Thema: Re: Friedhof von Kirigakure Di 10 Apr 2012, 21:25
Aufgrund der unheimlichen Faszination, die von diesen – in Rens Augen furchtbar grässlichen – Augen ausging (wenn man etwas Furchtbares sah, wollte man wegesehen, aber es ging nicht – man musste einfach hinsehen, egal, wie schrecklich es war!), entging ihm nicht, wie der Typ ihn musterte. Traute er ihm etwa nicht zu, dass er ein Schmied war?! Und warum glotzte er so demonstrativ seine Haare an? War da irgendetwas Besonderes dran festzustellen? Also ihm war im Spiegel nie etwas aufgefallen. Alle Kazamas waren blond. Er unterdrückte den Drang, scharf zu erwähnen, dass es eine ganz natürliche Farbe war, die nichts Lustiges oder Interessantes an sich hatte, nein, viel lieber blieb er beim Wesentlichen: Dem Fakt, dass der Kerl ein Schwert geschmiedet haben wollte und dem weiteren Punkt, dass Ren dazu in der Lage war, diesen Wunsch zu erfüllen. Ziemlich gut, nicht wahr? Er fühlte sich fast erhaben, wie in einer Machtposition. Schade, dass dem eigentlich nicht so war, wo es doch noch einige andere Schmiede in der Familie gab und er also fast gezwungen war, diesen Kunden an Land zu ziehen. Gerade wollte der Kazama ansetzen, etwas zu erwidern, da knurrte ihm der Magen und davon vollkommen aus der Fassung gebracht [Alter, ich hab Hunger TTxTT Ren soll mein Schicksal teilen!] wandte er einen Moment den Blick ab, sah zur Seite und verfluchte sich und sein Leben innerlich, bevor er sich räusperte und sagte: „Was kannst du denn bieten?“ Nur handauserlesene, wenige Menschen durften sich Träger einer solchen edlen Schwertklinge nennen und es war eigentlich lachhaft, nur über einen Preis zu verhandeln, aber naja, Ren war eben kein edler Geschäftsmann. Er war ja nicht mal wirklich so herausragend gut, wie zum Beispiel sein Vater, sodass eigentlich jeder das Schwert hätte schmieden können. Gut, nicht jeder. Man erkannte seine Schwerter und die anderen Waffen, die er schmiedete. Er war ein Künstler. Er gravierte seine Kunstwerke gerne und der Träger musste dann damit leben, dass er das stilisierte Wappen der Kazamas auf ewig mit sich herumschleppen und zur Schau tragen musste, wenn er das Schwert behalten und benutzen wollte. Es ging wirklich alles nur noch um den Preis. Kaori hatte das Schwert bekommen, weil sie ihn nicht gekillt hatte. War für Ren ein guter Deal gewesen. Aber jetzt wollte er auch endlich mal so viel Kohle einheimsen, wie sein Vater!
Gast Gast
Thema: Re: Friedhof von Kirigakure Di 10 Apr 2012, 21:58
Gekonnt unterdrückte Shiki den Reflex zu Grinsen, als er das Magenknurren des Jüngeren hörte. Für den Betroffenen war es immer peinlich, für die Anderen war es entweder richtig belustigend, oder störend. Aber der Herr war sehr gut in der Selbstbeherrschung, also lief alles glatt. Oder er war einfach nur abgestumpft wegen seines Lebens. Wieder eine Frage und er entschied sich ebenfalls auf der Fragespur zu bleiben. „Was möchtest du denn haben?“ Gleicher Aufbau sogar. Allerdings schlich sich nun doch ein gewisses, leichtes Grinsen auf seine Lippen. Sah man unglaublich selten bei ihm, weshalb Ren sich richtig geehrt fühlen dürfte, aber bei seiner Frage hatte er demnach schon gewonnen. Er würde es ihm also machen, vorausgesetzt er hatte genug Geld. Etwas anderes konnte er sich nicht vorstellen, was er wollte. Mit einem Mittagessen würde er sich ja kaum zufrieden geben, selbst, wenn er das jetzt gerade dringender bräuchte, als Geld. Oder sofort Geld, damit er es sich selbst kaufen würde können. Denn… die richtige Bezahlung würde es natürlich erst bei der Übergabe geben. Vielleicht ein kleiner Vorschuss, aber nicht mehr. Er war da einfach zu skeptisch. Vor allem deshalb, weil er noch jung war. Jünger, als er selbst. Zumindest glaubte er das. So genau kannte er ihn auch wieder nicht. War ja nicht so, dass er ihn beschattet hätte, aber vom Aussehen konnte man viel interpretieren. Aussehen, Haltung und Sprache. Kurz gesagt dem ganzen Auftreten. Wie hieß er eigentlich? Kazama war klar, aber der Rest…. Noch nie gehört.
Gast Gast
Thema: Re: Friedhof von Kirigakure Mi 11 Apr 2012, 12:19
Es war schwierig, ein solches Kundengespräch zu führen, fand Ren. Man wurde in der Schule auf alles Mögliche gedrillt, man musste tausende von unnützen Sachen wissen, in der Ausbildung bei seinem Vater hatte er viele verschiedene Techniken gelernt, um auch verschiedene Waffen verschiedensten Typs herzustellen – aber keiner sagte ihm, wie er es am geschicktesten anstellte, einen Kunden an Land zu ziehen und dann auch noch einen ordentlichen Lohn herauszuschlagen. Wie gesagt. Dieser eigenartige Frosch, mit seinen unheimlichen Glubschern vor ihm, war ein hartes Pflaster. Ren hatte keine Ahnung, wie er mit ihm umgehen sollte, jetzt, wo er ihn doch bereits so angepampt hatte. Allerdings schien er ja hartnäckig zu sein, also warum nicht, was? Mit Kaori hatte er ja auch geredet. Nicht sonderlich erfolgreich, aber zumindest war er eine Erfahrung reicher gewesen. So legte der Kazama nur nachdenklich einen Finger ans Kinn und starrte für den Moment in die Leere, bevor er schließlich schnipste und sagte: „Vier deiner Monatslöhne sollten reichen.“ Man durfte in Kirigakure davon ausgehen, dass jeder Zweite hier ein Chunin – oder aber ein Oinin war. Es war erstaunlich, wie viele von diesen Menschen so durch das Dorf flitzten. Aber er ging vom Chunin aus. Chunin verdienten ordentlich, aber nicht übermäßig viel mit ihren Missionen, die ja keine regelmäßige Einnahmequellen waren. Der Preis war immerhin für mehrere Wochen Arbeit – fand er angemessen, aber das war auch nur seine Meinung. Wenn er jedoch daran dachte, was Kaito mit einem einzigen Schwert einnahm, das er nicht einmal in liebevoller Kleinarbeit stundenlang verzierte, so wie er selbst, wurde man glatt rot, so teuer war es. Aber Kazamastahl hatte nun mal seinen Preis. Ein Blick über die Schulter zur Trauergemeinschaft. Langsam schien die Stimmung einen Tiefpunkt zu erreichen. Die Leute hatten vorher schon geheult, wie ein Rudel ausgehungerter Schlosshunde, aber das erinnerte ihn an eine Sintflut...
Gast Gast
Thema: Re: Friedhof von Kirigakure Mi 11 Apr 2012, 12:42
Für andere musste dieses Gespräch unglaublich eigenartig wirken. Er selbst, empfand es als recht angenehm. Es wurden nur wenige Worte in Abständen gewechselt. Man hatte Zeit nachzudenken, selbst über die komischsten und unwichtigsten Dinge. Zum Beispiel darüber, wieso man auf einer Beerdigung eigentlich schwarz gekleidet war. Wäre ein strahlendes weiß, wie er es trug, nicht sehr viel angebrachter? Schließlich war der Glaube doch so, dass die Seele des Toten empor in den Himmel stieg – das hatte er zumindest so gelesen, selbst glauben tat er nicht – da war so eine schwarze Wolke im Rücken der armen Seele doch unglaublich belastend und erschwerend. Würde man es nie nach oben schaffen. Aber das war auch nur seine Meinung. Die Meinung eines Menschen, der noch nie viel Güte im Leben erhalten hatte. Es kam zu der Frage mit dem Preis. Wieder dauerte es, bis ein Wort gewechselt wurde. Vier Monatslöhne. Eine Braue schoss ihm ein Stück nach oben. Im ersten Moment klang das nach unheimlich viel, wenn man Festgehalt beziehen würde, aber das tat er so gut wie nicht. Ein wenig war klar, aber der Rest war variabel. „Du weißt, dass der Lohn eines Ninja nie gleich ausfallen wird?“ Und ein Ninja, der nur zu bestimmten Dingen eingesetzt war. Also glatt ein Spezial-Jonin. Aber den Titel hatte man ihm nicht gegeben. Durch harte Arbeit war er zum richtigen Jonin aufgestiegen, selbst, wenn er meist nicht so behandelt wurde. Ihm fiel der Blick über die Schulter auf und er folgte diesem flüchtig, bevor er ihm wieder in die Augen sah. Durfte wieder dieser gewisse, stechende Blick sein. „Scheint ja niemand Wichtiges für dich gestorben zu sein“, stellte er fest.
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Thema: Re: Friedhof von Kirigakure Mi 11 Apr 2012, 13:00
Eine Pause. Mal wieder. Bot genug Spielraum, um mal wieder äußerst fasziniert diese eigenartigen Augen anzusehen. Wie um Gottes Willen konnte es nur dazu kommen, dass ein Mensch zwei verschiedene Augenfarben besaß? Er kannte das Phänomen bei Hunden. Hayabusa, der Hund, den sein Großvater von ihm im Totenreich grüßen sollte, hatte auch ein hellblaues und ein braunes Auge besessen. Es war demnach also möglich, aber normal war es ganz sicher nicht. Ren erwischte sich dabei, wie er ein Auge zukniff, um besser starren zu können und unterließ dies sofort. Ob es wohl ein Gendeffekt war? Eine Krankheit? Crossing-Over? – Eine Mutation? Nun, warum nicht. War ja schlussendlich nicht sein Problem. Endlich eine Antwort! „Ich weiß, dass Shinobi nicht zur Schule gehen, aber ich hätte erwartet, dass du zumindest durch logisches Denken darauf gekommen wärst, dass man einen durchschnittlichen Mittelwert ausrechnen kann.“ Dumm sah der Kerl nicht aus, aber dumm war relativ und das Aussehen spielte keine Rolle. Er hatte mal gehört, dass hübsche Menschen im Schnitt intelligenter waren, als furchtbar grässlich anzusehende. Armer Kerl, der ihm da gegenüberstand, mit seinen Augen hatte er nicht unbedingt den Hauptgewinn der Intelligenzlotterie gewonnen, aber es war ja auch nur ein Gerücht, das er mal aufgeschnappt hatte. Von einem wissenschaftlichen Beweis dieser Theorie wusste er nichts. Da Ren ein richtiger Familienmensch war, seine Familie aber nicht aus Ren-Menschen bestand, sah er dann doch mal zurück und schaute mal, was so passierte. Er entdeckte seine Eltern, die sich tröstend in den Armen lagen. Das war nett, doch Kaito schwach zu sehen, das war eigenartig. Also lieber wieder dem Verkaufsgespräch widmen – oder so etwas Ähnliches. „Mein Großvater und ein Onkel oder so etwas in der Art. Bis er als Onkelfrikassee hier eintraf, wusste ich nicht mal von seiner Existenz. Aber irrelevant. Es geht hier nicht um meine Familie.“ Also wirklich! Das war doch seine Sache, ob er zu den verheulten Trauergestalten mit verquellten Augen gehörte, oder nicht.
Gast Gast
Thema: Re: Friedhof von Kirigakure Mi 11 Apr 2012, 13:57
Shiki nahm es hin, dass er so angestarrt wurde. Genauer gesagt seine Augen. Er war es nicht anders gewohnt. Was der Mensch nicht kannte, musste bist aufs kleinste Detail gründlich erkundet werden. Einzig, was er dazu aufbrachte, war ein leicht genervtes Seufzen. Menschen. Immer diese frechen Antworten dieses Kindes. Hatte man ihn nie erzogen? Sah ganz danach aus. Er war auf einer Schule. Der privaten seines damaligen Herren. Dort hatte man mehr gelernt, als sich nur zu kloppen, aber das würde er ihm nun nicht auf die Nase binden, deshalb stimmte er ihm mal großzügig zu, selbst, wenn er den Kopf ein wenig anhob und mit einer gewissen Arroganz zu ihm sah. „Richtig. Könnte man. Dadurch könnte man dich allerdings auch übers Ohr hauen. Mein Vorschlag: Du bekommst das Geld meiner letzten vier Missionen. Zweimal A, zweimal S, wenn dir die Unterteilung ein Begriff ist.“ Ja, ja, seine letzten Missionen. Bei drei von diesen vieren durfte er sogar gezielt jemand abmurksen. Wär doch ein angemessener Deal. War fast so viel, was sein Vater dafür bekommen hätte. Die Sache mit den Toten, war schon so eine Sache! Gut, dass er das Problem noch nie hatte und nie haben würde. Gut, zugegebenermaßen hatte er Aya, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass er bei ihr so trauern würde. Ausrasten würde er, das stand fest und wenn er dies überlebte, dann würde das Leben auch wieder weiter gehen. Da war er sich zu Hundertprozent sicher. „Verstehe“, sagte er nur einsilbig knapp und setzte sich in Bewegung. Blieb nach ein paar Schritten stehen, ob er ihm denn folgen würde, oder wieder eine Extraeinladung brauchte.
Gast Gast
Thema: Re: Friedhof von Kirigakure Mi 11 Apr 2012, 14:14
Natürlich mussten Menschen alles, was anders war, genau studieren, so auch Ren, der eben auch an die innersten, niederen Triebe gebunden war. Neue Dinge waren spannend und aufregend, man musste sie begutachten und herausfinden, was man davon halten sollte. Er wusste nicht, dass er unhöflich war, schließlich sah man seinem Gegenüber nun einmal in die Augen, wenn man ein Gespräch führte, was sie ja taten, wenn auch ein wenig stockend und nicht wirklich flüssig. So legte er nur fragend den Kopf schräg, wo der Kerl doch aufseufzte, als würde er beobachten, wie ein Werk, das er mühselig bereits in unzähligen Versuchen erschaffen hatte, zum wiederholten Male in sich zusammen brach – oder, als hätte er sich eingeschissen, aber darauf wollte er nun mal nicht hoffen, denn einer solchen Person etwas so Gefährliches in die Hand zu drücken, wie ein wirklich furchtbar scharfes Schwert, war nicht immer eine gute Idee. Vielleicht sollte er auch fordern, am Leben zu bleiben. Kaori hatte sich immerhin daran gehalten, auch wenn sie jeden seines Clans am liebsten am nächsten Baum aufknüpfen wollte. Stellte sich die Frage, warum sie so gut mit Rina auskam, dass sie ihr sogar Briefe schrieb. Eigenartige Frau. Ihm fiel auf, dass sich sein Gegenüber straffte und hochmütig die Nase gen Himmel streckte – er musste anhalten, nicht zu prusten zu beginnen, stattdessen zuckten seine Mundwinkel nur ein Stück in die Höhe. Hatte seine Antwort dem werten Herrn etwa nicht gefallen? Manchmal konnte man sich eben nicht aussuchen, mit wem man gerade zu tun hatte, aber der hatte sich sein Schicksal selbst zuzuschreiben. Normalerweise ging er besser mit Leuten um, die nicht in der Schmiede waren, oder in seinem Zimmer, um zumindest etwas Fassade und Respekt zu wahren, aber der Kerl hatte es nun auch gar nicht mehr anders verdient. Nur weil du den Kopf hebst, bist du trotzdem nicht größer als ich, dachte Ren sich amüsiert und lächelte vergnügt. „Klingt, als wären wir im Geschäft.“ Ganz nüchtern gesagt, ohne großes Triumphgefühl oder einem anderen Hauch von Emotion. Das passte mal gar nicht zu ihm, er war doch sonst so aufgedreht, wenn es um seine Leidenschaften ging… Nun, griff die dunkle Seite seines Charakters eben doch immer mehr nach ihm! Das machte ihm nichts aus. Wie so vieles. Aber nun ja, der Handel klang eigentlich großartig. Er wusste von Kenji, wie viel man bei solch hochrangigen Missionen einheimsen konnte. Ren selbst war zwar auch schon mitgeschickt worden, weil er sich eben besser zu wehren wusste, als manch ein anderer, aber jemanden, der nicht Shinobi war, schickte man nicht auf A- oder S-Rang Niveau. Andererseits… traute er dem Typen nicht. Lag sicher an den Augen. Vorurteile waren schon schrecklich, lauerten aber leider Gottes in jedem von ihnen. Kurz überlegte Ren, ob er ihm die Hand entgegenstrecken sollte, um den Handel zu besiegeln, aber er ließ es bleiben. Er hatte Bedenken, dass der Kerl ihm die Hand zerquetschen könnte, auch wenn er nicht unbedingt danach aussah, als wäre er da groß zu in der Lage – er ging immerhin auf A- und S-Rang Missionen, irgendetwas musste ja gefährlich an ihm sein! Das Gespräch über seine Familie verlief, zu seiner Freude, in den Sand. Er wollte nicht mit Wildfremden darüber sprechen, dass er wenig Draht zu anderen Menschen hatte und nicht ganz richtig im Hirn war, das konnte er schon mit sich selbst ausmachen! Dann ging der Mensch. Ren blieb stehen und sah ihm, mit den Händen weiterhin in den Hosentaschen, sie hatten ihren Platz nie verlassen, hinterher. Wusste der Kerl, wo die Schmiede war? Ganz bestimmt, sie war immerhin berühmt, aber woher wusste er denn, wann der Kazama mit dem Schwert fertig war? Und mussten sie sich nicht darüber unterhalten, was für ein Schwert es sein sollte? Wie das Aussehen zu gestalten war…? Er blieb stehen. Der Typ verwirrte ihn, aber das war ihm egal.
Gast Gast
Thema: Re: Friedhof von Kirigakure Mi 11 Apr 2012, 15:14
Weshalb wurden die Jugendlichen eigentlich immer größer und größer? Die alten Leute würden sich immer kleiner und kleiner fühlen müssen. Gott sei Dank war er damals schon ziemlich groß gewachsen. Man merkte: Er hieß Ren noch für unter zwanzig. Die Preisverhandlung war abgeschlossen. Gut so. Stellte sich nur die Frage, ob er wirklich ein solches Schwert für ihn schmieden würde können, wenn er genauere Details wusste. Schließlich… ja, das musste er nun doch noch nachfragen: „Du bist Lehrling?“ Dürfte er schon ziemlich lange sein. Vielleicht war er ja so unglaublich schlecht in diesem Handwerk, dann würde er es ihm letztendlich natürlich nicht abkaufen. Aber man konnte ihn ja schon mal arbeiten lassen. Der war bestimmt so ein Junge, der sonst den ganzen Tag faul vor dem Fernseher saß und nichts tat, außer sich von den Sendungen berieseln zu lassen. Würde er ihn davon mal abbringen. So schlich sich doch ein gewisses hinterhältiges Lächeln auf seine Lippen. Shiki lief los, blieb stehen und sah über seine Schulter zurück zu dem Blonden. Er brauchte also doch wieder eine Extraeinladung. Wie lästig. So machte er wieder eine beiläufige Handbewegung, sodass er ihm folgen möge. „Ich dachte, die Familie wäre irrelevant.“ Dann konnte man weitere Verhandlungsschritte auch wo anders klären. Nicht hier auf dem Friedhof, wo er auffiel, wie eine strahlende neongrüne Leuchtreklame auf dem einsamen Lande. Deshalb ging er weiter. Wenn er Interesse am Geschäft und am Geld haben würde, würde er ihm schon folgen.
GT: Straßen.
Gast Gast
Thema: Re: Friedhof von Kirigakure Mi 11 Apr 2012, 15:42
Ein Wort: Evolution! xD Daraus, dass der Kerl nichts mehr sagte, schloss Ren, dass er das Angebot entweder angenommen hatte, oder eben abgelehnt. Eher abgelehnt, wenn man ihn sich genauer ansah. Vielleicht lag das aber auch nur an den Augen. Die Augen machten ihn unvertrauenswürdig, fremd, eigenartig und anders. Man wollte ihm einfach nicht vertrauen. Vielleicht auch am meisten, weil dieses eine Auge da schon fast wirkte, als würde es rot glühen, obwohl es wohl eher weniger ein Rot, als ein Braun war. Eigenartiger Kerl. Er mochte ihn nicht sonderlich, aber er war bereit, ein Schwert von ihm zu kaufen – von ihm! Dabei war er in den Kreisen seines Clans eher eine Lachnummer, als dass man mit Stolz auf ihn zeigte und sagte, er wäre ein Familienmitglied. Es war schade, aber nicht zu ändern. Mittlerweile interessierte es ihn auch schon gar nicht mehr. „Ich wäre es nicht, wäre mir nicht ein Dachbalken auf den Arm gefallen“, sagte Ren mit mühsam zurückgehaltener Stimme. Am liebsten hätte er geknurrt, wie ein hungriger Wolf, niemand sollte ihn auf diese Schande ansprechen! Er war gar nicht so schlecht, wie alle dachten. Er brachte wirklich passable Waffen zustande. Sie waren vielleicht keine perfekten Schwerter, wie bei Kaito, aber er konnte wirklich alles schmieden, man musste nur eine genaue Vorstellung davon haben. In letzter Zeit hatte er auch den Bogen mit der Legierung und dem Schliff raus. Seit Monaten war ihm keine einzige Waffe zerbrochen – wenige hatten überhaupt Kratzer! Nur wegen diesem dummen Zwischenfall dachten alle, er wäre ein Nichtsnutz. Da er also extrem empfindlich reagierte, ja, es ging mal wieder um eine seiner Leidenschaften, war es alles Andere als leicht, dem Kerl nicht an die Gurgel zu springen. Dabei hatte Ren gedacht, endlich darüber hinweg zu sein! Falsch gedacht, traurig, aber wahr. Ja. Nun. Ging der Kerl einfach fort, ohne ein Wort. Da er nicht wusste, was er machen sollte, blieb Ren einfach stehen und wartete, dass etwas passierte und siehe da, der Mann blieb stehen. Sah ihn herausfordernd an – mit seinen gruseligen, starrenden Augen! Eine Aufforderung, zu folgen. Ein ziemlich unüberlegter Satz von ihm. „Ist sie nicht.“ Seine kleine Cousine liebte er nämlich über alles, seine Eltern waren auch ganz okay und Kenji ging in Ordnung. Der Rest beschäftigte sich wenig mit ihm. Er zweifelte daran, ob es gut wäre, die Beerdigung jetzt zu verlassen. Allerdings – wem würde sein Fehlen schon auffallen? Bald wäre der „Spaß“ eh vorbei und die Leute würden sich zerstreuen. Kenji war ja auch schon abgehauen! Also warum nicht auch er, wenn es darum ging, Kohle zu machen? Deswegen seufzte er auch auf und setzte sich in Bewegung, dem eigenartigen Typen zu folgen.
OW: Straßen.
Rina Kazama mono・gurui
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Thema: Re: Friedhof von Kirigakure So 15 Apr 2012, 18:00
Die Beerdigung zog sich in die Länge, was Rina absolut nicht passte. Zumal sie auch psychisch immer noch nicht richtig auf der Höhe war, zerrte sei diese ganze Zeremonie nur umso weiter runter. Am liebsten wäre sie erst gar nicht auf diesem Friedhof aufgetaucht. Alles war trotz des netten Empfanges immer noch neu für sie und egal wie oft sie sich einredete, dass sie ab nun hier wohnte, fühlte sie noch immer dieses sehnsüchtige Gefühl, wieder nach Kumogakure zu gehen. Immerhin war sie dort aufgewachsen und demnach war diese Gefühlsregung völlig normal. Trotzdem störte es die Kazama unglaublich. Sie seufzte leise und strich sich einige ihrer schwarzen Haare aus dem Gesicht. Das schreckliche Bild ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Egal wie sehr sie versuchte, diese Erinnerung los zu werden, es erschien immer und immer wieder vor ihrem inneren Auge. Ihr Vater hatte sie gerettet. Wäre er damals nicht gekommen und hätte sich selbst mit diesem Fischmenschen in die Luft gejagt, wären sie nun wohl beide tot. Sie verdankte ihm ihr Leben. Erst jetzt wurde ihr bewusst, was für einen wundervollen Papa sie hatte. Hatte... Diese Wort war schrecklich! Sie liess ein frustriertes Geräusch aus ihrer Kehle entweichen und stand dann auf. Ihr Blick glitt zu Miu, die nun noch die einzige hier war, alle anderen waren inzwischen weg, zumindest die, die zuvor mit ihr unter dem Baum waren. "Miu-chan? Ich gehe nun. Ich möchte nicht mehr länger auf diesem Friedhof bleiben, tut mir leid.", erklärte sie ihr knapp, wandte sich ohne ein weiteres Wort ab und verliess den Friedhof, ohne ihrer Mutter oder ihrem Bruder Bescheid zu geben.
tbc: Park von Kirigakure
Gast Gast
Thema: Re: Friedhof von Kirigakure Sa 28 Apr 2012, 22:32
Selbst für Miu, die nicht so wirklich zur Familie gehört, obwohl sie viel Zeit im Kazama-Anwesen verbrachte, zog sich die Beerdigung hin. Da sie nicht unhöflich war, blieb sie still stehen, unterhielt sich, sobald die eigentliche Zeremonie abgehalten war, noch mit Aoi und Kenjis Vater, eher sie den Heimweg antrat. Sie hatte sich auch noch mit einigen anderen Verwandten Kenjis unterhalten, aber sie Schwarzhaarige hatte sich deren Namen nicht wirklich merken können, da auch einige Leute dabei gewesen waren, die nicht im Anwesen, sondern in der Umgebung Kirigakure no Satos wohnten. Ihre Schritte waren so leise, dass man sie eigentlich nicht wahrnehmen würde, wäre sie gerade nicht sichtlich und für alle erkennbar auf dem Weg zum Tor des Friedhofs. Irgendwie wollte ihr noch nicht recht in den Kopf gehen, dass der Kazama-Großvater, also der ehemalige Clanoberhaupt, dem Tod die Hände gereicht und mit diesem hinübergegangen war. Sie hatte den alten Mann gemocht und sich auch immer nett mit diesem unterhalten können. Jetzt kam sie sich auch ein leicht schuldig vor, dass sie keine einzige Träne um ihn vergoßen hatte, aber so hatte sie sich innerhalb der letzten Jahre entwickelt. Heulen war nunmal nicht mehr mit drin. Passierte. Die Tanemura entschloß sich aber dazu auf jeden Fall ein paar Gläser auf den alten Herrn zu heben.
[Umgebung von Kirigakure no Sato || Waldlichtung]
Gast Gast
Thema: Re: Friedhof von Kirigakure Fr 11 Mai 2012, 15:49
Trainingsplatz -->
Die Beerdigung dauerte lang und war unangenehm. Din spührte die Blicke seiner Clanbrüder und -Schwestern auf sich. Kein Wunder, dass Yoshio nicht hier war. Für ihn wäre es mindestens so unangenehm geworden wie für Din. Dass es zu allem Übel auch noch zu regnen anfing, verbesserte die Sache garnicht. Erst recht nicht, da Din zwar die Verbände durch das Henge unsichtbar gemacht hatte, sie aber trotzdem noch da waren und die Wunden sich jetzt schön langsam mit Wasser aufsogen, was ausgesprochen starke Schmerzen hervorrief. Doch wie schon bei den Schlägen selbst, zuckte Din nicht mit der Wimper. Einige Leute, die Familien der Verstorbenen, sprachen ein paar Worte, bevor die Urnen der Toten präsentiert und dann in ein großes Familiengrab hinabgelassen wurden. Es waren gute Shinobi gewesen, Din hatte mit einigen von ihnen persönlich trainiert. Sie hätten großartige Chuunin werden können. Doch der Preis für das Sanmiton war nunmal der, sein Leben zu riskieren, und wenn ein paar von ihnen es nicht schafften, war das der Verlauf der Natur. So jedenfalls wurde es in einer der Reden gesagt - von Dins Vater. Das machte die scharfen Blicke, die auf Din lagen, nur um einiges aggressiver. Ja. Din hatte versagt, und darum hatten 3 Genin sterben müssen. 3 junge, ambitionierte Genin, in der Blüte ihrer Jahre. Die Mütter der drei schluchzten laut auf, als die Urnen in das Grab gelassen wurden und die Namen an dem großen, schwarzen, schmucklosen Grabstein angebracht waren. Din ballte die Fäuste. Das letzte Mal. Dieses Jahr war das letzte Mal..., spornte er sich selbst an. Die Gäste der Beerdigung - doch der Großteil des Clans, verließ in stiller Trauer den Friedhof. Am Eingang kam ihnen ein Mann entgegen, ungefähr im Alter von Dins Vater, und nahm selbigen zur Seite. Din versuchte, durch den Regen zu erkennen, um wen es sich handelte. Tanemura-sama? Was macht das Oberhaupt eines anderen Clans hier bei der Beerdigung von unseren Clanmitgliedern? Kaito und der Mann schienen zu diskutieren, wobei Kaito in der Defensive blieb. Doch schließlich willigte er ein, oder gab klein bei, wie immer es auch war, und kam auf Din zu. Er gab ihm lediglich einen Zettel in die Hand, der förmlich schien, wie eine Einladung. Dan ging er weg. Din öffnete den Brief und las ihn. Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Klasse. Jetzt kann ich den Clan gleich ein weiteres mal enttäuschen" Schließlich beließ er es dabei und ging in Richtung der Wohnsiedlungen.