Waldweg

„Gras ist gesünder als man denkt! Also….das normale Gras. Aber wenn du nicht willst.“ Sie zuckte mit den Schultern und hatte den Wortwitz nicht verstanden. Würde sie wohl nie tun.
Wieder blinzelte sie. Sie musste eindeutig zu doof für diese Fähigkeit sein, als dass sie sie richtig verstand. „Also…du kannst Gedanken einfach aussenden, richtig? Und Gedankenlesen kannst du nur, wenn du jemand berührst. Also musst du dafür auch etwas tun? Weil sonst hättest du sie ja auch gelesen, selbst wenn du es nicht gewollt hättest. Woaaahh!“ Sie rieb sich den Kopf. Es war aber auch wirklich zu kompliziert und bereitete ihr Kopfzerbrechen.
„Du tötest mein Hirn noch….“, murmelte sie und ließ von ihrem Haupt wieder ab, ehe sie nickte. „Sicher. Man kann auch Leute ausspionieren. Oder bespannen.“ Sie zwinkerte ihm zu. Und ja, sie hatte solche Dinge schon zur Genüge getan. Spielte hin und wieder auch mal einen ‚Geist‘ um Leute verrückt zu machen. Oftmals Wachen an einem Eingang. Im Winter ging es gut, wenn sich plötzlich Fußabdrücke am Boden bildeten und der Schnee knirschte. Natürlich musste sie aufpassen und vor allem schnell sein, damit sie sie nicht erwischten. Aber zu ihrer Vergnügung würde so wohl wirklich vieles tun.
Die Utsukushi nickte. „Dann hoffen wir mal, dass sie nicht zu doof waren…“ Leise seufzte sie auf und holte sich eine weitere Zigarette. Zündete sie an. Sie fiel eindeutig wieder in die Rolle eines Kettenrauchers. „Auch eine?“, fragte sie ihn nach einer Weile. Mehr aus Höflichkeit, als dass sie glaubte, dass er tatsächlich rauchen würde. Hielt er doch nichts von Drogen und ähnlichem.

„Ähm, gut möglich… Ich will es trotzdem nicht essen, okay?“, meinte Len dann stirnrunzelnd und schüttelte den Kopf. Wie kam jemand nur auf die Idee, über den Nährwert von Gras zu reden? Von Wiese? Von Zeug, das das Vieh frisst, das man isst. Hm…
„Jap, aussenden, durch Chakraaufwand und Konzentration. Gedankenlesen nur per Berührung und dann automatisch. Nein, dafür muss ich nichts tun… Ja, ich habe sie gelesen, auch wenn ich es nicht gewollt habe. Das ist meine Zwickmühle. Keine Tuchfühlung, wenn ich nicht in die Privatsphäre anderer eindringe.“ Er hoffte, dass sie es dieses Mal verstanden hatte. Aber wahrscheinlicher war es, dass er tatsächlich ihr Hirn tötete. Kriege ich zumindest mein Zelt wieder… Man musste immer das Positive sehen.
„Hm… Äh. Bespannen? Muss ich mich bedroht fühlen?“, fragte er und blinzelte ein wenig entrückt, bevor er abermals den Kopf schüttelte, um sämtliche, eigenartige Gedanken abzuschütteln.
Dann nickte Len. „Ja…“ Er wollte sich gar nicht ausmalen, was wäre, wenn sie tatsächlich in so einem Zustand durch die Wüste gingen. Wie hoch war dann die Wahrscheinlichkeit, dass sie es überstanden? 50-50? 30-70? Verdammt… Hätte ich nur reagiert…
Sein Blick fiel auf ihre Zigarette. „Ich denke nicht, dass mir das gut tut. Ich würde röcheln und husten – aber ich möchte unberechenbar bleiben.“ Er zwinkerte ihr zu. „Also lass rüberwachsen.“ Len streckte ihr die flache Hand entgegen und sah weiter gerade aus. Du stirbst an Lungenkrebs, alter…

Sie zuckte mit den Schultern. Dann sollte er es eben nicht essen. In Verzweiflung musste sie schon mal auf Grad und Blätter zurückgreifen. Da waren so Beeren immer ne schöne Abwechslung. Natürlich würde sie dies nicht offen zugeben. Aber vier Jahre waren eine lange Zeit. Vor allem, wenn man in wirklich fremde Länder kam und nicht wusste, worauf man sich da eingelassen hatte.
Die Fähigkeit von ihm verstand sie nun. Zumindest glaubte sie es. Aber was in aller Welt war Tuchfühlung? Weshalb grabschte er denn Tücher an? Fast schon verzweifelt in hoher Tonlage wiederholte sie das Wort „Tuchfühlung?“ Sie schüttelte den Kopf. Er machte sie wirklich noch verrückt. Und zwar in dem einfachen Weg, dass er eigentlich so einfache Sachen sagte…
Dann grinste sie aber wieder. Ein Thema, das sie verstand!.... „Sicher doch, Liebste-r…“ Okay, sie hatte es immer noch nicht drauf. Aber sie bemühte sich so gut sie konnte. War auf jeden Fall ein großer Schritt ihrerseits.
Jetzt war sie aber baff! Und man konnte es sichtlich bemerken, als ihre Kinnlade ihr runterfiel. „Na schön. Viel Spaß.“, meinte sie noch etwas irritiert und legte ihm die Zigarette in die Hand. Reichte ihm auch Feuer von ihrem Zippo. Jetzt bin ich echt gespannt...

„Tuchfühlung“, wiederholte Len und sah sie kurz skeptisch an, „kennst du den Terminus nicht…? Ach ja, ich vergaß… Nun… Tuchfühlung… schwierig zu erklären.“ Er legte den Kopf schräg und dachte angestrengt nach. Wie erklärt man einem Menschen, der alles, wirklich alles, wörtlich nimmt, einen metaphorischen Begriff? Schwierig…
Schließlich entschied er sich für den einfachen Weg. Er streckte den Arm aus und strich einmal sanft über ihren Arm. „Tuchfühlung. Sanfte Berührungen. So in etwa.“ Sofort wurde die Hand wieder zurückgezogen und beide verschwanden in den Hosentaschen. Len legte es nicht darauf an, dass irgendetwas an ihm kaputt ging.
Sie erntete noch einen schiefen Blick, was die Tatsache anging, dass sie schon wieder damit begann, ihn als Mädchen bezeichnen zu wollen, aber sonst sagte er nichts mehr darauf. Reden war Silber, Schweigen aber Gold. Und wirklich darüber reden wollte er auch nicht, dass sie heimlich spannen ging.
Dann musste LEN grinsen. Ihr Gesichtsausdruck war wirklich zu göttlich. Damit hast du nicht gerechnet, wie? „Danke“, erwiderte er nur, lehnte aber ihr Zippo ab. Wieso hatte er sonst so kräftig an sich und seinem zweiten Element gearbeitet? Nicht, dass er gut damit umgehen konnte, aber immerhin funktionierten Kleinigkeiten! Er nahm den Filter zwischen die Lippen und legte Daumen und Zeigefinger der linken Hand an die Zigarettenspitze, um sie mit Katonchakra zum Glühen zu bringen.
Und schon der erste Zug warf ihn fast von den Beinen. Er blieb stehen und hustete erst einmal einen Schwall Rauch aus. „Heilige Sch-“, gab Len mit rauer Stimme von sich und betrachtete den Glimmstängel misstrauisch. „Grausig…“, murmelte er, aber aufgeben würde er deswegen noch lange nicht!

„Ah, verstehe!“, rief sie aus, als sie es dann wirklich verstanden hatte und klatschte mit den Händen. „Und Terminus? Wobei, warte….erklärs mir nicht. Das wird sonst zu nichts führen.“ Sie schüttelte ihren Kopf und grinste vor sich hin. Sie hatte fälschlicherweise mehr die Vermutung, dass das eine Geschichte, oder ein Stück sein könnte. Aber insgesamt war es ihr egal.
„Wobei du mir dann echt leid tust. Wenn du mal nen schlechten Tag hattest und die Gedanken von ihnen lesen konntest.“ Sie sprach es natürlich auf der zweideutigen Ebene an. Solche Dinge, zog sie einfach immer schneller in Betracht, als andere, normalere Sachen.
„Ach….Katon.“, stellte sie fest und musste unweigerlich grinsen. Dann hatte sie in diesem Fall mit ihrem Suiton einen Vorteil. Als ihn die Zigarette so mitnahm, prustete die Utsukushi lauthals los.
„Du bist ja so doof!“, brachte sie lachend hervor und klopfte ihm auf die Schulter. „Gib auf, bevor ich dich noch nachziehen muss.“ Sie wischte sich eine Lachträne aus den Augen und wartete darauf, dass er wieder gehen konnte. Es war aber auch zu köstlich, dass er so eine Zigarette nicht packte! Wie es da wohl mit Alkohol aussah? Vielleicht würde sie ihn noch zu ein paar Schlucke überreden können.
„Ich find sie lecker. Aber das war deine erste, hm?“, hakte sie noch immer mit einem triumphierenden Grinsen nach. Ihr Lächeln verschwand allerdings, als ihr etwas auffiel. „Warte mal eben…“, murmelte sie und breitete eine Schriftrolle auf dem Boden aus. Letztendlich hatte sie wieder eine solch orangenfarbene Pille in ihrer Hosentasche verschwinden lassen. Sie hatte es vollkommen vergessen sich wieder eine Neue bereitzulegen. Sie packte wieder alles zusammen und stand mit der Zigarette im Mund auf, sah zu ihm rüber, wie er denn seine nun packte. „Wenn du sie nicht mehr willst, kannst du sie mir wieder geben.“

„Unglaublich!“, rief Len, mindestens genauso enthusiastisch, wenn auch mehr erstaunt. „Terminus? Anderes Wort für ‚Begriff‘. Oder eben eine besondere Form eines Begriffes innerhalb der Fachsprache…“, antwortete er trotzdem und sah sie mitleidsvoll an. Muss nicht einfach sein, wenn man so blöd ist…
Das nächste Thema ließ ihn erneut kurz stehen bleiben und mit verengten Augen einfach nur gerade aus zu starren. „Einmal! Einmal, okay? Einmal! Erinnere mich nicht daran!“, knurrte er mit gefletschten Zähnen, bevor er wieder aufholte und immer und immer wieder mit dem Kopf schüttelte.
Dann… „Ja. Katon. Feuerchen. So kann ich Gentlemen spielen und Ladys ihre Zigaretten anzünden.“ Die Vorstellung war doch recht amüsant. Menschliches Feuerzeug…
Len wünschte Yoko, dass sie an ihrem Lachen erstickte. Einfach so. Qualvoll am besten. Langsam. Aber Hauptsache, sie erstickte daran. Einen dementsprechenden Blick durfte sie auch auffangen. Er betrachtete das glühende Dinglein in seiner Hand und drehte es ein paar Mal zwischen den Fingern. „Ich finde… es kratzt. Im Hals.“ Geschmack? Er fühlte sich, als würde seine Lunge voller schwarzem, dichten, rußigen Rauch sein, der ihn von innen heraus aufzufressen schien.
„Ich gebe nicht auf! Das ist meine! Meine! Ich habe sie angesabbert, also gehört sie mir. Ich stehe zwar wie ein Vollidiot und Schwächling da – aber ich ziehe Sachen bis zum Ende durch!“
Ein weiterer Zug. Ein weiteres Mal Tränen in den Augen. Er biss die Zähne fest aufeinander, um nach dem Ausatmen nicht gleich wieder anzufangen zu röcheln. Schwierig, aber es gibt schwierigere Sachen.
„Siehst du?“, fragte Len mit einer krächzigen Stimme, „wird besser!“

„Ja, ne?“, stimmte sie zu und rieb sich den Kopf. „Ich wollte es doch nicht wissen…“, murmelte sie und schwieg ihn im nächsten Moment an. Man konnte innerlich zehn Sekunden abzählen, ehe sie noch einmal lauthals loslachte. Dass er es aber auch zugab?! Sie hatte ihre Gedanken einfach nur laut ausgesprochen…. Aber dass es ihm tatsächlich schon passiert war!
„Gott, wie dumm bist du? Du weißt schon, dass ich da jetzt drauf herumreiten werde? Und….sicher dass es nur einmal war? Gaaaaaanz sicher?“, sie nahm ihre Zigarette in die Hand, um sie nicht versehentlich auszuspucken, oder gar zu schlucken. So sehr musste sie lachen.
Gerade als sie sich wieder fing, er etwas sprach und sie ihn wieder ansehen musste….begann das Spielchen von vorn. „Du bist so doof, meine laufende Fackel.“
Würde es wohl so weiter gehen, würden sie nie mehr in der Stadt ankommen. Aber das kümmerte die Utsukushi im Moment herzlich wenig. Dafür war es einfach viel zu amüsant, als dass man es stoppen müsste.
Sie sah ihn wieder an und riss sich eindeutig zusammen sich wenigstens etwas zu beherrschen. „Na schön. Aber bevor du sie doch nicht schaffst, gib sie mir wieder. Die kosten Geld und ist mir wirklich Latte, ob du sie angesabbert hast.“, erklärte sie und ging weiter neben ihm her.
Dass er Sachen eben nicht immer bis zum Ende durchzog, sprach sie mal lieber nicht an. Sie sollte ihm dafür eher dankbar sein, weshalb sie den Streit sogar mied. Und nicht, dass ihr gekränktes Ego wieder angestochen wurde, wenn sie davon sprach.
„Sicher, sicher. Musst du nur noch an deinen Stimmbändern arbeiten, dass die sich normal anhören. So wie bei mir.“ Sie zwinkerte ihm zu.

Yoko wurde systematisch niedergestarrt. „Gott ist allwissend“, konterte Len und hoffte darauf, dass sie wieder nicht verstand, worauf er hinaus wollte. Dass er mit Sprache spielte, würde ihr sicherlich kaum auffallen. Kaum? Sicherlich überhaupt nicht. Also grinste er nur in sich hinein und erwiderte schließlich: „Meinetwegen. Dafür sind diejenigen, die intellektuell mit mir auf einer Stufe stehen nicht Knäckebrot, ein paar Kieselsteine und der kaputte Gartenstuhl. Und JA! Ganz sicher! Und wenn es noch ein weiteres Mal vorgekommen sein sollte, dann, weil ich eingepennt bin.“ Ganz klare Sache. Alles nicht seine Schuld. Alles die Schuld der Anderen. Wobei die Anderen ausschließlich die weibliche Seite der Bevölkerung ausmachte.
„Ich redete von Ladys… Du stellst dich auch zu den schlachtreifen Gänsen, um dich mal dazugehörig zu fühlen, oder?“ Damit spielte er darauf an, dass jeder sie umbringen wollte, aufgrund akuter oder eher chronischer Unerträglichkeit.
Len ging noch eine Weile weiter, ohne irgendetwas zu erwidern. Sein Maß war mal wieder fast voll und beim nächsten, bissigen Kommentar würde er wohl erneut zum Katana greifen und auf sie losgehen. Und, egal, wie sehr du dich ihr verbunden fühlst – dieses Mal machst du sie kalt, Len! Ohne Rücksicht auf Verluste! Go on!
Ein weiterer Blick auf die Zigarette. Ein weiterer, beißender Zug. Du musst dich nur dran gewöhnen… Grausam… Quälend… Und das tun sich Kettenraucher freiwillig an?
„Kettenraucherinnen, die aufhören zu rauchen, werden tendenziell fett, weißt du?“, erwähnte er schließlich und betrachtete erneut das qualmende Ding in seiner Hand. Hälfte geschafft!
„Ich schaff das schon, Übung macht den Meister“, murmelte Len, wirklich bemüht, weniger vom Rauch gereizt zu klingen.

„Hm…ich meinte doch schon mal, dass ich nicht an Gott glaube.“, meinte sie blinzelnd, als er von ihm sprach, er sei allwissend. Und richtig….sie hatte es mal wieder nicht verstanden.
„Was laberst du von Knäckebrot, Kieselsteinen und kaputten Gartenstühlen? Aber hey…die beginnen [nicht] alle mit dem gleichen Anfangsbuchstaben [Alliteration] willst du Werbung machen?“, fragte sie ihn ernst blinzelnd. Nickte dann aber wieder grinsend. „Ja, ja. Sicher doch. Dabei hättest du doch so einen Vorteil mit dem, was du weißt, was derjenige will.“ Sie lachte auf. Und es stimmte. So etwas wäre in vielen Situationen wirklich schon hilfreich für sie gewesen.
„Hö?... ich bin keine Gans….wenn überhaupt bist du ne Ente.“, entgegnete sie ihm kopfschüttelnd. Es war schon zum verrückt werden von den komischen Dingen, die er so von sich gab. Warum konnte er nicht einfach ein ganz normaler Kerl sein, der ganz genau sagte, was er wollte, was er dachte. Klipp und klar. Kurz und bündig.
Sie stöhnte auf und besah sich den Stängel in ihrer Hand. „Ich hatte nicht vor aufzuhören. Außerdem…ich kann es mir nicht leisten fett zu werden. Muss gelenkig bleiben, um dir mal wieder eine reinzuhauen und so.“ Sie zuckte mit den Schultern und zog wieder daran.
„Ach…Übung macht den Meister? Heißt das, du willst Kettenraucher werden?“

Das Thema ‚Gott‘ ließ Len erst einmal ruhen. Darüber hatten sie bereits genug geredet und es machte auch keinen Sinn, schließlich hatte sie nicht einmal ansatzweise kapiert, worauf er anspielte. Also einfach zum nächsten Punkt…
„Du bist so hohl, dass es wehtut“, stöhnte er und rieb sich den Kopf, „Thema verfehlt!“ Manchmal fragte er sich wirklich, ob Einzeller ohne Nervensystem, also auch ohne Gehirn, intelligenter waren, als sie. Vielleicht sollte er mal an ihren Schädel klopfen, oder reingucken, ob sich dort ein dicker Parasit von Hirnwindungen ernährte? Wenn, dann wäre dieser Parasit echt am Verhungern…
Dann musste Len jedoch tatsächlich grinsen. „Tjaja, was meinst du, warum es sich lediglich auf „Eins“ summiert?“ Den Rest ließ er offen. Über seine geheimen Spielereien und Tricks musste er ja jetzt wirklich nicht reden. Vor allem nicht mit einer solchen Person wie ihr.
„Und ein weiteres Mal verstehst du nicht, was ich sage. Und ich bin keine Ente – die einzige Ente, die existiert, ist Sasuke Uchiha. Hast du dir mal die Wanted-Plakate mit seinem Profil angesehen? Da sieht man richtig den Entenarsch in seiner Frisur…“ Er kam ins Plaudern. Aber es war auch zu komisch. Jedes Mal, wenn er ins BingoBook sah, oder eines dieser Plakate erblickte, begann er scheinbar grundlos zu Lachen.
„Nun. Wenn du es dir leisten kannst. Manche sterben ziemlich früh an einer schwarzen, ein-geteerten Lunge. Und pah! Als ob du mich noch einmal besiegen könntest! Eher schlag ich dir beide Hände ab und gebe sie deinem beschissenen Cousin zum Frühstück!“ Das böse Stimmchen in seinem Kopf schien ihn zu pieken, um ihn daran zu erinnern, dass er sie ja bei der nächsten Stichelei erneut abstechen wollte. So… verlockend… aber erst aufrauchen.
Und erneut nahm er das Ding in Angriff. Zwar war es immer noch ziemlich bissig, aber immerhin röchelte Len nicht mehr um sein Leben.
„Höchstens Gelegenheitsraucher! Das entspannt unheimlich… Sonst wärst du jetzt tot.“ Er lächelte sie fröhlich an und beschleunigte seinen Schritt. A) hatte er keine Lust auf einen weiteren Streit. B) Wollte er endlich ankommen. Bett… Ich will in ein Bett… Wo sie doch eben schon so ein nettes Thema angesprochen haben, fügte er gedanklich hinzu: Fast schon egal, in welches… Hauptsache nicht bärtig und männlich, haha.

„Hm…irgendwer muss da ja hohler sein….sonst funktioniert es nicht, wenn beide Geschlechter da unten was hängen haben. Zumindest nicht auf den normalen Weg.“ Dass sie das Thema verfehlt haben soll juckte sie herzlich wenig. Musste er mal mit offenen Karten spielen, dann würde sie es vielleicht verstehen. Aber auch wirklich nur vielleicht… sehr geringe Wahrscheinlichkeit.
„Ja…eins…von wie vielen Malen? Einem Mal?“, stichelte sie weiter herum. Jetzt hatte sie doch tatsächlich wieder etwas gefunden, womit sie ihn so richtig schön nerven konnte.
„Sasuke Uchiha, meinst du?...“ Sie legte ihre Hand ans Kinn und dachte nach. „Ah, ja sicher. Bin ihm damals auch mal über den Weg gelaufen. Kommen schließlich aus demselben Dorf. Stimmt…eindeutig Ente. Aber du bist blond. Das erinnert mich an eine Quietscheente.“ Sie grinste ihn wieder breit an. „So plantschi plantschi unters Wasser tauchen und böse Dinge damit tun.“ Sie lachte auf und fragte sich, ob er sich bald die Haare färben wollen würde. Wäre auf jeden Fall ein Triumpf ihrerseits. Mal wieder. Viele hatte sie ja noch nicht. Nur so kleine.
„Ich meinte doch schon mal, dass ich nicht vor habe sehr alt zu werden. Und sicher! Sehen wir dann. Außerdem…wozu hab ich noch Füße? Wozu hast du etwas zwischen den Füßen? Beste Angriffsfläche, wenn man falsch spielte.“ Sie zwinkerte ihm wieder zu.
Es wäre zumindest nicht das erste Mal für sie, dass sie einen Mann derartig angriff. Dann musste sie mit zwei drei Schritten schnell aufholen, um auf seiner Höhe zu bleiben. „Sicher ist es entspannend. Was meinst du, wie ich sonst drauf bin? Wenn ich jetzt keine rauchen kann, irgendetwas anderes nehmen kann, oder eben nicht verletzt wäre.“ Sie sah ihn an und fragte sich in dem Moment wirklich wieder, was er denn dachte. Schade, dass sie nicht einfach so Gedanken erhielt, wenn sie ihn berührte.

Len sah sie einen Moment an und sagte: „Ich werde dir jetzt in einem Rutsch auf alles eine Antwort geben, weil ich habe wirklich keine Lust mehr, mit dir zu reden.
1. Du hast schon wieder falsch verstanden, was ich meinte… Das ist ja schon fast pervers…
2. Ich zähle nicht! Aber geh die Schlange fragen. Und ja, du kannst dich hinten anstellen, wenn du willst.
3. Ja, Sasuke Uchiha. Ein Trottel auf ganzer Linie. Will seinen eigenen Bruder töten…
4. Hör auf mit solchen Anspielungen, das ist ja noch perverser… Bist du pädophil?
5. Gut, dann stirb endlich!
6. Ich will nicht wissen, wie du sonst drauf bist.
So und jetzt Mund halten. Sonst nähe ich ihn dir zu.“
Dann setzte er erneut seinen Weg fort, unbeirrt und schwieg. Es gab kein Entrinnen aus diesem Schweigen. Er sah sie auch kein Stück mehr an. Len ignorierte sie nach Strich und Faden.
Dreieinhalb Stunden lang. Und dann kam doch tatsächlich ein Dorf in Sicht! Klein. Aber immerhin. Es gab ein Wasserrad… Ein paar Brücken… Der Fluss schlängelte sich hindurch.
Schick…

Er ignorierte sie doch tatsächlich…. Sie konnte alles Mögliche sagen: er ignorierte es. Vollkommen, durch und durch.
Schließlich kamen sie an dem Dorf an und sie begann nach einer dreiviertelten Stunde des eigenen Schweigens wieder: „Leeeeeeeeeen. Schweig mich nicht weiter an.“, maulte sie schmollend und piekte mit ihrem Fingernagel in seine Schulter. Das war doch eigentlich nur indirektes Berühren…. Hoffte sie zumindest, sodass er ihre Gedanken nicht lesen konnte. Dass es seine verletzte Schulter war, hatte sie schon wieder vergessen. „Sprich mit mir, mein Liebster~.“, flötete sie mit einem leicht verzweifelten Unterton. Sonst muss ich noch zu anderen Mitteln greifen…

Eine dreiviertel Stunde lang hatte er Ruhe. Len dankte Gott für dieses Schweigen. Er wurde klarer im Kopf – seine Lunge beruhigte sich :D – und als sie im Dorf angelangt waren, blieb er vor der altmodischen Palisade stehen. Jetzt hieß es, noch ein geeignetes Tor suchen, sonst würde er allen Ernstes einfach über den Fluss hineinmarschieren.
Und dann… Aua. Len zuckte zusammen. Er wusste nicht, was genau mit seiner Schulter war, aber trotz der insgesamt sechs Ruhetage, die er hatte, war sie noch immer grün-blau verfärbt. Und schien sich auch sonst nicht wirklich zu verändern, bis auf die Tatsache, dass er seinen Arm wieder besser bewegen konnte.
Hautkontakt, Schätzchen, vermittelte er ihr gedanklich und sie bekam einen strengen Blick ab. Dann wandte er den Blick wieder ab und ging weiter an den angespitzten Holzpfählen entlang, um den Eingang zu finden. Was bauen sie auch nur einen Eingang, fragte er sich und blieb schließlich stehen, als sie vorm Eingang standen.
Es war keine Wache da. Ein ganz normales Dorf also, bis auf die Tatsache, dass es einen Schwarzmarkt gab – wenn man Yoko Glauben schenken durfte.

Er ignorierte sie feierlich weiter. Gemein Sie ließ wieder von ihm ab. Zumindest, hatte sie einen Gedanken erhalten! „Leeeeen? Leeeeen? Len? Len? Len? Len?“, wiederholte sie in verschiedenen Tonlagen seinen Namen. Sie wäre sogar schon mit einem entnervten ‚Was‘ oder einem ‚Halt die Klappe‘ zufrieden. Hauptsache er sprach wieder.
Sie folgte ihm zum Eingang des Dorfes. Es war schon ein netter Flecken Erde hier. Aber dennoch konnte sie es so nicht genießen. „Reeeede mit mir!“ Sie hakte sich bei ihm ein. Sonst wirst du hier nicht so schnell Dinge finden, wonach du suchst. Eine Herberge. Einen richtigen Arzt. Schwarzmarkt., zählte sie in Gedanken auf und jammerte insgeheim, dass er nun tatsächlich wieder etwas sagte. Dass ihr langweilig war. Dass er gemein war! Und doof und…und…und… Sie holte tief Luft. Sollten die Gedanken doch angekommen sein…. War ihr in dem Moment egal.

Len blendete sie aus. Ein wenig Ruhe wollte er noch. Stattdessen hörte er den Fluss rauschen, den Wind in den Blättern rascheln und ein paar Vögel zwitschern. Über ihnen zogen wieder ein paar Wolken auf, aber noch war es draußen auszuhalten. Immerhin regnete es nicht.
Kaum war er im Dorf, begegnete er den ersten Menschen. Das waren… einfache Menschen! Ganz einfache Menschen. Kleinstädtler. Dörfler. Ein rundlicher Mann mit Halbglatze fegte den Weg vor seinem Gemüseladen und grüßte die beiden Nukenin, die einfach so ins Dorf gekommen waren.
Wäre es nicht so schön hier, würde ich denken, das wäre eine Falle…
Er spürte ihren Arm an seinem und schloss kurz genervt die Augen. Was war so schlimm daran, mal ein wenig die Klappe zu halten? Hatte er nicht vor etwas über drei Stunden gesagt, er wolle nicht mehr mit ihr reden?
Allerdings schien sie wirklich langsam zu Grunde zu gehen. Sonst würde Yoko ihn doch niemals freiwillig ihre Gedanken lesen lassen. Noch zehn Minuten. Noch zehn Minuten!
Er hielt durch. Und solange ging Len einfach nur weiter, mit ihr am Arm klebend, durch das kleine Dorf hindurch.
Schließlich blieb er vor einem netten Gebäude stehen, das ihn anlächelte. Ein Gasthaus!
Len sah zu Yoko. Sie hat genug gelitten.
„Bist du jetzt brav? Ah, ah, ah… Einfach nur eine Antwort, kein Gefasel und Murren. Eine einfache Antwort. Bist du jetzt brav?“

Die Utsukushi hing einfach an seinem Arm, während sie durch das Städtchen gingen. Wenn man sie so ansah, würde man wohl meinen, sie wären ein Pärchen. Mal wieder…nur in ihren richtigen Gestalten.
Sie blieben nach einer Weile vor einem Gasthaus stehen. Er hats schneller gefunden, als ich vermutet habe…, dachte sie und sah zu ihm hoch, als er endlich wieder etwas sagte. Sie ließ ihn los und sah ihn an. Was sollte sie darauf antworten? Sie war in ihren Augen nie nicht brav gewesen! So entschied sie sich für ein einziges ironisch angehauchtes Wort: „Sicher.“
Dann ging sie zur Eingangstür und hielt sie auf. „Kommst du?“, fragte sie und wartete darauf, dass er nun wirklich kam und was sagte.

Len wunderte sich darüber, wie „viel“ sie ihm zumutete. Aha… in ihren Augen kann ich also nicht einmal ein Gasthaus schnell ausfindig machen… Toll.
Als sie ihn losließ, seufzte er erleichtert auf und schüttelte den Arm aus. Er sah sie abwartend an und verschränkte, gespielt enttäuscht, die Arme vor der Brust. Die Ironie hat’s dir verdorben, junge Dame…, dachte er sich, ohne ihr die Belohnung eines geteilten Gedankens zu machen und ging schließlich durch die offengehaltene Tür. Er nickte ihr kurz dankend zu, bevor er auch schon im Inneren verschwand.
An der Rezeption stand ein freundlich aussehender Mann, der bestimmt schon einmal bessere Tage gesehen hat. Jedenfalls stand eine Weinflasche neben ihm und sein Blick schien auch nicht unheimlich klar.
„Wir hätten gern ein Zimmer…“, sagte Len und bestrafte Yoko für die Ironie, indem er mit jemandem redete – aber ihr nicht einmal einen Blick wandte.
Woah! Ich habe ein Mittel gefunden, mich zu wehren! Nicht mehr hilflos ausgeliefert, jay!

Ich glaubs nicht… er ignoriert mich schon wieder. Sie bließ wieder lautstark die Luft aus und folgte ihm zur Rezeption und hing sich wieder an seinen Arm. Mit dem sprichst du…. Gemeeeiiii- Oh…lustig, mal sehen, ob er ihn versteht…, dachte sie sich, als der Kerl begann zu sprechen.
Er nuschelte undeutliche Dinge und die Utsukushi stützte sich an dem Tisch ab. Ließ den Blonden also wieder los. Sie verstand die Sprache der Besoffenen immerhin. Aber, ob er denn wusste, was der Kerl da faselte? Insgesamt fragte er: ‚Für wie lange denn? Doppelzimmer? Mit Frühstück und Abendessen?‘
Anhören tat es sich aber nach folgendem: „Füa wia lang? Zamm? Fudda?“ [Habs jetzt einfach mal mehr bayrisch gemacht….xD]
Yoko hielt sich die Hand vor dem Mund und tat so, als würde sie ihre Wange kratzen, um das breite Grinsen zu verdecken. Und sich den Mund zu zuhalten, um nicht loszuprusten. Sie hoffte inständig, dass Len diese Sprache nicht beherrschte. So hätte sie wieder ein ‚Tor‘ erzielt, da er dann eigentlich mir ihr sprechen musste, wo es doch das einzige Gasthaus hier war.

Len sah den Kerl erst einmal für einen Moment hilflos an, bevor er den Kopf schüttelte und mehr zu sich murmelte, als dass er mit jemandem sprach: „Das versteh ich höchstens selbst im tiefsten Suff…“ Doch kurz darauf straffte er sich und hielt dem Typen schließlich die Hand hin.
„Wirklich unhöflich von mir. Mein Name ist Len, Illusionist, Zauberer und Gedankenleser“, sagte er schließlich, seine Hand schwebte in der Luft zwischen ihm und dem Mann an der Rezeption.
Kurz betrachtete dieser seine Hand misstrauisch, bevor er freudestrahlend einschlug und sie zu schütteln begann. Er faselte irgendetwas vor sich her, aber Len konzentrierte sich nicht darauf.
Stattdessen meinte er: „Ja, schön, schön… Können Sie die Frage von vorhin wiederholen?“
Der Mann wiederholte das sinnlose Gebrabbel – doch diesmal konnte Len den richtigen Wortlaut sozusagen aus dessen Gedanken erahnen. Ein Glück, dass die meisten Menschen in Bildern denken… Sogar, wenn sie sturzbetrunken sind…
Er ließ die Hand des Anderen los und zuckte mit den Schultern.
„Ist mir vollkommen egal, wenden Sie sich an meine Sekretärin, die klärt solche Dinge.“ Er deutete auf Yoko.
Und mit den Worten ließ er diese und den Typen an der Rezeption stehen und marschierte zur kleinen Sitzecke, in die er sich pflanzte. Auch holte er sich eine nette Zeitung aus dem Regal und begann darin herumzublättern.

„Woah Leeen!....Du lässt mir ja gar nicht meinen Spaß.“, maulte die Utsukushi und wandte sich schließlich dem Kerl zu. Sie seufzte und streckte den Daumen aus. „Eine Nacht alles andere ja.“ Das ja bekräftigte sie mit einem Nicken. Ein Tag reicht vorerst…. Verlängern könnte man zur Not immer noch, wenn der richtig sprechen kann. Sie schüttelte genervt ihren Kopf, während der Kerl begann etwas zu suchen. Er suchte…und suchte…. Und hielt ihr schließlich einen Apfel hin.
Ah…nicht sein Ernst oder? Sie hob die Braue und nahm das Obst mit einem „Danke…“, an. Na, wenigstens sieht er gut aus, dachte sie sich natürlich auf den Apfel bezogen.
Wieder schwafelte er etwas. Der labert ja noch mehr, als Len! Oh…stimmt ja, der redet ja nicht mehr mit mir. Sie begann entnervt mit den Fingernägeln auf den Tisch zu klopfen, während sie zuhörte. Schließlich hatte er einen Schlüssel in der Hand und hielt ihn ihr hin. Gerade als sie ihn nehmen wollte, zog er ihn auch schon wieder weg. Sagte wieder etwas. Wollte ein Küsschen. Also tat sie ihm murrend den Gefallen. Gab ihm ein Küsschen auf die Wange und schnappte sich den Schlüssel.
Dann ging sie auch schon in Richtung der Zimmer. War das jetzt nervtötend., knurrte sie in Gedanken und biss in den Apfel.

Len schmunzelte kurz. So konnte er Yoko ärgern, ohne sich aufzuregen, weil er selbst geärgert wurde. Eine wirklich angenehme Art und Weise zu leben! Er saß dort und sah sich nur die Bilder an, schließlich musste er zuhören, was da an der Rezeption abging.
Und wieder konnte er kein Wort verstehen, was der Typ faselte. Allerdings, was Yoko redete. Wuhu! Futter inklusive!
Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, wie der Typ einen Apfel hervorzog. Das ist das Essen, hm? Interessant… Und noch mehr! Haha, der Kerl gefiel ihm. Das würde sie so ziemlich anfressen, auf jeden Fall sah sie nicht sehr zufrieden aus. Raschelnd schlug Len die Zeitung zusammen und stellte sie zurück in die Auslage.
„Soll ich etwa eifersüchtig werden? Finger weg von meiner Sekretärin“, sagte er mit drohend erhobenem Zeigefinger und grinste den Typ an. Der Typ grinste zurück. Was sie allerdings nicht sehen konnte, schließlich marschierte sie bereits durch den Flur.
Schnell holte Len auf und legte den Kopf schräg.
„Sicher, dass du den Weg findest?“, fragte er vergnügt und versuchte einen Blick auf den Schlüssel, beziehungsweise eher auf die Zimmernummer werfen zu können. Allerdings gestaltete sich dies nicht so einfach, also konzentrierte er sich stattdessen auf das Ding in ihrer Hand. „Du hast ihn ja richtig becirct, dass du einen Apfel bekommen hast“, stellte Len fest und deutete auf das Stück Obst.

Sie sah kauend von den Augenwinkeln aus zu ihm hoch, als er zu ihr aufholt hatte und hatte von dem kurzen Gespräch der Beiden nichts mehr mitbekommen. Schluckte runter. „Nein. 20 Uhr gibt’s aber Essen.“, meinte sie knapp und ging unbeirrt weiter. Gut….finden würde sie das Zimmer schon. War nur immer eine Frage der Zeit. Dann fiel ihr aber selbst auf, dass sie eigentlich gar nicht wusste, welches Zimmer sie hatten, weshalb sie einen Blick auf die Schlüsselnummer warf. „007….wir sind im Keller.“, stellte sie trocken fest. Zumindest, wenn es normal angeordnet ist. Stockwerk ist ja normalerweise immer an erster Stelle…, fügte sie gedanklich hinzu und aß wieder weiter.
Dann sah sie ihn aber mit gehobener Braue an. „Stört dich das denn?“, fragte sie ihn breit grinsend. Gut, sie hatte sich absolut keine Mühe gegeben sich mit dem Kerl zu unterhalten. Aber sie mochte Äpfel, also kam ihr der ganz recht.
„Und im übrigen…. Ich bin NICHT deine Sekretärin!“, sie schnaubte auf. Das musste sie ja dann doch mal noch gesagt haben. Sonst würde sie unter ihm stehen…. Das ging ja mal gar nicht!
Sie war nun am Ende des Flures angelangt und da war auch eine Tafel angebracht, wo welche Zimmer lagen. Nur zu doof, dass sie gerade gar nicht wusste, wo sie sich denn befanden…

Er nahm die Information einfach mal so hin. Das war ja noch ein bisschen hin. Aber vielleicht gab es hier eine Badewanne und so ein warmes Bad käme ihm wohl gerade recht! Würde nicht nur ihm und seinen Nerven gut tun, sondern bestimmt auch der Schulter. Was die Verletzung durch ihr Katana anging – um die kümmerte er sich kaum noch. Nur manchmal stach es noch ein wenig, heilte aber sonst wirklich gut.
„Sind wir das? Ich würde sagen… Okay. Ich bin mir nicht sicher. Ich sage Erdgeschoss. Schau – die Zimmer sind ja auch recht niedrig gehalten… 014… 015…“, murmelte Len vor sich hin und legte nachdenklich einen Zeigefinger ans Kinn, während er sich die goldenen Zimmernummern auf den Holztüren ansah.
Dann hob er den Kopf wieder und sah Yoko forschend an. „Hm? Ja, ich will auch einen“, sagte er schließlich, drehte ihn in ihrer Hand und beugte sich vor, um einmal in eine volle, rote, saftige Seite zu beißen. Er lächelte zufrieden. „Der ist gut!“, meinte er kauend und hoffte, sie würde den Apfel jetzt wegschmeißen. Das wäre so etwas wie ein kleiner Sieg in ihrem ewigwährenden Krieg der Sticheleien.
„Nicht? Dann eben Assistentin. Du weißt doch, ich bin Len, Illusionist, Zauberer und Gedankenleser.“ Er blieb am Ende des Ganges stehen – gutes Timing – und schob die Daumen unter den Gürtel, um sie dann anzugrinsen. „Dein Kekkei-Genkai kommt mir bei der Rolle ziemlich gelegen.“ Die Tafel lag hinter ihm, weil er sich Yoko zugewandt hatte, also sah er sie im Moment auch gar nicht.

Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich kenn mich hier nicht wirklich aus.“, meinte sie und wäre wohl als nächstes einfach in den Keller gelaufen.
Dann musste sie doch grinsen. „Hättest ihm ja auch ein Küsschen schenken können.“ Sie zwinkerte ihm zu und legte ihren Kopf schräg, als er einfach in ihren Apfel biss. „Sicher ist er gut. Sonst hätte ich ihn auch nicht bekommen.“ Dann aß sie auch schon wieder selbst weiter. Deshalb würde sie den Apfel garantiert nicht wegwerfen. War viel zu schade darum. Genauso wie mit Zigaretten. Welch ausgewogene Ernährung., dachte sie sich kopfschüttelnd über sich selbst.
Dann schenkte sie ihm einen Blick, als würde sie nun wirklich an seinem Verstand zweifeln. Und er verdeckte einen Teil der Tafel.
Erst jetzt fiel ihr aber etwas Grundlegendes auf! Beziehungsweise, vorher war sie sich noch nicht ganz sicher, weshalb sie ihm – oha – um den Hals fiel. „Du redest ja wirklich wieder mit mir!“, rief sie lachend aus und schenkte ihm aus der überschwänglichen Umarmung heraus auch ein Küsschen auf die Wange. Zwischen ihren Freudgedanken mischte sich dann aber auch ein nicht ernstzunehmender: Haha, er wird mich gleich killen wollen! Sie ließ wieder von ihm ab und tippte auf die Tafel hinter ihm. „Such mal, wo wir sind und wo wir hin müssen.“