, wenn sie endlich mal wieder Hand in Hand gingen! Ihr Retter würde schon sehen, dass sie neben dem perfekten Clanführer die absolut perfekte Ehefrau war! ò.o
[OW: Vergammelte Hütte am Rande zu einem Kleinreich xD]