Yukimura´s (Restaurant)

Der Betrieb der Familie Yukimura. Das Restaurant nimmt mit Küche eine Fläche von etwa 175 Quadratmetern ein. Es gibt einen Tresen direkt vor der Küche und im hinteren Bereich rechts ein abgetrenntes Abteil für kleine Feiern. Der Rest des Ladens ist mit Tischen besetzt, die je durch eine bepflanzte, etwas mehr als hüfthohe Wand getrennt sind damit die Privatsphäre gewahrt bleibt.

Cf: Straßen von Konohagakure

Schwungvoll öffnete Naomi die Eingangstüre und betrat das gemütlich eingerichtete Lokal. Ihre Augen glitten derweilen bereits neugierig durch die Räumlichkeiten und suchten nach einem freien Tisch, woraufhin die junge Frau sich kurze Zeit später auf einem Stuhl am Fenster nieder ließ.
Der Platz ihr gegenüber war frei, sodass Reiji weder stehen, noch alleine sitzen musste. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen bedeutete die Kunoichi ihm sich zu setzten, warf einen flüchtigen Blick aus dem Fenster und stütze sanft ihren Kopf ab. Ohne einen Blick auf die Uhr zu werfen schätze sie, dass es inzwischen um die Mittagszeit sein musste. Das rege Menschentreiben schien kein Ende zu nehmen, ein Jeder eilte ohne Zeit verlieren zu wollen über den harten Untergrund und schaute sich kein einziges Mal um. Was für eine Verschwendung.
Naomi selbst verstand diesen Gedankengang nicht, anstatt hektisch durch die Welt zu eilen, versuchte sie viel eher ihr Leben zu genießen. Stress machte bloß unnötig krank. Irgendwann würden die Leute es einsehen, dass die Zeit ihnen nur davon rann, weil sie stetig versuchten, ihr hinterher zu eilen.
Eine Dame mittleren Alters trat an den Tisch heran, nickte der Schwarzhaarigen zu und musterte den jungen Mann, welchen sie im Schlepptau hatte. Dann reichte sie den beiden jeweils eine Speisekarte, holte ein kleines Notizbuch hervor und fragte mit relativ neutraler Stimme, ob die Gäste einen Wunsch bezüglich der Getränke hatten.
Einen Moment lang studierte Naomi eingehend die ihr vorgelegte Auswahl, überlegte worauf sie am meisten Lust hatte und entschied sich dann. „Für mich bitte grünen Tee.“ Ihr Blick wanderte zu Reiji. „Und was möchtest du?“

cf: Straßen von Konoha

Nach dem nahezu unübersehbaren Eintritt Naomi´s schob sich Reiji mitsamt seinen Sachen durch die sich schließende Tür. Naomi sah sich mit suchendem Gesichtsausdruck um und setzte sich an einen Tisch am Fenster. Reiji fragte sich welchen Sinn die Fenster in diesem Fall erfüllten, auser Licht rein zu lassen. Alles was er im Moment sah waren Menschen, die auf der Straße vorbeiströmten. Die Frau bedeutete ihm, dass er sich ihr gegenüber niederlassen könne. Er zog den Umhang aus und hängte ihn über die Stuhllehne, die Klingen in ihrem Futter erzeugten ein dumpfes Geräusch, der Sack mit dem Alkohol landete etwas hinter ihm an die Wand gelehnt.. Reiji ließ sich auf den Stuhl fallen und blickte aus dem Fenster, es war hoffentlich Hochbetrieb, wenn nicht, er wusste nicht wie man so viele Menschen in diesem Dorf haben konnte. Sein Stuhl kratzte kurz über den Boden, als er ihn nach hinten schob und sich genüsslich streckte. Eine Bedienung kam zu ihnen und händigte jedem eine Speisekarte und zückte ihr Schreibzeug um die Bestellung aufzunehmen. Die Frage danach, was sie trinken wollten kam in einem eher gelangweilten Tonfall. Reiji sah die Frau an, mittleren Alters, ein kleines bisschen Pummelig, arbeitete in einem kleinen Restaurant, die Klischeekandidatin für die Midlife Crysis. Seine Augen schweiften über die Speisekarte. Mit den Getränken hielt er sich garnicht auf, er warf gleich einen Blick auf das Essen und entdeckte sofort einige Sachen, die seinen Magen knurren ließen. Naomi orderte grünen Tee, fragte ihn was er wolle. Reiji hatte kurz darüber nachgedacht Sake zu bestellen, aber Alkohol hatte er wohl schon genug intus und gegen den Durst half er auch eher wenig. Nehme ich auch. Mit einem Nicken kritzelte die Frau in ihr Büchlein und ließ ihnen kurz Zeit sich zu überlegen was sie Essen wollten in der sie selbst die Getränke holte. Du hattest vorhin gesagt deine Mutter käme aus dem Kaminari no Kuni. Bist du auch dort geboren oder kam deine Mutter hier her? Im gleichen Moment kam die Frau mit ihrem Tee zurück und stelle ihn hin. Im selben monotonen Tonfall wie vorher fragte sie ob ihre Gäste etwas essen wollten. Diesmal bestellte Reiji zuerst. Eine Miso-Suppe und Curry, beides nicht wirklich etwas besonderes aber gut, es war preiswert und schmeckte nicht schlechter als andere Speisen auch.

Mit einem freundlichen Schmunzeln auf den Lippen begutachtete Naomi ihren Gegenüber und wartete geduldig, bis auch dieser sich für ein Getränk entschieden hatte und die Kellnerin, ohne das Gesicht zu verziehen, in Richtung Küche verschwunden war.
Der Braunhaarige musste inzwischen wohl selbst eingesehen haben, dass zu viel Alkohol nicht unbedingt gut tat, zumal die Sonne gerade erst dabei ihren Höhepunkt zu erreichen drohte und er bereits ordentlich beschwipst war. Eine kleine Pause dürfte vielleicht sinnvoll sein.
Andächtig strichen die Fingerspitzen der jungen Frau über die glattgeschliffene Holzplatte und zeichneten neckisch die fein eingearbeiteten Konturen am Rand nach, ihre großen Augen verfolgten den Werdegang neugierig und blitzen hier und da flüchtig auf, sobald das gleißende Sonnenlicht sich ein weiteres Mal im Glas der Fensterscheiben verfing, wiederspiegelte und in winzigen Lichtpunkten durch das Lokal tanzte.
Nach einigen Momenten kehrte die Bedienung zurück, stellte den beiden Gästen ihre Getränke vor die Nase und zückte mit der Aufforderung ihr doch nun Bitte die Essensbestellung zu nennen erneut ihren Notizblock. Während Reiji zuvor bereits eigehend die Speisekarte studiert hatte und sogleich seinen Wunsch äußern konnte, benötigte Naomi noch eine Weile, ehe sie sich schlussendlich entscheiden konnte. „Ich nehme das Donburi mit Hühnchen, bitte.“
Es dauerte nicht lange, da wurde der Kunoichi die Karte auch schon entrissen und das Gericht notiert, ehe die Kellnerin zügig zurück in die Küche verschwand und sich kurz darauf den übrigen Anwesenden widmete.
Nun gut, dass Essen war bestellt, also konnte Naomi nun in aller Ruhe auf die Frage ihres Gegenübers eingehen, bezüglich ihrer eigenen Herkunft. „Mein Vater ist Händler und hat meine Mutter auf einer seiner Reisen kennen gelernt. Sie ist dann mit ihm hier her nach Konohagakure gekommen, wo ich später dann auch geboren wurde.“

Naomi brauchte noch ein wenig Zeit um ihre Bestellung aufzugeben, welche Reiji ausnutzte indem er versuchte seinen Stuhl auf einem Bein in der Balance zu halten. Sein Gegenüber bestellte und ihr wurde die Karte entrissen. Reiji zog eine Augenbraue hoch und guckte der Kellnerin ein wenig vorwurfsvoll hinterher als sie sich mit einem Tempo in die Küche verzog, wie er es ihr nicht zugetraut hätte. Er kippte den Stuhl wieder auf alle viere und legte den Kopf mit leicht erwartungsvollem Blick schief. Händler aus Konohagakure und eine Frau aus dem Kaminari no Kuni also. Hast du das dann von deiner Mutter oder deinem Vater? Das mit den Augen wenn es dir nicht unangenehm ist. Und natürlich das mit dem Shinobidasein. Deine Mutter war nicht zufällig in Kumogakure als Ninja tätig oder? Je nachdem wie alt sie war hätte sie eventuell noch die Abspaltung von Reiji´s Klan erlebt haben können. Naomi´s geschätztem Alter nach war es sehr wahrscheinlich. Aber vielleicht stand sie mit dem Dorf ja garnicht in Kontakt. Er nahm seinen Grünen Tee und betrachtete ihn in dem Gefäß, dann trank er ein paar kleine Schlucke. Er dachte für einen Moment an das versteckte Dorf des Kaminari no Kuni zurück. Es war auch schön gewesen, lediglich die Leute dort waren Reiji ein wenig unsympathisch gewesen. Vielleicht hatten sie immer, wenn er sich dort aufgehalten hatte kollektiv schlechte Laune gehabt aber aus seiner Sicht waren dort zu viele grimmige Bären unterwegs gewesen. Alle im Kumogakure no Sato sahen unglaublich ernst aus, Reiji meinte sich nicht erinnern zu können, dass dort in seiner näheren Umgebung je jemand gelacht hatte. Eingestehen musste er sich aber, dass der großteil des Dorfes nicht gut auf seinen Klan zu sprechen gewesen war.

Verträumt glitt der Blick des Mädchens abermals aus dem kleinen Fenster und beobachtete wenige Momente lang die hübschen Lichterspiele der Sonnenstrahlen, welche sich im Glas der frisch polierten Scheibe brachen. Ein Geräusch riss sie aus ihren Gedanken, woraufhin Naomi neugierig den Kopf umwandte und gerade noch mitbekam wie der junge Mann ihr gegenüber seinen Stuhl wieder feste auf dem Erdboden drapierte. Ein schelmisches Lächeln huschte über die schmalen Lippen, wäre Reiji nun doch noch hinten über gekippt, so hätte der arme Kerl aller Voraussicht nach ihr schadenfrohes Lachen über sich ergehen lassen müssen. Bedauerlicherweise besaß er schon Halt unter den Füßen, womöglich war das auch besser, schließlich wollte die Schwarzhaarige nicht, dass ihre Begleitung irgendwelche Verletzungen davon trug. „Fall mir bloß nicht hin.“ Ein Kichernd war zu vernehmen, dann lauschte sie mit gespitzten Ohren seinen darauffolgenden Worten, welche wenig dezent allerlei Fragen an Naomi formulierten.
Etwas aufdringlich vielleicht, wenn man bedachte, dass sie sich hochgerechnet erst ungefähr eine Stunde kannten und er anstatt, wie normalerweise üblich, über das angenehme Wetter zu plaudern die Kunoichi lieber über ihr seltenes Merkmal und die Hintergründe ihrer Familie ausfragte. Gänzlich abblocken wollte sie natürlich nicht, dafür schien das Gespräch allmählich interessant zu werden, allerdings hatte sie ihm bereits einiges über sich selbst erzählt. „Ich finde, bevor wir uns weiter mit mir beschäftigen, könntest du ruhig auch einmal etwas von dir offen legen? Abgesehen davon, dass du früher einmal Priester werden solltest, weiß ich außer deinem Namen absolut nichts über dich.“
Rasch zwinkerte die Schwarzhaarige ihm neckisch zu, legte ihre rechte Hand in den Nacken und versuchte eine unangenehme Verspannung mittels sanfter Fingerbewegungen zu lösen. Hatte sie sich heute Nacht irgendwie verlegen? Andächtig hob sie die kleine Porzellanschale an die Lippen und nahm einen Schluck des köstlichen Tees, ehe ihr freundlicher Blick wieder den jungen Mann fixierte.

Reiji schmunzelte nach wie vor über die neckische Bemerkung der jungen Frau, er war hier in guter Gesellschaft wie er fand. Eindeutig Glück gehabt. Da hab ich mich auf den richtigen Baum gelegt. Naomi zeigte sich wenig angetan von seiner Neugier und seinen zugegeben etwas respektlosen Fragen. Er verstand das nut zu gut. Es wäre wohl jedem etwas unangenehm über solch Private Dinge ausgefragt zu werden ohne etwas über den fragenden zu wissen, es würde etwas von einem Verhör bekommen. Eine solche Wendung des Gesprächs wollte Reiji allerdings vermeiden. Naomi zwinkerte ihm zu und langte sich in den Nacken und massierte sich leicht selbst. Das würde ich in etwas anderer Athmosphäre liebend gern übernehmen. Der junge Mann grinste in sich hinein und erfreute sich der Tatsache, dass seine Gedanken ihm gehörten, solange er nicht verhört wurde. Sie trank etwas von ihrem Tee und blickte wieder zu ihm. Reiji machte eine Bewegung zwischen Nicken und dem Schieflegen des Kopfes. In dieser Haltung mit gesenktem, um fünfundvierzig Grad nach links gedrehtem Kopf atmete er eine Sekunde lang durch und überlegte kurze, seuftzte leicht. Naomi war ihm viel zu sympathisch für eine Kunoichi, die ihn sobald jemand sie auf seine Identität aufmerksam machen würde wahrscheinlich angreifen würde. Okay. Er hob erneut den Kopf und lächelte sie freundlich an, in der Art in der Mann lächelt, wenn man in einem kleinen Dilemma steckte. Egal, im Zweifelsfalle komme ich schon wieder irgendwie raus aus dem Dorf. Okay, dann bin ich ehrlich. Sein Blick glitt aus dem Fenster an dem sich die Lichtstrahlen brachen und wieder hinein. Mein Klan hat sich vor mehr als dreißig Jahren von Kumogakure abgespalten und sich in einem Tempelkomplex im Kaminari no Kuni angesiedelt. Mein Vater war einer der höherrangigen Priester, er saß im Rat und war einer der wenigen liberal eingestellten Leute dort. Ich habe immer viel mit ihm zu tun gehabt, er hatte irgendwann angefangen mich auf die Arbeit mitzunehmen. Mein Vater starb und ein Platz im Rat war frei geworden. Einige Leute dachten wohl, dass ich ihn einnehmen würde und waren dagegen. Man hat mich reingelegt und der Rat hat mich vor die Wahl gestellt. Verbannung oder Augenlicht. Mich hat dort nichts mehr gehalten. Als die Sonne wieder aufgegangen ist war ich weg und mit mir... Er griff zu der rechten Klinge in seinem Umhang und legte sie an den Rand des Tisches. ...das hier und sein Zwilling. Ich habe einen Kontakt genutzt um an Arbeit zu kommen. Ich konnte sehr gut von meinem Einkommen leben aber dann habe ich einen Er atmete durch. Fehler gemacht und musste mein Haus verkaufen, seitdem ziehe ich herum, lebe von meinem Ersparten und sehe mir die Welt an. Er lächelte etwas unsicher, er hatte so viel von sich preisgegeben, dass es sein konnte, dass Naomi ihn gleich angriff. Der subtile aber starke Nervenkitzel gefiel ihm. Sein linker Zeigefinger deutete auf das Schwert. Du kannst es dir ruhig näher ansehen.

Der junge Mann schien ihre neckische Äußerung mit Humor zu nehmen, wie Naomi freudig registrierte und ihm sogleich ein heiteres Lächeln schenkte. Endlich einmal Jemand der Spaß verstand und ihr keine mahnenden Blicke zu warf, sobald die Kunoichi wieder einmal nicht exakt dem typischen Klischeebild des ernsten und pflichtbewussten Shinobi entsprach. Reijis Art wurde ihr stetig sympathischer. Auch wenn ihre Kenntnisse bezüglich des Fremden noch recht lückenhaft ausfielen, so konnte Naomi tatsächlich bereits jetzt schon sagen, dass sie beide sicherlich gut miteinander auskommen dürften.
„Eine wunderbare Abwechslung zu den alten Männern, die mich durch die Gegend scheuchen und dabei ewig den selben monotonen Ausdruck auf ihrem Gesicht tragen.“
In der Zwischenzeit war die Kellnerin des kleinen Restaurants erneut an den Tisch heran getreten und stellte, ein dezent gekünsteltes Lächeln dazu, die Teller mit den köstlich riechenden Speisen vor die zwei Gäste auf das dunkle Holz. Sofort umspielte ein zarter Duft nach frischem Reis und Hühnchen die Nase der jungen Frau und ließ ihre Augen verheißungsvoll aufblitzen. Nachdem die Bedienung sich entfernt hatte, nahm Naomi sogleich die beigelegten Essstäbchen zur Hand und probierte vorsichtig etwas von ihrem heißen Gericht. Man konnte ihr deutlich ansehen, wie wunderbar es schmecken musste …
Kurz darauf legte sie jedoch auch schon eine kurze Pause ein, trank einige Schlucke des grünen Tees und widmete sich wieder ihrem Gegenüber. Dieser hatte es währenddessen wohl aufgegeben, die Kunoichi fortlaufend mit Fragen zu durchlöchern, was auf die Dauer äußerst unhöflich geworden wäre, und erbarmte sich stattdessen ein wenig mehr über seine eigene Geschichte preiszugeben. Allzu begeistert wirkte er zwar nicht, ergab sich aber seinem Schicksal. Sehr zu Freude Naomis, die gespannt seiner Erzählung lauschte.
„Sein Clan hat das Ninjadorf verlassen, sein Vater ist bereits verstorben und die einzige ‚Familie‘ die ihm geblieben wäre, verlangte ihm zu viel ab. Keine schöne Geschichte …“ Nachdenklich stützte die Schwarzhaarige mit der linken Hand ihren Kopf ab, musterte die Erscheinung ihrer Begleitung einige Male und ließ sich seine Worte wieder und wieder durch den Kopf gehen. Um ehrlich zu sein gefiel es ihr ganz und gar nicht den jungen Mann so betrübt zu sehen, schenkte ihm daraufhin ein aufmunterndes Lächeln und begutachtete dann die Klinge, welche er seinem Umhang entnahm und auf dem Tisch platzierte.
„… Irgendwie beneide ich dich ein wenig … ungebunden durch das Land zu reisen und mehr von der Welt zu sehen, als Tag ein Tag aus nur dieselbe fade Kulisse … davon träume ich schon so lange.“
Währenddessen umfasste Naomi zaghaft den Griff, zog sie die Waffe ein Stück näher heran und ließ ihren Blick darüber schweifen. Bedauerlicherweise kannte sie sich beim besten Willen nicht wirklich gut mit Schwertern aus und konnte aus diesem Grund auch keine fachmännische Meinung abgeben, die in solch einem Moment wohl angebracht gewesen wäre. Stattdessen lächelte sie bloß und gab Reiji seinen Besitz zurück. „Kannst du damit denn auch umgehen?“

Die Frau am anderen Ende des Tisches betrachtete ihn eingehend mit dem Kopf gestützt auf ihre linke Hand. Das Essen war bereits gekommen, doch Reiji hatte noch nichts davon gegessen. Er nahm sich die Stäbchen und probierte erst etwas von dem Reis, dann von dem Curry an sich und dann beides gemeinsam. Es war wie zu erwarten gut, aber noch etwas heiß, was ihm recht kam, die Miso Suppe wollte er vorher essen. Da Naomi nicht den Eindruck machte ihn anfallen zu wollen trank er die Suppe schnell aus, auch sie war ziemlich heiß, weshalb Reiji direkt danach scharf Luft einsog und seinen Tee zur hälfte austrank. Naomi lächelte ihm zu. Er dachte, dass sie ihn aufheitern wollte. Stimmt eigentlich, ich sollte mich von meiner Vergangenheit nicht betrüben lassen weil ich sie erzähle. Naomi nahm sich seine Klinge in die Hand und sprach während sie sich die Waffe betrachtete. Reiji war mit ihr einer Meinung, es war toll so umherzuziehen, jedenfalls solange man flüssig ist. Das einzige was ihn ein wenig nervte ist, dass man häufig schräg angesehen wird, vor allem, wenn jemand die Bewaffnung bemerkt. Je näher er an eines der Ninjadörfer kam, desto häufiger musste er auch Shinobi aus ebendiesen ausweichen. Er wusste, dass er auf Konoha´s abschussliste stand, jedoch von den anderen Dörfern wusste er so gut wie nichts, betreffend seines Gesichtes im Bingo-Book. Naomi fragte ihn nach seinen Kenntnissen im Umgang mit den Klingen. Reiji konnte mit beinahe alles Nahkampfwaffen umgehen, mit dem Schwert besser als mit anderen, damit hatte er Erfahrung. Er grinste etwas triumphierend. Ja, das will ich meinen. Er verschränkte die Arme hinterm Kopf. Hab sie nicht geklaut um mir sie anzusehen, sondern um sie zu benutzen... Er blickte kurz aus dem Augenwinkel nach links oben und dann wieder zu Naomi. Und um den Leuten im Tempel eins auszuwischen, die Dinger sind sowas wie n Heiligtum für sie und ich hätte zu gerne ihren Gesichtsausdruck gesehn als sie merkten, dass sie fehlen. Reiji lachte und stellte sich die alten Knacker vor, wie sie mit so weit nach unten geklappter Kinnlade, dass man einen Gymnastikball hineinstecken könnte vor dem Schrein standen, in ihren Wallenden gewändern und sofort eine Suchaktion starteten. Geschieht euch schon recht. Mit einem selbstgefälligen Grinsen aß er wieder etwas. Jetzt bin ich aber auch wieder dran. Wie schauts bei dir aus, kannst du mit Schwertern oder ähnlichem kämpfen?

Vorfreudig nahm die junge Frau ein Stück Hühnchen mit Hilfe ihrer Essstäbchen auf und verzog beim Geschmack des gebratenen Fleisches genießerisch den Mund. Obwohl das kleine Lokal inmitten der zahllosen Nobelrestaurants ziemlich unterging und das Verhalten der Bedienung nach wie vor deutlich zu wünschen übrig ließ, schmeckten die Gerichte ein jedes Mal köstlich. Kein Wunder also, warum Naomi immer wieder gerne zu Besuch kam, bei einer Tasse Tee und frischem Takoyaki ihre Ruhe fand und sich allmählich zu einer Art Stammkundin entwickelte.
Ihr Bruder hatte das Gasthaus ursprünglich entdeckt und seine kleine Schwester nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Prüfung zum Chuunin hierher ausgeführt, inzwischen traf man sie deutlich öfter an, als den hochgewachsenen Akademiker.
Ein wenig Zeit für sich hatte noch niemandem geschadet, doch stetig nur alleine zu essen war auf die Dauer recht ermüdend, weswegen die Kunoichi tatsächlich äußerst erfreut über die erheiternde Gesellschaft des Braunhaarigen war, wie man an ihren natürlichen Lachfältchen unter den schimmernden Augen erkennen konnte.
Derweilen schien Reijis Stimmung sich wieder ein bisschen aufzuhellen, die unermüdlich gute Laune der Schwarzhaarigen funktionierte einwandfrei. Naomi gehörte wohl zu der Sorte Mensch, die es nicht allzu gerne sahen, wenn Jemand anders in ihrem Umfeld betrübt oder gar traurig war und irgendein Gen besaßen, welches automatisch auf diese Gefühlsregungen ansprang und sie dazu brachte dem Betroffenen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
Wahrscheinlich eine löbliche Eigenschaft, ab und an jedoch etwas störend, wenn man dauernd versuchte Personen zu helfen und sich aus diesem Grund kaum mehr mit sich selbst beschäftigte. In dieser Hinsicht musste die junge Frau wohl noch lernen beide Dinge unter einen Hut zu bekommen, vorerst erzielte es trotzdemden gewünschten Effekt.
Auf ihre neckische Frage antwortete der Braunhaarige äußerst selbstsicher und prahlte geradezu mit seinen offenbar glänzenden Künsten im Bereich des Kenjutsu. Ein wenig eingebildet vielleicht, aber vor allem Naomi dürfte ihm diesen kleinen Makel nicht vorhalten, war sie doch selbst eine Person, die häufig viel zu sehr ihren eigenen Fähigkeiten vertraute. Während Reiji aß erzählte er nebenbei munter von den Priestern im Tempel, die über seine Entscheidung, die scheinbar wertvollen Klingen einfach mitzunehmen, wohl nicht allzu sehr begeistert sein müssten und konnte sich ein selbstgefälliges Grinsen zusätzlich nicht verkneifen.
Dann sprach er die Kunoichi bezüglich ihrer bisherigen Erfahrung im Bereich der Schwertkunst, woraufhin diese ein müdes Seufzen von sich gab und den Kopf schief legte. „Naja … als guten Umgang kann man das nicht gerade bezeichnen … eher als … wie soll ich es ausdrücken? Gefahr für die Allgemeinheit. Ich bin eine furchtbare Niete, wenn es darum geht eine Waffe in Händen zu halten …“

Mit schiefgelegtem Kopf erzählte die junge Frau ihm von ihren wohl mehr oder weniger nicht vorhandenen Fertigkeiten im Umgang mit Waffen. Reiji hätte Naomi auch weniger in die Schublade der bewaffneten Nahkämpfer gesteckt, war es doch eine der blutigsten Angelegenheiten unter den Kampfkünsten der Shinobi. Die Frau vor ihm passte eher zu Gen-Jutsu´s oder Medizinischem Ninjutsu, doch er konnte sich genausogut irren und sie schätzte den unbewaffneten Nahkampf einfach mehr als den mit einer Klinge oder ähnlichem. Reiji verdrückte schmunzelnd etwas seines Curry´s und kaute in andächtigem Tempo. Naja, ich hab mir bei meiner Ausbildung unter anderem den Tai-Jutsu Bereich ausgesucht weil ich meinen Körper trainieren musste. Ich hab ein Problem mit meiner Lunge, das meine Ausdauer einschränkt und wenn ich sie nicht trainiert hätte würde ich in Kämpfen keine gute Figur abgeben. Er kratzte sich an seinem rechten Oberarm, das Siegel juckte ein wenig. Und eine Ausbildung im Umgang mit Waffen, vor allem Nahkampfwaffen gehörte eben dazu. Dafür kann ich keinen einzigen Shuriken ordentich werfen oder ein Kunai, ich mag die Dinger einfach nicht. Reiji wollte nochmal darauf zurückkommen, dass Naomi gerne mehr von der Welt sehen mochte. Du hattest gesagt, dass du mich ein wenig beneidest. Er war davon ausgegangen, dass man als Shinobi in einem der Dörfer mindestens genauso viel rumkam wie er auch. Ich hätte gedacht, dass man auch als Ninja in einem der versteckten Dörfer viel reist und sieht. Außerdem ist das was ich mache auch bei weitem nicht so toll wie es sich anhört, es ist ein bisschen wie eine Flucht. Er sah sie ernst an. Aber wenn du so gerne die Welt sehen möchtest, dann tu es dich einfach. Dich kann doch niemand daran hindern, wenn du ein wenig auf reisen gehst.

Aufmerksam lauschte Naomi den Worten ihres Begleiters und musste dabei mit hochgezogenen Augenbrauen feststellen, dass sie sich scheinbar ein wenig in ihm getäuscht haben musste. Nun gut, für einen einfachen Reisenden hatte die junge Frau ihn nun tatsächlich nicht gehalten, dagegen sprachen vor allem die beiden Schwerter, welche ihr bereits im Park aufgefallen und inzwischen noch einmal gezeigt worden waren.
Jedoch hatte sie nicht erwartet, dass Reiji so geübt, wie er ihr Gegenüber behauptete, in den klassischen Shinobikünste und im Umgang mit anderen Waffenarten sein sollte. Stille Wasser waren wohl tiefer als gedacht.
Dementsprechend konnte man die Verwunderung der Kunoichi durchaus nachvollziehen, die sie geschickt versuchte zu überspielen und sich nebenbei beinahe schon etwas zu offensichtlich ihrem Essen widmete. Es fiel ihr beim besten Willen nicht leicht, die Worte des Mannes einfach so hinzunehmen und schließlich siegte doch die menschliche Neugierde über den Verstand.
„Wie kommt es, dass Jemand wie du, der eigentlich nur Priester werden sollte, so geschult im Kampf ist? Gehört das zu eurer Ausbildung dazu oder entspringt es deinem ganz persönlichen Training?“
Die großen Augen schimmerten amüsiert, auf den Lippen ruhte wie immer das vertraute Engelslächeln. Man sah der Schwarzhaarigen an, dass sie sich nicht abwimmeln lassen würde und geradezu auf eine Antwort des Fremden brannte.
Seine Aussage bezüglich seiner Kenntnisse im Taijutsu Bereich registrierte Naomi innerlich kichernd. Ob er sich selbst bereits Gedanken über ihr Fachgebiet machte? Vermutlich. Interessant wäre nun zu wissen, wo er die junge Frau einordnete, vor allem da sie äußerlich auf Grund ihrer zierlichen Erscheinung eher schwächlich wirkte und auf den ersten Blick daher eher weniger in den unbewaffneten Nahkampf passte. Und doch zog sie es vor ihrem Feind lieber direkt ins Gesicht zu schlagen, anstatt ihn vorher in einer Illusion zu fangen.
Das sparte Zeit und war manchmal sogar durchaus effizienter.
Kurz darauf kam sie aber doch erst einmal auf seine Frage zurück und widmete sich dem Thema Reisen. „Natürlich hast du Recht, es ist nicht so, dass ich den ganzen Tag im Dorf verbringe und bloß irgendwelche Gegenstände von A nach B trage. Dank der vom Hokage erteilt Missionen bin ich schon in der Lage, hin und wieder Konohagakure auch zu verlassen, aber wirklich etwas zu sehen bekommt man während der Aufträge nun auch wieder nicht.“
Nachdenklich glitt ihr Blick aus dem Fenster hinaus, während die Finger der rechten Hand neckisch mit einigen Strähnen des pechschwarzen Haars spielten. „Es ist leider nicht so, dass ich ohne weiteres der Hauptstraße folgen, ins nächste große Dorf marschieren und mich dort nach Belieben umsehen kann. Mehr als im Wald irgendwo durch den Schlamm zu kriechen und kleinere Siedlung aufzuspüren ist häufig einfach nicht drin. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgeben, vielleicht komme ich ja doch irgendwann dazu ein wenig mehr von der Welt zu sehen. Vorerst aber ist mein Platz hier.“

Ganz zu Reiji´s belustigung widmete sich Naomi mit militärscher präzisio ihrem Essen. Er grinste und schaufelte den Rest seines Essens in sich hinein. Nach einem zufriedenen Seufzer schnippste er sich ein Reiskorn von der Schulter und lehnte sich zurück. Seine Finger fuhren ein paar mal entlang der Tischkante und verharrten an einer Stelle. Das Essen hatte den Alkohol, der noch nicht in seinen Blutkreislauf gelangt war sehr gut gebunden und Reiji konnte so oder so ziemlich viel davon wegstecken. Zögernd und fast als würde sie vor einem inneren Gegner kapitulieren hörte Naomi auf zu Essen. Sie fragte ihn wie es gekommen war wie es nun mal gekommen war. Triumphierend lächelte Reiji. Das ist Teil der Ausbildung im Tempel. Er ist dem Gott Bishamon oder auch Bishamonten geweiht. Er steht unter anderem für den Kampf, den Krieg. Seine Priester waren von jeher im Umgang mit Waffen geschult und integrierten schließlich den Klan in das Dorf Kumogakure. Schließlich zog sich der Klan aber wieder zurück und man befand es für von Vortei, wenn man das Wissen um die Shinobikünste in Ehren hielt und es benutzte um den Klan stark zu halten. So kommt es, dass ich Tai und Nin-Jutsu beherrsche und Gen-Jutsu´s bis zu einem gewissen Grad auflösen kann. Und ich wette sogar, dass ich einige Techniken drauf habe, die du noch nie gesehen hast. Wenn du willst stehe ich gerne mal für ein Training bereit.
Das ist schade, wenn ihr Beruf es ihr nicht erlaubt zu tun was sie möchte. Reiji sah Naomi interessiert an, während diese mit ihren Haaren spielte. Sie hatte soweit er das einzuschätzen vermochte eine sehr verspielte Persönlichkeit allerdings haftete ihr auch etwas mysteriöses und verlockendes an. Es mochte gut an den Augen liegen, sie fesselten Reiji regelrecht. Ihre Ausführung mit dem Kriechen durch den Schlamm kam Reiji recht bekannt vor. In seinen Anfangsphasen hatte er das auch häufig gemacht, später nur noch wenn er mit Gefahr rechnete, sonst war er mit der Tür ins Haus gefallen. Welchen Rang bekleidet sie eigentlich? Es ist bestimmt so, dass man als Jo-Nin mehr sieht als als Ge- oder Chu-Nin. Irgendetwas hält sie auf jeden Fall hier. Mit etwas verbitterung in der inneren Stimme fügte er hinzu: Wahrscheinlich eine intakte Familie. Vielleicht kommen noch bessere Missionen auf dich zu. Und wenn du dann mal losziehst um dir alles anzusehen, dann lass es mich wissen, ich stehe dir gern als Führer zur verführung. Ehm, entschuldige Verfügung. Reiji lief rot an.

„Ein Priester der sich zur Wehr setzen kann. Das sieht man auch nicht alle Tage. Ein Glück, dass ich die Ehre habe, einem zu begegnen.“ Kichernd zwinkerte Naomi ihrem Begleiter neckisch zu und trank mit einem letzten großen Schluck das kleine Porzellangefäß leer. Der angenehme Geruch des grünen Tees umspielte noch immer sanft die Nase der jungen Frau und ließ sie für einen flüchtigen Moment genüsslich ihre Augen schließen.
„Es ist doch immer wieder interessant zu erfahren, was die Welt noch so für einen bereit hält. … Naja, wäre doch auch ziemlich langweilig, wenn man schon alles gesehen hätte …“ Verträumt glitt Naomis Blick über den Esstisch, während sie in Gedanken feine, ineinander verschlungene Muster auf die glattgeschliffene Holzplatte malte und schließlich den letzten Rest ihrer gebratenen Nudeln vernaschte.
Über seine Äußerung bezüglich eines möglichen Trainings musste die Kunoichi schmunzeln. „Gerne. Etwas Abwechslung hat, soweit ich weiß, noch niemandem geschadet. Ich habe bisher noch nie gegen einen Priester gekämpft, also Warum auch nicht? Ich bin gespannt, was ihr in eurem Tempel alles so beigebracht bekommt.“ Die großen Augen blitzen verschwörerisch auf, ehe Naomi zu einem amüsierten Lachen ansetzte und sich den pechschwarzen Pony aus dem Gesicht strich. Indes blieb ihr Blick weiterhin auf der hochgewachsenen Erscheinung des jungen Mannes haften, welcher seinerseits ebenfalls seine Gegenüber zu begutachten schien.
Er wirkte anders. Dass Reiji kein gewöhnlicher Reisender war hatte die Shinobi ja inzwischen feststellen können, doch da war noch eine Sache … beinahe so, als wolle er irgendetwas vor ihr verstecken. Womöglich irrte sie sich auch und reagierte in diesem Fall vollkommen über, trotzdem wollte Naomi gerne mehr über den Fremden heraus finden. Ein vorzeitiger Abbruch des Gesprächs war daher in nächster Zeit eher nicht vorgesehen.
„Na das hoffe ich doch sehr. Den Rest meiner Tage möchte ich nun wirklich nicht einzig und alleine hier im Dorf, da gibt es doch weitaus schönere Aussichten.“ Mit einen heiteren Kichern erkannte die junge Frau kurz darauf den seichten rosafarbton, welcher sich auf den Wangen ihres Begleiters nieder gelassen hatte, nach dessen kleinem Ausrutscher. Scheinbar war ihm das Ganze ein wenig peinlich. „Ich werde drauf zurück kommen und dich dann als Reisebegleiter buchen.“

Naja, alles wird man wahrscheinlich nie sehen können, dafür hat mn zu wenig Zeit. Aber darum gehts ja auch eigentlich nicht. Eher darum so viel wie möglich zu sehen. Eine weile wirkte Naomi geistig abwesend und schien auf der Tischplatte herumzukritzeln, verdrückte aber schließlich den Rest ihres Essens. Auf das mit dem Training würde er nach möglichkeit auch zurückkommen. Er selbst fuhr währenddessen die Zeichen der Tättowierung auf seinem Arm nach und blickte immer wieder zu der Schwarzhaarigen und zurück. Sie blickten sich schließlich gegenseitig an. Reiji konnte sein Gegenüber sehr schlecht einschätzen, das mochte daran leigen, dass sein Blick jedesmal wie magisch von den großen verschiedenfarbenen Augen angezogen wurde. Nach seinem versprecher saß er peinlich berührt da, den Blick nach unten gerichtet, glücklicherweise amüsierte es Naomi anstatt sie aufzuregen. Ich freu mich schon. Er blickte umher und sah durch das mittlerweile sehr gut besuchte Lokal. Das Essen war gut, den Laden muss ich mir merken wenn ich nochmal hierher kommen sollte. Reiji wolllte heute noch etwas von Konohagakure sehen und Schaukelte den Stuhl nach hinten, das tat er immer wenn er ein wenig ungeduldig wurde. Das geschah zwar nicht häufig aber die näherrückende Auffrischung des Siegels kürzte seine Lunte beträchtlich. Sollen wir zahlen und dann weitergehe? Ich würde sehr gerne noch das ein oder andere sehen.

„Tragisch, aber wahr. Dabei würde ich so gerne jeden Fleck dieser Welt erkunden. In solchen Momenten stellt man sich doch gerne die Frage, warum man nicht als Katze geboren werden konnte? Sieben Leben zu haben … das dürfte immerhin ausreichen.“ Amüsiert lächeln musterte die junge Frau ihren Gegenüber und ließ sich seine Worte daraufhin noch einmal durch den Kopf gehen. So viel wie möglich zu sehen, das stimmte wohl. Es wirkte motivierend zu wissen, dass es noch Geheimnisse auf dieser Erde gab, die nur darauf warteten entdeckt zu werden. Eigentlich ein schönes Ziel, dass seinen Sinn und Zweck verlor, sollte man irgendwann tatsächlich überall gewesen sein.
Also war Hektik nicht das richtige Mittel, um an diesen Traum heran zu gehen und auf diese Weise zu versuchen, jeden noch so kleinen Winkel der Länder zu durchwandern. Stattdessen schien es weitaus angenehmer Ruhe walten zu lassen und die neuen Eindrücke einige Momente lang zu genießen, ehe man weiterzog. Noch war ihr Platz hier in Konohagakure, bei ihrer Familie, ihren Freunden und den Bewohnern des Dorfes, die darauf zählten von der Kunoichi verteidigt und beschützt zu werden. Aber irgendwann würde ihre Zeit gekommen sein und das Schicksal ihr gestatteten endlich aufzubrechen.
Nachdenklich legte Naomi den Kopf ein weiteres Mal, eine seltsame Angewohnheit, doch es ermöglichte ihr häufig einen anderen Blickwinkel, mit welchem sie ihr Umfeld wahrnehmen konnte. Abwechslungsreich, so wie sie es gern hatte. Die großen Augen funkelten neckisch im Licht der einfallenden Sonne, ehe die junge Frau mittels eines flüchtigen Schüttelns zurück in die Gegenwart gelangte und gebannt ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Braunhaarigen richtete. Dieser schien allmählich ungeduldig zu werden, verständlich, sie saßen ja auch schon eine ganze Weile in dem kleinen Lokal. Also wäre es wohl das Beste zu bezahlen und dann endlich weiter zu gehen, damit Naomi ihm auch den Rest des Dorfes zeigen konnte. „Einverstanden.“ Ihre Hand schnellte in die Höhe und sollte als Signal für die Bedienung herhalten, dass die beiden Gäste nun die Rechnung begleichen und dann aufbrechen wollten.
Die Dame von zuvor trat ein letztes Mal an den Tisch heran und hielt einen kleinen weißen Papierfetzen in der Hand, welchen sie auch sogleich auf die dunkle Holzplatte legte und gleich darauf folgend ungeduldig auf den gewünschten Betrag wartete. Der Blick der Kunoichi wanderte flüchtig zu Reiji hinüber, dann wieder zur Kellnerin, ehe sie ihr Portemonnaie aus der Tasche kramte und rasch das Essen von sich selbst und dem jungen Mann bezahlte. Schnaubend wurden sowohl das Trinkgeld, als auch der eigentliche Betrag entgegen genommen, dann verschwand die Bedienung wieder und ließ die zwei Erwachsenen nach einem einfachen „einen schönen Tag noch“ zurück.
„Gut, wollen wir dann gehen?“ Ohne eine Antwort des Mannes abzuwarten hatten Naomi sich auch schon erhoben, war zur Türe gelaufen und auf die Straße hinaus getreten.

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Naomi signalisierte der Bedienung, dass sie zahlen wollten, was diese lediglich mit einem genervten nicken zur Kenntniss nahm. Gemächlich schlufte die Frau zum Tisch der beiden und legte die Rechnung hin. Reiji wollte schon sein Geld heraus kramen als die Schwarzhaarige einfach für sie beide bezahlte. Das Trinkgeld hätte ich mir bei der guten Frau gespart. Etwas Peinlich berührt schloss er wieder die Brusttasche an seiner Weste und stand auf. Danke dir, wär nich nötig gewesen. War aber gut, bloß am Service ließe sich noch etwas feilen. Er sah der Frau noch kurz mit vorwurfsvolem Blick nach, packte dann seinen Sack und schob den Stuhl an den Tisch. Gut. Er drehte sich zur Tür um durch die sich Naomi bereits auf die Straße getreten war. Schnell folgte er ihr, er wollte schließlich seine Führerin nicht verlieren.

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