Akumas Stilles Kämmerlein

Das Team von Takeru war ihm lästig geworden. Der Kurotsuya hatte seinen Weg durch das riesige Clananwesen der Kurotsuya gefunden und war schließlich die Treppe zu den Gästezimmern hinauf gestiegen und öffnete die Türe zu seiner Unterkunft mit einem Schlüssel.
Diese chaotische Bande von Kindern konnte ihn nicht zufrieden stellen, er konnte an sie keine Erwartungen stellen. Sie hatten nicht die geistige Reife erlangt, die für den Unterricht, die er ihnen zu bieten hatte. Er erspürte nicht das verlangen, mit bockigen Kindern zu arbeiten und glücklicherweise musste er eben dies nicht tun. Er bemitleidete seinen Freund noch kurz in Gedanken, ehe er sich lieber wieder in seine abgedunkelte Kammer zurückzog, um etwas Ruhe nach diesem für ihn ungewohnten Stress zu haben.
Sobald der Mann die Türe hinter sich verschlossen hatte, atmete er auf und ging lautlos über den Holzboden des dunklen Flures, bis er den Wohnbereich erreicht hatte, der mit seinen weißen Wänden und schwarzen Regalen sehr minimalistisch eingerichtet war. Dort angekommen setzte er sich auf ein großes, dunkelbraunes Sofa nieder und befüllte sich eine Schale mit Sake, eine Flasche davon stand bereit mitsamt dem Geschirr auf dem Wohnzimmertisch bereit. Diese Schale leerte der Mann mit einem Zug, ehe er sich gemächlich zurück lehnte, die Augen schloss und in die Stille lauschte.

Nun stand Mika im Zimmer von diesem Akuma. Vor gar nicht langer Zeit hatte sie die Mission bekommen, den jungen Mann zu bewachen. Die Gründe dafür wusste die Kunoichi jedoch nicht - aber das ließ sich auch noch rausfinden. Und genau deswegen befand sie sich nun in seinem Zimmer. Mika stöberte seine Sachen durch, konnte jedoch nichts finden, warum sie ihn bewachen sollte. Eigentlich hasste sie solche Missionen. Spionage und Bewachungen waren überhaupt nicht ihr Ding. Das war der jungen Frau einfach viel zu langweilig. Und deswegen war sie auch überaus begeistert, als sie diese Mission bekommen hatte. Aber was tut man nicht alles für das Dorf.
Mika war noch ganz in ihre Stöberaktion vertieft, als sie Schritte von draußen hörte. Das konnte ja nur dieser Akuma sein.
Schnell schaute sie sich um Zimmer um, nach einem guten Versteck. Wäre ja jetzt nur allzu blöd, wenn er sie entdecken würde. Als sich der Schlüssel im Schlüsseloch drehte, hatte die junge Kunoichi immer noch kein Versteck. Lange blieb ihr nicht mehr zu überlegen, als rutschte sie kurzerhand schnell unters Bett. Und sowas nennt man Jounin, dachte sie sich. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass er sie nicht finden würde.

Der Tokubetsu Jonin goss sich seelenruhig eine weitere Schale mit Sake voll und konnte selbstverständlich nichts von dem ungebetenen Gast wissen, dieser in seinem Schlafzimmer seinen Schreibtisch neugierig nach brauchbaren Beweisen für seine mangelnde Loyalität bezüglich Kirigakure durchwühlte. Für den Rest des Abends blieb der Mann noch im Wohnzimmer und entspannte sich während er Sake trank und ruhige Musik hörte.
Doch mit fortschreiten des Abends, nahm die Müdigkeit zu und somit erhob sich der Mann, der bereits die leichte Auswirkungen des Alkohols spürte, schließlich von seinem Sofa und ging hinüber ins Schlafzimmer.

Dort angekommen, schloss der Kurotsuya fluchend die Türe hinter sich. "Irgendwann, jage ich das verdammte Dorf in die Luft." säuselte der Angetrunkene ärgerlich, ehe er zum Bett hinüberstolperte und sich dort lachend und mit ausgebreiteten Armen auf die weichen Laken niederfallen ließ. "Diese Narren hätten mich nicht in ihr Dorf holen sollen ... ."

Nachdem Mika eine Weile unter dem Bett des jungen Mannes gelegen ist und keine weitere Schritte hörte, entschied sie sich unter dem Bett hervor zu kriechen.
Es gab jetzt zwei Möglichkeiten, entweder sie verließ schleunigst das Zimmer, oder sie sah sich noch ein bisschen nach brauchbaren Informationen an.
Jeder halbswegs normale und schlaue Mensch hätte sich höchstwahrscheinlich für die erste Möglichkeit entschieden, Mika jedoch nicht.
So eine Chance an brauchbare Informationen zu gelangen, gab es nicht oft.
Also suchte sie sich ein besseres Versteck, was aber gar nicht so einfach war, da das Zimmer mehr als speerlich eingerichtet war. Schlussendlich entschied sie sich, da zwischen Schrank und Wand ein Spalt war, sich in diesen hineinzuzwengen. Auf jeden Fall gemütlicher als unter dem Bett zu verweilen.

Zum Glück hatte sich Mika entschieden weiter zu spionieren, denn als Akuma das Schlafzimmer betrat und davon redete, wie gerne er das Dorft zerstören würde, war der jungen Frau klar, warum sie ihn bewachen sollte.

Akuma tastete mit der Hand behutsam neben sich den Nachtschrank ab und löschte schließlich die kleine, hellgelbe Schirmlampe, die dort stand. Bis auf das schwache Mondlicht, dass durch zwei große Glasfenster ins Zimmer schien, erhellte nun nichts mehr den Raum. Gemächlich streckte der angetrunkene Mann seinen Körper auf den weichen Laken aus und war auch kurz davor, sich in das Land der Träume zu begeben, wäre ihm nicht im Halbschlaf noch der seltsame Schatten aufgefallen, der sich an der fahlen Wand befand und auffällig hinter dem Schrank "herauszukriechen" schien. Aus seiner Position heraus konnte er allerdings nicht erkennen, dass der Schatten eine menschliche Form hatte. Aber er empfand ihn dennoch als ungewöhnlich. Er kannte jeden Schatten, der in der Dunkelheit des Zimmers geworfen wurde. Dieser war ihm neu und somit erhob der Mann sich von seinem Bett, motiviert von ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Die Existenz dieses Schattens würde sich sicherlich durch eine simple Sache erklären lassen und er würde ihr auf den Grund gehen. Wahrscheinlich hatte einer dieser Himura Spinner wieder irgendwas ausgeheckt. Wenn es Takeru war, dann schwor er, dass er ihn diesmal nicht so glimpflich davonkommen lassen würde. Diese Verletzung seiner Privatsphäre würde den Bogen überspannen und in seinem angetrunkenen Zustand konnte er für nichts garantieren.
Der Mann schwang seine Beine über die Bettkante und erhob sich von seinem Bett. Prüfend schaute er sich zunächst im Raum um, ehe er lautlos zum Schrank glitt um dorthinter zu schauen, während er mit der Schulter gegen die Wand lehnte.

Langsam aber sicher wurde es Mika zu langweilig und vor allem zu anstrengend hinter dem Schrank zu stehen. Sie konnte sich jetzt besseres vorstellen, als ewig zu warten, bis der Mann, den sie bewachen sollte, endlich mal schlafen gehen würde.
Nach gefühlten zwei Stunden auf einer Stelle stehen, machte Akuma endlich das Licht aus und schlief, zumindest aus Mikas Sicht. Nichtsdestotrotz blieb sie noch ein bisschen stehen, nur um ganz sicher zu gehen, dass er auch wirklich schläfe. Normal war das ja nicht Mikas Art geduldig und brav zu warten, aber wenn Akuma sie entdecken würde, dann wäre das mehr als nur ungünstig. Mika hatte sich natürlich schon einen Plan zurecht gelegt, wie sie am besten in seiner Nähe bleiben könnte, ohne dass er irgendwie misstrauisch oder genervt wird.
Mika löste sich aus ihrer Starre und wollte leise hinter dem Schrank hervor kriechen, sie würde jetzt eh nichts brauchbares mehr herausfinden und außerdem war sie sehr müde. Die junge Frau wollte jetzt eigentlich nur noch in ihr Bett und schlafen. Langsam kroch sie hervor, leise und darauf bedacht so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen.
Aber das ganze leise sein und verstecken hatte anscheinend nicht viel gebracht, denn ohne das Mika es merkte, dass der junge Mann plötzlich vor ihr. Genau diese Situation wollte sie eigentlich vermeiden. Hätte sie lieber noch etwas länger im Schrank gewartet, aber was man nicht ändern konnte, konnte man nun mal nicht ändern und jetzt musste Mika das beste aus der Situation machen. Eine schnelle Ausrede musste her, warum sie in seinem Zimmer, hinter seinem Schrank versteckt und mitten in der Nacht war.
"Überraschung! Alles gute zum Geburtstag!", rief Mika laut.
Das war wohl das allerdümmst, was sie jemals gesagt hatte und normalerweise wäre der Kunoichi auch was besseres eingefallen, aber in der Nacht schaltete ihr Gehirn komplett aus.
Jetzt konnte Mika nur hoffen, dass er nicht allzu dramatisch reagieren würde.

Überrascht riss Akuma die Augen auf und behielt den Atem in seiner Brust, während er dem ungebetenen Gast in die Augen schaute. Er hatte nicht erwartet, eine Fremde in seinem Schlafzimmer anzutreffen, die sich darüber hinaus noch hinter seinem Kleiderschrank versteckt hielt. Der Mann legte den Kopf schief und verschränkte seine Arme vor der Brust. Aufgrund der missglückten Ausrede, die ihm hektisch an den Kopf geworfen, schüttelte er nur hämisch lachend mit dem Kopf. "Was für eine angenehme Überraschung... aber heute ist nicht mein Geburtstag.", hauchte er ihr leise zu. Der ungebetene Gast würde ihm sicherlich Probleme machen, wenn er ihr nicht zuerst zum Problem werden würde. Schlagartig nahm seine Stimme einen ernsten Tonfall an. "Eine falsche Bewegung und die Himura's müssen deine Überreste in einer Urne aus dem Anwesen tragen. Was suchst du hier?" Das der Mann zu diesem Zeitpunkt unter Einfluss von Alkohol stand, ließ sich an seinem Atem und seiner leicht verschwommenen Aussprache erkennen.

Die Ausrede hatte anscheinend nicht wirklich geglückt, was aber auch im vornherein eigentlich klar war. Als Akuma aber im ersten Moment etwas hämisch lächelte, hätte man meinen können, er hätte diesen blöden Grund geglaubt, warum sich Mika in seinem Schlafzimmer versteckte.
Aber auch nur im ersten Moment, denn gleich darauf verfinsterte sich sein Gesicht und sein Tonfall und er drohte Mika regelrecht.
Damit hätte sie nicht gerechnet, dass er so kalt und monoton diese Drohung aussprach. Das brachte sie etwas aus dem Konzept.
Jetzt musste sie sich schnell etwas anderes einfallen lassen, auch wenn sie nicht wirklich glaubte, dass er seine Drohung wahr machen würde. Jedoch war Mika auch sein Alkoholpegel aufgefallen und das brachte sie auf eine Idee. Eigentlich war ja jeder Mann, und besonders wenn er unter Alkoholeinfluss stand, gleich. Ein weiter Ausschnitt und ein paar verführerische Worte und die Männer waren Wachs in Mikas Händen. Ob das bei Akuma auch so war, war noch etwas fraglich, aber man konnte es ja mal probieren. Mika zog also ihr Oberteil etwas nach unten und meinte so verführerisch wie möglich: „Also der wahre Grund warum ich in deinem Schlafzimmer bin, ist wirklich nicht dein Geburtstag, sonder Du. Ich find dich schon länger ziemlich gut.“

Zunächst fanden die verführerischen Worte der jungen Frau bei dem vom Alkohol benebelten Jonin anklang und er verspürte ihr gegenüber das Gefühl der sexuellen Zuneigung. Seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln. Welcher Mann wurde denn bitteschön nicht gerne angeflirtet? Doch Akuma ließ sich nicht so schnell von dem aufkommenden Verlangen mitreißen, denn die offensichtliche Gefahr in die er schwebte, war für den Angetrunkenen immer noch abzuschätzen.
Akuma kniff beide Augenbrauen zusammen und grübelte darüber nach, ob er in seinem Leben dieses Mädchen bereits einmal gesehen hatte. Sein verlegener Blick glitt für den Bruchteil einer Sekunde zur Seite weg. Er war sich sicher, dieses Mädchen noch nie in seinem Leben gesehen zu haben und die Tatsache, dass sie sich offentsichtlich hinter seinem Schrank versteckt hatte, erfüllte ihn mit Unbehagen.
Der Tokubetsu Jonin konnte sich daher nicht ganz entspannen, starrte die junge Frau weiterhin mit wachsamen und klaren Augen an, doch fühlte er sich in seiner Haut auch nicht gänzlich Unwohl, was ihn unvorsichtiger werden ließ. Folglich willigte er spasseshalber zu diesem Flirtspiel ein. "Da erweckt es bei mir glatt den Anschein, dass du wohl Lust auf ein besonders heißes Abendteuer hast...", zischte der hagere Mann und richtete die mit einem Flirt vermischte unterschwellige Drohung an das fremde Mädchen. Die junge Frau erreichte mit ihrem anzüglichen Verhalten, dass der Jinchuriki zumindest vorläufig davon absah, sie im Zuge eines Wutanfalls in einen Lavasee zu versenken.
"Ich würde es begrüßen, wenn du hinter dem Schrank hervorkommst ...", sagte der Mann, wobei sein gestrenger Tonfall ein Indiz dafür sein sollte, dass es sich dabei um keine Bitte handelte. Er selbst wich vom dem großen Möbelstück zurück, sodass er nun vor den Schranktüren stand. Argwöhnisch behielt er aber ihren Schatten weiter im Auge. "Sag mir, was du hier zu suchen hast."

Etwas angespannt wartete die junge Kunoichi auf die Antwort des Jonin, dass sie mit ihrer kleinen Flirterei direkt ins Schwarze getroffen hatte, konnte sie natürlich im Vornherein nicht ahnen. Einzig allein zur Ablenkung sollte dieses Spielchen dienen. Mika jedoch hatte keinesfalls vor, mit ihm die Nacht zu verbringen.
Umso erleichterter war sie auch, dass der junge Mann nur im Ansatz darauf einging und im nächsten Moment den Gedanken allen anscheins nach schon wieder verwarf.
Seiner überaus netten Bitte kam sie sofort nach, sie wollte ihn ja nicht noch wütender machen, als er eh schon war. Jedoch hatte Mika zu keinem Zeitpunkt Angst vor ihm und fühlte sich auch keinesfalls eingeschüchtert von seiner gefühllosen und barschen Art. Schon oft genug hatte sie sich mit solchen Leuten auseinander setzen müssen.
Langsam und bedacht, keine schnelle Reaktion zu machen, damit er nicht noch misstrauischer werden würde, kam Mika hinter dem Schrank hervor.
"Also du hast gar keinen Grund so misstrauisch zu sein. Denkst du etwa ich bin eine Attentäterin oder sowas? Ich glaub dann hätte ich mich besser versteckt und mir würden bessere Ausreden und Ablenkungen einfallen, um dich zu verwirren. Aber nun gut, jetzt möchte ich dir auch erzählen was ich von dir möchte. Ich hab gehört du seist ein großartiger Ninja und dann hab ich mir gedacht, du könntest mir ja die ein oder andere Sache beibringen."
Mika hoffte inständig, dass er das glauben würde, denn langsam gingen ihr wirklich die Ausreden aus. Mit einem festen Blick sah sie ihrem Gegenüber in die Augen.

Als die junge Frau aus ihrem Versteck trat und vor ihm stehen blieb, nickte der Mann ihr zu.
"Du hast wirklich großes Glück, dass ich heute gut gelaunt bin, Mädchen." Der Kurotsuya ließ sich ebenfalls nicht verunsichern und erwiderte mit halbgeschlossenen Augen und einem schmalen Lächeln auf den Lippen den entschlossenen Blick des Mädchens. Da der Mann ihr immer noch nicht so wirklich über den Weg traute, bevorzugte er es einen deutlichen Abstand von mehr als einem Meter zu ihr zu halten.
Er selbstverständlich empört darüber, dass diese Frau es gewagt hatte, sich in seinen Wohnbereich zu schleichen. Der Kurotsuya legte seine bleichen Hände auf die Mitte seines Körpers und schaute die junge Frau auffordernd an.
"Schleichst du dich immer in das Schlafgemach der Männer, von denen du etwas lernen willst... oder gedenkst du eher an einen speziellen Unterricht?" lachte er.
Irgendetwas an der Geschichte der jungen Dame passte überhaupt nicht zusammen. Zudem konnte der Kurotsuya konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass die junge Frau tatsächlich gedachte, etwas von ihm zu lernen. Der Tokubetsu Jonin war in der Vergangenheit durch viele Dinge bekannt geworden, doch bestimmt nicht für seine überwältigende Stärke im Kampf.

"Dann hab mir ja einen guten Tag ausgesucht um dich auzusuchen", scherzte sie auf seine erste Bemerkung. Sie hoffte dadurch, die angespannte Atmosphäre etwas zu lockern, jedoch hatte Mika keine großen Hoffnungen, dass der Mann nicht mehr so gefühlskalt sein würde.
"Also mein Name ist Mika Sakai und du heißt Akuma, dass weiß ich und ich weiß auch, dass du ein guter Shinobi bist, der strategisch gut ist und das fehlt mir. Und ich hab mir gedacht, du kannst mir da ein bisschen helfen. Und die Strategie, mich in dein Schlafzimmer zu schleichen und dich da zu fragen, war wirklich äußerst blöd. Da siehst du wie schlecht ich bin."
Natürlich war das alle gelogen, Mika war sehr gut darin, ihre Umgebung zu analysieren und sich eine Strategie zu überlegen. Obwohl sie zugeben musste, dass das einschleichen in das Schlafzimmer wirklich nicht so genial war. Aber in der Nacht wollte das Gehirn ja auch schlafen und nicht denken.
"Es tut mir wirklich leid, dass ich mich in dein Schlafzimmer geschlichen hab. Vielleicht hätte ich dich auf eine andere Weise fragen sollen, aber das ist mir jetzt auch erst im Nachhinein klar geworden", lachte die Kunoichi den jungen Mann an.

Der Kurotsuya lauschte andächtig den Worten der jungen Frau, während er sie mit kritischen Blicken von Kopf bis Fuß musterte. Selbstverständlich ließ der Mann sie nichtmal für den Bruchteil einer Sekunde aus den Augen. Ihre Erklärungen interessierten ihn in seinem angetrunken Zustand nicht wirklich, denn er verspürte immer noch Groll über ihre Dreistigkeit. Immerhin hatte sie sich erlaubt, unerlaubt in sein Gemach zu schleichen. Einen Einbrecher würde er bestimmt nicht mit der gesamten Wärme seines Herzens begrüßen, aber das sollte niemanden wirklich überraschen. Natürlich gedachte er, diese Sache nicht auf sich beruhen zu lassen und er hatte sich bereits eine kleine Lektion für sie überlegt. Sie würde doch nicht ehrlich glauben, dass sie sich mit ihrem süsslichen Lächeln und albernen Ausreden aus dieser Angelegenheit stehlen könnte?
"Du solltest dich nicht zu früh freuen. Ob der Tag noch gut für dich wird, wird sich erst herausstellen.", der Kurotsuya grinste die junge Frau teuflisch an.
"So wie ich es sehe, haben wir nicht gerade den besten Start gehabt.", der Kurotsuya griff ihr Spiel auf, doch gedachte er die Spielregeln zu seinem Gunsten zu ändern. "Wenn du von mir unterrichtet werden willst, musst du dich selbstverständlich beweißen. Ich dachte an einen Kampf und du zeigst mir, was du drauf hast. Mir würde es schon genügen, wenn du ... überlebst... ohne schwere Verletzungen davon zu tragen."
Durch diesen Kampf gedachte er die junge Frau zu testen, um in Erfahrung zu bringen, was sie wirklich drauf hatte und ob sie trotz der unschuldigen Fassade eine Gefahr für ihn war. Zudem griff er den Stier an den Hörnen, als dann seine Hörner unvorbereitet ins Kreuz gerammt zu bekommen. Außerdem sah er es als eine großartige Gelegenheit, seinen Frust abzulassen. Schwäche zu zeigen, kam für ihn im Augenblick überhaupt nicht in Frage.
"Bevor du anfängst wie ein Wurm zu winseln... ich werde keine Gnade kennen... und ich werde dich auch nicht ohne weiteres gehen lassen. Einen Preis wirst du zu zahlen haben.", sprach er zu ihr und funkelte sie dabei aus bösen Augen an.

Mika schaute erst mal nicht schlecht, als ihr Gegenüber einen Kampf vorschlug, oder besser gesagt, Mika zwang mit ihm zu kämpfen.
Das dieser Vorschlag um dieser Uhrzeit nicht schon genug war, dann auch noch dieser arrogante Tonfall und diese missbilligenden Worte.
Aber Mika wäre nicht Mika, wenn sie diesen Kampf ausschlagen würde, obwohl ihr ja nichts anderes übrig blieb.
"Na schön, okay. Wie du willst! Ich drücke mich nie vor einem Kampf."
Und erst recht nicht, wenn es sich dabei um einen arroganten Idioten handelt, dachte sie sich noch dazu.
Jedoch konnte sie das nicht wirklich sagen, sonst wäre die Chance auf ein weiteres Zusammentreffen jetzt schon verspielt worden.
"Wo soll ich mich beweisen? In deiner Wohnung wird es wohl schlecht gehen."
Jetzt wurde ihr Kampfgeist geweckt, sie wollte dem jungen Mann zeigen, dass nicht nur ein kleines süßes Mädchen in ihr steckte, was eigentlich jeder am Anfang dachte.

Akuma bemerkte, wie erstaunt die junge Frau auf seine "Einladung" reagierte und er kam er nicht drum herum ihr deshalb gehässig ins Gesicht zu grinsen. Was glaubte diese Göre eigentlich, wer sie war? Schlich sich ins Himura-Anwesen ein, stellte sich dabei noch furchtbar ungeschickt an und wurde von ihm erwischt. Das die junge Frau dem Kampf zuversichtlich entgegen sah, ärgerte Akuma noch mehr. Wie konnte diese Göre ernsthaft glauben, ungeschoren wieder aus der Sache herauszukommen? Sie würde es bereuen, an diesem Abend seinen Weg gekreuzt zu haben, das schwor sich der Hitzkopf.
Ob er wirklich eine Chance hatte zu gewinnen, wusste er nicht, doch er würde alles daran setzen der jungen Frau Feuer unter dem Arsch zu machen. Den Gedanken an eine mögliche Niederlage wollte er verdrängen. Niemand sollte es wagen, ihm vorwitzig entgegenzutreten, ohne somit seinen Zorn auf sich zu beschwören. Schon gar nicht wenn die besagte Person ihm Unrecht getan hatte. Er würde sie in seinem Zorn zerschmettern!
"Warum sollten wir nicht hier beginnen... wäre es nicht ein... thematisch-passender Einstieg?"
Damit zeigte er ihr, dass er bereit war alles für seinen Seelenfrieden zu opfern, auch wenn der eigenwillige Mann unter der Erhaltung des Seelenfriedens wohl andere Prozedur als die Übliche verstand. Vielleicht war einfach nur etwas geistesgestört oder lag es an seinem Hunger nach Zerstörung? Oder er wollte der jungen Frau zeigen, dass sie es nicht wagen sollte diese äußerst ernsthafte Situation weiter mit ihrer nervigen, unbedarften Art zu verharmlosen. Die Lösung lag wohl irgendwo dazwischen.
"Ich würde dir als Dame sogar den ersten Streich erlauben ... soll einmal jemand behaupten, dass ich keine manieren habe... ich hoffe du weist das zu schätzen.", sagte er geschwind und zwinkerte ihr ironisch zu.

Dem Kampf mit Akuma schaute Mika eher zuversichtlich entgegen, da sie, im Gegensatz zu ihm, über seine Fähigkeiten bescheid wusste. Auch mit seiner gefühlskalten Art konnte der Mann sie nicht einschüchtern, eher im Gegenteil, dadurch spornte er sie noch mehr an.
Angst vor seinen Drohungen hatte die Kunoichi auch nicht wirklich, denn in der Nacht, in einem großen Anwesen konnten die beiden nicht wirklich richtig kämpfen, ohne dass das Haus zu Schaden kommen könnte und das würde man wahrscheinlich sehen.
Mika musste in dem Kampf ihr Bestes geben, dass Akuma ihr den nächtlichen Einbruch verzeihen würde und sie hoffentlich in Zukunft dann besser klarkommen werden.
Denn immerhin war es Mikas Mission den jungen Mann für längere Zeit zu bewachen und da hatte sie keine Lust, dass ihr Verhältnis so eisig ist.
"Ach das ist ja sehr reizend, dass du mir den Vortritt lässt, eine richtiger Gentleman, muss ich schon sagen", meinte sie sarkastisch.
Diesen Satz konnte sie sich einfach nicht verkneifen, immerhin hatte Akuma sie auch provoziert.
Jetzt musste sich Mika erstmal überlegen, wie sie ihren Gegenüber am besten angreifen sollte.
"Wie wärs denn wenn wir den Kampf nicht im Haus austragen, sonder über dem Haus?"
Mika sprang aus dem Fenster und rief ihren Phönix zur Hilfe, auf den sie auch gleich drauf sprang und auf Akuma wartete.

"Wie es dir beliebt.", meinte der Kurotsuya mit eisiger Stimmlage auf den Vorschlag der jungen Frau den Kampf in der Luft auszutragen und zuckte im Anschluss daran herzlich gleichgültig mit den Schultern. Er machte eine flüchtige Handbewegung aus dem Fenster, die sein formales Einverständnis signalisieren sollte, nachdem die junge Frau daraus verschwunden, auf ihr Kuchiyose gestiegen und von Eifer ergriffen auf ihn in der Luft schwebend wartete.
Dass die junge Frau die Initative ergriff, gefiel ihm und deshalb ließ er ihr mit Vorliebe den Vortritt. Frauen, die eine kräftige Portion Selbstbewusstsein besaßen, erfüllten ihm aus dem einfachen Grund mit Heiterkeit: Sie boten ihm stets eine Quelle der besten Unterhaltung. Ob sich ihre hohe Selbsteinschätzung nun als berechtigt herausstellte und sie ihn ins Staunen versetzen konnte oder ob der vorwitzige Eindringling tief fallen würde und er ihren Niedergang genießen konnte - unterhaltsam würde es auf alle Fälle werden. Akuma würde diese Sache einfach auf sich zukommen lassen und sich dabei von seinem Bauchgefühl und seinem Verstand leiten lassen.
Er war neugierig darauf, wie diese Sache entwickeln würde. Natürlich wusste er nicht, dass die junge Frau sich gut über seinen Kampfstil informiert hatte. Würde sich die Einbrecherin aber als eine würdige Gegnerin erweisen oder ihn gar besiegen, hatte er natürlich allen Grund, sie zu Verdächtigen oder gar für eine ernsthafte Bedrohung zu halten und bedächtig den Rückzug antreten. Am Ende hätte Akuma entweder den Kampf gewonnen oder die Information, die er wollen würde und daher konnte er diese Sache mit Ruhe angehen.
In der Dunkelheit des Zimmers konnte die junge Frau sicherlich schwerlich erkennen können, dass der Kurotsuya rasch Fingerzeichen formte um hinter sich vier Doppelgänger aus Vulkanasche entstehen zu lassen. Währenddessen er selbst ans Fenster trat, um der jungen Frau seine Anwesenheit zu signalisieren, verließen die flinken Doppelgänger die Gästeunterkunft des Mannes und bewegten sich im raschen Tempo durch die um diese Tageszeit abgedunkelten Gänge des großen Anwesens. Zwei Aschedoppelgänger bewegten sich zum Ausgang des Anwesens, während die restlichen zwei weiter im Eiltempo durch die Gänge liefen, um sich in die Nähe von Mika kommen.
Akuma blickte unterdessen erwartungsgemäß zu Mika hoch, die stolz auf dem Rücken ihres prachtvollen Phönix in der Luft schwebte und wohl darauf wartete, dass er es ihr gleich tun würde.
"Ich möchte dich aber noch daran erinnern, dass deine Entscheidung unseren Kampf über dem Anwesen auszutragen, es nicht verhindern mag, dass wir es dabei beschädigen... ." Als er der jungen Frau seine Worte zurief, funkelte der Tokubetsu Jonin sie mit finsteren Blicken an.

[edit]
(tbc : Wald - User postet nicht mehr => Mika ist geflohen. Akuma hat seine Sachen gepackt und ist, da er niemanden mehr vertraut, ohne ein Sterbenswörtchen zu sagen vom Himura-Anwesen geflohen. Er befürchtet das sein Aufenthaltsort bekannt wird.)